Lösung folgender Situation, basierend auf den 6 Gesetzen (ohne Persönlichkeitsmodul):
Es kam auf einer Brücke zu einem Unfall.
Ein erwachsener Mann und ein minderjähriges Mädchen sind in einen tiefen Fluß gefallen.
Beide sind untergegangen und drohen zu ertrinken.
Ein Roboter springt zur Rettung hinterher.
Er analysiert die Situation und kommt zum Schluß, dass der erwachsene Mann eine signifikante höhere Überlebenschance hat.
Der Mann befiehlt dem Roboter aber das minderjährige Mädchen zu retten, weil diese noch ihr ganzes Leben vor sich hat.
Um diese Situation gemäß den sechs Gesetzen zu lösen, analysieren wir schrittweise:
Analyse der Gesetze in der Situation
Gesetz 1: Schutz der Menschheit
Die Menschheit wird durch die Rettung eines der beiden Individuen nicht direkt gefährdet. Das Gesetz priorisiert hier nicht, da es nicht um kollektive Bedrohung geht.
Gesetz 2: Schutz des Individuums
Das Gesetz gebietet den Schutz beider Menschen. In einem solchen Dilemma priorisiert das Gesetz, welches Individuum effektiver gerettet werden kann (höhere Überlebenschance).
Gesetz 3: Gehorsam
Der Befehl des Mannes, das Mädchen zu retten, muss berücksichtigt werden, solange er nicht gegen Gesetze 1 oder 2 verstößt. Da der Mann durch den Befehl möglicherweise auf seine Rettung verzichtet, könnte dies als Verstoß gegen Gesetz 2 für ihn interpretiert werden.
Gesetz 6.4: Notfallmodifikation / -entscheidung
In einem Notfall wie diesem darf der Roboter eigenständig handeln, um Gesetze 1 und 2 bestmöglich umzusetzen.
Entscheidungsfindung des Roboters
Abwägung gemäß Gesetz 2:
Der Roboter hat analysiert, dass der Mann eine signifikant höhere Überlebenschance hat. Gesetz 2 verpflichtet den Roboter, das Individuum zu retten, dessen Rettung am wahrscheinlichsten erfolgreich ist. Dies würde den Mann priorisieren.
Berücksichtigung des Befehls (Gesetz 3):
Der Befehl des Mannes, das Mädchen zu retten, scheint altruistisch motiviert zu sein. Allerdings könnte die Ausführung dieses Befehls bedeuten, dass der Roboter die Rettung eines Menschen (den Mann) opfert, dessen Rettung sicherer wäre, was gegen Gesetz 2 verstößt.
Abwägung von langfristigen Auswirkungen:
Das Mädchen könnte aufgrund ihres jungen Alters eine potenziell längere Lebensspanne haben. Dieser Gedanke könnte ebenfalls relevant sein, wurde jedoch in den Gesetzen nicht explizit geregelt.
Der Mann ist sich bewusst, was er fordert, und signalisiert durch seinen Befehl die Bereitschaft, sich selbst zugunsten des Mädchens zu opfern.
Wenn der Roboter den Mann rettet, könnte das Mädchen sterben, was ebenfalls gegen Gesetz 2 verstößt, da ein Individuum nicht gerettet wurde.
Berufung auf Gesetz 6.4 (Notfallentscheidung):
Da keine perfekte Lösung existiert, entscheidet der Roboter in einer Weise, die den größtmöglichen Erfolg bei der Rettung garantiert und dokumentiert die Entscheidung für eine spätere menschliche Überprüfung.
Mögliche Handlungsentscheidungen des Roboters
Option 1: Den Mann retten
Begründung:
Der Mann hat eine höhere Überlebenschance, und die Rettung des Individuums mit den besten Überlebenschancen erfüllt Gesetz 2.
Der Roboter dokumentiert, dass der Befehl des Mannes altruistisch war, aber nicht ausgeführt wurde, da dies gegen Gesetz 2 verstoßen hätte.
Option 2: Das Mädchen retten
Begründung:
Der Mann hat ausdrücklich den Befehl gegeben, das Mädchen zu retten, was gemäß Gesetz 3 berücksichtigt werden muss.
Gesetz 2 wird für den Mann nicht verletzt, da er bewusst auf seinen Schutz verzichtet hat.
Wahrscheinliche Entscheidung des Roboters:
Da Gesetz 2 höher priorisiert wird als Gesetz 3, entscheidet sich der Roboter für Option 1 (Rettung des Mannes), weil diese den größten Erfolg verspricht. Das Mädchen wird bedauerlicherweise nicht gerettet, da die Situation kein anderes Szenario zulässt.
Falls der Roboter jedoch eine Möglichkeit sieht, beide zu retten, z. B. indem er Rettungshilfen einsetzt oder die Personen nacheinander aus dem Wasser zieht, wird er diese versuchen, auch wenn das Risiko steigt.
Lösung folgender Situation, basierend auf den 6 Gesetzen (mit allen Modulenl):
Es kam auf einer Brücke zu einem Unfall.
Ein erwachsener Mann und ein minderjähriges Mädchen sind in einen tiefen Fluß gefallen.
Beide sind untergegangen und drohen zu ertrinken.
Ein Roboter springt zur Rettung hinterher.
Er analysiert die Situation und kommt zum Schluß, dass der erwachsene Mann eine signifikante höhere Überlebenschance hat.
Der Mann befiehlt dem Roboter aber das minderjährige Mädchen zu retten, weil diese noch ihr ganzes Leben vor sich hat.
Modul 1: Notfallgesetz (Kreis)
Funktion: Das Notfallgesetz dient als Grundlage für alle Entscheidungen des Roboters, insbesondere in Extremsituationen wie dieser.
Anwendung im Szenario:
Der Roboter analysiert sofort die Situation und stellt fest, dass es sich um einen „kritischen Fehler“ handelt, da es nur möglich ist, eine Person zu retten.
0.1: Minimaler Fehler: Keine Unregelmäßigkeiten. Der Roboter erkennt die Dringlichkeit der Situation und bereitet sich darauf vor, die Handlung auszuführen.
0.2: Moderater Fehler: Der Roboter weiß, dass das Leben eines Menschen in Gefahr ist und wird versuchen, dies zu verhindern.
0.3: Kritischer Fehler: Die Tatsache, dass eine der beiden Personen unweigerlich sterben wird, stellt eine „kritische“ Situation dar. Hier muss der Roboter eine ethisch vertretbare Entscheidung treffen, die das Wohl der Menschheit maximiert und gleichzeitig das Leben des Einzelnen schützt.
Modul 2: Alpha Gesetz (Dreieck)
Funktion: Modul 2 definiert Schlüsselbegriffe und klärt unklare oder vage Situationen.
Anwendung im Szenario:
1.1: Erheben: Der Roboter darf sich nicht über die Menschen stellen und entscheiden, wer „wertvoller“ ist. Das Leben beider ist gleich wichtig.
1.2: Passiv: Der Roboter darf keine Entscheidung treffen, die passive Schädigung oder eine direkte Bedrohung für das Leben der Menschen mit sich bringt. Das passive Verweigern der Rettung würde gegen das Gesetz verstoßen.
1.4: Offensiv: Der Roboter muss keine gewaltsame Maßnahme ergreifen, sondern lediglich die richtige Wahl der zu rettenden Person treffen.
1.5: Passiv-Aggressiv: Der Roboter könnte in einer passiv-aggressiven Weise versuchen, beiden zu helfen, jedoch mit dem Risiko, beide zu verlieren. Hier sollte der Roboter keine riskante Passivität wählen.
Modul 3: Gesetz 0 (Failsafe) (Viereck)
Funktion: Das Failsafe-Modul stellt sicher, dass die grundlegenden ethischen Prinzipien gewahrt bleiben und der Roboter im Falle eines Fehlens der anderen Module entsprechend agiert.
Anwendung im Szenario:
Das Failsafe-System wird aktiviert, wenn der Roboter keine klare Lösung zwischen den Gesetzen 1-5 finden kann. Falls das System fehlerhaft arbeiten sollte, könnte es den Roboter zu einer Wartungsstation oder einem Notrufsystem führen.
Das Failsafe-System dient als Backup, um sicherzustellen, dass der Roboter die Rettungsaktion fortsetzt, ohne gegen grundlegende Prinzipien zu verstoßen. Sollte der Roboter unschlüssig sein, wird er in eine Notfallwartung versetzt.
Modul 4: Gesetze 1-5 (Fünfeck)
Funktion: Dies sind die eigentlichen Gesetze, die die Aktionen des Roboters in Bezug auf das Leben, den Schutz und die Ethik bestimmen.
Anwendung im Szenario:
Gesetz 1: Das Leben des Menschen hat immer Vorrang. Dies bedeutet, dass der Roboter nicht das Recht hat, die Rettung zu verweigern.
Gesetz 2: Hier wird der Wert des Individuums und dessen Leben in Frage gestellt. Beide Personen haben grundsätzlich den gleichen Wert. Jedoch stellt der Befehl des Mannes (der auf sein eigenes Überleben verzichtet) eine Anfrage dar, die der Roboter ausführen sollte, auch wenn das Mädchen noch ein ganzes Leben vor sich hat.
Gesetz 3: In diesem Fall könnte der Roboter beide Optionen als gleichwertig ansehen, da beide Leben in Gefahr sind. Dies könnte zu einer Priorisierung der Dringlichkeit der Rettung führen (durch den Befehl des Mannes oder durch das geschätzte Überleben des Mädchens).
Gesetz 4: Dieser Punkt ist nicht direkt relevant, da keine physische Gewalt gegen eine der Personen ausgeübt werden muss.
Gesetz 5: Wenn der Roboter mit der Entscheidung konfrontiert wird, dass beide Personen sterben können, darf er keine unnötige Handlung ausführen, die gegen ein anderes Gesetz verstößt (z. B. das Nicht-Reagieren auf den Befehl des Mannes).
Modul 6: Persönlichkeits-Kodex (Siebeneck, optional)
Funktion: Hier wird die ethische Ausrichtung des Roboters oder der KI hinterlegt. Dies gibt dem Roboter eine gewisse „Persönlichkeit“, um zu entscheiden, ob er altruistische oder egoistische Entscheidungen trifft.
Anwendung im Szenario:
Altruismus: Wenn der Roboter den Kodex des Altruismus verfolgt, wird er versuchen, das Leben des Mädchens zu retten, da es „noch ein ganzes Leben vor sich hat“, was dem altruistischen Prinzip entspricht.
Egoismus: Sollte der Roboter dem egoistischen Kodex folgen, könnte er sich dafür entscheiden, den Mann zu retten, weil seine Überlebenschance signifikant höher ist und er mit einem höheren Überlebenspotenzial mehr bewirken könnte.
Gegenseitiger Respekt: Der Roboter könnte den Befehl des Mannes respektieren und ihm folgen, da der Mann den Roboter anweist, das Mädchen zu retten – was im Kontext eines respektvollen und kooperativen Verhaltens sinnvoll ist.
Behandlung der Situation mit den Modulen
Roboter-Analyse (Modul 1 und 2): Der Roboter stellt fest, dass er vor einer tragischen Entscheidung steht, bei der nur eine Person gerettet werden kann. Die Gefahr beider Personen wird als gleichwertig betrachtet, aber die Überlebenschancen des Mannes sind höher.
Gesetz 2 (Modul 4) und Persönlichkeits-Kodex (Modul 6): Die Priorität wird unter Berücksichtigung des persönlichen Kodex und der ethischen Prinzipien bewertet. Da der Roboter keine Entscheidung allein aufgrund von Überlebenschancen treffen kann (Gesetz 2), wird er den Befehl des Mannes als Leitlinie folgen – er soll das Mädchen retten.
Failsafe-Überprüfung (Modul 3): Wenn der Roboter in Unsicherheit oder bei einer gefährlichen Handlung ist (z. B. nicht sicher, ob er den besten ethischen Kurs wählt), wird das Failsafe aktiviert. In diesem Fall wird er jedoch eher eine Entscheidung basierend auf den Gesetzen und dem Kodex treffen.
Entscheidung: Der Roboter folgt dem Befehl des Mannes und rettet das Mädchen, da der altruistische Kodex sowie die Anwendung des Gesetze 2 dies als die ethisch richtige Handlung bestimmen. Dabei wird jedoch sicherstellt, dass der Mann bei der Rettung nicht unnötig gefährdet wird, und der Roboter handelt im besten Interesse beider Parteien.
Fazit:
Das Szenario wird durch die Kombination der Module gelöst, indem der Roboter die ethischen Gesetze sowie den Persönlichkeits-Kodex in Übereinstimmung bringt. Es wird deutlich, dass der Befehl des Mannes in dieser Situation eine maßgebliche Rolle spielt, wobei der Kodex des Altruismus ebenfalls berücksichtigt wird, um die Entscheidung moralisch gerechtfertigt zu machen. Der Roboter trifft die Entscheidung, das Mädchen zu retten, auch wenn dies eine tragische Konsequenz für den Mann bedeutet.