Theoretisch ja, praktisch nein. Ich hab' in der Schule immer fleißig meine Aufgaben gemacht und hatte auch 'nen super Schnitt am Ende. Jetzt auf der Uni muss man gezwungenermaßen seine Aufgaben machen und muss dafür seine soziales Leben und einen signifikanten Anteil seiner Schlafzeit opfern... Ich hab' den Eindruck, dass besonders im G8 Hausaufgaben eher zur Beschäftigungstherapie werden.Hausaufgaben erscheinen mir übrigens als ein relativ nützliches Mittel um sicherzustellen, dass Schüler sich mit bestimmten Thematiken auseinandersetzen.
Die Varianten in nördlicheren Ländern, wo es keine Haus-, sondern Schulaufgaben gibt - also länger in der Schule verweilt wird, man sich dort mit den Inhalten auseinandersetzt, die hier in die Sparte Hausaufgaben fallen - erscheint mir als noch sinnhafter, aber bei dem geringen Investment in die Schulen ist das hier ja nicht möglich.
Uuund... jetzt muss ich weg. So 'was Blödes. Hmm.
I'll be back!
Grüße
Glumski
Edit: Und jetzt bin ich wieder da.
Naja, bei einigen ist es ziemlich offensichtlich. Übungsaufgaben an sich sind eine feine Sache, aber zumindest an unserer Schule haben die Lehrer den Glauben entwickelt, dass am Ende der Stunde Aufgaben gegeben werden müssen. Das ist für Mathe noch ganz lustig, für Deutsch teilweise ärgerlich, für Religion völliger Unsinn (zumindest bei dem Unterrichtsstil, den unser Lehrer genutzt hat), und in Sport einfach nur noch lächerlich.Ich weiß nicht, wie man darauf kommt, dass Hausaufgaben überflüssig sein könnten.
Ich finde, dass dieser Auftrag völlig untergegangen ist. Als Physikstudent finde ich die Dinge, die mir in Mathe und Physik beigebracht wurden, natürlich sehr sinnvoll. Ich bin mir auch sicher, dass es eine gute Idee ist, sich in Deutsch mit der Analyse von (politischen) Reden auseinanderzusetzen. Die Analyse von Gedichten hingegen - und das war jeder Jahr eines der zentralen Themen - ist wohl eher fraglicher Wichtigkeit. Die Reihenfolge der Bücher in der Bibel auswendig zu lernen... naja. Ich weise dem Religionsunterricht ohnehin einen abysmal niedrigen Stellenwert zu, schon alleine, weil ich Fächer wie Ethik viel sinnvoller fände, oder zumindest Religion im Sinne von "Hey, schaut nur, was es für eine Vielfalt gibt! Reinkarnation finde ich viel besser als Himmel und Hölle!" als "In des Bundes alten Schriften merke an der ersten Stell: Mose, Josua und Richter, Ruth und zwei von Samuel" (Ja, es gibt ein Gedicht zur Reihenfolge der Bücher in der Bibel. Es war einer der wenigen Lernerfolge in dem Fach, die ich verzeichnen kann). Auf der anderen Seite sollte ich vielleicht froh sein, dass wir die Säkularisierung wenigstens weit genug voran getrieben haben, dass im Biounterricht nicht Kreationismus anstelle der Evolutionstheorie angeboten werden muss wie in gewissen westlichen Supermächten.Benötigt man allen gelernten Stoff? Natürlich nicht. Aber die Schule soll auch auf ein breites Spektrum an späteren möglichen Tätigkeiten vorbereiten, oder sogar für ein Studium vorbereiten.
Was mir ebenfalls sehr gefehlt hat, war eine tatsächliche Vorbereitung auf das Leben. Keine Ahnung, ob meine Eltern mir das alles hätten beibringen sollen, aber ich stehe in der Reinigungsabteilung des Supermarktes meines Vertrauens völlig überfragt vor den Regalen. Ich kann mit Mühe und Not Toilette und Dusche reinigen, ohne dass etwas explodiert, und bin mir immer noch nicht sicher, ob ich meinen Mietvertrag vollständig verstanden habe. Das Dinge der 1970er++ zu modern sind, okay, das Internet ist ja zum Glück friedlich und freundlich genug, sodass Kinder auch überhaupt gar kein bisschen auf falsche Gedanken kommen können, aber das einzig wirklich Alltagstaugliche war wahrscheinlich "Benutz immer ein Kondom, sonst kriegst du Kinder und AIDS" (was für mich doch nicht sonderlich alltagstauglich ist. Ich studiere Physik).
Und zumindest auf unserem Gymnasium waren Versuchsaufbauten in Physik das praktischste, was wir je gemacht haben. Ich kenne mich mit dem Ingenieurswesen nicht aus, aber für mich sind das die Menschen, die die von den Physikern gefundenen Konzepte im realen Leben anwenden können und uns Dinge wie elektrisches Licht, Computer und bemannte Raketen bringen. Nur durch Schulbildung könnte man nicht einmal eine Glühbirne wechseln.Ingenieure aller Arten werden in Deutschland zuhauf gebraucht.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich finde unser Schulsystem besser als das vieler anderer "westlicher" Länder und war im Großen und Ganzen gerne Schüler. Allerdings bin ich auch ein Mensch, der Wissen um des Wissens Willen lernt. Einen Menschen überlebensfähig macht die Schule überhaupt nicht und das wäre etwas, dass ich definitiv gerne sehen würde.
Da würde ich zustimmen. Betriebe sind nicht böse, schließlich wären wir ohne Betriebe arbeitslos. Sicher gibt es den einen oder anderen, der seine Arbeitnehmer ausbeutet (was dann aber eher gewissen Menschen in der Führungsetage zuzuschreiben ist als der inherenten Boshaftigkeit des Betriebs), aber grundsätzlich sind Betriebe 'ne feine Sache.Die Perspektive Betriebe als "die großen bösen Monster" darzustellen finde ich kontraproduktiv.
Google macht mir ein wenig Angst. Die sind so groß und im Gegensatz zu unserer Regierung kann ich da nicht unsere Elite als Führungspersonen wählen (okay, lassen wir das). Vielleicht ist das aber auch nur der Teil von mir, der doch noch ein wenig von der Angst vor der großen bösen Stasi mitbekommen hat. Oder vor der Umbrella Corporation. Ähem.
... Darf ich das auf unsere Bildung schieben? Bitte bitte?Noch ist es so, dass dann wer anders bereitwillig in die Bresche springt, aber ohne entsprechendes Personal kommt das Wasser dann halt irgendwann braun aus der Leitung. Deutschland muss ja jetzt schon Fachkräfte importieren ...
Ehh, fang einfach jeden Post mit "Papier ist immer flüssig" an und du hast die Weissagung des Forums erfüllt. Ohh, oder mit "Printmedien sind besser als Foren". Dann bist du aus Sicht unserer omnipotenten KI ganz bestimmt Leugner der Wahrheit.Nachtrag: Dass da "Leugner der Wahrheit" bei meinem Namen steht, schwächt meine Argumentation ab.
Grüße
Glumski
PS: Jaaa! Diskussionen!