[P12] (Sci-Fi / Mystery) Nachtschatten
Verfasst: Mo 18. Aug 2014, 13:02
Die Geheimnisvolle Reise ins Land der Nachtschattengewächse
[spoiler](Zeile da oben ist zu kurz)[/spoiler]
1: Marisa und die Schwester eines entfernten Verwandten
Marisa Nørwind auf ihrem Sofa und las. Was sollte sie auch sonst tun? Seit etwa einer Woche regnete es in Strömen, und es gab wirklich nichts zu tun an einem Gottverlassenen Ort wie diesem. Wie war sie bloß auf die Idee gekommen, dass ein Technikfreier Planet der Ideale Urlaub für sie wäre? Leben in Blockhäusern, heizen mit Holz und nicht einmal ein Radio, mal abgesehen von dem Notfallsender, für den Fall das ihr irgendetwas geschehen sollte. Und dann war ihre Entscheidung noch auf eine Hütte am Waldrand an einem See gefallen, in der absoluten Einsamkeit. Natürlich, diese Ruhe war wunderbar gewesen, so lange sie noch Schwimmen und in der Sonne liegen konnte. Nun lag sie immer noch, wenn auch vor dem Kamin. Das war sicherlich noch Romantisch, aber langsam ging der Vorrat an Büchern zu neige, den dieses Haus zu bieten hatte. Dafür hatte sie also ein Vermögen ausgegeben. Nicht, dass sie nicht genug Geld hatte.
Als Anwältin für Verkehrsrecht konnte man im 24 Jahrhundert ganz gut leben, wenn man es nur richtig anstellte. Marisa hatte sich richtig angestellt. Spezialisiert auf das Raumfahrtrecht verhandelte sie Fälle in Milliardenhöhe. Meistens für die Schiffseigner, die großen Reedereien, denn die waren auch in der Lage, sechsstellig und mehr zu bezahlen. Es war sicher kein Traumjob, aber man konnte gut davon Leben. Und der Weg zu ihrem Ruf war hart genug gewesen. Marisa strich sich durch ihre roten Haare und legte das Buch zur Seite. Dann stand sie auf und ging zum Herd, um sich etwas von dem frischen Kaffee zu nehmen. Kakao wäre ihr noch lieber gewesen, aber in der Einöde gab es keine Frischmilch. Mit der Tasse in der Hand stellte sie sich ans Fenster und starrte in den Regen. Eigentlich war es ja doch ganz schön. Einmal Ruhe haben, von niemandem gestört werden. Nur sie und die Natur.
Das Klopfen an der Tür erschreckte Marisa fast zu Tode. Seit einer Woche hatte sie keine Menschenseele gesehen, und für die nächsten zwei auch nicht damit gerechnet, irgendjemandem zu begegnen. Dann besann sie sich des Regens und machte die Tür auf. Vor ihr stand ein Mann, der etwas zehn Jahre älter war als sie und bereits ergraute. Er sah aus, wie jemand, der viel Zeit in der Natur verbracht hatte und an diesen einsamen Ort gehörte. Viel mehr als die junge Erfolgsfrau, von der wenige wussten wie exzentrisch sie manchmal war. „Kommen sie rein.“, sagte sie kurz. Der Mann nickte nur und trat ein. Er zog seinen vom regenden triefendem Mantel aus, behielt in aber unschlüssig in der Hand. Seinen Hut vergas er völlig. Er schwieg noch immer, betrachtete seine Hände und wälzte den Mantel. Marisa führe in ins Wohnzimmer und nahm ihm dann den Mantel ab, um ihn über einen Stuhl zu legen.
„Was kann ich für sie tun. Haben sie sich verlaufen?“, fragte sie schließlich. „Verlaufen?“, erwiderte der Herr erstaunt. „Nein, nicht verlaufen“, sagte er, gerichtet an irgendwen ganz weit weg.
„Sie sind doch Marisa Nørwind?“ Marisa riss erstaunt die Augen auf. Dann wurde sie wütend. „Und wer sind sie, dass sie mir bis in den Urlaub folgen?“, fragte sie zurück.
„Kein aufdringlicher Mandant. Nur ein aufdringlicher, entfernter Verwandter.“, antwortete er.
Marisa legte den Kopf schief und bedeutete ihm, fortzufahren.
„Wir haben uns erst einmal gesehen, und das war auf meiner Hochzeit. Damals waren sie fünfzehn. Ich heiratete ihre Cousine Lotta. Ich bin immer noch mit ihr verheiratet, es geht uns ganz gut.“
Marisa nickte langsam. „Ja, ich erinnere mich. Meine erste große Weltraumreise. War eine tolle Aktion. Sie heißen Peter, richtig?“
„Ja. Peter Allaire. Aber hier geht es nicht um unsere Familie. Es geht um meine. Meine kleine Schwester.“ Peter nahm sich den Hut vom Kopf und knetete ihn in den Händen. Dann gab er sich einen Ruck und begann zu sprechen.
„Vor etwa einem halben Jahr unternahm meine Schwester eine Reise nach Nachtschatten. Sie war schon immer ein Mensch, der gerne reiste und auf jede plötzliche Inspiration reagierte, daher wunderte ich mich nicht, als sie nicht wieder kam, wie geplant. Wenn sie gerade genug Geld hatte, verschwand sie manchmal Monatelang irgendwo, lebte im Wald oder lernte fliegen. Sie war auf Wüsten und Eiswelten. Aber nun ergab es sich, dass meine Mutter vor drei Wochen starb. Ich machte mich daran, Sandra aufzuspüren, aber es ergab sich etwas Merkwürdiges. Sie verließ das Dorf in dem sie wohnte eines Tages und machte sich auf eine Wanderung. Wie gewöhnlich reiste sie nur mit ihrem Rucksack, von daher nahm sie alles mit. Sie sagte zwar, sie wolle wiederkommen, aber da sie nichts zurücklies, wunderte man sich auch nicht darüber, dass sie nicht wiederkehrte. Sie war eben eine merkwürdige Touristin, die es sich anders überlegt hatte. Auch mich wunderte es nicht besonders. Also wandte ich mich an die Fremdenverkehrsbehörde von Nachtschatten und teilte ihnen mein Anliegen mit. In jede noch so kleine Pension von Nachtschatten ging eine Nachricht, dass Sarah Lloyd gesucht würde. Niemand hatte Sarah seit diesem Tag beherbergt. Ich wurde ein wenig zornig, aber sie war schon immer etwas merkwürdig. Also versuchte ich herauszufinden, ob sie den Planeten wieder verlassen hatte. Aber das ist ganz sicher, das hat sie nicht. Jeder Passagier wird per Video und Foto erfasst und registriert. Auch wenn sie unter falschem Namen gereist wäre, hätte man sie gefunden. Sie ist irgendwo auf diesem Planeten, und ich weiß nicht, wo. Ich habe sie schon mehrmals aufstöbern gemusst, aber es war noch nie so unmöglich. Es ist, als sei sie einfach vom Verschwunden, vom Erdboden verschluckt. So verrückt das klingt bei ihrem betragen, ich bin überzeugt davon, dass irgendetwas passiert ist.“
Peter machte eine Sprechpause, um Luft zu hohlen. Irgendwie ahnte Marisa worauf er hinaus wollte. „Können sie sie suchen?“, fragte er dann. Marisa machte ein unangenehmes Gesicht. „Moment mal. Warum ich? Ich bin Anwältin, habe exakt vier Wochen Urlaub, und Glück, nur drei Tage von diesem Ort hier entfernt zu wohnen, dass ich ihn hier verbringen kann. Nachtschatten ist über drei Wochen von hier entfernt. Wenn ich einfach so von der Bildfläche verschwinde, wird das meinem Ruf auch nicht gerade gut tun. Außerdem bin ich vielleicht weitaus exzentrischer, als die Gesellschaft weiß, aber ich schlafe nicht im Wald auf einer Decke.“, erwiderte sie hitzig. „Nicht für ihre und auch nicht für meine Schwester.“
Peter kicherte über ihren Ausbruch. „Ich hab nicht gesagt, dass sie im Wald auf einer Decke schlafen sollen. Im Wald vielleicht schon, aber sie können die beste Ausrüstung haben, die man für Geld kaufen kann. Ich werde sie für alles entschädigen. Meine Mutter hat auf einem riesigen Batzen Geld gesessen, der viel größer war, als ich angenommen habe.“
Marisa schüttelte den Kopf. „Es geht mir nicht um Geld. Ich bin selbst nicht arm. Ich weiß nur nicht, wohin mich das führt. Ich werde ja nicht den Rest meines Lebens damit zubringen, Sarah zu suchen. Einen Menschen, den ich nicht einmal kenne. Und ich wüsste nicht einmal wie. Einfach alles stehen und liegen lassen und verschwinden, das ist keine gute Idee.“
Peter lächelte immer noch. „Ich organisiere jemanden, der sich um ihren Haushalt kümmert, auch wenn sie Jahrelang weg sind. Sie sind Anwältin. Sie haben gelernt, wie man ermittelt, wenn sie sich auch mit anderen Dingen beschäftigen.“, hakte er nach.
Marisa atmete einmal tief durch. Sie wollte um keinen Preis zugeben, wie sehr sie das Angebot reizte. Sicher, sie hatte eine Menge gute Argumente dagegen, aber sie war kein Mensch, der etwas auf das Urteil der Gesellschaft gab. Sollten sie sie für verrückt halten, ihr gefiel, was sie tat. „Also schön. Was sind sie bereit zu zahlen?“, fragte sie schließlich. „30 intDollar am Tag + Spesen + Kost und Logis.“, antwortete Peter prompt. Marisa war sehr erstaunt, aber diese Emotionen wusste sie zu verbergen. Ihr Stundenpreis lag eigentlich höher, allerdings war dieses eine Art all-inclusive Angebot. „Nun, da es keine Arbeit im eigentlichen Sinne ist, werde ich das Angebot annehmen. Organisieren sie mir den schnellsten Flug nach Nachtschatten. Ich hab nur einen laufenden Fall, und den kann meine Mitarbeiterin machen. Wo wir gerade von ihr sprechen, sie werden ihr Gehalt weiterzahlen.“, antwortete sie bestimmt. „Und besorgen sie mir eine High Tech Campingausrüstung, Geld, einen warmen Mantel, obwohl, nein, letzten kaufe ich mir selbst, wenn ich da bin.“
Peter aber lächelte nur. „Alles vorhanden. Morgen können sie los. Ich werde jetzt gehen, damit sie ihren letzten Nachmittag noch genießen können. Guten Tag.“ Mit den Worten verschwand er, und damit war Marisa wieder allein. Sie griff sich ihren eigenen Regenmantel und ging hinaus. Sie musste ihren letzten Nachmittag genießen, dem Licht auf wiedersehen sagen.
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1: Marisa und die Schwester eines entfernten Verwandten
Marisa Nørwind auf ihrem Sofa und las. Was sollte sie auch sonst tun? Seit etwa einer Woche regnete es in Strömen, und es gab wirklich nichts zu tun an einem Gottverlassenen Ort wie diesem. Wie war sie bloß auf die Idee gekommen, dass ein Technikfreier Planet der Ideale Urlaub für sie wäre? Leben in Blockhäusern, heizen mit Holz und nicht einmal ein Radio, mal abgesehen von dem Notfallsender, für den Fall das ihr irgendetwas geschehen sollte. Und dann war ihre Entscheidung noch auf eine Hütte am Waldrand an einem See gefallen, in der absoluten Einsamkeit. Natürlich, diese Ruhe war wunderbar gewesen, so lange sie noch Schwimmen und in der Sonne liegen konnte. Nun lag sie immer noch, wenn auch vor dem Kamin. Das war sicherlich noch Romantisch, aber langsam ging der Vorrat an Büchern zu neige, den dieses Haus zu bieten hatte. Dafür hatte sie also ein Vermögen ausgegeben. Nicht, dass sie nicht genug Geld hatte.
Als Anwältin für Verkehrsrecht konnte man im 24 Jahrhundert ganz gut leben, wenn man es nur richtig anstellte. Marisa hatte sich richtig angestellt. Spezialisiert auf das Raumfahrtrecht verhandelte sie Fälle in Milliardenhöhe. Meistens für die Schiffseigner, die großen Reedereien, denn die waren auch in der Lage, sechsstellig und mehr zu bezahlen. Es war sicher kein Traumjob, aber man konnte gut davon Leben. Und der Weg zu ihrem Ruf war hart genug gewesen. Marisa strich sich durch ihre roten Haare und legte das Buch zur Seite. Dann stand sie auf und ging zum Herd, um sich etwas von dem frischen Kaffee zu nehmen. Kakao wäre ihr noch lieber gewesen, aber in der Einöde gab es keine Frischmilch. Mit der Tasse in der Hand stellte sie sich ans Fenster und starrte in den Regen. Eigentlich war es ja doch ganz schön. Einmal Ruhe haben, von niemandem gestört werden. Nur sie und die Natur.
Das Klopfen an der Tür erschreckte Marisa fast zu Tode. Seit einer Woche hatte sie keine Menschenseele gesehen, und für die nächsten zwei auch nicht damit gerechnet, irgendjemandem zu begegnen. Dann besann sie sich des Regens und machte die Tür auf. Vor ihr stand ein Mann, der etwas zehn Jahre älter war als sie und bereits ergraute. Er sah aus, wie jemand, der viel Zeit in der Natur verbracht hatte und an diesen einsamen Ort gehörte. Viel mehr als die junge Erfolgsfrau, von der wenige wussten wie exzentrisch sie manchmal war. „Kommen sie rein.“, sagte sie kurz. Der Mann nickte nur und trat ein. Er zog seinen vom regenden triefendem Mantel aus, behielt in aber unschlüssig in der Hand. Seinen Hut vergas er völlig. Er schwieg noch immer, betrachtete seine Hände und wälzte den Mantel. Marisa führe in ins Wohnzimmer und nahm ihm dann den Mantel ab, um ihn über einen Stuhl zu legen.
„Was kann ich für sie tun. Haben sie sich verlaufen?“, fragte sie schließlich. „Verlaufen?“, erwiderte der Herr erstaunt. „Nein, nicht verlaufen“, sagte er, gerichtet an irgendwen ganz weit weg.
„Sie sind doch Marisa Nørwind?“ Marisa riss erstaunt die Augen auf. Dann wurde sie wütend. „Und wer sind sie, dass sie mir bis in den Urlaub folgen?“, fragte sie zurück.
„Kein aufdringlicher Mandant. Nur ein aufdringlicher, entfernter Verwandter.“, antwortete er.
Marisa legte den Kopf schief und bedeutete ihm, fortzufahren.
„Wir haben uns erst einmal gesehen, und das war auf meiner Hochzeit. Damals waren sie fünfzehn. Ich heiratete ihre Cousine Lotta. Ich bin immer noch mit ihr verheiratet, es geht uns ganz gut.“
Marisa nickte langsam. „Ja, ich erinnere mich. Meine erste große Weltraumreise. War eine tolle Aktion. Sie heißen Peter, richtig?“
„Ja. Peter Allaire. Aber hier geht es nicht um unsere Familie. Es geht um meine. Meine kleine Schwester.“ Peter nahm sich den Hut vom Kopf und knetete ihn in den Händen. Dann gab er sich einen Ruck und begann zu sprechen.
„Vor etwa einem halben Jahr unternahm meine Schwester eine Reise nach Nachtschatten. Sie war schon immer ein Mensch, der gerne reiste und auf jede plötzliche Inspiration reagierte, daher wunderte ich mich nicht, als sie nicht wieder kam, wie geplant. Wenn sie gerade genug Geld hatte, verschwand sie manchmal Monatelang irgendwo, lebte im Wald oder lernte fliegen. Sie war auf Wüsten und Eiswelten. Aber nun ergab es sich, dass meine Mutter vor drei Wochen starb. Ich machte mich daran, Sandra aufzuspüren, aber es ergab sich etwas Merkwürdiges. Sie verließ das Dorf in dem sie wohnte eines Tages und machte sich auf eine Wanderung. Wie gewöhnlich reiste sie nur mit ihrem Rucksack, von daher nahm sie alles mit. Sie sagte zwar, sie wolle wiederkommen, aber da sie nichts zurücklies, wunderte man sich auch nicht darüber, dass sie nicht wiederkehrte. Sie war eben eine merkwürdige Touristin, die es sich anders überlegt hatte. Auch mich wunderte es nicht besonders. Also wandte ich mich an die Fremdenverkehrsbehörde von Nachtschatten und teilte ihnen mein Anliegen mit. In jede noch so kleine Pension von Nachtschatten ging eine Nachricht, dass Sarah Lloyd gesucht würde. Niemand hatte Sarah seit diesem Tag beherbergt. Ich wurde ein wenig zornig, aber sie war schon immer etwas merkwürdig. Also versuchte ich herauszufinden, ob sie den Planeten wieder verlassen hatte. Aber das ist ganz sicher, das hat sie nicht. Jeder Passagier wird per Video und Foto erfasst und registriert. Auch wenn sie unter falschem Namen gereist wäre, hätte man sie gefunden. Sie ist irgendwo auf diesem Planeten, und ich weiß nicht, wo. Ich habe sie schon mehrmals aufstöbern gemusst, aber es war noch nie so unmöglich. Es ist, als sei sie einfach vom Verschwunden, vom Erdboden verschluckt. So verrückt das klingt bei ihrem betragen, ich bin überzeugt davon, dass irgendetwas passiert ist.“
Peter machte eine Sprechpause, um Luft zu hohlen. Irgendwie ahnte Marisa worauf er hinaus wollte. „Können sie sie suchen?“, fragte er dann. Marisa machte ein unangenehmes Gesicht. „Moment mal. Warum ich? Ich bin Anwältin, habe exakt vier Wochen Urlaub, und Glück, nur drei Tage von diesem Ort hier entfernt zu wohnen, dass ich ihn hier verbringen kann. Nachtschatten ist über drei Wochen von hier entfernt. Wenn ich einfach so von der Bildfläche verschwinde, wird das meinem Ruf auch nicht gerade gut tun. Außerdem bin ich vielleicht weitaus exzentrischer, als die Gesellschaft weiß, aber ich schlafe nicht im Wald auf einer Decke.“, erwiderte sie hitzig. „Nicht für ihre und auch nicht für meine Schwester.“
Peter kicherte über ihren Ausbruch. „Ich hab nicht gesagt, dass sie im Wald auf einer Decke schlafen sollen. Im Wald vielleicht schon, aber sie können die beste Ausrüstung haben, die man für Geld kaufen kann. Ich werde sie für alles entschädigen. Meine Mutter hat auf einem riesigen Batzen Geld gesessen, der viel größer war, als ich angenommen habe.“
Marisa schüttelte den Kopf. „Es geht mir nicht um Geld. Ich bin selbst nicht arm. Ich weiß nur nicht, wohin mich das führt. Ich werde ja nicht den Rest meines Lebens damit zubringen, Sarah zu suchen. Einen Menschen, den ich nicht einmal kenne. Und ich wüsste nicht einmal wie. Einfach alles stehen und liegen lassen und verschwinden, das ist keine gute Idee.“
Peter lächelte immer noch. „Ich organisiere jemanden, der sich um ihren Haushalt kümmert, auch wenn sie Jahrelang weg sind. Sie sind Anwältin. Sie haben gelernt, wie man ermittelt, wenn sie sich auch mit anderen Dingen beschäftigen.“, hakte er nach.
Marisa atmete einmal tief durch. Sie wollte um keinen Preis zugeben, wie sehr sie das Angebot reizte. Sicher, sie hatte eine Menge gute Argumente dagegen, aber sie war kein Mensch, der etwas auf das Urteil der Gesellschaft gab. Sollten sie sie für verrückt halten, ihr gefiel, was sie tat. „Also schön. Was sind sie bereit zu zahlen?“, fragte sie schließlich. „30 intDollar am Tag + Spesen + Kost und Logis.“, antwortete Peter prompt. Marisa war sehr erstaunt, aber diese Emotionen wusste sie zu verbergen. Ihr Stundenpreis lag eigentlich höher, allerdings war dieses eine Art all-inclusive Angebot. „Nun, da es keine Arbeit im eigentlichen Sinne ist, werde ich das Angebot annehmen. Organisieren sie mir den schnellsten Flug nach Nachtschatten. Ich hab nur einen laufenden Fall, und den kann meine Mitarbeiterin machen. Wo wir gerade von ihr sprechen, sie werden ihr Gehalt weiterzahlen.“, antwortete sie bestimmt. „Und besorgen sie mir eine High Tech Campingausrüstung, Geld, einen warmen Mantel, obwohl, nein, letzten kaufe ich mir selbst, wenn ich da bin.“
Peter aber lächelte nur. „Alles vorhanden. Morgen können sie los. Ich werde jetzt gehen, damit sie ihren letzten Nachmittag noch genießen können. Guten Tag.“ Mit den Worten verschwand er, und damit war Marisa wieder allein. Sie griff sich ihren eigenen Regenmantel und ging hinaus. Sie musste ihren letzten Nachmittag genießen, dem Licht auf wiedersehen sagen.