Intro:
Stellen Sie sich vor, Sie könnten das Abenteuer und die Akrobatik der Tomb Raider-Spiele mit der Kampfsport-Action reiner Kampfspiele wie Tekken unter einen Hut bringen. Wenn Sie eine klare Vorstellung von dem haben, was bei dieser Liaison herauskäme, dann haben Sie Oni von Bungie Studios bereits im Griff. Es handelt sich um ein Action-Adventure-Kampfspiel aus der Dritte-Person-Perspektive mit einem ausgeprägten japanischen Anime-Einschlag. Die Handlung dreht sich um die so genannte TCTF-Polizei (Technology Crimes Task Force) irgendwann in der Zukunft, die sich speziell mit der Kriminalität im Bereich der Technologie befasst. Konoko ist eine Agentin mit einem kybernetischen Uplink zu einem kleinen Androidenmädchen namens Shintama. Sie wird in die Jagd nach einem Kriminellen namens Muro und dessen kleiderschrankhaften Bodyguard hineingezogen, und ihre Kämpfe mit Muros Schlägern wüten durch Bürogebäude, Chemiefabriken, einen Flughafen und sogar das Hauptquartier der TCTF selbst.
Es ist eine simple Geschichte, die schwer in Richtung Melodram neigt, aber völlig in Einklang mit ihren Anime-Zielen steht. Auch die Action erfüllt diesen Zweck vorzüglich. Das Waffenarsenal besteht aus überdimensionalen Gewehren, bizarren Raketenwerfern, Plasmakanonen und Freeze-Guns. Sollten diese irgendwann leer geschossen oder einem aus der Hand geschlagen werden, kommen auch Fäuste und Füße zum Einsatz. Konoko hat eine Vielzahl leicht auszuführender Flips und Combos sowie verheerende Faustschläge und Tritte auf Lager. Die Kämpfe sind knallhart, stets eine Herausforderung und niemals langweilig. Die Animationen sind tadellos und faszinierend, werden aber nie übermäßig blutrünstig oder geschmacklos. Denken Sie an die umwerfenden Kampfeinlagen von The Matrix, und Sie haben eine ungefähre Vorstellung von dem, was Sie in Oni erwartet.
Der einzige wirkliche Mangel ist das Speicher-System, das hier verwendet wird. Das Spiel ist in mundgerechte Kapitel aufgeteilt, und zu Beginn jedes einzelnen Kapitels wird automatisch gespeichert. Es gibt natürlich keinen Grund, warum man nicht irgendwo speichern sollte, aber uns stört, dass einige der Speicherstellen zu weit auseinander liegen. Größere Abschnitte des Spiels mehrfach zu wiederholen wird ganz schön anstrengend und lenkt vom eigentlichen Spielablauf ab.
Wenn Sie die Wiederholungen hinter sich haben, werden Sie Oni als erfrischende Kung-Fu-Alternative zur typischen Run-and-Gun-Kost schätzen lernen. Und obendrein werden Sie Konoko selbst als faszinierende Protagonistin lieben!
