[F] Avatar - Legende von Oma & Shu

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Tom
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Beitrag von Tom »

Avatar - Die Legende von Oma und Shu
Die Legende von Omashu

Einst begegneten sich eine junge Frau mit Namen Oma und ein Mann namens Shu auf der Spitze eines Berges, der ihre beiden Dörfer voneinander trennte.
Ein Krieg entbrannte und teilte ihr Volk und ihr Land, weshalb ihre Heimatdörfer zu Feinden wurden.
Oma und Shu waren aus diesem Grund gezwungen ihre Beziehung vor der Welt zu verbergen.
Doch ihre Liebe war stark und trotz der Widrigkeiten des Krieges fanden sie einen anderen Weg, um einander zu treffen. Die beiden Liebenden erlernten das Erdbändigen durch die Beobachtung der Dachsmaulwürfe und waren somit die ersten Erdbändiger. Sie errichteten ein unterirdisches Tunnelsystem, um sich heimlich begegnen zu können und neugierigen Blicken zu entgehen. Jene Dorfbewohner, die versuchen würden, ihnen zu folgen, würden sich für immer in den verschlungenen Pfaden des Labyrinths verlieren.
Eines Tages erschien Shu nicht zu einem vereinbarten Treffen, denn er war im Krieg zwischen ihren beiden Völkern gefallen.
Voller Trauer und Verzweiflung gab die Frau eine mächtige Demonstration ihrer Bändigerkräfte.
Sie ließ das Erdreich erzittern und hohe, massive Felssäulen aus dem Boden emporsteigen.
Sie hätte alle vernichten können, aber stattdessen erklärte sie den Konflikt zwischen den beiden Dörfern für beendet. Die Bewohner halfen ihr, eine neue Stadt zu erbauen, in der sie alle friedlich zusammen leben konnten. Die große Stadt wurde als monumentales Denkmal und in Gedenken und an ihre Liebe „Omashu“ getauft.


Akt 1 – Das Treffen
Part 1 – Eine Frau namens Oma


Weiße Haut wie Schnee.
Langes schwarzes Haar wie Ruß.
Die Augen so grün wie das saftigste Gras.
Ihr Körper so zart wie eine Kirschblüte.
Dies ist Oma.

Es war soweit.
Wie jedes Jahr.
Das große Fest zu Ehren von Kyon, dem Geist der Erde.

»Nun geh.«
Und Oma ging.

Aus dem Westdorf stammend wandte sie sich Richtung Osten und begann den Berg zu erklimmen, der sie vom Ostdorf trennte. Eine kleine Schlucht verband die beiden Dörfer. Nur auf dem Berg gab es die rosanen Blumen, mit ihren spitzen Stacheln, die man für die Festlichkeiten brauchte.

Part 2 – Ein Mann namens Shu

Haut wie Gold.
Langes, zu einem Knoten gebundenes, schwarzes Haar.
Die Augen braun wie die dunkelste Erde.
Sein Körper schmächtig und doch voller Stärke.
Dies ist Shu.

Es war soweit.
Wie jedes Jahr.
Das große Fest zu Ehren von Kyon, dem Geist des Lichts.

»Nun mach dich auf.«
Und Shu machte sich auf.

Aus dem Ostdorf stammend wandte er sich Richtung Westen und begann den Berg zu erklimmen, der ihn vom Westdorf trennte. Eine kleine Schlucht verband die beiden Dörfer. Nur auf dem Berg gab es die rosanen Blumen, mit ihren spitzen Stacheln, die man für die Festlichkeiten brauchte.

Part 3 – Das Treffen

Weder Oma noch Shu sahen einander, als sie den Gipfel des gemeinsamen Berges, der sie beide voneinander getrennt hatte, erreichten. Beide gingen rückwärts und sammelten die Dornen bewährten Blumen, mit ihren so wunderschönen und wohl duftenden rosanen Blüten, auf. Sie hörten auch einander nicht. Sie achteten nur darauf die Blumen zu sammeln, die sie für ihre Festlichkeiten brauchten. Plötzlich stießen sie gegeneinander. Laute des Schreckens und der Überraschung stießen Oma und Shu aus. Sie drehten sich um und schauten einander an. Ihr Blicke trafen sich und beide versanken in den Augen des jeweils anderen. Kein Wort hatten sie miteinander geredet. Das brauchten sie auch nicht. Jeder konnte die Gedanken des anderen lesen.

Das Aussehen des Anderen...
Der Geruch des Anderen...
Die Form des Anderen...
Es war Liebe auf den ersten Blick.


Akt 2 – Der Krieg

Tage, Wochen und Monate zogen ins Land und beide Dörfer erfuhren von der Liebe der beiden.
»Ein großes Fest soll ausgerichtet werden!«
Beide Führer der Dörfer hatten die gleiche Idee. Und so kam es, dass ein Jahr vorüberging und die Festlichkeiten zu Ehren des Geistes Kyon erneut anbrachen. Doch weder im einen, noch im anderen Dorf sollten die Festlichkeiten stattfinden. Man hatte sich in Frieden und Freundschaft darauf geeinigt, dass die Festlichkeiten genau im Mittelpunkt der genauen Entfernung ihrer beiden Dörfer zueinander stattfinden sollten. Mitten in der Schlucht.

Und so nahm das Unheil seinen Lauf...

Die Hälfte der Festlichkeiten waren auf beiden Seiten bereits hergerichtet worden. Man hatte die Heirat der beiden Liebenden mit Freuden aufgenommen und das ließ das kommende Geisterfest noch schöner erscheinen. Warum man nicht schon früher engere Beziehungen zum Nachbardorf aufgenommen hatte, das wusste niemand so richtig.
Plötzlich brach Geschrei aus. Die beiden Oberhäupter der Dörfer waren mitten in einem Kampf. Sie hatten herausgefunden, was das Fest des jeweils anderen für Wurzeln hatte.
Das Westdorf glaubte, dass Kyon ein männlicher Geist war und für die Erde stand.
Das Ostdorf glaubte, dass Kyon ein weiblicher Geist war und für das Licht stand.
Ein Geist, aber zwei Auffassungen. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein!
So kam es zum Krieg, als alles Reden nicht mehr half.

Oma und Shu wurde es verboten einander zu heiraten oder je wieder einander zu sehen...


Akt 3 – Das Geheimnis

An den Rändern der Schlucht hockten beide und sahen zum jeweils anderen hinüber. Irgendwie musste es doch eine Möglichkeit geben den jeweils anderen zu erreichen. Zusammen zu sein. Das Leben zu teilen.

Doch es gab keine Möglichkeit. Sie standen zwar nicht unter Bewachung, doch die Krieger aus ihren Dörfern gingen an den Rändern zur Schlucht Patrouille.

Immer wieder wurden beide gefragt: »Liebst du noch?«
»Nein.« War beider antwort.
Die einzige Antwort der Dorfbewohner war nur: »So ist es gut.«
Doch Omas und Shus Herzen gaben eine vollkommen andere Antwort.


Akt 4 – Die Kräfte der Liebe

Wie kann man nur beim Anderen sein?
Dies war die einzige Frage, die Oma und Shu beschäftigte.
Die Antwort kam in Form von Dachsmaulwürfen.
Diese riesigen Tiere lebten unter der Erde und sie besaßen die Fähigkeit die Erde zu kontrollieren. Oma und Shu –so nah und doch so fern- kamen auf die gleiche Idee. Sie beobachteten diese riesigen Tiere, die sie mit der zeit als schön empfanden. Nicht immer waren ihre Beobachtungen ungefährlich und öfters kam es auch zu Auseinandersetzungen. Nicht nur zwischen ihnen und den Dachsmaulwürfen, die normalerweise friedlich waren, sondern auch zwischen den Dorfbewohnern, die sich fragten, wohin Oma und Shu einstweilen verschwanden.

So kam es, dass Oma und Shu –voneinander getrennt und doch miteinander verbunden- in die gleiche Lage kamen. Jemand war ihnen gefolgt und sie sahen sich der Gefahr gegenüber, dass man sie verraten würde.
So kam es zur ersten Erdbändigung. Um den Verrat zu verhindern versuchten sie den Verfolger zu fangen und einzusperren. Doch es gelang ihnen nicht. In ihrer Verzweiflung kam ein Prickeln in der Bauchgegend auf und erfüllte ihrer beider Körper. Sie wussten gar nicht, was geschah. Das Bändigen der Erde war eine reine Instinkthandlung, die sie mit der Zeit unbewusst von den Dachsmaulwürfen erlernt hatten. Eigentlich hatten Oma und Shu vor, die Gänge der Dachsmaulwürfe zu erkunden, um einen Weg zum jeweils anderen zu finden. Nun aber konnten sie selbst einen Weg zum jeweils anderen anlegen.
Natürlich klappte dies nicht auf Anhieb. Viele Versuche waren nötig, bis Oma und Shu wieder vereint waren. Diese vielen Versuche hatten zur Folge, dass ein Labyrinth entstand, dass alle Verfolger in die Irre führen würde und sie sich unwiederbringlich verirrten.


Akt 5 – Shus Tod

Trotz der vielen Geheimnisse, oder gerade deswegen, gab es immer mehr Neugierige. So sollte es kein Wunder sein, dass es irgendwann zutage kam, dass Shu die Erde bändigen konnte.

Man konnte Shu alles vorhalten, aber es interessierte ihn nicht. Nichts außer seiner heiß geliebten Oma interessierte ihn. Jeden Versuch des Dorfführers des Ostdorfes ihnen das Bändigen der Erde beizubringen wies Shu zurück. Man sperrte ihn ein, doch kein Gefängnis konnte Shu lange halten.
So schickte man ihn zur Front. Doch auch dort weigerte er sich zu kämpfen. In einen Kokon aus Stein gehüllt wartete er ab.
Ein Fehler.
Unter den wütenden Angriffen der Krieger beider Dörfer bröckelte sein Kokon und schließlich –mitten in der Nacht als er schlief- brauch er vollends auseinander. Noch schlaftrunken konnte er sich nicht rechtzeitig vor den anfliegenden Pfeilen retten und wurde durchsiebt. Er konnte nicht einmal richtig begreifen was geschehen war, da hatte der Tod ihn bereits umfangen.


Akt 6 – Die Macht der Erde

Oma, am Grab ihres Liebsten stehend, brach in Tränen aus.
Dieser Krieg. Dieser verdammte Krieg. Hass quoll in ihr auf.
Sie stieg hinauf zum Platz, wo sie Shu zum ersten Mal getroffen hatte. Sie berührte den Boden, schwelgte in Erinnerungen und verlor dann die Beherrschung.

Schreiend liefen die Männer, Frauen und Kinder, die Jungen und die Alten durcheinander und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Doch Sicherheit gab es in diesem Fall nicht, denn der Gegner war die Erde selbst.
Felsen stießen aus dem Boden hervor und rissen die Gebäude entzwei. Vom Berg herabstürzender Geröll zermalmte Hütten und Stände.
Als Oma zur Besinnung kam waren beide Dörfer bereits dem Erdboden gleich gemacht. Die Bewohner der beiden Dörfer knieten vor ihr und flehten um Vergebung und um Gnade.


Akt 7 – Die Wende

»Was habe ich getan?
Mein Herz brennt.
Meine Seele schreit.
Es zerreist meinen Geist.
Und doch ... Rache bringt keine Erlösung.«

Oma kniete auf dem Boden und lies ihren Tränen freien Lauf.
Sie hatte Leid angerichtet. Leid, das ihr zugefügt worden war, hatte sie erwidert. Doch das war nicht rechtens.
Oma stand auf. In ihr reifte ein Plan. Und sie würde ihre ganze Macht einsetzen, damit dieser Plan Realität werden würde!


Akt 8 – Omashu

Jahre zogen ins Land.
Wo einst zwei Dörfer gestanden waren tat sich nun ein riesiger Berg auf. Um ihn herum eine Schlucht Ohnegleichen. Die Spitze des Berges wurde abgetragen und so in ein Plateau verwandelt.
Weitere Jahre zogen ins Land.
Unter viel Schweiß und Tränen, sowie Blut wurde das Plateau von den Mitgliedern der beiden ehemaligen Dörfern –des aus dem Osten und des aus dem Westen- besiedelt. Mächtige Gebäude wurden aus den abgetragenen Steinen des Berges gebaut.

»In Gedenken an Oma und Shu taufen wir diese Stadt Omashu.«


Das Ende?
Nein, erst der Anfang!
Einer von vielen …

Ich hasse Perfektion.
Sie bietet keinen Platz für Kreation.

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