Kapitel 1 – Der Kuss der Rose
„Aufwachen!
Hey! Komm endlich zu dir!“
Eine Stimme, sie hört sich so vertraut an.
„Natürlich, schließlich gehört sie ja auch dir!“
Ich habe gedacht, nicht gesprochen, da bin ich mir sicher.
„Ohje ...
Natürlich hast du gedacht, aber hier ist das so gut wie gesprochen.“
Hier? Wo bin ich?
Ich öffne meine Augen und sehe Feuer. Um mich herum steht alles in Flammen. Ich versuche zu flüchten, doch wohin ich mich auch wende, wohin ich auch eile, überall lodert das Feuer. Nicht nur neben mir, sondern auch unter und über mir. Wo bin ich?
„In deinem eigenen Geist.“
Wer bist du? Wo bist du?
„Ich bin überall und ich befürchte deine erste Frage sollte eher lauten: Wer bist DU?“
Um mich herum verändert sich alles. Das Feuer streckt sich. Es nimmt bizarre Formen an. Überall erblicke ich in sich verdrehende Säulen, die miteinander verschmelzen und ein absurdes Konstrukt bilden. Was geschieht hier?
„Dies ist dein Inneres. Dein Körper. Deine Seele. Dein Geist. Dein Gehirn.“
Wieso spreche ich mit mir selber?
Ich erwache.
Seltsame Gefühle durchströmten meinen Körper in den ersten Augenblicken. Was war das für ein seltsamer Traum aus Feuer? Was war geschehen? Ich konnte mich nur noch mehr daran erinnern, dass ich in mein Forschungslabor gehen wollte.
Wo bin ich? Mein Blick streifte umher und ich fand mich an einem Ort wieder, der mir fremd war. Überall um mich herum befand sich Holz. Decke, Wände und sogar der Boden waren aus Holz. Aber es war kein furniertes Holz. Es sah so aus, als würde ich in einem riesigen Baumstumpf liegen. Aber es war bequem. Unter mir fühlte ich etwas Warmes und weiches. Als ich mich versuchte um zu drehen, fing meine Brust an zu schmerzen. Hatte ich mich verletzt und befand ich mich nun in einer Art Halluzination? Aber dann dürfte ich den Schmerz nicht spüren. Seltsam. Nun auf der Seite liegend, erkannte ich, dass ich auf eine Art Gras lag. Mit einer Substanz die Moos ähnelt war ich zugedeckt worden. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nackt war. Wo waren meine Sachen? Ich kniff meine Augen fest zu und öffnete sie langsam wieder. Ein leichter Schwindel erfasste mich, aber geändert hatte sich nichts. Ich war immer noch hier. Wo war hier? Das alles war so verwirrend.
Ich schlug die Moosdecke zurück und stand auf. Etwas wackelig auf den Beinen wankte ich auf ein Fenster zu, das meinem seltsamen Bett gegenüber lag. Als ich am Fenster angekommen war, stützte ich mich am Rahmen ab. Holz, eindeutig Holz. Aber das Fenster war nicht verglast. Ich betastete vorsichtig das Material und wunderte mich. Es war warm und elastisch. Dennoch zerriss es nicht, als ich behutsam dagegen drückte. Ein Duft von Äpfeln und Kirschen stieg mir im selben Moment in die Nase. Ich sah nach draußen und ein Knoten bildete sich in meiner Brust. Ich konnte nicht weit sehen, denn rundum standen Bäume. Mit Fenstern. Mächtige braune Stämme, mit mindestens zwanzig Metern Durchmesser, ragten weit auf in die Höhe, sodass ihre Kronen, mit grünen und blauen Ahorn ähnelnden Blättern, viel Licht schluckten. Ich sah nach unten, war mehr oder weniger beruhigt, dass ich mich nur so um die zehn Meter über dem Waldboden befand. Zu mindestens vermutete ich, dass ich mich in einem Wald befand.
Auf dem Boden konnte ich keine Bewegung ausmachen. Ich traute der ganzen Sache immer noch nicht. Ich fühlte und nahm alles so wahr, als wäre ich wach. War ich wirklich in der Realität? Mir kam ein Verdacht. Wäre es möglich, dass ich einem Unfall zum Opfer gefallen war und auf einen anderen Planenten transferiert wurde? Es wäre natürlich auch möglich, dass ich durch die Zeit gereist war und dies eine entfernte Vergangenheit oder Zukunft meiner Heimatwelt darstellte. Andererseits war es auch möglich, dass ich in eine parallele Zeitlinie gelangte oder in ein paralleles Universum. Es nützte nichts darüber nach zu grübeln, ich musste diese neue Umgebung erkunden, um einen entsprechenden Schluss ziehen zu können. Ich drehte mich um und versuchte etwas in diesem kargen Raum zu finden, was einer Bekleidung am nächsten kam oder sich dazu machen ließ. Fehlanzeige. Bis auf das Mooslaken war dieser ausgehöhlte Baum leer. Also nahm ich das Laken und wickelte es mehrmals um meine Hüfte. Eine Ecke steckte ich in eine Falte, da ich nichts hatte, um den Pseudorock fest zu machen. So, Kleidungsproblem gelöst.
Als nächstes: Wie komme ich hier raus? Ich ging den Raum ab und entdeckte in einer Ecke so etwas wie eine Treppe. Als ich mit meinem Fuß die erste Stufe betrat, verlor ich auch schon den Halt auf der glitschigen Oberfläche. Mit einem Schreckensschrei polterte ich durch eine Art Tunnel hinab und landete unsanft auf meinem Gesicht. Das schmerzte.
Als ich mich aufrichtete, verlor ich mein behelfsmäßiges Kleidungsstück und hörte gleichzeitig Geraschel in meiner Nähe. Als ich mich um blickte, sah ich vier riesige Pflanzen auf mich zukommen. Ihr Äußeres erinnerte mich sehr stark an eine Rose. Vor allem ihr Kopf. Eine farbenfrohe Blüte. Ihr Gesicht und auch ihr Körper hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit Humanoiden. Sie hatten einen Hals, der auf einem zierlichen Torso ruhte und sich in zwei Arme und zwei Beine gliederte. Die Arme gingen in viergliedrige Finger über und die Beine liefen in einem Wurzelwerk aus, mit dem sie sich anscheinend fortbewegten. Gelenke konnte ich nicht erkennen. Es war mir ein Rätsel, wie sich eine Pflanze soweit hatte entwickeln können. Zwar sah ich an ihren Körpern, wie sie so etwas wie Adern und Venen hatten, durch die wohl Blut pulsieren mochte, doch ein Heben und Senken ihrer Brust –wie bei der Atmung- konnte ich nicht erkennen. Moment ... sie waren nackt?! Erst jetzt wurde mir klar, dass ich die ganze Zeit ebenfalls nackt vor diesen Wesen gestanden hatte und schaute mich nach dieser Moosdecke um. Erschrocken stellte ich fest, dass diese sich selbstständig gemacht hatte und durch den Tunnel zurück nach oben robbte, wie eine Raupe.
„Hölle, was ist das?“
Eine Pflanze, die ungefähr einen Meter siebzig groß war, kam auf mich zu, umarmte und küsste mich intensiv. Ein säuerlicher Geschmack, wie der einer Zitrone, machte sich in meinem Mund breit und ich spürte, wie etwas in meinen Rachen gelangte. Keime? Sporen? Wollten mich diese Wesen als Brutkasten für ihren Nachwuchs hernehmen? Wieder dieses Rascheln. Ihre Sprache? Was auch immer mir dieses Wesen in den Rachen geschoben hatte, es holte es zurück und löste sich von mir. An die Wand zurück stolpernd hustete ich und spuckte aus. Dann sah ich auf und mustere die Wesen, die sich nun in ihrer seltsamen Sprache zu unterhielten schienen. Eines dieser Wesen wirkte auf mich krank. Seine grünbraune Haut war mit grauschwarzen Flecken bedeckt und matt. Konnte man von Haut reden? Sollte ich lieber Fasern sagen? Das alles war so überwältigend! Die zweite Pflanze machte zwar nicht den Eindruck von Krankheit, aber dennoch wirkte sie mit ihren dunkelgrünen Fasern auf mich alt. Eine kleine kaum einen Meter große Pflanze war giftgrün und dessen Blüte verfärbte sich immer wieder von hellrot, über violett, hin zu gelb. Zum Schluss sah ich mir die Pflanze genauer an, die mich geküsst hat. Sie hatte die Farbe eines zarten Waldgrüns und wirkte auf mich vital. Die drei Pflanzen berührten die Waldgrüne und bei allen vieren tauchten für wenige Augenblicke gelbgrüne Sprenkel dort auf, wo sie einander berührten. Diese Sprenkel wanderten hinauf zu den Blüten, wo sie dann verschwanden. Was auch immer das gerade war, synchron drehten sie sich um und kamen langsam auf mich zu.
„Keine Angst.“ Sagte der Kranke mit seltsamer Stimme.
„Wir wollen dir nichts tun.“ Fügte die Alte hinzu und auch ihre Stimme wirkte seltsam.
„Du bist unter Freunden.“ Auch die Stimme des Giftgrünen klang seltsam in meinen Ohren.
„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“ Seltsamerweise klang die Stimme der Waldgrünen melodischer als die der anderen.
„Mein weiblicher Ableger kann Sprachen durch Berührung lernen. Sie hat es in deinem Fall wohl etwas übertrieben.“ Wieder der Kranke.
„Du bist ein Mensch, nicht wahr?“ Die Alte.
Jetzt musste ich mich erstmal setzen. An der Wand glitt ich nach unten und nahm am Boden platz. Sprechende, laufende Pflanzen, die intelligent sind! Wo hat man das schon mal gesehen? Ich schüttelte meinen Kopf und sah in die Gesichter der Wesen. Sie wirkten fast menschlich.
„Ja, ich bin ein Mensch. Aber ich komme nicht von hier. Ich glaube ... das alles zu erklären würde lange dauern und ich bezweifle, dass ihr auch nur einen Hauch davon verstehen würdet.“
„Erkläre es uns und wir werden sehen.“ Der Giftgrüne.
Ich hatte etwas zu Essen bekommen. Es war eine Art Brei, der aus den Früchten der Bäume zubereitet wurde. Er schmeckte köstlich, irgendwie nach Birne und Banane. Vor allem machte er satt. Auch eine Art Kleidung hatte ich geschenkt bekommen. So etwas wie ein Anzug, der aus verschieden großen Blättern zu bestehen schien, aber äußerst angenehm zu tragen war. Angeblich wasserabweisend und atmungsaktiv. Stunden waren vergangen und ich erzählte ihnen von dem Unfall, der mir langsam wieder in Erinnerung kam. Sie verstanden wirklich nichts von dem was ich sagte. Technologie schien sich hier nicht viel entwickelt zu haben. Dafür aber eine große natürliche und bionische Entwicklung, wie an meinem Anzug zu erkennen war. Als ich geendet hatte, schienen sie sehr aufgeregt zu sein. Ihre Blüten hatten alle eine Farbe von intensivem Rot und Gelb bekommen. Ich konnte ihre Aufregung nicht verstehen und fragte deshalb nach.
Der Kranke antwortete mir. „Wir sahen eine Sphäre aus Feuer hoch über uns. Sie kam zu uns herab und wandelte sich zu einem Ring, aus dem du entstiegen bist. Ohne Bewusstsein und schwach an Leben haben wir dich über viele Tage und Nächte gepflegt, bis du heute Morgen erwacht bist.“
Ich war sprachlos. Viele Tage und Nächte? Bewusstlos und schwach an Leben? Ein eiskalter Hauch fuhr durch mich hindurch. Das war etwas, was ich nicht hören wollte. Auch wollte ich nicht hören, dass man so etwas noch nie zuvor erlebt hatte. Erst jetzt kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht nie wieder zurück in meine Welt kommen könnte. Seltsam daran war, dass mir das nichts auszumachen schien. Vielleicht war ich so geschockt, dass mich diese Erkenntnis erst später aus der Bahn werfen würde.
Mir wurde die Geschichte um die vier sich wiederholenden Ären erzählt. Dann wurde mir berichtet, dass man schon sehr lange Zeit auf das Feuer wartete. Auf eine ätherische Gestalt, die rasanten Fortschritt bringen sollte. Doch sie kam nicht. Der Fortschritt ging nur langsam voran und Neid und Missgunst breiteten sich unter den Völkern dieser Welt aus, die den klangvollen Namen Founa trug. Kriege traten auf und brachten Leid, Krankheit und Tod, wie auch Zerstörung mit sich. Die anderen Elemente versuchten die Wogen zu glätten und die Völker Founas beruhigten sich wieder. Doch ab jenem Zeitpunkt konnte man sagen, vegetierte das Leben nur noch mehr dahin. Die Offenbarung, dass man durch mein Erscheinen ein Zeichen darin sah, dass das Feuer zurückkehren würde, ließ bei mir einige Alarmglocken läuten.
Ich musste erst einmal über dieses neu hinzugewonnene Wissen nachdenken. Ich zog mich in mein Zimmer nach oben zurück und legte mich auf mein Lager. Sofort kam diese moosartige Decke auf mich zu und legte sich über mich. Wie ich erfahren hatte, war diese eine Art symbiotisches Haustier. Es sollte während des Schlafes den Körper reinigen. Was man unter reinigen verstand, wusste ich nicht, doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich wie neu geboren.
Rose de Mon, so hieß der übersetzte Name des waldgrünen Pflanzenwesen, das man als Tochter des Kranken bezeichnen konnte. Es fiel mir relativ leicht eine Verbindung von einzelnen Wörtern herzustellen. Vielleicht weil ich Wissenschaftler war? Ich wusste es nicht. Es war auch nicht von großer Bedeutung. Ich hatte mich kurz nach dem Aufstehen gefragt, ob der Kranke wirklich krank war oder ob dies nur meiner Einbildung entsprungen war, weil ich nichts über diese Welt wusste. Als ich mich auf dem Weg nach unten machte, diesmal rutschte ich nicht aus, und ich zusammen mit meinen Gastgebern und Pflegern an einem Tisch saß, sprach ich das Thema an. Sofort fiel mir auf, dass die Stimmung düsterer wurde. Anscheinend hatte ich ein Tabu angesprochen und wollte schon zurückziehen, als man mir meine Unwissenheit nicht vorwarf.
„Ich leide an einer Infektion.“ Sagte der Kranke. „Sie zerfrisst mich. Normalerweise würde man jemanden wie mich sofort verbrennen, um eine Ansteckung zu verhindern. Doch unser Heiler stellte fest, dass meine Krankheit nicht ansteckend ist. Ich bin froh darüber, dass ich meine verbleibende Zeit noch mit meinem Stammbaum verbringen darf und, dass ich keine Gefahr für die anderen bin.“
Ich erfuhr, dass sich Kranke meistens selbst verbrannten, wenn sie feststellten, dass mit ihnen etwas nicht stimmte. Die Kultur dieser Rosenwesen gab der Gemeinschaft immer den Vorrang, wenn es sich um Dinge handelte, die alle betrafen. Zurückhaltend fragte ich nach, ob ich mir diese Erkrankung mal ansehen dürfte. Vielleicht konnte ich etwas tun, um zu helfen. Das war meiner Ansicht nach das Mindeste, was ich tun konnte, um diesen Wesen für ihre Gastfreundschaft und Hilfe zu danken. Verhaltene Begeisterung brach aus. Da ich früher einmal selber Rosen gezüchtet hatte, dachte ich mir, dass dies unter Umständen sogar von Vorteil sein konnte. Nach einer kurzen Begutachtung vom Körper des Kranken, hatte ich die Vermutung, dass er von einer Art Rostpilz befallen war. Meine Vermutung kundgetan, fragte ich sogleich nach bestimmten Wirkstoffen nach. Aber diese gab es hier nicht. Man musste sie sich aus der Wildnis holen. Der Kranke gab mir seine Tochter Rose de Mon mit und riet mir, mich nicht allzu weit vom Dorf der Ladblo zu entfernen. Ladblo, so hießen diese Wesen also. Der Ratschlag, mich nicht allzu weit vom Dorf zu entfernen, löste Unbehagen in mir aus. Gab es hier wilde Tiere oder feindliche Kreaturen? Nachdem was ich gestern und heute bereits erlebt hatte, war ich auf einiges gefasst.
Ich hatte mich auf eine seltsam anmutende Welt eingestellt, mit den merkwürdigsten Wesen und Pflanzen, doch stattdessen traf ich auf die mir bekannte Flora und Fauna. Größtenteils. Ab und an tauchten dann doch noch Gewächse und Tiere auf, die ich nicht kannte. Auf eine Frage hin, hatte mir Rose erlaubt sie mit ihrem kurzen Namen anzureden, worauf sie mich natürlich nach meinem fragte. Ich nannte ihn ihr. Ihr folgend nannte ich einige Pflanzennamen, die ich für das Gegenmittel zum Rostpilz brauchte. Einige fanden wir sofort. Andere waren Rose nicht bekannt. So beschrieb ich ihr das Aussehen der Pflanzen, die uns noch abgingen. Einige fanden wir. Ein paar gingen uns noch ab. Also mussten wir nach Pflanzen suchen, die so ähnlich aussahen, wie die, die ich suchte. Ein heikles Thema, denn eine ähnliche Pflanze mochte nicht die gleiche Wirkung haben, wie die Gesuchte. Da fiel mir erschreckender Weise ein, dass ich mich nach den Pflanzen meiner Welt gerichtet hatte. Dies laut aussprechend und mich entschuldigend, wollte ich die nun erfolgreiche Suche beenden und ins Dorf zurückkehren. Doch auf dem Weg zurück erklärte mir Rose, dass sie es ehrenhaft von mir fand, dass ich den Versuch unternehmen wollte ihren Vater zu heilen, auch wenn ich nichts über dessen viel komplexeren Organismus wusste.
„Darf ich euch Akio Souzan vorstellen.“ Sagte Rose, als wir wieder bei ihr Zuhause angekommen waren.
Richtig, ich hatte mich noch gar nicht vorgestellt gehabt. Dies holte ich nach und auch der Rest der De Mons stellte sich vor. Ich machte mich daran die geernteten Blumen und Sträucher zu vermengen und daraus eine Art Medizin zu erstellen. Dabei gab ich der versammelten Familie kund, was ich schon vorher Rose gesagt hatte. Doch auch diese ehrten mich für meinen Versuch und der Kranke stellte sich tapfer für einen Versuch zur Verfügung. Die gemischte Paste trug ich achtsam auf die fasrige Haut auf, wo sich die verfärbten Stellen zeigten, und beobachtete fasziniert, wie die aufgetragene Substanz langsam einzog. Zuerst tat sich nichts, doch nach wenigen Minuten begannen die ersten Flecken bereits zu schrumpfen und zu verblassen. Froh darüber, dass nun Vater Oren endlich wieder mit Mutter Jasmin ihre gemeinsamen Sprösslinge Sohn Flavian und Tochter Rose eine Familie sein konnten, verbrachte ich den Rest des Tages damit den anderen Dorfbewohnern vorgestellt zu werden. Zudem wurde mir der Titel Ehrenheiler verliehen, den ich dankend ablehnen wollte, aber erst gar nicht dazu kam, weil man dies sonst als Verletzung ihrer Ehre angesehen hätte. Ich wollte erst gar nicht wissen, was dies für Konsequenzen für mich gehabt hätte. Wahrscheinlich so was wie der Tod oder Entmannung.