Zuerstmal dürfte ich mit einer Hauptqualität von Galactic Civilizations 2 - Endless Universe anfangen: Es ist einfach abartig gigantisch. Eine Runde mit voller Gegner-Besetzung, größter möglicher Map und allen Nebenrassen dauert meist mehrere Tage, je nachdem wie viel Zeit man hat und investiert. Allerdings steigt die im Verlauf des Spiels einfach so an ohne das man das so richtig merkt. Es gibt irgendwie einfach immer noch eine Tech zu erforschen, ein Schiff/Gebäude/eine Station zu bauen oder einen Planeten anzugreifen.
Besonders gut gefallen mir außerdem die Steuerung, die sich für ein Rundenbasiertes Strategie-Spiel sehr intuitiv bedient und was am aller wichtigsten dabei ist: Sie ist nicht überfrachtet! Noch dazu ist jede Einstellung im Spiel direkt spührbar, ebenso jeder der unaufzählbar vielen Aspekte (Produktion, Forschung, Moral, "Einfluss" und und und) und was er genau im Spiel bewirkt. Das macht GC2 zu einem der am besten gebalanceten Spiele die ich überhaupt kenne und ermöglicht unzählige Taktiken, Strategien und Möglichkeiten eine Partie zu gewinnen. Unterstützt wird diese Vielfalt noch durch gigantische Techtrees, die so viele Richtungen und Strategien, auf die man während einer Partie spielen kann, zulässt dass man manchmal in heftige Entscheidungsnöte gerät.
Das Gameplay ist wie gesagt Rundenbasiert und während eines "Turns" hat man unbegrenzte Zeit seine Einstellungen zu richten, Gebäude zu bauen und überhaupt das Sternen-Imperium zu kontrollieren, Sternenbasen zu errichten (und mit Modulen aufzurüsten, auch eine Möglichkeit zu siegen übrigens!) oder die Schiffe zu manövrieren, wenn man ihn beendet sind wie in allen anderen Games dieser Art die Gegner dran. Die Art der Einheiten-Bewegung errinnert mich dabei ein wenig Heroes of Might & Magic, nur dass sich in diesem Game jede Einheit für sich bewegen kann und keinen Helden benötigt. Sowas gibts in diesem Game übrigens nicht, dafür gibt es aber ein anderes Feature, das einen Helden mehr als ersetzen kann. Dazu aber später mehr, denn nun kommt ein weiteres wichtiges Ereignis unter die Lupe: Das zusammentreffen 2er Schiffe. Das ist auf den ersten Blick jedoch extrem unspektakulär. Beide Schiffe feuern Waffen aufeinander und eines explodiert daraufhin, nämlich das mit den schwächeren Kampfwerten. Zugegeben die Explosionen und Waffeneffekte sehen sehr geil auf für ihre Zeit aber man wünscht sich an dieser Stelle einfach etwas mehr. Was man jedoch nicht ahnen dürfte, ist die Tatsache, dass das Spiel noch sehr viel mehr zu bieten hat. Treffen nämlich ganze Flottenverbände zusammen wechselt das Spiel in einen Schlachtsimulator indem man sich ein wunderbares Raum-Gemetzel betrachten kann, dass so ziemlich seines Gleichen in anderen Games sucht.
Eingriffsmöglichkeiten hat man allerdings nicht die geringsten und da wäre mehr drinne gewesen. Etwas mehr drinne gewesen wäre auch bei den Planeten-Gefechten, das wird mehr oder weniger einfach ausgewürfelt, mehr Einfluss als den Würfel zu werfen und eine Angriffstaktik zu wählen (man wählt quasi den Würfel aus, der einem mehr Glück bringt) hat man hier gar nicht und eine Animation oder irgendetwas, dass einem das Gefühl eines Bodengefechts gibt, erwartet man hier ein wenig vergebens. Wer das nicht braucht der kann eine Runde auch völlig kampflos gewinnen, wie muss er allerdings selbst rausfinden, das hier ist schließlich ein Review und kein Strategie-Ratgeber. So nun dürfte jedoch das aller heftigste Feature von allen kommen, eins dass ich mir insbesondere in Echtzeitstrategie mal sehr wünschen würde: Vollfunktionsfähige Editoren. Das erste was man in GC2 nämlich noch vor dem eigendlichen Game tut ist das Anpassen seiner Rasse. Das Game liefert zwar schon einige Rassen von sich aus mit, aber am meisten Spaß macht das zocken doch immer noch mit einer selbst erstellten. Dabei verteilt man wie bei einem RPG am Anfang Punkte auf bestimmte Eigenschaften und wählt die Starttechnologieen aus, die die eigene Strategie am besten Unterstützen. Das geht zwar auch mit den Vorerstellten noch, aber ich bevorzuge wie gesagt die völlige Selbsterstellung, das eröffnet meist ja doch mehr Möglichkeiten. Schön ist auch, dass das Game einem schon jede Menge Möglichkeiten vorher bietet eine Rasse zu erstellen, so dass man hinterher tatsächlich das Gefühl hat, dass das eigene Erzeugnis schon immer in das Game rein gehört hat.
Das selbst erstellen geht aber noch viel weiter, denn das Game ermöglicht die Erstellung fast völlig eigener Schiffe und das sogar relativ einfach indem man Bauteile auf dafür vorgesehene Steckplätze platziert. Das errinnert mich für meinen Teil sehr hart an Lego bauen und das ist meiner Meinung nach eine Aufwertung, ich hab nämlich als kleines Kind für mein Leben gerne Lego gebaut.
Spannend dabei ist, dass sich auch dabei jedes Teil, dass man anbaut oder nicht anbaut, sehr massiv in den Werten und damit auch sehr massiv im Gameplay bemerkbar macht. Es scheint allerdings ziemlich egal zu sein, wenn man von den eher seltenen Massenschlacht-Sequenzen absieht, wo man das Bauteil platziert, die Werte beeinflusst es überall auf die gleiche Weiße und Platzmangel ist etwas, dass meist eher selten vor kommt. Lediglich die Bauteil-Begrenzung ist manchmal ein wenig zu gering um wirklich Spaß zu haben, lässt sich aber für Fortgeschrittene Problemlos erhöhen.Ich hab jetzt mal grob versucht das Gameplay zu beschreiben, wie gesagt, es lohnt sich meiner Meinung nach sehr sich das Game anzusehen, auch wenn es Rundenbasiert ist, ich war da auch am Anfang ziemlich skeptisch.
Grafik und Sound sind auch ziemlich gut ausgefallen, wenn man das Alter des Spiels bedenkt und die Steuerung ist wie gesagt, eine der meiner Meinung nach Besten der Richtung. Die einzige Kritik, die man eventuell an dem Game außern könnte ist der gewaltige Übersichtsverlust bei großen Karten, der sich zum Lategame hin und besonders zur Endphase des Games einstellt. Meist lässt man die Planeten und die Wirtschaft einfach irgendwann vor sich hin laufen und kümmert sich ausschließlich um seine Schiffe, ggf. noch um seine Raumstationen. Leider fehlen auch Funktionen die Planeten sich selbst verwalten zu lassen, weshalb dort wie gesagt zum Endgame hin immer mehr das Geschehen einfach vor sich hin plätschert und eigendlich nur noch die Anzahl zunimmt. Das macht allerdings meistens nichts, bisher hat das Gameplay bei mir immer auch so funktioniert.Galactic Civilizations 2 ist einfach gigantisch und macht gigantischen Spaß. Man ist immer mit irgendetwas beschäftigt und langeweile ist absolut unmöglich. Es gibt wie gesagt immer eine Tech zu erforschen, ein Gebäude zu bauen, einen Planeten neu zu besiedeln, eine unerforschte Region zu erforschen, eine Raumstation zu bauen/aufzurüsten, ein Schiff zu bauen/zu verbessern, ein "Superereignis" zu meistern, eine Allianz zu gründen oder einen Feind zu vernichten. Ich empfehle allerdings die Erweiterungen "Dark Avatar" und insbesondere "Twilight of the Arnor", die fügen dem Gameplay noch weitere Möglichkeiten und Verbesserungen hinzu, wie Superfähigkeiten zur Wahl am Anfang, Massenvernichtungswaffen, neue Rassen dies im Hauptspiel nicht gab und was das wichtigste ist, erst ab TOTA verfügt jede Rasse über einen eigenen Techtree! Am besten ist allerdings die Endless Universe - Collection, da ist gleich das alles drinne + Modding-Tools die das Modifizieren von Dingen erlauben, die das Hauptspiel nicht von selbst zuließ, etwa das erstellen eines völlig eigenen Techtrees für die Rasse, oder eigener Gebäude, oder Raumstations-Module. Es ist tatsächlich relativ einfach wenn man sich ein klein wenig in den Gamefiles auskennt.
Zum völligen Spielspaß empfehle ich außerdem die folgenden Mods:
Galactopedia (Ermöglicht einen Einblick in die eigenen Gamedateien und bietet eine gute schnelle Übersicht darüber welche Rasse was kann)
Race-Penalties (Ermöglicht es am Anfang bei der Rassenerstellung auch negativ-Punkte zu verteilen und ermöglicht so eine bessere Anpassung, meiner Meinung nach einfach nur im Game als Feature vergessen worden und gehört eigendlich rein)
Ein Gameplay-Video:
[spoiler][yt]VS0NMUz1Rxs[/yt][/spoiler]
Ein "Space-Battle" Video:
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