N=R∗⋅fp⋅ne⋅fl⋅fi⋅fc⋅L⋅G⋅C⋅Pps⋅fsoc
Dabei stehen die neuen Faktoren für:
- Pps – Panspermie-Faktor: Ein zusätzlicher Faktor, der die Möglichkeit berücksichtigt, dass Leben nicht ausschließlich lokal, sondern auch durch den Transfer (zum Beispiel via Asteroiden, Kometen oder Meteoriteneinschlägen) auf andere habitale Planeten übertragen wird. Dieser Faktor kann fl effektiv erhöhen, da er eine alternative Quelle für die Entstehung von Leben darstellt.
- fsoc – SOC-Faktor (selbstorganisierte Kritikalität): Dieser Faktor berücksichtigt, dass komplexe Systeme – wie Biosphären und Zivilisationen – sich in kritische Zustände bewegen, in denen kleine Störungen zu katastrophalen Zusammenbrüchen führen können. Dadurch wird die effektive Lebensdauer L oder auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zivilisation stabil bleibt, reduziert.
- Panspermie (Pps) wirkt positiv, indem sie die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein habitabler Planet Leben „erbt“ oder erhält, selbst wenn die lokalen Bedingungen die spontane Entstehung von Leben erschweren.
- Selbstorganisierte Kritikalität (fsoc) wirkt negativ, da sie die Stabilität und langfristige Überlebensfähigkeit von Zivilisationen mindert – kritische Zustände können zu plötzlichen Kollapsen führen, selbst wenn eine Zivilisation sich zuvor erfolgreich entwickelt hat.
- Der positive Effekt von Panspermie dazu führen kann, dass mehr Planeten Leben beherbergen.
- Der negative Effekt von SOC aber dazu beitragen kann, dass nur sehr wenige dieser Lebensformen den Sprung zur interstellaren Kommunikation und Langlebigkeit schaffen.
Zusammenfassung
Hier wird also nicht nur die Anzahl der potenziellen Planeten, die zur Lebensentstehung geeignet sind, und die typischen evolutionären und technologischen Filter berücksichtigt – sondern auch, dass Leben durch panspermale Prozesse weitergegeben werden kann und dass die inhärente Instabilität komplexer Systeme (SOC) das langfristige Überleben einer Zivilisation einschränken kann. Diese Erweiterung hilft dabei, die Seltenheit intelligenter, kommunikationsfähiger Zivilisationen im Kosmos noch realistischer abzubilden.
So könnte man argumentieren, dass sich der positive Einfluss der Panspermie und der negative Einfluss von selbstorganisierter Kritikalität teilweise gegeneinander ausbalancieren – was zu einem dynamischen Gleichgewicht führt, das letztlich die Zahl der überlebenden Zivilisationen bestimmt.
Ich greife auf die vorherige Berechnung zu, wo das Ergebnis 2,965 ×10−16 war.
Nun erweitern wir den Wert mit den zusätzlichen Faktoren Pps und fsoc:
Next=N0×Pps×fsoc
Next=2,965×10−16×1,2×0,1
Next=2,965×10−16×0,12≈3,558×10−17
Ich habe in meiner Drake-Gleichung einen temporalen Wert miteingebunden, weshalb das Ergebnis ×10−16 ergibt. Das sind 16 Nachkommastellen und ergibt: 0,0000000000000003558 (15 Nullen nach dem Komma).
Was ein viel zu geringes Ergebnis ist, um "realistisch" zu sein. Denn es muss mindestens den Wert 1 ergeben, weil wir ja selbst existieren. Gut, man könnte argumentieren, dass es die Wahrscheinlichkeit ausgibt, mit der Leben in unserer Galaxie möglich ist. Das würde bedeuten: Ausser uns gibt es kein anderes Leben in der Galaxie.
Allerdings füge ich hier noch eine Dimensionkorrektur ein. Den Skalierungsfaktor S = 1,2×1016
Das ist eine Zahl dessen Komma um 16 Stellen nach rechts verschoben wird. In diesem Fall 12 Billiarden. Also eine 12 mit 15 Nullen.
Dann lautet die erweiterte Gleichung:
N=S⋅R∗⋅fp⋅ne⋅fl⋅fi⋅fc⋅L⋅G⋅C⋅Pps⋅fsoc
Dabei gelten die folgenden Werte:
S = 1,2x1016
R∗=1,5 (Sterne/Jahr)
fp=0,5
ne=0,2
fl=0,13
fi=0,01
fc=0,1
L=300.000 Jahre (als Zivilisations-Lebensdauer)
G=0,7 (Stabilitätsfaktor, Gaia)
C=0,3 (Konvergenzfaktor)
Pps=1,2 (Panspermie-Faktor)
fsoc=0,1 (SOC-Faktor)
Ohne den Skalierungsfaktor S ergäbe sich (wie in der bisherigen Berechnung):
N≈2,965×10−16
Mit dem Skalierungsfaktor S ergäbe sich:
N≈2,965×10−16⋅1,2x1016≈3,558
Fazit:
In der Milchstraße könnten nach dieser nochmals erweiterten Drake-Gleichung derzeit etwa ca. 3,558 Zivilisationen existieren.
Wir splitten das Ergebnis auf: 1+1+1+0,558
Was bedeutet das?
Also 1 entspricht der Menschheit mit einer Chance von 100%
+1 Eine weitere Alien-Zivilisation (100%)
+1 Eine weitere Alien-Zivilisation (100%)
Sowie mit einer Chance von 0,558 (55,8%) einer vierten Zivilisation.
Hinweis:
Die Wahl der Werte für Pps und fsoc ist beispielhaft und stark hypothetisch. Andere Modelle und Annahmen können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Der Wert von 3,558 gibt nur an, dass es intelligente Zivilisationen gibt. Es gibt nicht an, auf welcher Stufe sich die Zivilisationen befinden. Es könnte also gut sein, dass alle diese Aliens erst in der nomadischen oder frühtechnologischen Stufe sich entwickeln. Selbst wenn sie stellares oder interstellares Reisen erreicht haben, heißt das nicht, dass wir aufeinander treffen, denn ich gehe mal davon aus, dass sie nicht gleich um die Ecke wohnen, sondern vielleicht auf der gegenüberliegenden Seite der Galaxie.