Ich sehe gerade...

[Glumski]

... A Certain Scientific Railgun. Ich bin auch wieder ein bisschen an Animes dran. Gänzlich überzeugt bin ich noch nicht, obwohl ich jetzt schon die erste Staffel (24 Folgen) angeschaut habe. Irgendwie ist es mir zu episodisch und trivial. Naja, wahrscheinlich habe ich mich einfach nur in der Zielgruppe vergriffen.
Das erste Intro war aber ein extremer Ohrwurm. Eieiei...

[Child of Bodom]

Auch mal die Serie Mr Robot gesehen. Eine Serie mit vielen Höhen und Tiefen wie ich irgendwo finde. Irgendwie erinnert mich Mr Robot ein wenig an den ultimativen Beliebtheitsrenner Breaking Bad, gerade durch diese vielen Stellen die kunstvoll gemacht sein sollen und dadurch dass beide Sendungen versuchen irgendwie Brainfuck zu sein, manchmal sogar so sehr und so zwanghaft, dass es der Sendung geschadet hat. Ich sollte mal nachsehen ob sich beide Sendungen Teile des Filmteams teilen, denn die Ähnlichkeiten sind da echt manchmal schon ganz schön extrem. Insgesamt hatte ich ein wenig das Gefühl, dass praktisch jede Staffel einen Ticken schlechter war als die vornedran. Staffel 1 war wirklich richtig gut, wobei ich gestehen muss, ich hatte den Twist Kilometer weit kommen gesehen. Staffel 2 und 3 waren ganz gut, wenn auch nicht mehr das Level wie Staffel 1 und Staffel 4 wäre gut gewesen, wenn da nicht dieses Ende wäre. Es ist einfach absolut unbefriedigend in so vieler Hinsicht. So viele Dinge, die wir niemals erfahren werden (insbesondere was das jetzt für eine Maschine von dem Chinesen gewesen sein sollte) und diese letzte Szene genügte mir für meinen Teil einfach nicht. Es fehlt einfach irgendwie noch was und es erschien mir irgendwo als hätte man sich die Option doch noch eine weitere Staffel zu machen offen gelassen, sich dann aber doch dagegen entschieden.

Toll ist auch, dass das Hacken völlig realistisch gezeigt wird, und nicht durch absurd flackernde Fenster oder Matrix-Scrolltext wie quasi überall sonst.

Was das angeht hab ich ne ziemliche Steigerung festgestellt. Während ich in der ersten Staffel teilweise noch Stellen hatte wo ich mir (ich bin ein ausgebildeter Fachinformatiker für Systemintegration und das dann auch noch an Linux, ich kenne mich also ziemlich gut aus würde ich sagen ) dachte "Oh, den Befehl gibt es zwar, aber ob das der Richtige ist um in dieser Situation genau das zu bewirken, was er laut Dialog bewirken soll wage ich ja mal anzuzweifeln", gab´s das in der zweiten Staffel und später überhaupt nicht mehr, was auch daran liegt, da sie meistens nur noch Python-Scripte starten, deren Inhalt sie uns nicht zeigen. Was auf jeden Fall eine clevere Lösung war. Auch dass ich dort Programme wie Kali-Linux, Wireshark, TCP-Dump oder viele andere wiedergesehen hab, trug sehr dazu bei, dass ich die Sendung als absolut realistisch betrachte, was das angeht. Das haben sie wirklich gut gemacht so weit.

Die erste Staffel fand ich umwerfend gut; die zweite und dritte ist für meinen Geschmack etwas zu gemächlich fortgeschritten. Was nicht bedeutet, dass die beiden Staffeln langweilig oder schlecht wären; es gab eine Vielzahl von erstklassigen Wendungen, von denen ich bestimmt die Hälfte überhaupt nicht habe kommen sehen.

Das Problem dieser Staffeln war eigentlich eher, dass sie sehr oft Dinge über ganze Folgen lang vorenthalten haben. Das hat dann den Eindruck erweckt, dass sich da etwas ziehen würde. Die Wendungen waren größten Teils OK, aber nicht unbedingt weltbewegend. Die Sendung ist oft hingegangen und hat die Wendung zuerst in die eine Richtung fallen gelassen, nur um dann plötzlich ne 180 Grad-Drehung zu machen und dann in Rückblenden schnell noch Szenen nachzuliefern um die daraus entstandenen Logiklücken noch zu stopfen. Man kann sich darüber streiten ob das wirklich ein gutes Vorgehen ist um eine Serie aufzuziehen. Es kommt mir für meinen Teil eigentlich eher etwas unprofessionel vor, wenn ich ehrlich bin. Aber wie schon geschrieben, sowas kommt oft zustande, wenn die Macher etwas zu zwanghaft "Brainfuck" sein wollen. Aber das ist bei Breaking Bad auch mehrfach passiert. Auch eine Sache, die ich niemals verstehen werde, ist dass die ganzen Charaktäre unbewaffnet (in einem Land wie den USA!!!) rumlaufen, wo sie doch auf der Abschussliste von Killern stehen. Das ist wirklich hart an der Grenze zum Schwachsinn und da hätte es mindestens 6 Tote Charaktäre weniger gegeben, wenn die sich alle mal ne Knarre in nem Waffenladen gekauft hätten, so wie das eigentlich jeder normale Mensch in deren Situation und Waffengesetzeslage mal gemacht hätte.

Folge 3×5 (eps3.4_runtime-err0r.r00) war so gemacht, dass es so schien, als gäbe es keine Schnitte; das hat für so extreme Spannung gesorgt, dass ich echt hin und weg war.

Das war tatsächlich eine der besten Folgen in der späteren Serie. Niemals hätte ich damit gerechnet ein Äquivalent einer Massenschlacht in einer solchen Serie zu bekommen. Das war wirklich gut gelungen.

Insgesamt kann ich die Serie jedem wärmstens empfehlen, der sich an Hacker-Kultur oder Programmierung ein wenig erfreut. Wer mit den Themen gar nichts anfangen kann, sollte Mr. Robot wahrscheinlich eher fernbleiben.

Ich finde aus einem bestimmten Grund, dass die Sendung trotzdem ein Must-Watch für jedermann ist. Ganz einfach aus dem Grund, dass die Digitale Kultur aus unserer Welt absolut nicht mehr wegzudenken ist und aber so viele Leute so absolut wenig Ahnung davon haben, dass es wirklich weh tut. Was zugegebener Maßen auch an den von dir schon mal genannten Verwirrungen aus Hollywood liegt, wo die Leute plötzlich mit irgendwelchen Grafischen Elementen wie in nem Game rumwursten um zu hacken oder ein bunter Matrix-Text über den Bildschirm flimmert. Das Ganze dann in einer unterhaltsam aufbereiteten Fassung wie dieser gezeigt zu bekommen ist doch der beste Weg sich zumindest mal eine minimale Ahnung über die Materie einzuholen. Denn Aufklärungsfaktor über ihr Grundthema, das hat die Sendung auf jeden Fall.

[Child of Bodom]

House of the Dragon: Ufff. Die ersten Folgen gehen noch ziemlich gut los und man fühlt sich irgendwo wie zu Hause als alter Game of Thrones-Fan. Bei der Stelle im Ritterturnier wo jemand mit der Brutalität nicht klar kam und kotzen musste, konnte ich mir sogar einen Lacher nicht ganz verkneifen, aber das kam vielleicht auch eher weil eine weibliche Mitzuschauerin sich die Hand vor´s Gesicht gehalten hatte und meinte "Oh Gott, ich kann das nicht sehen" und ein anderer darauf hin meinte "Ach guck mal da! Da kommt noch einer nicht damit klar!". Auf jeden Fall wird´s danach erstmal eigentlich ziemlich kacke um ehrlich zu sein. Langweiliges dumm rum gequatsche und unglaublich nerviges "Wer macht´s jetzt mit wem" über die nächsten 4 Folgen lang. Ich meine da kann ich mir auch Rosamunde Pilcher ansehen, dafür brauche ich kein Game of Thrones-Prequel. Gerettet wurde die Serie dann nochmal etwas von ihrer letzten Folge, wo dann tatsächlich endlich mal wieder was passiert ist. Was der Sendung auch nicht gut getan hat war der Besetzungswechsel mitten in der Staffel. Da können sie noch so sehr die Figuren realistisch altern lassen wollen, sowas kommt einfach nicht gut. Zumal ich mich echt frage wer da das Casting gemacht hat, da einige der Charaktäre sich nicht mal wirklich ähnlich sehen. Alles in allem OK, aber völlig überbewertet wenn ich ehrlich bin. Insbesondere wenn es im Fantasy-Bereich auch das nächste gibt.

Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht: Da bin ich einfach nur Baff, wenn ich ehrlich bin. Ich mag die Serie. Die trifft den Tonfall der Herr der Ringe und Hobbit-Filme genau und auch was die Dialoge angeht haben sie den Tolkien meiner Meinung nach gut genug getroffen, dass es sich nicht beißt. Effekte sehen gut aus und alle Darsteller, obwohl mir für meinen Teil völlig unbekannt machen einen wirklich guten Job. Ich mochte außerdem die Story, etwa die Dualität zwischen Elrond und Durin und den Plottwist am Ende eigentlich auch, nicht zuletzt da mir Sachen aufgefallen waren, die eigentlich darauf hingedeutet hatten, die ich aber nie damit in Verbindung gebracht hätte. Ich verstehe echt nicht was Leute damit für ein Problem haben. Ich hoffe es gibt noch eine zweite Staffel davon und Kommentare wie "Wenn der alte Tolkien das wüsste, würde er sich im Grab rumdrehen" können sie sich echt mal mit Anlauf sonstwohin stecken. Die Sendung ist wirklich gut.

Wirklich ich frage mich echt was mit den Leuten von heute los ist, dass sie die wesentlich schlechtere Sendung von beiden in den Himmel hypen und die bessere davon schlecht reden. Wenn´s so weiter geht und wirklich nur noch Schrott gehypt und dann am Ende auch nur noch produziert wird, dann werde ich irgendwann wirklich nur noch das alte Zeugs rewatchen.

[Glumski]

... Der Schwarm. Meeeeehhhhhh.
Es ist ganz okay, wenn man vom Roman nichts weiß. Als TV-Adaption ist es aber echt gescheitert. Immerhin hat Europa es mal geschafft, etwas Hollywood-Ähnliches auf die Beine zu stellen?

[Child of Bodom]

... Der Schwarm. Meeeeehhhhhh.
Es ist ganz okay, wenn man vom Roman nichts weiß. Als TV-Adaption ist es aber echt gescheitert. Immerhin hat Europa es mal geschafft, etwas Hollywood-Ähnliches auf die Beine zu stellen?

Ich hab die Serie auch gesehen, fand sie aber nun gar nicht so schlecht. Ging eigentlich ganz gut klar. Der Anfang und der Mittelteil waren etwas absurd an den Stellen wo etwas aufregendes passiert ist und ansonsten viel zu langweilig, aber die letzten beiden Folgen fand ich persönlich ziemlich gut, wenn ich ehrlich bin. Die haben ne ganze Menge von der Sendung gerettet, die mich davor beinahe zu Tode gelangweilt hätte. Ich bin halt wirklich nicht der Typ für wissenschaftliches Arbeiten, das merkt man da wohl deutlich. Aber wie schon geschrieben. Die letzten beiden Folgen (die auf dem Forschungsschiff und mit dem U-Boot und so) waren eigentlich echt gut soweit, insbesondere für ne Europäische Produktion.



Ansonsten werde ich den Post mal nutzen um mal wieder Werbung für Seth McFairlanes "The Orville" zu machen. Staffel 2 war ja wirklich nicht so besonders gut gewesen, in keinem einzigen Aspekt, insbesondere nach der wirklich tollen ersten Staffel. Staffel 3 ist aber wieder echt gutes Sci-Fi ganz im Sinne von Star Trek und wahrscheinlich besseres Star Trek als das was uns im Moment unter dem Namen verkauft wird (obwohl ich ja den Hate gegen Picard nicht ganz 100%ig nachvollziehen kann, aber anderes Thema). Dieses Mal ist sogar eine ziemlich krasse Dosis Star Wars mit in The Orville rein gekommen. Folge 9 ist auf jeden Fall ein dermaßen heftiges Action-Feuerwerk, dass ich erstmal mit einem kräftigen "WTF" reagiert habe und das bei einer Sendung die eigentlich nen ziemlichen Comedy-Fokus hat. Der kam dann aber in der letzten Folge zum tragen, die echt einfach so unglaublich absurd ist, dass man aus dem Lachen fast gar nicht mehr raus kommt. Noch dazu nimmt die Folge sich an ganz besonders den Stellen die sie ausmachen extremst ernst (an anderen dafür etwas weniger ), was die Absurdität nur noch absurder und den Humor wenn man mich fragt nur noch besser macht. Die restlichen 8 Folgen gibt´s eigentlich gutes Sci-Fi, mit guten Anknüpfungen und Bezügen an/zu vorherige/n Staffeln, nette Spezialeffekte mit einer interessanten Herangehensweise an die Sache, nicht zu vergessen den einen oder anderen echt guten Spruch von Gordon Maloy, der einfach für nen Lacher sorgt und ein paar andere echt nette klassische Charakter-Momente. Kann man also wieder gucken, während man auf die nächste Staffel Star Trek Picard wartet.

[Glumski]

... Chainsaw Man. Ich bin dem Hype mal gefolgt, und muss gestehen, dass es ein erstaunlich guter Anime ist! Es hat für mich ein paar Folgen gedauert, bis ich wirklich in die Serie hineingefunden habe; IMHO ist der Spannungsbogen der ersten paar Folgen nicht ideal. In der zweiten Hälfte ist der Anime aber makellos, mit grandioser Animation, hervorragender Regie, einer spannenden Geschichte, und einzigartigen Figuren. Die Mischung aus Ernst und Humor hat bei mir voll gezündet, und ich hoffe, dass die weiteren Staffeln vergleichbar gut werden!

[Tom]

The Guardians of Justice

Vollkommen abgedrehter Scheiß ... im positiven Sinne.
Gefällt mir ausserordentlich gut der Mix aus verschiedenen Stilen.

[Glumski]

Ich habe in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Animes geschaut; das halbstündige Format lässt sich sehr viel besser in einen vollen Arbeitstag einbauen als die typischen Hollywood-Produktionen. Da waren in der Tat ein paar Dinge bei, die ich sehr empfehlen kann.

Chainsaw Man (2022) bleibt eine Top-Empfehlung, sofern man die graphische Gewalt vertragen kann. Die Serie ist ziemlich genau der abgedrehte Kram, wegen dem Anime ein so interessantes Medium ist und bleibt. Ich würde wetten, dass CM in ein paar Jahren zusammen mit Neon Genesis Evangelion als eine der prägenden Serien genannt werden wird. Der Hype ist riesig und gerechtfertigt. Es wird sich zeigen, ob die weiteren Staffeln das Niveau halten können.

My Dress-Up Darling (2022) hat mich völlig überrascht. Romantische Komödien sind eigentlich überhaupt nicht mein Genre, aber dennoch habe ich mich hier heran gewagt. Die Serie hat mir extrem gut gefallen; ich kenne nicht viele Produktionen, die eine so überaus positive Ausstrahlung haben. Die Figuren sind grandios, die Geschichte ist unterhaltsam (hat aber in der Mitte einen ziemlichen Durchhänger), und die englische Synchronisation ist mit das beste, was ich je gehört habe. Es sollte nicht allzu schwierig sein, das Niveau in weiteren Staffeln zu halten; es braucht nicht gerade ausgeklügelte Drehbücher, sondern nur ein paar frische Ideen.

Mieruko-chan (2021): Die Prämisse hat zielgenau meinen Humor getroffen, aber irgendwie ist jede Folge wie die vorige. Auch hier soll es eine zweite Staffel geben, die hoffentlich den Plot ein wenig eskalieren lässt.

Vivy - Fluorite Eye's Song (2021) springt ein wenig auf den KI-Hype auf und macht das gar nicht schlecht. Das Konzept fand ich durchaus originell, die Umsetzung allerdings etwas zu melodramatisch. Einzelne Folgen waren hervorragend, und generell gab es keine schlechten Folgen. Die Action hat allerdings nicht immer bei mir gezündet, und die Figuren fand ich etwas generisch.

Lycoris Recoil (2022) ist genau das, auf das ich bei Anime hoffe. Gute Action, ein spannender aber nicht extrem ernster Plot, tolle Charaktere, hervorragende (japanische) Synchronsprecher, flüssige Animationen. Wenige Serien haben meinen Geschmack so gut getroffen wie Lycoris Recoil. Ich freue mich sehr darauf, dass eine zweite Staffel bereits bestätigt wurde! Ich würde Lycoris Recoil fast meinen Favoriten nennen, wenn es da nicht noch etwas gäbe:

Summer Time Rendering (2022) ist wahrscheinlich die beste Serie (und eindeutig der beste Anime), die ich seit einer ganzen Weile gesehen habe! Die Geschichte ist originell und folgt keinem der generischen Schemata. (Was? Ist so etwas heutzutage überhaupt erlaubt?) Schon in der ersten Folge durchkreuzt die Serie eine Handvoll Genres; ich kann mich nicht daran erinnern, welche Pilotfolge mich so gefesselt und überzeugt hat. Es gibt zahlreiche Wendungen und, zumindest bislang, keine schlechten oder mittelmäßigen Folgen. Man kann in der ersten Folge überhaupt nicht absehen, was in Folge vier passieren könnte, und die Entwicklung der ersten zwölf Folgen bereitet einen kaum auf den Rest vor. Ich bin mir der Serie erst zu zwei Dritteln durch (und, arghh, morgen beginnt die Arbeitswoche, sodass ich nicht bingen kann), wäre aber sehr überrascht, wenn die mir verbleibenden acht Folgen nicht ebenso hervorragend sind. Die Geschichte ist so aufgebaut, dass ich nicht mit einer Fortsetzung rechnen würde, aber die Prämisse liefert ein spannendes Universum, aus dem ich gerne mehr sehen würde. Wirklich ganz großes Kino, und meine heißeste Empfehlung seit Person of Interest.

Edit: Ich habe noch ein paar weitere Animes gesehen, die ich aber nicht unbedingt erwähnenswert fand. Schon interessant, dass in den letzten Jahren so viel hervorragende Serien produziert wurden, aber vielleicht ist das nur ein Selektionseffekt...