Können wir unsere Gesellschaft so schnell an die technologische Entwicklung anpassen?
Das finde ich ehrlich gesagt eine Fangfrage. Solange wir Menschen noch diejenigen sind, die neue Technologien entwickeln, ist es auch die Gesellschaft, die für die Einführung neuer Technologien sorgt. Ist sie dafür nicht bereit, dann wird es wohl auch keine Nachfrage geben, und damit kein Geld, um die Technologie weiterzuentwickeln und sie verläuft sich einfach im Sande.
Grundsätzlich erfordert die schnelle Entwicklung aber eine gewisse Anpassungsfähigkeit, da stimme ich dir zu. Meine Hypothese ist, dass insbesondere ältere Leute nicht daran gewöhnt sind, sich schnell an technologische Neuentwicklungen zu gewöhnen, und daher schnell auf der Strecke bleiben. Die jüngeren Generationen hingegen wissen schon, dass alle paar Monate alles bisherige völlig überholt ist, und kommen daher damit klar.
Von daher würde ich sagen, dass die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung sich auch danach richtet, wie schnell die Gesellschaft eine solche technologische Entwicklung annehmen würde.
Mit den Folgen zu leben, ist natürlich ein anderes Problem. Vielleicht hast du das gemeint und ich hab' dich falsch verstanden. Mit der Einführung des Internets war überhaupt nicht abzusehen, wohin das führen würde, und jetzt haben wir zahlreiche Eltern, die nicht wissen, wie sie mit ihren Kindern umgehen sollen, wenn diese ein Parallel-Leben in Facebook und WhatsApp führen. Um nur ein kleines Beispiel zu nennen, das wahrscheinlich nicht einmal das beste ist. Hrmm.
Wenn die Roboter unsere Arbeitsplätze übernehmen müssen wir uns auch nicht mehr anstrengen und diversen Gefahren aussetzen. Es wäre klug, wenn Roboter als erstes dort eingesetzt werden, wo für den Menschen immer eine Gefahr besteht.
Naja, das setzt voraus, dass Roboter die Fähigkeiten hätten, die Menschen haben. Bis Feuerwehr und Rettungsdienste vollkommen auf Roboter umgelenkt werden können, wird wohl noch eine ganze Menge an Zeit vergehen. Roboter werden da eingesetzt, wo sie stationäre Arbeiten verrichten müssen. Am Fließband wird immer nur dasselbe gemacht, da braucht man keinen Menschen, der Entscheidungen treffen müsste oder in irgendeiner Weise anpassungsfähig sein muss.
Selbst das Autofahren folgt vergleichsweise simplen Regeln und kann deshalb einigermaßen von Robotern übernommen werden, während diagnostizierende Medizin nichts ist, das man in einem einfachen Flussdiagramm darstellen könnte.
Die Gesellschaft müsste sich also wandeln. Bargeldlos vielleicht?
Eine bargeldlose Gesellschaft finde ich eine grauenvolle Idee, einfach wegen dem Datenschutz. Vielleicht ist es meine Paranoia, aber ich versuche so wenig wie möglich mit Karte oder elektronisch zu zahlen. Bei regelmäßigen Dingen wie Miete oder dem wöchentlichen Auftanken ist das kein Ding, aber ich finde es nicht so toll, wenn sich so leicht nachverfolgen lässt, wo ich wann eingekauft habe. Nicht dass ich oft einkaufen würde...
Oder man muss sich einen Roboter kaufen / mieten und schickt den dann in die Arbeit.
Es gab da irgendeinen Film... etwas mit 'S' glaube ich. Jeder Mensch hatte sein persönliches Roboter-Double und hat sein ganzes Leben über diesen Roboter geführt. Gepaart mit einer halbwegs vernünftigen KI könnte man natürlich auch einfach zuhause bleiben und den Roboter alles erledigen lassen, das stimmt schon, aber... naja. Zum Einen erfordert es Technologien, von denen wir noch meilenweit entfernt sind und zum Anderen bin ich mir recht sicher, dass das kein wünschenswerter Zustand ist.
Vielleicht war mir der Film aber auch nur zu dystopisch. Aber eine Dystopie ist ja auch nur eine Utopie, in der der Protagonist die falsche Einstellung hat, oder so.
Was das Verdrängen von Arbeitsplätzen angeht, denke ich, dass das einfach der Gang der Dinge ist. Die Einführung der Fließbandarbeit brachte vielleicht initiiell Arbeitslosigkeit mit sich, aber das hat sich schnell geregelt. Mit der Automatisierung der Fließbandarbeit war es genauso. Blöd ist es natürlich für all die, deren Arbeitsplätze plötzlich hinfällig sind, weil sie einen neuen Beruf erlernen müssen, der wahrscheinlich deutlich spezialisierter ist.
Grüße
Glumski