Der Ursprung der Serie
Ursprünglich war die Serie unter dem Titel Mr. Future, Wizard of Science geplant. Nach den Vorgaben der Herausgeber sollte ein genetisch mutierter Superheld mit überragenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten die Hauptperson darstellen. Als Helfer waren drei Nebenfiguren gedacht: Ein Roboter, der von Mr. Future telepathisch kontrolliert wird, eine kristalline Lebensform vom Jupiter, sowie ein uralter Mann, der jedes Buch der Welt gelesen hat und sein Wissen als wandelndes Lexikon präsentiert. Edmond Hamilton, Hauptautor der Romane, kostete es viel Überzeugungskraft, die Herausgeber von ihren ursprünglichen Ideen abzubringen.
Grundlagen der Handlung
Captain Futures Eltern waren die Wissenschaftler Elaine und Roger Newton, die von einem Kriminellen namens Victor Corvo verfolgt wurden und deshalb auf den Mond flohen. In einer heimlichen Basis unter dem Krater Tycho wollten sie künstliche Wesen erschaffen, die als Helfer der Menschheit dienen sollten. Begleitet wurden sie auf ihrer Flucht von Simon Wright, einem todkranken, alternden Wissenschaftler, dessen Gehirn vom Körper getrennt und in einen Behälter transferiert worden war, um ihm das Überleben zu ermöglichen.
Gemeinsam erschuf das Wissenschaftler-Trio zuerst den Roboter Grag (sozusagen als Prototypen einer künstlichen Lebensform), dann den Androiden Otho. Captain Future wurde als Curtis Newton 1990 auf dem Mond geboren. In der Fernsehserie sind die Zeitangaben nicht eindeutig, in der ersten Folge, Der Herrscher von Megara, ist die Rede davon, dass die Geschichte im Jahr 2200 beginnt. Schon in der zweiten Folge aber spricht Captain Future mit Joan und sagt „[…] in unserem 21. Jahrhundert […]“. Kurze Zeit nach Curtis Newtons Geburt machte Victor Corvo die heimliche Mondbasis ausfindig und ermordete Curtis’ Eltern. Grag und Otho töteten im Gegenzug Corvo und seine Handlanger. Curtis Newton wuchs auf dem Mond auf und wurde von Simon Wright, Grag und Otho ausgebildet. Volljährig geworden, beschloss er, sich der Verbrechensbekämpfung zu widmen, und nahm deshalb den Namen „Captain Future“ an.
Im weiteren Verlauf der Romanserie trifft Captain Future auf Ul Quorn, den Sohn Victor Corvos, der sich ihm als ebenbürtiger Gegner mit vergleichbaren wissenschaftlichen Fähigkeiten präsentiert.
Anime
Auf der Grundlage von 13 Originalgeschichten produzierte Toei Animation die 52-teilige japanische Zeichentrickserie Captain Future, die vom 7. November 1978 bis zum 18. Dezember 1979 wöchentlich um 19:30 Uhr auf dem Fernsehsender NHK ausgestrahlt wurde, sowie ein 55-minütiges Special. Regie führte dabei Tomoharu Katsumata, die Figurentwürfe stammten von Takuo Noda und Toshio Mori. Dieser Anime weicht inhaltlich teilweise stark von den Büchern ab: So wurde u. a. aus dem Waisenjungen Johnny Kirk, einer Randfigur in einem Roman, die Anime-Nebenfigur Ken Scott, und die Rollen des Mondhundes Yiek und des Asteroid-Chamäleons Oak wurden ausgebaut.
In der Fernsehserie besteht Captain Futures Mannschaft aus Professor Simon Wright (einem lebenden Gehirn in einem fliegenden Spezialbehälter), Grag (einem Stahlroboter mit ungeheuren Kräften) und Otto (einem Kunstmenschen aus Plastik mit der Fähigkeit, seine Gestalt zu ändern). Weitere Mitstreiter der Future-Mannschaft sind Joan Landor (eine junge Agentin der Planetenpolizei) sowie Eszella Garnie (ein altgedienter Marshall bei der Planetenpolizei).
Der Anime in Deutschland
In Deutschland begann das ZDF am 27. September 1980 mit der Ausstrahlung der Fernsehserie. Diese war jedoch von ursprünglich 52 Episoden auf 40 Folgen gekürzt und in der Reihenfolge der Handlungsbögen verändert worden. Außerdem hatten sich durch ungenaue Transkription der Namen Fehler eingeschlichen: So war beispielsweise Joan Randall, in japanischer Lautumschrift Jōn Randōru (ジョーン・ランドール) geschrieben, beim Export der Serie als Joan Landor rückübersetzt worden.
Obwohl Captain Future in Japan ursprünglich für das Abendprogramm konzipiert worden war und sich somit primär nicht an Kinder, sondern an Jugendliche und junge Erwachsene richtete, wurde in Deutschland die Sendung im Nachmittagsprogramm zwischen Kinderserien wie Heidi, Sindbad und Pinocchio ausgestrahlt; Szenen, die nach der Meinung der Produzenten entweder zu gewalttätig waren oder für die Handlung zu kompliziert oder langatmig gewesen wären, wurden einfach herausgeschnitten.
Bei der Erstausstrahlung kam es trotz dieser Änderungen zu Protesten von Eltern und Jugendorganisationen, und es wurde sogar in einigen Schulbüchern vor der Serie gewarnt. Heutzutage jedoch genießt Captain Future im deutschen Sprachraum Kultstatus, nicht zuletzt dank des von Christian Bruhn völlig neu erstellten, futuristischen Soundtracks, die sich sehr von der original japanischen Musik unterscheidet.
Im Jahr 1998 kam der Titel The Final von Phil Fuldner, ein Remix des Captain-Future-Tracks Feinde greifen an, in die Top Ten der deutschen Single-Charts.
Die Fernsehserie und das Special sind in Deutschland auf DVD erschienen. Die Reihenfolge der Handlungsbögen entspricht dabei nicht der deutschen Ausstrahlung, sondern der ursprünglichen Reihenfolge in Japan.
Polydor Records brachte 1980 und 1981 zwei Hörspiele der Serie auf den Markt. Hierbei handelte es sich um die Tonspur der deutschen Synchronisation.
[Anime] Captain Future
[Anime] Captain Future
- Dateianhänge
-
- Captain_Future.jpg (28.46 KiB) 2755 mal betrachtet

Mag sein, dass die einen im Recht sind und die anderen nicht ...
Doch sobald der Krieg beginnt, sind beide Seiten böse.
Re: [Anime] Captain Future
Wer den Anime nicht kennt, der hat wirklich was verpasst.
Ich hasse Perfektion.
Sie bietet keinen Platz für Kreation.