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Glumski
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Re: Ich sehe gerade...

Beitrag von Glumski »

... Star Wars: The Clone Wars, 2×15 Senate Murders. Die zweite Staffel gefällt mir bislang deutlich besser als die erste. Es bekommt der Serie sehr gut, dass meist mehrere Folgen einen kohärenten Bogen spannen; den Mandalore-Plot (12-14) z.B. fand ich sehr unterhaltsam. Dennoch bleiben Figuren und Geschichte überwiegend auf einem simplen Level, der für eine Kinderserie angemessen ist, auch wenn ich den Inhalt nach wie vor etwas harsch für die Altersklasse finde. Manche Folgen sind aber weiterhin unnatürlich albern; von 2×15 beispielsweise war ich wenig beeindruckt.
Animationstechnisch gefällt mir die Serie mittlerweile sehr gut, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das ein subjektiver oder objektiver Eindruck ist. Die Animationen sind größtenteils sehr flüssig, was mir besonders bei der Physik von Kleidung sehr gut gefällt. Mimik und Gestik der Figuren sind oft hölzern und unrealistisch, aber ohne Motion Capture ist das ja auch die absolute Königsklasse. Nach wie vor wirken manche Texturen wie aus Videospielen der frühen 2000er, aber größtenteils ist es doch sehr ansehnlich.
Ebenfalls ganz nett finde ich die mehr oder weniger subtilen Andeutungen von Anakins Niedergang zur Dunklen Seite. Ich gehe davon aus, dass es in den folgenden Staffeln deutlich mehr solcher Elemente geben wird; darauf freue ich mich schon.
Insgesamt macht es mir aber viel Spaß, die Serie zu schauen, was ich von den letzten Filmen nicht gerade behaupten konnte. Wenn die Inhalte jetzt noch etwas erwachsener würden, wäre ich sehr glücklich!
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Beitrag von Glumski »

... Star Wars: The Clone Wars, 4×10 Carnage of Krell. Mittlerweile habe ich die Serie sehr lieb gewonnen. 3×10 (Heroes on Both Sides) hat mir sehr gut gefallen, obwohl es vergleichsweise sehr wenig Action gab, der Overlords-Bogen (3×15-17) und der Citadel-Bogen (3×18-20) waren ebenfalls sehr unterhaltsam. Der Umbara-Bogen (4×7-10) ist grandios; die finale Folge davon hat bei IMDB völlig zu Recht eine Wertung von 9,4. Hier konnte SW:TCW auch seine graphischen Qualitäten ausreizen: Dank des dunklen Settings gab es keine schlecht aufgelösten Texturen aber stattdessen enorm viel hervorragende Beleuchtung.
Ich hoffe, dass der Rest der Staffel ebenso gut sein wird. Auf die fünfte Staffel freue ich mich schon sehr, besonders auf das Staffelfinale (das wohl ursprünglich auch das Serienfinale sein sollte).

Edit: Die vierte Staffel war insgesamt sehr gut, besonders im zweiten Nightsisters-Bogen (4×19/20) und dem furiosen Finale (4×21 - 5×01), das zu Darth Maul zurückkehrt. Die fünfte Staffel fand ich zu Beginn eher mäßig (5×02-05), wobei der Jüngling-Bogen (5×6-9) durchaus unterhaltsam war. Der zweite Mandalore/Maul-Bogen (5×14-16) hingegen ist ohne Zweifel der beste, den TCW bislang zu bieten hatte und kann es mit Leichtigkeit mit den Filmen aufnehmen. Besonders die finale Folge davon (5×16 The Lawless) ist grandios, mit exzellenten Kämpfen und fantastischem Soundtrack. Gleich mehrere Subplots enden hier, liebgewonnene Figuren sterben... Ich wäre nicht überrascht, wenn das die beste Folge der ganzen Serie ist, zumindest vor der langen Pause bis die siebte Staffel produziert wurde. Es ist wirklich Star Wars in Topform, definitiv besser als die Sequel-Trilogie!
Aber nun ja, noch habe ich das fünfte Finale, das ebenfalls sehr vielversprechend aussieht. Die sechste Staffel hat nur halbe Länge und soll soweit ich weiß mehr oder weniger den dritten Film vorbereiten; mal schauen, wie das wird. Und dann kommt noch die siebte (ebenfalls halbe) Staffel, die noch besser bewertet ist als 5×16...

Edit #2: Das fünfte Staffelfinale hat alles richtig gemacht. Mir fehlen die Worte.
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Beitrag von Glumski »

... Star Wars: The Clone Wars, 7×12 Victory and Death, und damit habe ich die Serie auch durch und erspare euch diese ewigen Posts.

Nachdem die Serie ab Mitte der dritten Staffel endlich konsistent erwachsener wurde, habe ich SW:TCW tief in mein Herz schließen können. Wie ich im vorigen Post schon geschrieben habe, ist die Mitte der fünften Staffel einfach grandioses Star Wars. Das fünfte Staffelfinale ist ebenfalls hervorragend, wenn auch nicht ganz so cineastisch. Man merkt, dass es als Serienfinale geplant wurde, denn das Ende wirkt wirklich sehr final. Die letzten paar Folgen hier waren für mich mehr als genug, um die schlechteren Folgen der vorigen Staffeln wieder wett zu machen. Es stimmt wirklich alles, beginnend mit der spannenden Dramaturgie bis hin zu wundervoll konzipierten Bildern. Es ist ein eindrucksvolles und würdiges Finale für eine insgesamt gute Serie; abgesehen von 5×16 das Beste, was SW:TCW je hätte sein können. An dieser Stelle kann ich die Serie bereits eindeutig empfehlen, denn das war wirklich erste Sahne.

Die sechste Staffel wurde ursprünglich auf Netflix ausgestrahlt, nicht mehr auf Cartoon Network (LucasArts wurde von Disney gekauft). Ich habe den Eindruck, dass die Macher einfach aufgegeben haben, eine Kinderserie zu produzieren, denn die Atmosphäre ist eine ganz andere. Staffel 6 hat nur 13 Folgen, die in vier Bögen aufgeteilt sind: zuerst ein vier Folgen langer Bogen rund um Klonkrieger und wie die berüchtigte Order 66 implementiert wurde, dann ein drei Folgen langer Bogen um politische Intrigen mit Padmé, dann ein zwei Folgen langer Jar-Jar-Bogen, dann ein vier Folgen langer Yoda-Bogen. Die ganze Staffel behält das drohende Ende von Episode 3 und den Untergang der Jedi im Hinterkopf und baut dadurch eine spannende Atmosphäre auf. Der Politik-Bogen hat mir tatsächlich am besten gefallen, obwohl das nicht so mein Ding ist, während ich den finalen Yoda-Bogen eher generisch fand.

Die siebte Staffel erst sechs Jahre später (also Anfang 2020) auf Disney+ veröffentlicht; entsprechend hat sich auch die visuelle Qualität verbessert. Es freut mich, dass sie aber dennoch alle Synchronsprecher noch an Bord hatten, denn die waren im gesamten Verlauf der Serie exzellent und liebgewonnen.
Staffel 7 hat nur 12 Folgen in drei gleich langen Bögen, beginnend mit dem Bad-Batch-Bogen, der zwar grundsätzlich nicht uninteressant ist, aber wohl eher dazu dient, die neue Serie (2021) anzupreisen. Darauf (aber chronologisch vor dem ersten Bogen) folgt ein eher mäßiger typisch-Disney-Bogen, der eigentlich nur interessant ist, weil er in den letzten zwei Minuten den finalen Bogen einläutet.

Der finale Bogen ist mit Leichtigkeit das beste Star Wars seit Jahren. Graphisch wird die volle Macht des Disney-CGI-Imperiums eingesetzt und liefert Bilder, die auch in den Filmen nicht fehl am Platze wären. Der Soundtrack ist fantastisch und definitiv bemerkenswerter als der der Sequel-Trilogie. Die Regie ist jenseits von Gut und Böse, ein cineastisches Meisterwerk. Das Voice Acting ist hervorragend; Ashley Eckstein (Ahsoka Tano) und Sam Witwer (Maul) bringen ihr geballtes Talent zum Vorschein.
Der finale Bogen versucht gar nicht erst, aus einzelnen Episoden zu bestehen. Es fehlt die übliche Einleitung von Erzähler und abgedroschenem Moral-Schriftzug, stattdessen wird die erste Folge des Bogens mit der altbekannten Star-Wars-Titelmelodie eingeläutet (anstelle des Clone-Wars-Verschnitts), sowie jede Folge mit dem klassischen Lucasfilm-Logo. Es fühlt sich so an, als wäre der Bogen als kompletter Film geplant gewesen, was ihn zum besten Star-Wars-Film seit langer Zeit machen würde.
Und die Geschichte... hat mich wirklich sprachlos gemacht. Sie läuft parallel zu Episode 3 (und setzt damit sowohl Wissen um Episode 3 als auch der gesamten TCW-Serie voraus, d.h. einen alleinstehenden Film hat man definitiv nicht). Ich möchte auf keinen Fall spoilern, also kann ich nur sagen, dass ich wirklich zutiefst beeindruckt bin, wie ich selten von einer Serie (oder einem Film) beeindruckt wurde.
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Tom
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Supervized

Hat mir sehr gut gefallen der Film :)

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Glumski
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Beitrag von Glumski »

... RWBY. Eine weitere Serie, die mir so oft empfohlen wurde, dass ich jetzt nachgegeben habe.

RWBY ist ein amerikanischer Anime (häh?), der kostenlos von Rooster Teeth zur Verfügung gestellt wird (siehe obiger Link). Trotz der zweifelhaften Herkunft ist es ist ganz eindeutig ein Anime, nur eben auf englisch. Bislang gibt es sieben Staffeln, wobei zwei weitere bereits bestätigt wurden; ich bin gerade mit dem zweiten Drittel von Staffel 2 durch.
Die erste Staffel hat mir zugegeben nicht sonderlich gefallen. Manche Folgen waren weniger als fünf Minuten kurz, von denen dann fast die Hälfte aus Opening und Ending bestand. Der Animationsstil war noch etwas hölzern (es ist in 3D produziert, wird aber in 2D-Machart dargestellt). Voice Acting und Soundtrack haben mich ebenfalls nicht so wirklich überzeugt.
Die zweite Staffel gefällt mir bislang aber sehr gut. Den Soundtrack finde ich sehr unterhaltsam, der Inhalt gefällt mir gut (es kam sogar schon ein Mecha vor), die Figuren hat man liebgewonnen, die Choreographie der Kämpfe ist hervorragend. Die Länge der Folgen hat sich auch auf ~13min eingependelt, wobei mehrere Folgen meist einen Bogen bilden. Ich weiß nicht wirklich, warum sie nicht einfach längere Folgen gemacht haben -- oh, Moment, es gibt das Ganze auch von offizieller Seite in längeren Videos gebinnt. Skurril.
Ob es dem Hype gerecht werden kann, vermag ich noch nicht so wirklich zu sagen. Aber es ist zumindest vielversprechend, und ich habe ja noch eine ganze Menge Staffeln vor mir, die auch alle eine sinnvollere Länge zu haben scheinen. Ein Totalausfall verspricht es wenigstens nicht zu werden.
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Child of Bodom
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Re: Ich sehe gerade...

Beitrag von Child of Bodom »

Amerikanischer Anime ist nicht neu. Avatar - Herr der Elemente und Die Legende von Korra sind beides Amerikanische Animes und ich finde sie machen es eigentlich sogar wesentlich besser als die Japaner, vlt. weil mehr Geld drinnen steckt (Die Action-Szenen von den beiden Genannten Serien sind echt krass gemacht, da kommt aus Japan nicht mal DBZ mit XD).

RWBY ist aber soweit ich das weiß eine Game-Verfilmung von diesem hier, was auch den Animationsstil (den es im übrigen auch schon bei vielen Animes aus Japan gibt, siehe Berserk (2016) [Sehr zu empfehlen troz all dem Hate den es abbekommen hat] oder Knights of Sidonia [Wovon ich die erste Staffel wirklich ums verrecken sehr empfehle, auf die 2te hätte man verzichten können -.-]) erklären würde.

Ädit: Ich sehe gerade, dass die Beschreibung in Steam geändert wurde. Und egal was Wikipedia sagt, ich bin mir ziemlich sicher, dass das Game zuerst da war, das konnte man schon viel früher auf der Steamseite als "in Entwicklung" ansehen und da stand noch nix davon da, dass es auf irgendetwas basieren würde oO
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Glumski
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Re: Ich sehe gerade...

Beitrag von Glumski »

Amerikanischer Anime ist nicht neu.
Oh, wusste ich gar nicht! Ich dachte immer, dass Avatar/Korra ursprünglich aus Japan kämen. (Allerdings habe ich auch beide noch nicht gesehen.)
Und egal was Wikipedia sagt, ich bin mir ziemlich sicher, dass das Game zuerst da war
Nope, die Serie ist ja einige Jahre älter und wurde ziemlich groß angekündigt. Die Idee bestand definitiv länger als die zum Spiel, aber es würde mich nicht wundern, wenn das Spiel bekannter wurde als die Serie. (Von der Serie habe ich erstmals 2016 oder so gehört, was gut zum Spielstart passt. Zugegeben, vom Spiel habe ich auch nur durch Wikipedia erfahren, aber da bist du auch deutlich besser informiert als ich.)

Das meiner Meinung nach Interessante an RWBY ist, dass die Serie tatsächlich in 3D produziert wurde (so wie z.B. der zweite Film zu Ghost in the Shell), allerdings mit einem sehr ausgeklügelten Algorithmus in das Anime-typische 2D umgerechnet wurde. (Viele Animationsserien werden direkt in 2D produziert; man sieht das bei z.B. My Little Pony ganz offensichtlich; ebenso offensichtlich 3D ist Star Wars The Clone Wars.)
Persönlich gefällt mir die 2D-Darstellung fast immer viel besser als 3D; den oben erwähnten zweiten Film zu GitS konnte ich mir z.B. kaum anschauen, so seltsam sah das aus.

Mittlerweile bin ich bei RWBY in der dritten Staffel, deren Anfang mir irgendwie zu trivial war -- es ging quasi ausschließlich um ein Kampf-Tournier, was zwar nette Action aber echt wenig Story bringt. Die letzten zwei Folgen (6+7) waren aber tatsächlich hervorragend; ich freue mich darauf, wie es weiter geht!

Edit: Der Rest der dritten Staffel war wirklich ganz fantastisch! In den letzten paar Folgen gab es eine Menge Wendungen; sowohl Action als auch Inhalt waren grandios! Und wunderbar dramatisch war es auch.
Ich hoffe, dass es ähnlich weiter geht. Bei IMDB sind die übrigen Staffeln nicht ganz so hoch bewertet; allerdings basiert die Score auch nur auf knapp dreistelligen Bewertungen, also mal schauen. Anders muss es in jedem Fall werden; das dritte Staffelfinale hat eine ganze Reihe an Umbrüchen versprochen.

Edit #2: Staffel 4 gefällt mir bislang sehr gut. Die Stimmung ist deutlich ernster geworden, mit sehr viel weniger albernen Elementen. Ich habe auch den Eindruck, dass die Grafikqualität einen ziemlichen Sprung nach oben gemacht hat, denn alles sieht sehr hübsch aus (es hilft natürlich, dass man die Folgen in 1080p streamen kann; nicht wie früher bei Animes in 360p oder so). Die Serie hat auch mehr oder weniger aufgegeben, die Handlung auf die einzelnen Folgen aufzuteilen. Klar, jedes Ende einer Folge ist ein guter Punkt für eine Unterbrechung, aber die Gesamtlänge einer Staffel beträgt nur ca. 3h; da ist nicht wirklich viel Platz für abgeschlossene Handlungen. Gefällt mir ebenfalls sehr gut, denn dadurch wird die Geschichte sehr viel dichter erzählt als es in den vorigen Staffeln der Fall war.
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Glumski
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Beitrag von Glumski »

... RWBY, Volume 7 Chapter 13. Und damit bin ich auf dem aktuellen Stand; zwei weitere Volumes sind bereits bestätigt. Sofern die Ausstrahlung wie bei den bisherigen Volumes erfolgen soll, dürfte es sogar schon Ende Oktober oder Anfang November weitergehen.

Insgesamt hat mir die Serie bislang sehr viel Spaß gemacht. Die Bezeichnung als amerikanischer Anime ist definitiv gerechtfertigt, und nicht nur aufgrund des Animationsstils. Viele Elemente sind wirklich Anime-typisch, andere eher amerikanisch, was mich insgesamt an die eher ernsteren Animes wie Ghost in the Shell oder Elfenlied erinnert. Typisch japanischen Fan-Service bzw. Ecchi gibt es gar nicht; ich habe es auch kein bisschen vermisst.

Inhaltlich hat sich die Serie über die Staffeln hinweg deutlich verändert. Volume 1 besteht zur ersten Hälfte aus dem Prolog, der die Figuren einführt, bevor es in ein Anime-typisches Akademie-Genre a la Hogwarts übergeht. Das wird in Volume 2 fortgeführt, wobei sich langsam aber sicher eine solide übergreifende Geschichte etabliert. Volume 3 besteht zur ersten Hälfte aus dem bereits erwähnten Turnier; bis hierhin erinnert mich die Serie wirklich sehr an eine japanische Version von Harry Potter mit Pistolen-Schwertern. Die Stimmung ist überwiegend heiter bis albern, fokussiert auf actionreiche Kämpfe und freundschaftliche Themen.

Mit der zweiten Hälfte des dritten Volume wird alles deutlich ernster (koinzident ist der Macher der Serie zu diesem Zeitpunkt gestorben). Das Ende des dritten Volume ist wirklich ganz großes Fernsehen; von den dramatischen Wendungen war ich sehr beeindruckt. Danach ist inhaltlich alles ganz anders. Die Heiterkeit ist überwiegend aus der Serie verschwunden, wobei es nicht so elendig düster wird, wie im Moment modern ist. Volumes vier bis sieben sind sehr dicht erzählt, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Die Figuren sind klasse und bekommen eine solide Charakterentwicklung, die Inhalte sind spannend, die Action kommt nicht zu kurz... es hat mir viel Freude bereitet.

Technisch habe ich zu Beginn ein wenig an RWBY gezweifelt. So interessant ich die Idee auch finde, dreidimensionales CGI in Anime-typischem 2D darzustellen, es hat mich im ersten Volume nicht wirklich überzeugt. Die Qualität hat aber schon zum zweiten Volume einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht, und spätestens ab Volume 5 würde ich es dem überwältigenden Großteil von (klassisch gezeichneten) Animes vorziehen. Es sieht einfach toll aus und hat offensichtliche Vorteile; ich kann nur hoffen, dass sie mit diesem Code weitere Serien produzieren möchten!

Am Voice-Acting habe ich zu Beginn auch ein wenig gezweifelt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich irgendwann einfach an die Stimmen gewöhnt habe oder ob die Sprecher besser wurden, aber in den späteren Volumes hatte ich keine Kritik mehr. Die (weiblichen) Stimmen sind aber sehr Anime-typisch, soll heißen vorwiegend hoch, was mich ehrlich gesagt ein wenig nervt. Ist aber okay, denn irgendwie habe ich die Stimmen mittlerweile doch alle sehr lieb gewonnen...

Wirklich hervorragend ist der Soundtrack. Die Score an sich macht eigentlich alles richtig, aber besonders hervorstechen tun die Gesangsstücke. Das Genre reicht überwiegend von Rock bis Metal; vieles davon ist zweckmäßig gut, aber ein paar Stücke sind absolute Ohrwürmer. Die Sängerin hat sicherlich ihre Schwächen, aber ihr Tonumfang ist umwerfend! Keine Ahnung wie viele Oktaven das sein müssen, aber ein oder zwei Stücke singt sie in einem recht tiefen Alt, während der Großteil in hohem Sopran ist, mit ein paar so hohen Tönen, dass Opernsängerinnen neidisch werden. Da bin ich wirklich begeistert und freue mich, dass es zu jeder Volume ein ganzes Album gibt! Edit: Anscheinend hat die Sängerin erst während der Produktion des dritten Volumes Gesangsstunden genommen. Das erklärt, warum sie vorher ihre Schwächen hat. Aber, ich mein', ich habe auch schon professionelle Gruppen mit schlechteren Sänger(inne)n gehört, also... ehh.

RWBY ist seit vielen Jahren der erste Anime, den ich geschaut habe. Zugegeben, es ist seit ebenso langer Zeit auch nur die dritte Animationsserie (nach Harley Quinn und Star Wars: The Clone Wars, beide in diesem Jahr geschaut). Ob ich also wirklich objektive Vergleiche machen kann, sei dahingestellt. Mir hat RWBY aber sehr gut gefallen, wenn auch nicht so extrem gut wie die beiden Serienfinale von SW:TCW (allerdings fällt der Vergleich mir auch schwer, da Animes wirklich ganz anders als herkömmliche Serien sind). Ich kann die Serie aber sehr gut weiterempfehlen. Toll finde ich, dass man die Serie einfach so auf den Seiten der Macher streamen kann (und ich glaube auch auf YouTube). Ich glaube, dass es eigentlich Werbeunterbrechungen geben soll, aber ich habe nichts davon mitbekommen; liegt vielleicht an meinem Adblocker.
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Tom
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... The Boys. Meine Eltern sind im Urlaub und lassen mich das Haus hüten, also habe ich plötzlich nicht nur einen Fernseher sondern sogar genug Bandbreite zum Streaming (sogar in FullHD, wenn ich alle 20min neustarte!).

The Boys spielt in einer Welt, in der Superhelden real sind. Der Protagonist ist ein einfacher Verkäufer, dessen Freundin vor seinen Augen von einem superschnellen Superhelden überrannt und getötet wird. Wenig später wird er von dem angeblichen FBI-Agenten Billy Butcher kontaktiert, um gegen korrupte und kriminelle Superhelden vorzugehen. Währenddessen wird der Traum der jungen Heldin Starlight erfüllt, als sie in das Team der mächtigsten Superhelden "Seven" aufgenommen wird; doch nichts ist, wie sie es sich erträumt hat.

Von The Boys gibt es zwei Staffeln mit je acht Folgen, wobei 2×7 und 2×8 erst die nächsten beiden Freitage auf Amazon Prime veröffentlicht werden. Die Serie ist ungemein zynisch und graphisch, mit explodierenden Körperteilen und offener Nacktheit. Dass mich das viele Blut köstlich amüsiert hat, zeigt wohl, wie desensibilisiert unsere Generation ist...
Die Parallelen zum MCU und DCU sind (offensichtlich mit Absicht) unverhohlen. Die Superhelden werden von einem immoralischen Medienimperium vermarktet, dass wohl Disney widerspiegeln soll; die Seven sind die Avengers, ihr Anführer Homelander ist eine Mischung aus Superman und Captain America, Queen Maeve ist Wonder Woman, The Deep ist Aquaman, Black Noir ist Batman/Black Widow, A-Train ist The Flash, etc.. Gerade deshalb funktioniert die Serie aber so gut, denn all diese Figuren haben ihre vielen, vielen Fehler.

Mir gefällt die Serie extrem gut. Die meisten Figuren kann man sehr gut leiden (oder sehr gut hassen), was bei mir in den "richtigen" Superhelden-Filmen nie so wirklich gefruchtet hat. Die Geschichte wird sehr dicht erzählt, was auch den ~60-minütigen Folgen geschuldet ist. Der Humor ist morbide und zynisch; die übermäßige Gewalt ist definitiv ein wichtiger Teil davon (auch wenn es eher Gewalt im Sinne von 'gore' als im Sinne von 'violence' ist). Die Schimpfwort-Dichte ist vielleicht ein wenig hoch, aber das führt auch zu so wundervollen Sprüchen wie "Well, well, well, if it ain't the invisible cunt". Homelander als übermächtiger Soziopath ist wirklich schaurig, und die Serie macht einfach richtigen Spaß. Kann ich mit Leichtigkeit weiterempfehlen, solange man nichts gegen die Gewaltdarstellung hat.

Außerdem, ist Streaming nicht total cool? Ich kann mich vor einen FERNSEHER setzen und einfach so DURCH FILME UND SERIEN BLÄTTERN und dann muss ich nur eine Taste drücken und KANN DIE DIREKT SCHAUEN! Total cool! Ich muss sie mir nicht als Direkt-Download kaufen und dann tagelang warten, bis ich endlich schauen kann! Ich muss mich nicht auf kostenfreie Angebote (wie z.B. RWBY) beschränken, die ich dann an meinem PC schaue, sondern kann auf riesige Film- und Serienagebote VON EINEM FERNSEHER AUS nutzen! Okay, ja, sobald mir ein Freund ein Foto per WhatsApp schickt, schaltet der Stream auf echt unansehnliche 480p, und alle 20min bricht die Framerate ein, aber das lässt sich leicht korrigieren!

Ich bin echt begeistert.

Wird Zeit, dass ich auch so etwas wie Streaming-fähiges Internet bekomme. Laut Stadtwerken soll es nächstes Jahr so weit sein...
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Re: Ich sehe gerade...

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Ja, The Boys hab ich auch geschaut. Aber irgendwie spule ich bei den Folgen immer zu den Supes Szenen vor, weil ich die anderen Handlungen etwas ... langweilig finde. Zumindest in den ersten Folgen.

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