[EX16] Space Universe

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Atax
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[EX16] Space Universe

Beitrag von Atax »

Space Universe - AUFBRUCH ZU DEN STERNEN


Planet Erde im Jahre 2549
Der letzte große Krieg


Die Welt war im Chaos versunken, als auf allen Kontinenten die natürlichen Rohstoffe durch übermäßige Ausbeute knapp wurden, gänzlich versiegten, und Verhandlungen zum Ausgleich benötigter Rohstoffe unter den größeren Nationen erfolglos blieben. Die letzten sieben Großmächte, die sich in den vergangenen 470 Jahren gebildet, bis heute noch bestand hatten, und jeweils auf einem der Kontinente herrschten, stritten sich im Grunde nur noch um drei der wichtigsten Rohstoffarten - sauberes Trinkwasser, welches größtenteils nur noch auf dem europäischen Kontinent aus tiefen Erdschichten gefördert werden konnte, um Metallerze, die hauptsächlich in Nordamerika vorkamen, und um eine neuentdeckte Substanz namens Cordin 4, die tief unter dem afrikanischen Kontinent in 23 Km Tiefe gefunden wurde und einmalig zu existieren schien.
Dennoch waren alle Rohstoffe äußerst knapp, und was die Nahrungsmittel betraf, war sie der Mittelpunkt in allen Verhandlungen, denn die mittlerweile 15 Milliarden starke Erdbevölkerung hatte den Planeten in den letzten Jahrhunderten quasi leer gefressen. Man entwickelte zwar künstliche Nahrung, die komplett gegen die Natürlich vorkommende ausgetauscht werden sollte, doch kam diese zu spät auf den Markt. Selbst Schutzgesetze die das Jagen von Wildtieren und Schlachten von Zuchttieren verboten, damit diese Tiere auch in Zukunft bestand hätten, wurden vom Hunger überrannt, bis letztenendes nur noch das Cordin 4 helfen konnte.
Forscher hatten mit der Substanz experimentiert und erstaunliches herausgefunden. Binnen weniger Tage konnte man damit erntereife Pflanzen heranzüchten, Tiere auswachsen lassen und so dem Hunger und der Nahrungsknappheit entgegenwirken. Doch das afrikanische Kaiserreich unter der Herrschaft von Kaiser Simplar Zallar den 13., wollte nicht mehr als 40000 Tonnen Cordin 4 pro Jahr freigeben. Das Kaiserreich an sich benötigte nur rund 11000 Tonnen pro Jahr, während eine jährliche Förderung aus rund 77500 bestand, also mehr als genug um die Erde und alle Völker am Leben zu erhalten. Leider hatte nicht jede Nation etwas zum Tausch, was der Kaiser oder sein Volk benötigten.


Ein neuer Krieg entflammte. Europa und Nordamerika hatten genügend benötigte Rohstoffe um das Cordin 4 zu erwerben, vor allem weil das afrikanische Kaiserreich sauberes Trinkwasser und Metallerze benötigte, welche dort nur in geringen Mengen vorkamen, und die Anderen Großmächte wurden sich selbst überlassen.
Die südamerikanische Domination und die australische Föderation waren dann die ersten Nationen, die Afrika von zwei Seiten aus angriffen. Die Seekräfte der Föderation nahmen die gesamten Küstenregionen unter Feuer, während Landstreitkräfte der Domination Militärische und Zivile Ziele ausnahmslos vernichteten. So sollte jeder Widerstand ausgelöscht und das Cordin 4 quasi erzwungen werden, sofern das Kaiserreich nicht gänzlich vernichtet werden wollte. Die Europäer versuchten in den Konflikt einzugreifen, um ihre Versorger zu schützen - natürlich nur um weiterhin - und größere Mengen - Cordin 4 zu erhalten, wurden jedoch von den Polaren Regionen unter Druck gesetzt. Eine Situation die Europa nicht mit materiellen Dingen finanzieren konnte.
Dann aber geschah etwas, was eine neue Ära in der menschlichen Geschichte einleiten sollte. Unter Europa fand man ebenfalls Cordin 4 bei Tiefenbohrungen und das Kaiserreich war nun nicht länger ein benötigter Handelspartner. Die Wasserlieferungen wurden eingestellt und Europa hatte trotzdem genug Nahrung ohne zusätzliche Lieferungen Cordin 4 aus Afrika. Daraufhin griff Afrika aus Rache mit den letzten verfügbaren Kräften Südeuropa an und vernichtete binnen weniger Tage mehrere Städte und Landgebiete und löschte fast 900 Millionen Menschenleben aus.
Die europäische Nation war entsetzt angesichts dieser Tat, und wollte aufjedenfall verhindern, das weitere Nationen auf den selben Gedanken kamen. Und um das zu erreichen, sollte dem Kaiserreich ein Denkzettel verpasst werden.


In den letzten 43 Jahren war es europäischen Wissenschaftlern gelungen im Bereich der Fusion erhebliche Durchbrüche zu machen. Eine Kraftwerke waren bereits in Betrieb und lieferten Energie für weite Teile des Landes, doch auch das Militär sollte davon profitieren. Vier Fusionsbomben hatte man entwickelt und hergestellt, und Afrika sollte nun als Testgelände herhalten. Um das zu bewerkstelligen schlug man dem Kaiserreich einen Waffenstillstand und erneut ein Handelsabkommen vor, weil das letztenendes besser für alle Menschen auf dieser Welt wäre. Der Kaiser nahm dankend an damit das Volk nicht dursten müsse. Mit einer vorgetäuschten Erstlieferung von Trinkwasser schafften es 4 Stratobomber mühelos bis über den afrikanischen Kontinent zu gelangen und warfen nun an 4 Punkten im nördlichen Bereich die Fusionsbomben ab.
Das Ergebnis war unerwartet effektiv und ebenso grauenvoll und angst einflößend. Wie kleine Sonnen erstrahlten die Bomben als sie zündeten, und brannten sich tief in die Kruste des Planeten. Fast 140 Km große Krater wurden bis zum Mantel in die Kruste geschmolzen, und sogar ein Teil der Atmosphäre verbrannte buchstäblich im Feuersturm.
Die Schockwellen der Explosionen trafen den gesamten Planeten, erzeugten Erdbeben von extremer Stärke und Dauer, sowie gewaltige Tsunami, ehe sie sich wieder legten. Es gab fast 4 Milliarden Opfer über alle Nationen verteilt und der afrikanische Kontinent wurde gänzlich zur Toten Zone erklärt.


Zudem wurde durch den Einsatz der Bomben weiterer Umweltschaden verursacht. Die Atmosphäre wurde weltweit um 15 Prozent reduziert und mit gewaltigen Ozonlöchern durchsiebt, so das die Sonne stellenweise ungehindert ihre tödliche Strahlung auf die Erde regnen lassen konnte, was ein Temperaturanstieg von 16 Grad innerhalb von 2 Jahren verursachte. Die Polkappen fingen an wärmer zu werden, als sich das Wetter und damit auch das Klima und die Klimazonen änderten, und es war nur noch eine Frage von wenigen Jahren ehe sie gänzlich schmelzen und erhebliche Überflutungen aller Küstenregionen der Meere weltweit verursachen würden.
Angesichts dieser drohenden Gefahr die nur durch Nahrungs und Rohstoffmangel heraufbeschworen wurde, beschlossen die Menschen von diesem Punkt an nicht mehr gegeneinander zu kämpfen - sondern nur noch miteinander zu überleben !
Alle Führer gestanden sich letzten Endes ein, das der sinnlose Streit um ein paar Tonnen Erze, Wasser oder Nahrung früher oder später Alle ins Verderben gerissen hätte.
2551 wurde der Krieg beendet und Frieden kehrte ein.
Zuletzt geändert von Atax am Fr 2. Mai 2014, 23:48, insgesamt 3-mal geändert.
Atax
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Re: SU00 - Aufbruch zu den Sternen

Beitrag von Atax »

Planet Erde im Jahre 2555
Gründung einer neuen Nation


Rund 4 Jahre nach der vernichtenden Bombenaktion auf dem afrikanischen Kontinent war es dann soweit. Die Flaggen der einzelnen Nationen wehten nicht mehr, denn es trat ein neues Symbol für die gesamte Menschheit an ihre Plätze - das Banner der V.T.N. - der Vereinten Terranischen Nation !
Während Afrika wohl noch für Jahrzehnte unbewohnbar bleiben würde, beschloss man zuerst alle anderen Kontinente neu aufzubauen. Riesige Mengen finanzielle Mittel wurden aufgetrieben und bereitgestellt um Städte und Dörfer, aber auch mittels Terrafarming die geschädigte Natur anzupassen und wieder neu aufzubauen. Wälder wurden gepflanzt, Seen und Flüsse angelegt und der natürliche Bestand wilder Tiere wieder auf grüne Zahlen gebracht. In den Laboren wurden bereits ausgestorbene Exemplare wie einige Fische oder auch Rinder und andere Farm und Zuchttiere wieder ins Leben gerufen. Dank dem Cordin 4 gab es nun immer mehr als genug Nahrung und sogar das Salzwasser der Meere konnte damit ohne großen Aufwand in sauberes Trinkwasser verwandelt werden, indem man es entsprechend änderte und in Aufbereitungsanlagen beimischte. Der Lebensstandart stieg in gewaltigen Schritten.
2568 erstrahlte der Planet dank intensiver Zusammenarbeit im neuen Glanze. Die Temperaturen konnten dank entwickelter Atmosphärenwandler wieder in kühlere Bereiche gebracht werden, was auch dazu führte das sich wieder mehr Eis an den Polkappen bildete und so viele Kilometer neues Nutzland an den Küsten entstand, als der Wasserpegel um einige Meter sank. Die Flutmauern konnten wieder eingerissen werden und blühende Graslandschaften säumten bald die Ufer aller Kontinente.
Jetzt da man sich nicht mehr darauf konzentriert hatten, die anderen Nationen mittels Waffen oder Handelsgütern in einem Wettbewerb und im Bestehen zu bekämpfen, aus angst das man ihnen etwas abnehmen würde, merkten die Menschen, wie schnell und einfach es gehen konnte, die Erde in ein Paradies zu verwandeln. Die Habgier der Politik schien besiegt zu sein.


Nachdem man nun früher als erwartet auch endlich wieder den afrikanischen Kontinent betreten konnte, fand man bald reichlich neue Bodenschätze die die Fusionsbomben frei gegraben hatten. Riesige Diamanten und andere Erze füllten bald wieder die finanziellen Löcher des Wiederaufbauprogramms und man konnte sogar das neue Weltraumprogramm wieder ins Leben rufen, welches aufgrund der Rohstoffkriege vor langer Zeit stillgelegt worden war.


2601 hatte man es geschafft die ersten größeren Raumstationen und eine kleine Mondkolonie zu errichten. Von dort aus sollte es dann zum Mars gehen und die auf der Erde angewendeten Atmosphärenwandler sollten auch dort für eine wohlige Umgebung sorgen. Wagemutige Pioniere verschiedenster Gesellschaften stießen dann sogar bis in den Asteroidengürtel vor, um dort nach Erzen zu schürfen. Viele Metalle die es auf der Erde nur noch in sehr geringen Mengen gab, gab es dort noch im Übermaß und es würde für Jahrtausende reichen.
Natürlich kam es wie es kommen musste. Einige Konzerne entwickelten Technologien und Möglichkeiten um schneller Erze zu fördern als Andere und erhielten somit natürlich auch mehr Aufträge und Finanzspritzen. Das verärgerte einige Firmen sogar so sehr, das sie sich trotz Verhandlungen der V.T.N. abspalteten und einen eigenen Staat gründeten. Die ersten Raumgleiter wurden entwickelt um die wertvollen Frachter vor Überfällen abzuschirmen, doch es wurden auch spezielle Raumgleiter entwickelt um genau dafür - einem Überfall - dienlich zu sein.
Der Krieg der einst auf der Erde wütete wurde im All wiedergeboren und schien sich immer mehr auszubreiten. Der Mars wurde zu einer eigenständigen Kolonie als im Jahre 2640 das Protektorat die Macht an sich riss und die V.T.N. von dort vertrieb. Die Erze aus den Asteroiden brachten erhebliche Vorteile und jeder Versuch der irdischen Konzerne Erze dort zu schürfen, wurden rechtzeitig gestoppt. Die V.T.N. musste sich etwas neues einfallen lassen um den Funkverkehr der Gegner besser abhören zu können, um ungehindert mit Erzschürfern bis zu den Asteroiden vorzudringen. Nur wer die Pläne des Gegners kannte, konnte einen wirkungsvollen Gegenplan entwickeln, oder ihren Patrouillen ausweichen.


2668 - Hoher Mondorbit
Mission Argus


Nach fast 9 Jahren intensiver Forschung hatten Wissenschaftler es geschafft einen gewaltigen Abhörkomplex zu entwickeln und bauen zu lassen - Das Argusauge. Ein Subraumteleskop, welches nicht nur tief in den Raum schauen konnte, es konnte vor allem auch die schwächsten der versteckten Signale des Gegners aufspüren und abhören. Diese Signale wurden dann decodiert und seitdem konnten die Terraner schon etlichen Überfällen entgehen und sicher Erze im Asteroidengürtel schürfen und zur Heimatbasis bringen.
Doch der Gegner kam schnell dahinter warum er im Gefecht immer mehr Verluste machte. Die V.T.N. besaß eine Abhöranlage, und daher beschloss man ein noch leiseres, noch besser getarntes und decodiersicheres Signal zu entwickeln.


2675 wendete sich dann das Blatt für das Protektorat wieder. Doch die V.T.N. war bereits darauf vorbereitet gewesen und hatte weitere Forschungen im Bereich der Abhörmittel betrieben und eine noch bessere Aufspürantenne für das Argus entwickelt.
2679 ging diese dann in Betrieb und scannte das gesamte Spektrum aller bekannter Bereiche mit einer derart intensiven Abtastrate, das man sogar persönliche Gespräche auf Raumschiffen in direkter Nähe ohne Funkverkehr abhören konnte.


Am 15. Mai 2679 geschah dann etwas womit Niemand gerechnet hatte. Das Argusauge empfing ein schwaches Signal aus den Tiefen des Alls. Eine genauere Untersuchung ergab, das es sich bei diesem symmetrischen Konstellationen unmöglich um ein natürliches oder terranisches Signal handeln konnte. Es musste von einer außerirdischen Rasse stammen. Die Führer der V.T.N. beauftragten die Forschung damit dieses Signal zu entschlüsseln um herauszufinden, um Wen oder Was es sich dabei handelte. Diese Aufgabe stellte sich als schwieriger heraus als man angenommen hatte. Selbst nach 12 Jahren geheimster intensiver Forschung schien es unmöglich zu sein, dieses Signal zu decodieren.
Erst 15 Jahre nach Erhalt des Signals schaffte im Jahre 2694 einer der Wissenschaftler per Zufall eine Decodierungssequenz zu erstellen. Der Signalcode, der anfänglich für 6-Stellige Grundsignalblöcke gehalten wurde, musste im Grunde nur in 7 Blöcke aufgeteilt und neu angeordnet werden. Das Muster welches daraus entstand ließ Panik unter den Führungskräften der Vereinten Nation aufkommen.
Das Signal war schon vor sehr langer Zeit in die Tiefen des Alls gesendet worden. Nach genausten Berechnungen musste es seit gut 100.000 Jahren unterwegs gewesen sein. Es musste also von Außerhalb der Milchstraße kommen. Man vermutete das der Ausgangspunkt in einer der Magellanschen Wolken liegen würde, doch eine weitere mehrwöchige Decodierungssitzung brachte einen Koordinatensatz ans Licht, der auf der anderen Seite der Milchstraße nahe vom Zentrum der Galaxie lag. Das widersprach zwar den zeitlichen Angaben der Wissenschaft, doch ein Professor höhere Ebene brachte die Lösung. Das Signal musste in regelmäßigen Abständen gesendet worden sein und um den dichten Kernbereich herum gelenkt werden, und nach Überprüfung der Angaben stellte sich wieder das 100.000 jährige Alter des Signals her, welches anhand beigefügter Sternenkonstellationen leicht bestimmt werden konnte.


Nur einen Monat später waren weitere Blöcke decodiert und es stellte sich heraus, das diese noch unbekannte Rasse auch eine Bauanleitung für ein Raumschiff und dessen benötigte Technik mitgeliefert hatte. Offenbar versuchte diese Rasse auf diesem Weg neue Spezien kennenzulernen - würdige Wesen wie der Mensch, die es geschafft hatten in den Weltraum vorzudringen und ihr Signal aufzuspüren.
Und genau diese Erkenntnis brachte die Führer beider Seiten - V.T.N. und Protektorat - dazu, ihre Kriegserklärungen niederzulegen und einen erneuten Friedensvertrag für die gesamte Menschheit zu erstellen. Denn wenn es da draußen im All noch andere Wesen gab, Wesen die schon vor tausenden Jahren ins All vorgestoßen waren, dann ging es nicht mehr nur um Erze und Reichtum, dann ging es um das Überleben der gesamten Menschheit, und nur eine vereinte Kraft die nicht gefahrlaufen würde innerlich zu zerbrechen, könnte es schaffen sich gegen solch eine Macht zu behaupten.
Dieser Zeitpunkt war der Beginn einer weiteren neuen Ära der Spezies Mensch.
Atax
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Re: SU00 - Aufbruch zu den Sternen

Beitrag von Atax »

Planet Erde - Dezember im Jahre 2694
Gründung des Terranischen Imperiums


Der erste Schritt zu einer neuen Ordnung wurde gesetzt. Ein neuartiges Auswahlverfahren hatte ein einzelnes Oberhaupt festgelegt, welches anhand der Genetik auf körperlicher und geistiger Basis untersucht wurde. Die neusten medizinischen Geräte konnten schon vorab erkennen, ob Jemand seine eigenen Ziele verfolgte oder Ziele für alle Menschen erreichen wollte. Das Gleiche galt für die direkten Untergebenen des so gewählten Präsidenten und so wurde der erste terranische Rat gebildet.
Seine erste Anordnung lautete die technologischen Komponenten, die in den letzten Datenblöcken versteckt waren, genaustens zu untersuchen, zu entschlüsseln und zu entwickeln. Des weiteren sollte dem Militär nicht nur ein einzelnes Schiff zugestellt werden, man sollte zur Vorsicht gleich eine ganze Flotte errichten die im Notfall die Erde vor einer Fremden Macht verteidigen könnte. Da keinerlei Waffentechnik in dem Signal enthalten war, musste man auf das bisher selbst erreichte technische Wissen zurückgreifen. Trotzdem wollte man Wege finden die terranische Technik mit der der Fremden zu verschmelzen. Doch die Entwicklung der technischen Komponenten stellte den Rat und dessen Forschungsstabes auf eine harte Geduldsprobe. Vieles war bis zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannt gewesen, und nicht einmal die Wissenschaft hätte jemals auf diese für sie absurden Gedanken kommen können, die sich letztenendes als so simpel herausstellten, das einige an ihrer wahren Intelligenz zweifelten und sich das Leben nahmen.
Diejenigen die das fertige Endprodukt sehen wollten, lernte und verstanden schnell, begriffen aber auch wie dumm die Menschheit je gewesen war. All die Kriege um winzige Erzvorkommen und staubige Wüstenlandschaften nur um Land zu besitzen, hatte sie davor abgehalten, selbst einmal dieses Level zu erreichen.
Nach 12 weiteren Jahren Entwicklung wurde dann auch der Bau des ersten interstellaren Raumschiffes abgeschlossen und der erste Testflug lief erfolgreich ab. Binnen weniger Sekunden konnte man bis zu den äußeren Bereichen des Sonnensystems vorstoßen, wenn auch der Eintritt in den Hyperraum von großer Distanz zu den Schwerkraftfeldern der Planeten oder Monden stattfinden musste.
Der erste Schritt in die Weiten des Universums war hiermit gesetzt. Während weitere finanzielle Mittel dem Militär zugeschrieben wurden, wurde eine fähige Mannschaft für den ersten Kontakt trainiert.
Im März des Jahres 2706 startete dann die Mission zum Ursprungsort des Signals. Der Flug sollte nach Berechnungen ca. 2 Jahre dauern. Zeit genug um inzwischen das Militär aufzurüsten, sollte die Schiffsmannschaft am Zielpunkt auf Wesen treffen, die der Menschheit feindlich gesinnt waren. Sicher würden sie dann das Schiff auseinander nehmen - doch würden sie dann nur eine veraltete Version der terranischen Technik studieren können.
Alle Augen richteten sich auf die Liveübertragung eines Satelliten, der den Flug des Schiffes in den Hyperraum aufzeichnete.

" Was werden unsere wagemutigen Pioniere dort vorfinden - dort draußen im Brinax System ? Bald werden wir es wissen ! ", hieß es in der Nachrichtensendung.


Stern Brinax - Solarische Zeit 2708
Ankunft im System des Ursprungssignals


Nach den 2 Jahren Flugzeit, begleitet von unzähligen Zwischenstopps der langen Kühlphasen zwischen den Sprüngen, trafen die Menschen sehnsüchtig an ihren Flugziel ein und freuten sich nicht nur darauf endlich die Enge ihres Schiffes zu verlassen, sondern auch als erste Menschen eine bestehende fremde Kultur kennenzulernen, oder zumindest deren Überreste, sollte diese schon längst untergegangen sein. Natürlich war es auch Ziel der Mission, neue Techniken zu finden und heimzubringen. Besonders das Militär hegte großes Interesse daran fortschrittliche Waffen in die Hände zu bekommen. Viele Menschen teilten diesen Gedanken nicht, das eine solche Mission wieder vom Schatten des Militärs begleitet wurde, welches seit Menschengedenken stets der Grund für Konflikte aller Art waren - MACHT und KONTROLLE ! Doch diese beiden Elemente wurden von einem anderen Element beherrscht - der ANGST !
Und so war es auch dieses mal nicht anders gewesen. Die Menschen fürchteten sich vor den Außerirdischen, und die Angst musste in Macht und Kontrolle überwechseln, damit die Drahtzieher des Ganzen - die Politiker - des Nachts in Ruhe schlafen konnten.


Doch es kam alles ganz anders als erwartet. Als sich das Schiff dem Systemkern näherte und den zweiten Planeten anflog, bot sich den erstaunten Blicken der Crew ein beeindruckendes Schauspiel. Unzählige unbekannte Flugobjekte zogen ihre Bahnen im Orbit oder sprangen außerhalb der Schwerkraftzone aus dem Hyperraum in den Normalraum. Viele fremdartige Signale und unbekannte Sprachen oder Kommunikationsmuster wurden empfangen.
Konnte es sein das auch diese Wesen das Ursprungssignal empfangen hatten und hierher gelotst wurden ? Wenn ja, dann musste sie alle in etwa dieselbe Entfernung und auch den technischen Entwicklungsstand haben, da sich die ansonsten fast gleiche Ankunftszeit in diesem System nicht erklären ließ. Man entschied sich vorerst nur zu beobachten und zu versuchen ein paar der Signale zu decodieren.
Etwa eine halbe Stunde dauerte es noch bis man endlich das terranische Schiff direkt mit einem Signal anpeilte und zur Oberfläche des Planeten führte.


Die Crew war sehr aufgeregt. Während die Wissenschaftler und Botschafter in heftige Diskussionen ausbrachen, wie man am besten den ersten Kontakt zu so vielen unzähligen Wesen herstellen könnte, waren die Soldaten an Bord eifrig damit beschäftigt ihre Waffen nochmal gründlich durchzuchecken. Niemand wusste wie ein Alien reagieren könnte wenn man ihm die Hand reichen würde, oder sie als Friedenszeichen in den Himmel hielt. Es hätte einer Kriegserklärung gleichkommen können. Aber Anbetracht der Tatsache das sich wohl Niemand direkt kannte, musste man davon ausgehen das eine fremde Rasse etwas tat, was für sie normal wäre, für andere aber tiefste Beleidigung bedeutete. Diejenigen, die Toleranz gegenüber solcher Missverständnisse fremder Kulturen hatten, könnten ein Desaster größeren Ausmaßes verhindern.
Die Landung verlief relativ ereignislos und ohne Probleme. Alle Systeme funktionierten nach 2 Jahren Inaktivität noch genauso wie am ersten Tag. Langsam setzte das terranische Schiff nahe einer uralten großen Hallenkonstruktion auf, die zum Teil tief in einem Berg verbaut war. Brinax 2 war ein wunderbarer Planet. Er schien zum Teil künstlicher Natur zu sein, denn offenbar konnte Jeder mühelos ohne Raumanzug in seiner gewohnten Schwerkraft über dessen Oberfläche schreiten und auch atmen. Eine Art universelle Welt ? Vorsichtig stiegen die Terraner aus und begutachteten ihre Nachbarn, die ebenfalls zögernd ihre Schiffe verließen. Die meisten Wesen blieben vorerst unter sich, aber Einige begrüßten Andere und man schritt dann gemeinsam in Richtung der Halle.
Dieses Gebäude sollte vermutlich einen Ort kulturellen Austausches darstellen.


Eine recht freundlich wirkende Spezies gesellte sich auf dem Weg dorthin an die Seite der Terraner. Die im Signal enthaltende Technik einer Universaltranslatoreinheit, welche jedem ins Gehör oder direkt ins Gehirn verpflanzt wurde, brauchte nur eine kurze Zeitspanne um ein müheloses Kommunizieren zu bewerkstelligen, auch wenn diese Technik noch nicht richtig funktionierte und nur im direkten Gespräch Anwendung fand. Zudem vertrug nicht Jeder solch einen medizinischen Eingriff, weshalb viele keinen UT besaßen.. Die Rasse stellte sich als Rectana vor, und auch sie hatten einen etwa 2 jährigen Flug hinter sich. Nur 23 Lichtjahre trennte ihre Heimat von der der Menschen.
Seltsame Kreaturen sahen die Menschen, als sie die unteren Ausläufer der Halle erreichten. Insekten artige Wesen, Echsen, Wesen die auf mineralischer Basis bestehen konnten, Wesen die mehr Energie darstellten als organische Materie, sogar künstliche Formen schienen vertreten zu sein. Waren alle bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zwecks Leben im All seit diesem Tage absolut nutzlos geworden ?


Im Inneren der Halle angekommen, erkannten die Terraner, das sie mit ihrer Vermutung einer kulturellen Halle nicht ganz falsch lagen. Unzählige Kanzeln waren aneinandergereiht an einer riesigen kuppelartigen Innenwand und offenbar jede von diesen Kanzeln dienten einer Rasse als Sitzplatz. Ein kleiner Roboter flog auf die Menschen des Solsystems zu und begrüßte sie mit einer piependen, blinkenden Kommunikationsweise, doch die Terraner wussten sofort das sie ihm folgen sollten. Er brachte sie zu einer für sie zugeschnittenen Kanzel. Es gab Wasser und Nahrung die für terranische Bedürfnisse ideal waren. Die Kanzel zu ihrer linken Seite war vollständig mit Wasser gefüllt und zwei seltsame Fischwesen schwammen darin umher. Auf der rechten Seite fanden sie Wesen vor, welche in früheren Zeiten mal als Grey-Alien bezeichnet wurden. Diese Wesen waren ca. 1,30 m klein und hatten aschgraue Haut mit schwarzen mandelförmigen Augen.
Allerdings waren sie nicht nackt wie es aus unzähligen Berichten damals hervorging. Sie besaßen feine, fast körperfarbene Uniformen die so eng anlangen, das man zweimal hinschauen musste damit man erkannte, das es sich nicht um gefärbte Haut handelte. Ihre Führer bemerkten das Interesse der Terraner und nickten ihnen zu. Dann als wenige Stunden später alle Kanzeln besetzt waren, erklang ein seltsamer dumpfer Ton und das Licht senkte sich ein wenig. In der Mitte der Halle erschien ein holographisches Symbol, welches klar erkennbar ein Symbol für Frieden war. Zwei Welten mit verschiedenen Bannern die durch eine Art Schleife verbunden waren, und in der Mitte ein Banner bestehend aus den beiden einzelnen - ein Symbol für eine Einheit - eine neugegründete Einheit.


Ein weiteres Hologramm erschien und begrüßte alle Rassen die es bis hier her geschafft hatten. Doch um Wen es sich bei dem Holoabbild handelte blieb im Verborgenen. Mehrere Stunden verbrachten alle damit, diesem Hologramm zu lauschen, welches in eine Sprache sprach, die als Intergalax bezeichnet wurde und allen Völkern in Datenspeichern zugestellt wurden - der UT übersetzte diese Rede fehlerfrei. Dann sagte man ihnen das es eine Planetenzyklen lange Pause gab. Ein Zyklus bedeutete die Rotation die Rotation des Planeten um sich selbst, und diese betrug hier genau 11 Stunden Erdzeit. Danach fanden sich alle wieder in der großen Halle ein.
In den kommenden 3 Wochen diente dieses Hologramm als Vermittler und Botschafter für alle Spezien und langsam lernten sich alle besser kennen und zu verstehen. Auch die Terraner gewöhnten es sich an mit anderen fremdartigen Wesen ganz normal zu interagieren. Was ihnen besonders gefiel waren die anderen unzähligen humanoiden Völker. Auch wenn viele anders aussahen, gab es doch etliche die man problemlos für Menschen halten konnte. Offenbar eine weitverbreitete natürliche Evolutionsform.
Es bildeten sich schnell Freundschaften zwischen einigen Völkern, aber man merkte auch Spannungen zwischen anderen - oder allgemein einiger Wesen im Bezug auf Andere.
Ein insektenartiges Volk namens Schedar schien keinerlei Interesse an einem kulturellen Austausch zu haben, während zwei Völker, darunter die reptilischen Alhena und Guidon nahezu alles von sich erzählten, was man über ihr Volk wissen wollte, oder was deren Meinung von Interesse für Andere war.
Atax
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Re: SU00 - Aufbruch zu den Sternen

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Das Jahr 2709 Erdzeitrechnung
Die Saat des Misstrauens


In dem Jahr wo die Menschen von der Erde nun schon auf Brinax waren gab es des öfteren Spannungen zwischen sich fremden Kulturen, die aber schnell von den hier anwesenden Sicherheitsrobotern besänftigt wurden. Es stellte sich auch heraus, das einige Rassen ganz besonders gut in Diplomatie waren. Offenbar wussten sie genau was ihre Gegenpartei hören wollte und was nicht. Schnell scharrten sich kleinere Gruppen um diese Diplomaten, da man hoffte so Negatives aus den Verhandlungen für zukünftige Zusammenarbeit fernzuhalten, was natürlich bei einigen anderen Gruppen oder einzelnen Fraktionen für reichlich Gesprächsstoff sorgte, und Vermutungen einer geistigen Manipulation nicht ausgeschlossen wurden.
Es schien förmlich so als wollten sich Einige über die Interessen Anderer stellen. Dann fand man heraus, das ein humanoides, optisch nahezu menschenähnliches Volk namens Weze mittels telepathischen Kräften Vorteile erbeutete. Das Diese ihre Fähigkeiten so lange verbergen konnten und auch selbst nicht preisgaben, ließ großes Misstrauen ihnen gegenüber kommen. Schnell fanden sich weitere Rassen wie die Ozzul, Qip, Vedronen, Canupianer und Stuldranas, welche ebenfalls starke oder zumindest ansatzweise Telepathie nutzten. Wie viele gab es wohl noch die insgeheim die Anderen ausspionieren oder gar versuchten sie zu manipulieren ?


Die folgenden Wochen waren sehr hart und meistens recht unangenehm. Ein Weze beschuldigte einen Alamaken Informationen vor den Washan zurückzuhalten um mehr Profit aus dem Handelsabkommen zu schlagen. Das Abkommen wurde natürlich sofort wiederrufen und es gab einen ersten Zwischenfall. 6 Stunden nachdem die Alamaken ihren Handelspartner verloren hatten, fand man einen toten Weze. Die Schuldigen waren schnell gefunden, obwohl die Alamaken alles abstritten. Intensive telepathische Aufspüraktionen fanden dann die wahren Täter. Ein Volk namens Kreen wollte einen Zwiespalt schaffen, damit die in ihrer Nachbarschaft lebenden Alamaken als Unverhandlungsfähig eingestuft werden würden. Der Botschafter der Alamaken drohte natürlich mit Krieg und die Kreen nahmen wohlwollend an.
Die Menschen konnten es nicht glauben. Die Friedensmission endete in der ersten galaktischen Kriegserklärung. Und auch sie blieben nicht unversehrt. Als sie einen Grey Alien dabei erwischten, wie er ungefragt einem ihrer Soldaten die Handfeuerwaffe entwendete um sie zu untersuchen, bekam dieser eine kraftvolle Bekanntschaft mit der Faust des Soldaten, was zur Folge hatte das sein dünner Hals brach. Dann stellte sich zu guter Letzt auch noch heraus das dieser der Nachkomme des Grey Herrschers war, und kein einfacher Botschafter oder Wissenschaftler. Man drohte den Terraner Konsequenzen dafür an. Der irdische Admiral posaunte sogleich raus, das die Terraner jederzeit bereit wären in die Schlacht zu ziehen und sie die Zeit der Verhandlungen schon genutzt hätten um eine Flotte aufzubauen. Zudem beschuldigte man die Grey lautstark, das sie ohnehin schon seit vielen Jahrhunderten die Menschheit und sicher auch Andere ausspionierten, dank ihrer Technik die ihnen zumindest Lichtgeschwindigkeit bot und sie andere Systeme binnen weniger Jahre erreichen konnten.
Der Admiral wollte damit eine Einschüchterung bezwecken, doch beschwor er nur Unheil herauf. Man beschuldigte im Gegenzug die Menschen, das sie von Anfang an geplant hatten andere Völker als Feinde anzusehen. Man mied die Menschen daraufhin größtenteils, doch ein paar Gruppen waren ihrem Vorgehen zugetan, denn auch sie hatten zur Vorsicht insgeheim für Absicherungen gesorgt. Einige sprachen sich sogar für ein Bündnis aus.
Dann gab es einen Anschlag bei dem 7 vertretene Rassen ums Leben kamen. Der Sprengstoff wurde als terranisch identifiziert. Niemand wusste bis dahin das ein anderes Volk hinter dieser feigen Tat steckte.


Das darauffolgende Scharmützel zwang die Terraner und ihre neuen Verbündeten zurück in ihre Schiffe zur Flucht. Dabei wurden aber auch massenweise Vertreter anderer Rassen verletzt oder getötet, und das nicht nur von Waffen der Terraner. Einige behaupteten über Andere, das sie diesen Zwischenfall ausgenutzt hätten um selbst ein paar unbeliebter Vertreter zu beseitigen. Ein Gemetzel entstand. Signale mit Warnungen und Hilfsgesuche wurden zu Hauff in verschiedenste Regionen des Alls gesendet. Selbst die Wachroboter konnten das Chaos nicht mehr eindämmen.
Im Orbit beschossen sich einige Schiffe gegenseitig, andere flohen bereits zurück in ihre Welten um sich zu rüsten. Jeder war nun ein potentieller Feind, und nur wer zuerst zuschlug konnte am Ende obsiegen.
Die Menschen tauschten Koordinaten mit ihren Verbündeten aus um später gemeinsam gegen andere Welten vorzugehen, dann sprangen sie zurück in den Hyperraum um die lange Heimreise zu beginnen, und die ganze Zeit fragten sie sich, was nur schiefgelaufen war.
Die Antwort lag offen auf dem Tisch. Es mangelte an Vertrauen und das Niemand sofort alles über sich berichten und erzählen würde, war offenbar schon Grund genug gewesen einen Streit oder falsche Verdächtigungen entstehen zu lassen, der nun das Schicksal ganzer Völker besiegeln könnte. Aber auch die Terraner stellten fest, das es nicht nur Anderen an der notwendigen Toleranz fehlte, andere erst zu verstehen galt, und dann zu urteilen.
Wieder war es die Angst gewesen die die Herrschaft übernommen hatte.


Sol System - 2711
Heimkehr zur Erde


Als das terranische Schiff aus dem Hyperraum sprang, begrüßte man die Besatzung wie Helden. Und diese Helden waren froh endlich wieder vertrauten Boden unter den Füßen zu haben, doch brachten sie keine guten Nachrichten von ihrer Reise mit. Und auch hier auf der Erde hatte sich vieles geändert. Der Präsident wurde gestürzt und der Rat aufgelöst. An seine Stelle war nun ein neuer Herrscher getreten - ein Imperator. Jemand der nicht zimperlich war mittels militärischer Unterstützung seinen Willen durchzusetzen. So hatten die Menschen in den vergangenen Jahren viel Geld in militärische Forschungen gesteckt und so auch den Bau einer ansehnlichen Flotte finanziert und ermöglicht. Für die Menschen konnte das nur zum Vorteil sein, denn es stand ein galaktischer Krieg vor der Haustür.


Im Juni des Jahres 2712 traf ein Botschafter der Ikrans im Solsystem ein. Die Ikrans waren eines der Völker mit denen die Terraner gemeinsame Pläne für die Zukunft geschmiedet hatten. Beide Vertreter einigten sich schnell darauf, gemeinsam noch vor dem Erstschlag der Gegner ins Gefecht zu ziehen. Ihr erstes Ziel war die Grey Allianz. Diese Welt sollte unter terranische Herrschaft fallen, weil diese nachweislich schon seit geraumer Zeit Erde und Mensch ausspioniert und auch Schaden verursacht hatten, während das Nachbarsystem der Grey noch unbewohnt war und den Ikrans zugeschrieben wurde.


Ein weiteres Jahr später stand die Flotte kampfbereit vor dem Greysystem. Auch sie hatten inzwischen ihre Flotte in Kriegsschiffe umgerüstet und zusammen mit drei Verbündeten eine Blockade versucht. Sie hatten keine Chance gehabt. Während die terranischen Schiffe mit Waffenpower schnell große Lücken in die Reihen der Greyallianz rissen, hatten die Ikrans eine Art Energieschild entwickelt, der selbige Verluste stark minderte. Und trotz überlegener Sublichtantriebssysteme der Grey entkamen sie ihrem Schicksal nicht.
Nachdem die Terraner das Greysystem eingenommen und besetzt hatten, entschlossen sich die Verbündeten zu einem Technikaustausch. Die Terraner gaben den Ikrans die Fusionsbombentechnologie und erhielten im Gegenzug die Pläne für die Kraftfeldgeneratoren.
In den kommenden 15 Jahren Sternen Krieg unterwarfen oder vernichteten sie noch 23 weitere Rassen und schnell fanden sich auch weitere Verbündete, die sich lieber der überlegenen Allianz der Ikran und Mensch anschlossen, als unter deren Feuerkraft zu verglühen.
Die Menschen griffen immer mehr technisches Wissen auf von den Rassen die sie besiegt hatten, oder Derer die sich ihnen unterwarfen. Die Schiffe wurden schneller, größer und vor allem stärker, und die rund 500 m langen Trägerschiffe galten bald in diesem Teil der Galaxie als uneinnehmbare Festungen des Todes.
Wo die Allianz auch auftauchte gab es nur zwei Möglichkeiten - man unterwarf sich freiwillig und überlebte, oder man bekämpfte sie und starb.


2759 Erdzeitrechnung
Die Superschlacht im Temlar Nebel


Das terranische Reich wuchs und gedeihte in relativ kurzer zeit. Die meisten Welten die sie bewohnten waren die, die sie im Krieg erobert hatten, und nur wenige wagemutige Pioniere hatten es in dieser Zeit gewagt, selbst Kolonien zu gründen. Und solange die Gefahr bestand, von einer der Menschen feindlich gesinnten Macht angegriffen zu werden, bildeten diese Pioniere eigenständige Gruppen die sich bis zum Ende des Krieges von den Terranern abkapseln würden.
Ein neuer Name und ein neues Banner verhinderten tatsächlich das andere Rassen Material verschwendeten, um diese ungefährlichen Kolonien vernichten, allein wohl schon aus dem Grund das man sie nicht direkt als Terraner erkannte. Der Begriff Humanoid - oder auch Mensch - war nämlich weiter verbreitet als man es je angenommen hatte.
Zum einen waren es die Weze, zum anderen die Canupianer, die sich selbst als Menschen bezeichneten oder so bezeichnet wurden.
Die ersten Terraner die in Brinax waren, erinnerten sich das sie mal gehört hatten das diese beiden Völker uralte Ableger der Spezies Mensch wären. Auch die Terraner könnten ein solcher Stamm sein - nur viel jünger, und das sicher einige Tausend Jahre. Dennoch würden sie vor ihnen als Gegner keinen Rückzieher machen und ebenso vorgehen wie sie es immer taten.


Dann trafen die Terraner und ihre Verbündeten das Erste mal auf erheblichen Widerstand. Eine Allianz aus vier Völkern hatte sich im benachbarten Sektor gebildet und dort ähnlich wie das Terran Ikran Dominion gewütet. Dazwischen gab es keinen freien Raum mehr zu erkunden - nur noch die Bereiche der jeweiligen anderen Fraktionen.
Nach so vielen erfolgreichen Jahren wurde die Sturmflotte des T.I.D. überwältigend geschlagen und vollständig ausgelöscht. Daraufhin verloren die Terraner 7 eroberte Kolonien an den Feind und mussten zum Ersten mal zugestehen, das sie in ihrem Siegeswahn zu schnell und zu tief in den Raum vorgedrungen waren. Sie hatten kaum Zeit gehabt ihre Welten anständig zu befestigen und auszubauen, und daher beschlossen Vertreter des Dominion mit dem Feind in Kontakt zu treten.
Das T.I.D. schlug in erster Linie den anderen vor die Kämpfe auf rein Militärische Ziele zu beschränken, damit die Zivile Bevölkerung darunter nicht zu leiden hätte.
Die feindliche Allianz willigte ein. Man einigte sich sogar auf 1 Jahr Waffenstillstand, also genügend Zeit eine Flotte aufzustellen, die sich mit einer von der Allianz gestellten Flotte dann im Temlar Nebel treffen würde.
Die dortige Schlacht sollte das Schicksal für den weiteren Verlauf der beteiligten Völker bedeuten.


Dem Dominion war alles recht um den Sieg zu ergattern. Man ließ sogar einige Kolonien im Stich, um deren zugeteilten Finanzmittel auf das Militär zu verlegen. Auch nutzten sie die neue Form von kristallinem Reichtum - genannt Technetium, um weitere Rassen anzuwerben, da es überall als Zahlungsmittel angesehen und auch anerkannt war. Viele traten auch aus Angst bei, um später nicht der Rache zum Opfer zu fallen, sollte das T.I.D. als Sieger hervorgehen.
Eine Rasse aber trat dem Dominion freiwillig ohne jegliche Vergütung bei. Die Nor waren eine starke Rasse mit langstreckenfähigen Energiewaffen.
Mit dieser geballten Power trafen die terranischen, ikranischen und norianischen Schiffe, zusammen mit dem Rest ihrer Verbündeten auf die feindliche Allianzflotte. In dieser Allianz waren neben der humanoiden, menschenähnlichen Rasse namens Canupianer, auch Lichtwesen aus der kleinen Magellanschen Wolke vertreten. Die anderen Beiden waren Spezien auf mineralischer Basis, die mit stark gepanzerten Schiffen an der Spitze des Gefechts standen.
Die Schlacht begann und endete in einer Katastrophe. Durch eine erneute Niederlage wurde die Menschheit an den Rand des Abgrundes getrieben. Doch wie befürchtet das nun alle Welten mit Terranern systematisch ausradiert wurden, nahm der Rest der feindlichen Flotte direkten Kurs auf die inzwischen entdeckte Heimatwelt der Terraner - aber auch der Ikrans, denn Beide Völker waren der Keim dieser Vernichtungsgruppe. Die dortigen Vernichtungsmassaker räumten die gesamten Oberflächen beider Welten und man löschte die Sternkoordinaten und erklärte die Gebiete für Tote Zonen. Niemand sollte jemals wieder einen Fuß auf diese Welten setzen.
Das terranische Imperium war von einen Tag auf den anderen untergegangen, doch gab es überall im All verstreute Kolonien von irdischen Menschen, die sich eines Tages sicher wieder mit ihren Waffen erheben würden, und keiner erkannte die Herkunft diese unbeteiligten Kolonien.
Atax
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Re: SU00 - Aufbruch zu den Sternen

Beitrag von Atax »

2784 Erdzeitrechnung
Machtvakuum


2784 beendete die letzte Schlacht in der Staubwolke KD-22A den ersten großen Galaktischen Krieg. Überall hatte es Tod und Verderben geregnet und eine Macht fiel einer anderen, oder mehreren anderen kleineren oder größeren Mächten, zum Opfer. Auf jede Allianz folgte eine Neue und zerfiel fast genauso schnell wie sie entstanden war. Unzählige Völker, die sich zum Großteil nicht mal kannten, hatte man förmlich aus der galaktischen Geschichte ausradiert und Niemand hatte mittlerweile noch den Mut den Krieg weiter zu führen, weil man einfach befürchtete, das die eigene Heimat und deren Mitgliedswelten darunter leiden könnte. Doch so sehr sich alle Völker anstrengten, schien ein Ende der Feindseligkeiten nicht in Sicht zu sein.


Dieses Zeitalter war der Beginn eines Zeitalters voller Helden. Jede Rasse brachte eine ganze Zahl an wagemutigen Pionieren hervor, die auf eigene Faust versuchen wollten, den Frieden wieder herzustellen der einst zwischen den Sternen herrschte.
Keine leichte Aufgabe, und schnell fanden sich einige Helden in neugegründeten Allianzen wieder, in denen Wesen verschiedenster Völker und Rassen gleiche Ansichten und Ziele verfolgten. Doch nicht jede Gruppe verfolgte den Auftrag Frieden mit ganzem Herzen. Viele führten auch untereinander Kriege um mehr Ruhm und Ehre einzusacken, um sich einen Namen in der Galaxie zu machen. Außerdem warb man mit hohen Prämien für die tapfersten unter ihnen. Auch war das inzwischen überall verbreitete Technetium ein beliebter Beutefang, doch war es im Grunde das allgegenwärtige vorkommende Element Gold, welches nicht nur Rassen und Helden hinaus in die Tiefen des Alls zogen, auch Piratenfraktionen bildeten sich und labten sich an der glänzenden Flut, oder an dem was andere Imperien zurückgelassen hatten.


Bald darauf gab es neben zahlreichen kleineren Fraktionen in diesem Bereich der Galaxie - welcher als Alpha Quadrant bezeichnet wurde - nur noch 7 Großmächte die eine Chance hatten irgendwann einmal den Frieden auf ihre Art zu sichern und gemeinsam zu koexistieren.
Weze, Canupianer, Alhena, Menkaren, Alamaken, Schedar und Benetnasch. Sie hatten sich an die Machtspitzen gedrängt. Letzte so sagt man, seien damals durch Experimente entstanden, und schließlich lehnten sich diese katzenartigen Wesen gegen ihre Erschaffer auf und vernichteten diese. Einige Behauptungen tendieren dazu, das es einst das terranische Imperium war, welches im System Benetnasch mit Hilfe einer seltsamen Substanz eine neuer Kriegersorte züchten wollte, doch dieses Geheimnis nahmen die ersten Benetnasch ebenso wie der Rest der Terraner vor Ort mit ins Grab.


2800 NGZ
Neue Galaktische Zeitrechnung


Nachdem man die Geschichte, den Fortschritt und alle Zeitangaben aller Völker in einer fortschrittlichen Computeranlage berechnen lassen hatte, welche knapp 140 galaktische Jahre Zeit nach dem Großen Krieg beanspruchte, eine neue Standartzeitrechnung für alle Völker der Galaxie heraus, und diese stimmte mit viele vorherigen Angaben seltsamerweise überein.
Gerade für die Menschen war es eine willkommene neue Zeit. Denn neben allen anderen Völkern waren es die Humanoiden Menschen, die sich am weitesten und häufigsten in der Galaxie verteilt hatten. Einige waren ein eigenständiges Volk, andere waren Abkömmlinge der alten Terraner, auch wenn sie sich nicht mehr als diese ansahen - sie waren frei und größtenteils neutral gegenüber anderen Völkern aufgetreten.
Die neutralen Menschen waren es schließlich denen man die Aufgabe zur Last gelegt hatte, eine neutrale Überwachungsstelle zu gründen - den Galaktischen Rat, indem jede Rasse Mitglieder ihrer Regierungen vertreten hatte, und man dort über Krieg und Frieden verhandeln konnte.
Zur neutralen Raumüberwachung und Aufteilung der freien neutralen Raumgebiete, um die man werben konnte, wurde die Raumbehörde ins Leben gerufen welche eine Art Polizeimacht darstellte. Zu ihren Aufgaben gehörte es unter Anderem Piratenaktivitäten einzudämmen und die Helden aller Rassen mit Aufträgen und Prämien zu versorgen.
Zumindest in dieser Hinsicht waren sich alle Völker einig.

Das Abenteuer konnte beginnen.


ENDE
Atax
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[EX16] SU01 - Kampf um Traxx

Beitrag von Atax »

KAMPF UM TRAXX


Das Jahr 2800 GZ

Niemand hatte damals vor 140 galaktischen Jahren damit gerechnet, das ein uraltes, Galaxie weit ausgestrahltes Signal von einer fremden Rasse mit der Möglichkeit schneller als das Licht zu reisen, mal der Keim für einen Galaktischen Krieg sein würde. Die Völker waren fast alle noch jung und unerfahren gewesen - viele waren noch gar nicht für den Raumflug geeignet - und doch waren sie nun in vielen Systemen vertreten, und sie breiten sich noch heute immer weiter aus.
Der Erste große Galaktische Krieg hatte noch heute erkennbare Spuren hinterlassen, und diese wurden bereits von dem zweiten Galaktischen Krieg überschattet, der vor 85 Jahren GZ wütete.
Auf beide Kriege folgten weitere zahlreiche Konflikte zwischen den einzelnen Rassen oder ganzen Gruppen Verbündeter Spezien, und das damalige Machtvakuum aus dem ersten Krieg ist bis heute nicht geschlossen worden.
Noch immer kämpften die 7 größten Mächte des Alpha Quadranten in diesem Teil der Galaxie um die Vorherrschaft - und wieder einmal sollte es ein unbekanntes Signal sein, welches zu einer gnadenlosen Hetzjagd um die dafür nötigen Ressourcen ruft ...


Neutraler Raum

Tief im Neutralen Raum wo sich meistens Piraten tummelten und sich kleinere oder größere Auseinandersetzungen mit der Raumbehörde oder Frachtkonvois aller Rassen lieferten, zog der menkarische Forschungskreuzer Rael seine Bahnen. Die Menkaren hatten erst vor wenigen Tagen ein seltsames Signal von einem der Sterne aufgefangen, welches als Funksignal eingestuft wurde. Die Sprache allerdings war unbekannt, aber dennoch gelang es einem Team von Wissenschaftlern einige interessante Daten zu entschlüsseln, die anbei gesendet wurden.
Offenbar gab es in dieser Region eine Welt die vor Rohstoffen nur so strotzte. Wenn die Menkaren sich dieser Welt annehmen würden, könnten sie nicht nur den Piratenabschaum von hier vertreiben, sondern auch eine mächtige Flotte erstellen, welche dieses Gebiet vollständig verteidigen könnte. Und ein Bollwerk aus Handelszentren würde zusätzlich das Einkommen erhöhen.
Der Captain des Kreuzers wusste, das auch andere diese Information aufgefangen haben könnten und dieselben Daten herausfiltern konnten, und wenn nicht, dann mit Sicherheit eine der Piratengruppen die diese Informationen natürlich zu extra hohen Preisen auf dem Galaktischen Informationsmarkt verkaufen würden ehe Jeder davon Kenntnis besaß und sie somit keinen Profit mehr hergeben würde.
Einige zweifelten an der Originalität des Signals - man behauptete sogar das es eine Falle der Piraten wäre, um daraus Profit zu schlagen. Doch die Raumbehörde hatte versichert, das auch die Piraten nicht in der Lage wären, ein solches Signal zu erstellen.
Auch die obersten Sprecher den Menkaren waren dieser Ansicht gewesen und sie wollten das Geheimnis des Signals ergründen.
Noch war die Rael das einzige Menkarenschiff im Sektor, doch ohne Hilfe würde es Monate dauern, jedes System genaustens abzusuchen.
Erst vor zwei Tagen kreuzte ein Schedar Schlachtschiff ihre Flugbahn. Die Menkaren hatten es tatsächlich geschafft, eine Art Allianz mit den Schedar einzugehen. Offenbar geschah dies aber nur zum Vorteil für die Schedar, dennoch musste man seit dem keine Überfälle mehr fürchten. Auf Bitten der Rael diese Suche abzusichern, hatte der Verbündete jedoch nicht reagiert. Irgendetwas stimmte also nicht. War vielleicht eine andere Schedarfraktion zur Herrschaft über diese Zone aufgestiegen, in der sich beim letzten Kontakt noch ein mächtiger Koloniestamm die Herrschaft über drei Systeme gesichert hatte ?
Das die Schedar überhaupt ein Bündnis mit den Menkaren eingegangen waren war ja schon ein Wunder, da ihre Rasse im Grunde keine friedliche Zusammenarbeit mit anderen Völkern pflegte. Es war also auch gut möglich das das Bündnis längst hinfällig war.
Vielleicht aber störten auch Piraten hier den Funkverkehr, was somit auch bedeuten würde, das auch die gesendete Nachricht zum Oberkommando niemals eintreffen würde.
Grübelnd stand Captain Klarr vor dem Fenster seines Büros und starrte in die Dunkelheit, in deren Ferne unzählige Sterne funkelten und ein Geheimnis verbargen, welches er zu lüften hoffte. Dann surrte der Computer aus dem Lautsprecher und zerriss die stille Einsamkeit der Gedanken. ** Zeitstatus: 3 Uhr Nachtruhe ! Ende der Information ! **
Klarr zuckte zusammen. Das es schon so spät war hatte er gar nicht mitbekommen. Er musste hier schon über zwei Stunden gestanden haben. War er so tief in Gedanken versunken gewesen ?
Er trank sein Glas Wasser aus und begab sich dann in Richtung Quartier. Wenigstens ein wenig Schlaf wollte er sich holen, ehe in drei Stunden sein regulärer Dienst begann. Er verließ das Büro, blickte sich kurz auf der scheinbar verlassenen Brücke um, in der die Nachtschicht still und leise ihren Dienst verrichtete. Der Wachhabende grüßte kurz, dann sah er wieder auf die taktische Konsole, auf der ein rotes Signal aufleuchtete. " Radarkontakt, Sir ! ", meldete er dem Captain, der sofort wieder hellwach wurde.
" Sind es Piraten ? ", fragte Klarr. " Nein Sir, ein Schiff der Schedar. Schlachtschiffklasse. Es könnte sich um dasselbe Schiff handeln, welches vor ein paar Tagen unsere Route kreuzte. Mehr kann ich erst sagen wenn es näher herangekommen ist ! "
" Gut, geben sie Meldung sobald es eingetroffen ist ! "
Klarr verließ die Brücke und begab sich in sein Quartier. Er musste später wach und konzentriert sein, wenn er mit dem Schedarcaptain sprechen würde. Vorsicht war geboten.


Alamakisches Raumgebiet - Planet Gor

Fast wie auf der alamakischen Heimatwelt war das Klima auf Gor heiß und trocken. Es gab entlang des Äquators starke vulkanische Aktivitäten, welche unermüdlich ihren schwarzen Dunst in die Atmosphäre pumpten. Der Himmel war dadurch stets bedeckt und ein diffuses Glimmen der hier vorkommenden kristallinen Oberflächengewächse war die Einzige natürliche Lichtquelle. Selten kam es vor, das Sonnenlicht durch die verrußten Wolkenschichten kam und Bereiche der Welt erhellten.
Verak, ein hochrangiger Alamakenadmiral, verbrachte stillschweigend seine letzten Urlaubsstunden sitzend auf einem Steinquader nahe einer Talschlucht und genoss die Aussicht die sich kilometerweit auf das Land erstreckte, ehe er erneut für ein Jahr zum Dienst auf sein Schiff antreten würde.
Ein Jahr zwischen den Sternen war für einen Alamaken, dessen Heimat von einem rot orangen Riesen und einem winzigen blauen Begleitstern erleuchtet wurde, eine harte Zeit. Zugern hätte Verak auf Alamak seinen Urlaub verbracht, doch sollte es dieses mal nicht so gewesen sein. Er würde es nachholen. Immerhin boten die Schiffssysteme ausreichend Wärme, aber dennoch nur so viel, das nichts zu Schaden käme.
Jetzt genoss er noch eine Flasche Raakbier, lehnte sich entspannt zurück und beobachtete zwei Kjaxzmauler kurz vor seinen Füßen, die um ein totes Insekt stritten. * Hehe, erinnert mich irgendwie an die Schedar - die wühlen auch nur im Dreck und kloppen sich um Essensreste oder Leichenteile ihrer Artgenossen ! *, dachte Verak und schmunzelte. Wäre er doch vor einigen Jahren beinahe selbst verspeist worden, hätte nicht zufällig ein fetter Droogx seinen Wanst auf den Schedargeneral gerollt und ein wundervoll klingendes Knacken erzeugt.
- Peep Peep -
Die angenehme Stille wurde zerrissen als der Kommunikator am linken Oberarm ertönte.
" Hier Admiral Verak - was gibt es ? "
" Hier ist die Warclaw, Sir. Sind bereit sie aufzunehmen ! ", meldete eine kratzige Stimme.
" Verstanden ! Verak, ende ! "
Das wars. Zwei Stunden zu früh und das Bier noch nicht mal zur Hälfte geleert. Schnaufend erhob sich der Admiral und zertrat vor Wut die beiden Kjaxzmauler, lachte stumpf und begab sich dann zu seinem Gleiter.
Er startete das kleine Beiboot und überflog noch mal die Äquatorzone und sah sich zum Abschied noch einige Eruptionen an. Es war immer ein fantastischer Anblick, wie die Vulkane das Magma aus dem Planeteninneren heraus schleuderten. Gor war Alamak 3 in dieser Hinsicht überlegen, dennoch mangelte es dieser Welt an gewohnter Schönheit. Dann nahm er Kurs auf die Warclaw und flog kurz darauf in ihren Hangar.
Kaum an Bord ausgestiegen ging es auch schon Dienstlich zur Sache. Ein Stapel Pads mit Berichten und Statusinformationen mussten abgearbeitet werden. Murrend verzog Verak sich sogleich in sein Quartier, ließ aber zuvor Kurs auf Alamak 3 setzten, da er dort zu einem wichtigen Anlass hinbestellt wurde. So kam er doch noch in den Genuss der Heimatlichen Gefilde.
Das Schlachtschiff der Zetor Klasse aktivierte die Sprungtriebwerke und glitt sanft in den Hyperraum. Rund 4 Stunden würde der Flug zum Nachbarsystem dauern. Zeit genug, um alles durchzuarbeiten - natürlich nicht ohne Raakbier.


Neutraler Raum

Langsam aber bedrohlich näherte sich das Schedarschiff dem Menkarenkreuzer, reagierte aber immer noch nicht auf dessen Funkbotschaften, was dem Captain und der Crew langsam ein ungutes Gefühl zukommen ließ. Dann flackerte der Bildschirm auf als die Schedar eine Verbindung stellten und ein Schedar wurde sichtbar, schien sich aber nicht um einen Soldaten zu handeln. Klackende Geräusche waren zu vernehmen, und dann übersetzte der Computer schon die Sprache des Schedars und synchronisierte sich.
" Ich grüße sie, Captain Klarr von der Rael. Mein Name ist Kaxal - Doktor Kaxal ! "
Verdutzt starrte Klarr den Schedar an - woher kannte er seinen Namen ? Er wurde nicht mit den Funkbotschaften übermittelt. Und der Name des Schedars - irgendwo hatte er auch diesen schon einmal gehört. Klarr machte ein freundliches Gesicht und antwortete.
" Guten Tag, Doktor Kaxal. Es freut mich das sie unseren Funkrufen nachgekommen sind ! "
Klarr versuchte möglichst freundlich zu sein, auch wenn er stark angespannt war. Zumindest wusste er jetzt, das der Funkverkehr nicht gestört wurde.
Der Schedar schien zu lachen, schon weil der Computer dieses Klickende Geräusch nicht übersetzte. " Für Höflichkeiten ist keine zeit. Wir kommen nicht in feindlicher Absicht - Menkare -, daher können sie die Schilde wieder senken. Die hätten sie im übrigen auch nicht lange schützen können ! "
Der Menkare schnaufte kurz - eher ein erleichtertes Schnaufen wie er sich selbst zugestand.
Mit einer Handbewegung wies Klarr die Taktik an die Generatoren herunter zu fahren. Der Schedar hatte recht. Mehr als ein paar Schuss hätten die Schilde des Forschungsschiffes nicht abhalten können. Viellicht hätte auch schon eine Salve des Schlachtschiffes gereicht um die Rael zu Astrostaub verpuffen zu lassen.
Der Schedar fuhr fort. " Wir wissen wonach sie suchen. Auch wir kennen das Signal, aber leider sind unsere Sensoren nur begrenzt auf planetare Abtastung einstellbar, weshalb wir mit ihnen zusammenarbeiten möchten. Sie werden unsere Augen sein und wir halten ihnen dafür mögliche Piratenangriffe vom Hals ! "
" Ein verlockendes Angebot, Dr. Kaxal. Aber wer sagt mir, das sie nicht selber Interesse an dem Fund haben, und uns nach getaner Arbeit einfach vom Himmel pusten ? " Klarr wusste, das man einen Schedar nicht reitzen sollte, doch dieser schien die Ruhe selbst zu sein.
" Ihr Misstrauen ist fehl am Platz. Die Menkaren sind unser geringstes Problem. Schlimmer sind die Alhena mit ihren Diplomaten und ihrem scheinheiligen Friedensgetue. Alles was die können ist reden, und wenn das versagt sprechen halt ihre Flotten oder ihre Verbündeten - die Alamaken - mit ihren Strahlenkanonen. Können sie mir folgen ? ", klickte es und die Mandibeln des Schedars zitterten vor Erregung.
" Ja, ich verstehe sie. Wer kein Frieden will - ihren Frieden - der muss halt aus der Bahn geschafft werden. Auch wir verstehen uns schlecht mit den Alhena und Alamaken, weshalb es erforderlich ist das wir zuerst diese Welt finden. "
Kaxal stimmte zu.
" Weitere Schedarkreuzer wurden bereits herbeordert. Wir haben in der Nähe einen Piratenstützpunkt ausgemacht. Wir haben vor die Piraten nach der besagten Welt zu befragen. Folgen sie uns ! "
Der Bildschirm schaltete wieder auf Außenansicht noch ehe der Captain eine Antwort liefern konnte. Das letzte was Kaxal sagte war keine Bitte - es war eher ein gut gemeinter Rat die Zusammenarbeit nicht zu gefährden. Vorerst blieb der Rael keine andere Wahl.
* Keine Sorge, auch Menkarenschiffe sind bereits auf dem Weg ! *, dachte sich Klarr und gab Befehl ans Steuer dem Schlachtschiff zu folgen.


Während des Fluges zum Piratenstützpunkt hatten sich noch 5 weitere Schedarschiffe im Sektor eingefunden, darunter eine schwere Artilleriekrabbe, wie die Menkaren sie nannten. Später wurde diese Art der Bezeichnung dann von der Raumbehörde aufgegriffen und als Standard verifiziert. Diese Schiffe sahen aus wie große Krebse, und zwischen ihren Scheren ähnlichen Ausläufern konnten sie hochenergetische Antimaterieladungen aufbauen und über weite Strecken auf ihre Ziele schleudern.
Für bewegliche oder kleinere Ziele sicher ungeeignet, aber ideal um größere Ziele oder Sternenbasen zu Sternenstaub zu verarbeiten.
Die Menkaren hatten das Gefühl eingeengt zu werden. Der Funkoffizier löste die Anspannung mit der erhofften Meldung, das weitere Menkarenschiffe in einigen Minuten eintreffen würden. Doch der nahezu zeitgleich von der Taktik gemeldete Piratenverband würde in injedemfall als erstes eintreffen.
" Status der Piratenschiffe ? ", fragte der Captain, obwohl er bereits vermutete das diese gefechtsklar waren. Wer sich Piraten freiwillig näherte wollte in der Regel immer kämpfen. Jeder Pirat würde mit geladenen Waffen gegen angehen und später Fragen stellen. Es würden wohl oder übel zuerst die Strahlenkanonen sprechen, ehe man über Informationen verhandeln könnte.
" Einige Sturmfregatten und zwei Basiszerstörer der Neuganklasse - bewaffnet mit Fusionsbomben und Wellenbrenner ! "
Die Bewaffnung der Piraten war immer für Überraschungen gut, da ihre Schiffe fast immer aus Diebesgut bestanden. Alles was sich kombinieren ließ wurde verbaut und nur wenige Schiffe folgten einem festgelegtem Schema.
" Dann sollten wir nicht zu nahe heran fliegen. Steuermann, sehen sie zu das sie sich mehr bei den Fregatten aufhalten, diese sind nicht ganz so gefährlich ! Wir gehen auf Alarm Rot - Schilde und Waffen aktivieren ! ", ordnete Klarr dann an.
" Aye, Sir ! ", kam es von den Stationen.
Die Schedarschiffe taten dieses bereits als die Piraten auf dem Radar auftauchten. Auch sie erwarteten also ein Gefecht - vielleicht wollten sie sogar eines. Immerhin war dies hier Piratengebiet, auch wenn nur eine schwächere Gruppe zur Zeit hier vorzufinden war, war dies offenbar kein Grund für die Schedar, den Menkaren Informationen zukommen zu lassen. Sie erwarteten einfach das man sich ihnen ohne zu zögern mit samt Schiff und Crew opferte.
" Achtung, sie greifen an ! ", meldete die Taktik. Zwei Sturmfregatten stürzten sich auf das Menkarenschiff und eröffneten das Feuer mit ihren Laserkanonen. Offenbar glaubten die Piraten das sie so einen schnellen Abschuss verbuchen könnten, doch der Captain hatte nicht vor heute schon zu sterben - dies galt auch für die Crew. Klarr ließ eine Salve Impulsblaster zurückfeuern und trieb so die zwei Schiffe in verschiedene Richtungen und in ihr Verderben. Je zwei Schedarkreuzer eröffneten das Feuer und ließen die Fregatten schnell im All verpuffen.
Die Artilleriekrabbe schmolz unterdessen mit einer Antimaterieladung einen der Basiszerstörer ein, während das Schlachtschiff die restlichen Fregatten beschäftigte und 5 Stück schnell zerstörte. Die Piraten erkannten schnell das sie hoffnungslos unterlegen waren und zogen sich augenblicklich zurück in ihr Sternsystem.
Die Schedarkreuzer stürmten den Fregatten sofort nach und erwischten noch zwei von ihnen, als plötzlich der Rest der Piratenbande auftauchte.
22 Alphafregatten mit Schnellfeuerlaserbatterien und 3 Kreuzer mit Protonentorpedowerfern und Pulslasern starteten von der Oberfläche eines Mondes auf und griffen die überraschten Schedarschiffe an. Das Dauerfeuer der Piraten ließ gleich 3 Kreuzer verglühen, der Vierte zog sich schnell zurück zu Kaxals Schiff.
Das Blatt hätte sich in diesem Moment zu Gunsten der Piraten wenden können, aber Klarr grinste zufrieden, als er die ersehnte Nachricht vom Eintreffen der Verstärkung hörte. Hyperraum Leuchten tauchte an der linken Flanke auf und 16 Menkaren Zerstörer glitten in den Normalraum über und mischten sich in das Gefecht ein. Unvorbereitet auf die neue Situation verloren sie die nun selbst überraschten Piraten in einem ungeordnetem Gewusel und griffen wahllos Schiffe an. Eine der Piratenfregatten nahm Selbstmordkurs auf das Schlachtschiff, konnte aber den Schild nicht durchdringen, prallte ab und trieb dann schwer beschädigt durch den Raum. Klarr gab Befehl das Feuer auf den kläglichen Rest zu eröffnen und so konnte die Rael wenigstens einen Abschuss verbuchen.
Nach drei weiteren Minuten Raumgefecht meldeten die Piraten schließlich ihre Kapitulation. Ein erneuter Sieg für die Menkaren in Zusammenarbeit mit den Schedar. Würden sie jetzt die Informationen erhalten können, die sie bräuchten ? Immerhin kannten die Piraten diesen Sektor besser als jeder Andere. Klarr hoffte nur, die Informationen vorher zu bekommen, ehe die Schedar auf die glanzvolle Idee kommen, das Piratenlager zu stürmen und alle aufzufressen - oder Schlimmeres !


Alamak 3

Admiral Verak saß im Kommandostuhl der mittig in der großen Brücke thronte und an einen eher gemütlichen Sessel erinnerte, der allerdings aus vulkanischem Schiefergestein zu bestehen schien. Sie waren fast am Ziel und er starrte gebannt auf den Schirm, der noch das bläuliche Hyperraum Leuchten zeigte, dann aber änderte sich die Anzeige und das Schiff glitt in der Nähe des Heimatplaneten aus dem Hyperraum und schwenkte nach einigen Minuten Sublichtflug in einen niedrigen Orbit um Alamak 3 ein.
" Ah, die gute alte Heimat. ", sagte Verak und betrachtete den Planeten in der Gesamtansicht.
" Lt. Commander Jaraas, sie werden mich zur großen Halle fliegen ! ", sprach Verak begeistert, nach Jahren wieder Fuß auf seine Heimatwelt setzten zu können. Welcher Anlass könnte wohl seine Anwesenheit erfordern ? Viele Möglichkeiten gab es nicht, da im Regelfall alles über Subraum oder Hyperraumfunk erledigt wurde. Allein schon die große Halle betreten zu können war eine große Ehre für sich selbst. Jaraas nickte bestätigend und folgte Verak zum Hangar. Kurz darauf verließen sie das Schiff und flogen auf den Planeten zu.
Der Flug durch die Atmosphäre war angenehm. Der Himmel war zur zeit wolkenlos über Anteer und man hatte eine gute Sicht auf den Kontinent unter ihnen. Hier und da glühte ein Vulkan oder ein Magmasee auf, Rauchfahnen zeugten von aktiven Vulkanen die nur darauf warteten ihren Schlund zu öffnen, aber auch die grünen Meere und Seen waren ein eindrucksvoller Anblick. Die Färbung bekamen sie durch enorm hohen Mineral und Eisengehalt des Wassers.
Auch Wälder und fruchtbare Ebenen und Täler konnte man erkennen, sowie Feuer wüsten und Ödland und natürlich die gewaltigen Bergketten die sich hier und dort auftürmten.
Etwa 20 Minuten später setzte das Shuttle dann in der Landezone der großen Halle auf und Verak stieg aus. Tief füllte er seine Lungen mit der leicht vom Schwefel getränkten warmen Luft auf, hielt kurz inne und atmete dann langsam wieder aus. Die Vulkane und Schwefelquellen waren in dieser Gegend immer noch hoch aktiv, doch die Halle würde selbst einen Kettenausbruch überleben, dafür hatte man gesorgt.
Schon kam ein Bediensteter aus einer der unzähligen Türen und Zugänge die irgendwo ins Innere hin führten angelaufen, und grüßte mit einer Verbeugung den Admiral.
" Willkommen auf Alamak, Herr Admiral. Darf ich sie zur Halle der Ehren führen ? Hatten sie einen angenehmen Flug ? "
" Ja doch, ja, ich kann nicht klagen. Die Halle der Ehren, sagten sie ? "
" Ja, Sir. Man erwartet sie bereits ! Hier entlang ! "
Der junge Alamake führte Verak durch eine Vielzahl an Türen, Wege und Schotts durch die verwinkelten Gänge des Außengebäudes der großen Halle und schließlich standen sie vor einem rötlich schimmernden Tor. Rubinroter Edelstahl, der mit winzigen Kristallen verziert war, was Reichtum, Macht und auch Ehre vermitteln sollte.
" Sie dürfen eintreten ! ", sagte der junge Alamake und zog sich zurück.
Verak verschränkte die Arme vor der Brust, kratzte sich an seinen Kinnzapfen und trat dann ein.
Es war kühl in der Halle der Ehren. Vor ihm war ein höheres Podest, auf dem er nun in der Dunkelheit warten würde. Es vergingen etwa 2 Minuten, dann leuchtete ein bläuliches Licht ca. 20 m vor ihm auf. Eine ältere Gestalt war zu erkennen, die gänzlich in einer blauen, edel verzierten Robe vermummt zu sein schien - der Saphirlord von Anteer.
Anteer war im übrigen der Bereich von Alamak 3, welcher am stärksten von dem blauen Begleitstern in bestimmten Intervallen bestrahlt wurde. Die Alamaken an der Oberfläche dort, hatten eine deutlich dickere Haut und ihre Augen glühten meist durchgehend weißlich, statt gelb.
" ADMIRAL VERAK - KOMMANDIERENDER OFFIZIER DER WARCLAW ! ", brummte die Stimme und hallte an den Wänden wieder, welche irgendwo in der Dunkelheit verborgen lagen.
" Ja, der bin ich ! ", antwortete er leise und ehrfürchtig.
Zwei weitere grünliche Lichter flammten links und rechts neben dem Saphirlord auf. Die Stimme die nun sprach war weiblich und sehr jung.
" Man hat euch herbeordert um über euch und eure Taten zu richten ! "
Dann erklang eine weitere jüngere Stimme, diese war männlich. " Bekennt ihr euch eurer Taten schuldig, bezüglich der Verteidigung von Devash 4 und der Eroberung von Uxmai und Gondar, den Zwillingssystemen der Konklave von Rixx ? "
" ANTWORTET MIT SCHULDIG ODER SENKT EUER HAUPT ! ", ertönte es aus der Mitte.
Verak schob seine Brust vor und stemmte die Hände in die Hüften. " SCHULDIG ! "
Dann flammten 20 weitere Flammen in verschiedenen Farben auf, die Meisten jedoch orange oder rötlich, und ein Raunen und Flüstern durchflutete den Raum.
Dann erhob der Saphirlord erneut das Wort" RUHE ! ADMIRAL VERAK - MIT SOFORTIGER WIRKUNG WERDEN SIE IHRES RANGES ENTHOBEN UND EINEM NEUEN DIENSTPLATZ ZUGEWIESEN. IHR NEUER RANG LAUTET AB SOFORT LORD VERAK, UND SIE ERHALTEN IHRE EIGENE PERSÖNLICHE GARDEFLOTTE BESTEHEND AUS VIER KREUZERN DER ERLEUCHTERKLASSE. ERKENNT IHR DAS URTEIL AN ? "
Fast verschlang das Urteil Veraks Sprachfähigkeiten, doch er fasste sich schnell wieder. " Ich erkennen das Urteil vom Saphirlord und der Ehrenmitglieder von Alamak an. Aber meine Crew verdient ebenfalls den Respekt eurer Lordschaften. Ich beantrage daher die komplette Versetzung der Warclaw samt Crew ! "
Die weibliche Stimme sprach erneut: " Eure Crew ist tapfer und kämpft ehrenvoll ! " " Es sei eurer Crew gestattet, euch eurer neuen Aufgabe anzuschließen ! ", sprach die männliche Stimme und dann erloschen die Lichter.
Stolz trat der ehemalige Admiral, jetzt Lord Verak, aus der Halle hervor und sah sich das Ehrenabzeichen an, welches er auf dem Podest vorgefunden und an sich genommen hatte. Das Rang und Machtsymbol eines Lords of Blood. Ein Status der nur selten erreicht oder vergeben wurde.
Er war gespannt, welche Aufgaben man ihm und seiner Crew zugeteilt hatte.


Neutraler Raum - Piratenbasis

Knurrend saß der Piratenführer dem Schedar Captain und Captain Klarr an seinem Tisch gegenüber, murmelte etwas in seinen zerzausten Bart, als er sah wie einer der Schedarsoldaten den letzten Beutezug von seiner Station verfrachten ließ - eine Kiste Tholafleisch. Das zarteste und zugleich auch schmackhafteste Fleisch welches man bisher in der Galaxis bekommen konnte.
Dann erhob der Schedar Captain in Intergalax das Wort an den Piraten: " Warum wir sie aufsuchten sollte ihnen unlängst klar sein. Wir gehen davon aus das sie wissen wo sich in diesem Sektor ein Planet befindet, der übermäßig viele Rohstoffe bieten soll. Vor einigen Tagen hatten wir ein Funksignal aufgefangen und einige interessante Informationen herausgefiltert. Und da Piraten nicht selbst Bergbau betreiben ist davon auszugehen das sie diese Informationen gern teuer verkaufen würden ! "
" Bääh ! Glauben sie wirklich das ich ihnen da helfen könnte ? Ich bin nur ein einfacher Pirat - nicht mal ne Flotte besitze ich noch. Ich weiß nix von Rohstoffplaneten oder irgendwelchen Funksignalen ! ", blubberte der Pirat und grinste.
KLarr roch es förmlich. Der Pirat schien Informationen zurück zu halten. Ziemlich mutig in Anbetracht der Situation, in der er sich befand. Der Schedar schien unbeeindruckt. " Nun, wir werden sehen. Doktor Kaxal würde sich gerne ihr Gehirn anschauen und ihr Wissen herausfiltern - was allerdings schwere Folgen für sie hätte - es seiden sie sagen uns was wir wissen wollen ! "
" Ich sagte doch, ich weiß nix. Warum fliegen sie nicht ins Arton System und fragen meinen alten Kumpel Tombo, ob er was weiß ? Er besitzt eine Abhöranlage für den Subraumfunkverkehr - die reicht bis in diesen Sektor ! "
Der Pirat kniff nach der Aussage die Augen zusammen und zog ein Gesicht, als wäre gerade der letzte Rest an Ehre im Sumpf des Versagens untergegangen.
Klarr mischte sich ein. " Nun gut, Pirat. Wir werden das ganze Prüfen ! Aber ich warne dich - wenn du uns belogen hast, dann kommen wir zurück ! "
Mahnend hob Klarr den Finger.
Ehe der Schedar Captain Einwände liefern konnte, stieß Klarr ihn mit dem Fuß an, woraufhin der Schedar zustimmend nickte. Er wusste nun, das Klarr wohl einen Grund hatte die Sache so zu erledigen. Der Schedar ließ daraufhin seine Truppen abziehen, warf dem Menkaren aber noch einen verachtenden Klicklaut nach, dafür das er es gewagt hatte ihn mit Füßen zu treten, auch wenn es nur ein Fuß war und kein Tritt sondern ein Stups.
Sie verließen den Stützpunkt und kehrten auf ihre Schiffe zurück, nahmen dann Kurs auf Arton. Ein fetter lachender Pirat blieb zurück. Er hatte zwar seine Flotte verloren, aber dafür würden die Menkaren und Schedar seinen Erzfeind aus dem Weg räumen, und er selbst würde mit seinem Schiff inzwischen den geheimnisvollen Planeten aufsuchen und erkunden. Tatsächlich hatte er bis vor kurzen nichts von dieser Welt gewusst, aber im Funksignal, welches er ebenfalls aufgefangen und analysiert hatte, hatte er ein verstecktes Koordinatensystem entdeckt. Jetzt wusste er wofür es stand und das es sich lohnen würde dieses anzusteuern.
" Männers, heute wird gefeiert ! Holt das Bier und die Bräute - sofern unsere Gäste noch was davon hiergelassen haben, hahaha ! "


" Klarr an Dr. Kaxal - bitte melden ! ", sprach der Menkare über Funk und wartete ab ob der Schedar über den persönlichen Comlink antworten würde. Sekunden später erschien der Kopf des Schedar auf dem Bildschirm. Kaxal schien nicht erfreut zu sein über diese Störung, da eigentlich der Schiffskapitän derartige Kommunikation durchführen sollte, versuchte aber wohl sich nichts anmerken zu lassen. " Hier Kaxal ! Sprechen sie ! "
" Wir haben unsere Sensoren auf das Maximum ausgeweitet, und werden die Piraten im Auge behalten. Wir werden gleich aus dem Hyperraum austreten und weitere Beobachtungen durchführen und alles Verdächtige an sie melden. Der Rest unserer Flotte wird sie nach Arton begleiten. "
Der Schedar schien beeindruckt. " Dann haben sie also einen Verdacht bezüglich der Wissensangaben des Piraten ? Sehr interessant - wir sind einverstanden ! "
" Alles klar, dann viel Erfolg in Arton ! "
Bevor das Bild erlosch hörte Klarr noch ein zufriedenes Klicken und Klacken. Er informierte die Brücke und kurz darauf deaktivierte die Rael ihren Antrieb und lauerte nun mit ihren Sensoren auf einen Versuch der Piraten, unerkannt zu dem gesuchten System zu fliegen. Sie wussten bereits das der Pirat namens Rodger noch ein größeres Schiff in einer unterirdischen Kammer auf einem der Monde versteckt hielt. Den menkarischen Sensoren war dies nicht entgangen. Eben sowenig wie die Funkverbindung einer der Fregatten, welche eine kurze Info an ihren Anführer schickte, welche problemlos abgehört werden konnte. Dies bestätigte die Annahme des Captains, das der Pirat ganz genau wusste worum es ging. Wenn jetzt noch in Arton zusätzliche Informationen erbeutet werden konnten, wäre das ein beachtlicher Vorteil gegenüber anderen Schatzräubern. Jetzt drängte nur noch die Zeit in ihrem Rücken.
Atax
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Re: [EX16] SU01 - Kampf um Traxx

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Arton System

Dem Wachhabenden Piraten wäre fast die Cobaltrumflasche über die Konsole gekippt, als plötzlich mehrere Hyperraumsprunganzeigen vom Sensorensystem gemeldet wurde und ein Alarm ertönte. Als dann auch noch ein Schedar Schlachtschiff direkt vor seinem Sensorposten in den Normalraum fiel, konnte er nur noch mit offenem Mund gaffen. Ein grünes Leuchten war das Letzte was er sah, dann verpuffte die Sensorstation, was zur Folge hatte das ein automatisches Alarmsignal ausgelöst wurde, als die Station vom Netz getrennt wurde.
Schon wenige Minuten später stiegen vom zweiten Planeten des Systems mehrere Kriegsschiffe auf, und auch Tombo selbst kam mit seinem Schlachtschiff - umringt von Sturmfregatten - und steuerten auf die Menkaren und Schedar zu.
Niemand versucht mittels Funkverkehr die Lage zu klären und wieder wollte jeder die Waffen zuerst sprechen lassen. Kaxal allerdings hoffte darauf, diesen Tombo persönlich in seine fähigen Klauen zu bekommen. Zu gern hätte er einige Informationen aus ihm herausgepresst - mit Hilfe von technischer Gerätschaft natürlich.
Die Artilleriekrabbe eröffnete das Feuer und ließ einen Zerstörer zerbersten, der andere Schedarkreuzer blieb bei seinem Kommandoschiff um es zu decken, während die Menkaren die Steuerbordflanke komplett absicherten und sich schließlich mit den kleineren Fregatten anlegten, welche Tombos Schiff sicherten.
Dumpf hallte es auf der Brücke von Kaxals Schlachtschiff durch die Treffer, doch die Schilde hielten alles ab, was auf sie einhämmerte. Kaxal hielt sich zurück und überließ es dem erfahrenen Captain die Situation zu klären.
" Schildzustand ? ", fragte der Captain.
" Schilde bei 93 Prozent und halten ... "
Ein starker Treffer von Tombos Schiff ließ das Schlachtschiff kurz heftig erbeben und die Taktik aktualisierte ihre Aussage : " Schilde gefallen auf 86 Prozent ! "
Trotz hartem Treffer blieben die Schedar ruhig und gelassen.
" Weisen sie den Artilleriekreuzer an, die Triebwerke des Führungsschiffes zu zerstören ! "
" Verstanden ! "


Tombo brüllte und fluchte was seine Kehle nur hergab. Warum zum Henker kamen Schedar und Menkaren mit mehreren Kriegsschiffen her ? Hatte man womöglich seine speziell abgeschirmte Abhöranlage entdeckt ? Das konnte nicht sein, denn Niemand wusste etwas davon - Niemand außer Einer !
" RODGER DU MISTKERL ! ", brüllte Tombo und schwor sich insgeheim seinen Erzfeind bis ans Ende der Raumzeit zu verfolgen, wenn es sein musste. Mit Sicherheit ging es um das Nachrichtensignal, welches vor einigen Tagen von unbekannter Herkunft gesendet wurde. Er konnte es sich fast bildlich vorstellen, wie dieser verlauste Rodger vor den Schedar um Gnade gewinselt hatte und ihnen dann von seinem Erzfeind und der Abhöranlage erzählte, nur um selber mit heiler Haut davon zu kommen.
" Boss, da kommt ein fetter Kreuzer auf uns zu ! ", sagte einer der Piraten und schaltete die Ansicht auf den Schirm.
" Kurs setzten und Abfangen Merkulitraketen auf mein Zeichen abfeuern - volle Breitseite ! ", befahl Tombo und tippte hastig auf seiner Stuhlkonsole rum.
Dann feuerte der Krabbenkreuzer dank seiner höheren Reichweite als Erster und eine grünlich schimmernde Massewolke rausche geradewegs in den Schild des Piratenschiffes. Die drei Antriebsgondeln hatten sofort Schäden bekommen, eine fiel ganz aus, die anderen flackerten bedrohlich, was darauf hin schloss, das der Energiefluss gestört war durch beschädigte Leitungen. Tombo hatte keine Wahl. Entweder er würde untergehen oder er müsste vorerst auf seine Geheimwaffe verzichten, und diese jetzt gleich einsetzen, ehe die ersten Käfer hier durch die Gänge krabbeln würden um sein Schiff zu kapern. Wenn Schedar auf Antriebe feuerten, dann hatte es meistens diesen Zweck zu erfüllen. Ein Gegner der nicht fliehen konnte war leichte Beute.
" Verdammt ! Aktiviert das Omegageschütz - SCHNELL ! "
" Das Omegageschütz ? Aber Boss, das ist doch unsere Geheimwa... ! " " SCHNELL HAB ICH GESAGT DU IDIOT - oder willst du das die uns hier gleich persönlich besuchen kommen ? FEUER - FEUUUUEERRR ! ", brüllte Tombo und sein Kopf schwoll förmlich unter hohem Blutdruck an und färbte sich knall rot.
Schwitzend aktivierte der Pirat das Geschütz.


Die Hälfte der Piratenfregatten wurde bereits zerstört, auch der letzte Schedarkreuzer trieb schon angeschlagen durch den Raum, so wie Ein Drittel der Menkarenschiffe. Der Krabbenkreuzer lieferte sich einen verbissenen Zweikampf mit Tombos Schiff, schien auch alsbald die Oberhand zu gewinnen, doch dann durchschnitt ein gleißend weißer Strahl diesen und trennte ihn in zwei Hälften, die daraufhin auseinandertrieben und kurz darauf in zwei glühenden Explosionen verdampften.
" Was zum... ? Taktik - Bericht ! ", forderte der Schedarcaptain.
" Sir, offenbar haben die Piraten eine mächtige Energiekanone auf dem nahen Mond errichtet. Gegen solch eine Feuerkraft schützen uns die Schilde nicht ! "
" Flotte ausschwärmen lassen, sonst gehen wir hier alle drauf ! "
Schnell verteilten sich die Menkarenschiffe und zogen sich dabei immer mehr zurück aus der Reichweite der Kanone. Tombo schien auf der sicheren Seite zu stehen. Die drei Zerstörer die zuvor die Kanone bewacht hatten, flogen nun den Menkaren hinterher und unterstützen die letzten Fregatten, bis sich die Menkaren schließlich gänzlich zurückzogen.
Kaxal fluchte, als der Captain zum Schutz befahl, in das äußere Asteroidenfeld zu fliegen und so eine Niederlage zugab.
Die Informationssuche musste noch eine Weile auf sich warten lassen.


Alamakisches Schlachtschiff Warclaw

Lord Verak befand sich in seinem Quartier und saß auf der Couch im Wohnbereich und blickte aus dem großen Panoramafenster, welches eine herrliche Aussicht bot. Besonders Viel gab es momentan nicht zu sehen, das die Warclaw sich zur zeit im Hyperraum befand, und nur das bläuliche Hyperraumfeldleuchten durch das Fenster hinein schien. Wenn man genau hin sah, konnte man den üblichen galaktischen Hintergrund wie zum Beispiel Sterne oder Nebel, aber auch die dunklen schwarzen Bereiche, erkennen. Man selbst hatte das Gefühl in einer Art Tunnel zu fliegen oder sich in einem anderen Raum zu befinden, doch das waren eben nur die Energie und die Form des Hyperfeldes, welches das Schiff umgab. Nahe Sterne oder größere Objekte wie Planeten an denen man vorbeiflog, wurden leicht der Länge verschoben und bewegten sich rasant durch den Raum, schienen sich sogar im Zeitraffer zu drehen. Immerhin hatten Schiffe im Hyperflug eine Geschwindigkeit von 5 Lichtjahren pro Stunde.
Manchmal ein verwirrender Gedanke, wenn sich in einem scheinbar leeren Raumbereich während des Fluges ein Nebel entfaltet, oder sich zu seinem Ursprungsstern zusammenzog und wieder wie ein gewöhnlicher Stern am Firmament aussah, aber eben auch nur in dem Bereich wo das Licht solcher Objekte bereits eingetroffen war. Aber man musste eben genau hinsehen um so was im optischen Bereich zu erkennen.
Verak nahm sich einen Schluck Raakbier und widmete sich dann wieder dem Pad, indem sein neuer Auftrag gelistet war. Offenbar existierte irgendwo im neutralen Raumsektor ein Sternensystem mit einem Planeten, der reich an Mineralvorkommen und anderen Schätzen sein soll. Diese Information wurde teuer von einer der Piratenfraktionen, die dort ihr Unwesen trieben, erkauft. Nur der genaue Standort ist bisher nicht einmal dem Infoverkäufer bekannt gewesen. Alles nur ein Gerücht ?
Das galt es zu lösen. Unter anderem schon deshalb, weil mit Sicherheit weitere Imperien oder Rassen danach suchen würden. Die Warclaw befand sich deshalb auf dem Weg ins Deneb System um sich mit der 3. Flotte der alamakischen Hoheitsgarde zu treffen. Auch warteten dort die persönlich zugeteilten Gardeschiffe für die Warclaw.
" Computer - Zeit bis zum Eintreffen in Deneb ? ", fragte Verak.
** Planmäßige Flugzeit bis Deneb beträgt noch 5 Stunden und 23 Minuten ! **
Verak stand auf und streckte sich. Noch gute 5 Stunden zeit um Kräfte zu sammeln. Eine ausgiebige Wärmedusche und ein paar Stunden Schlaf sollten die letzte Urlaubsmüdigkeit endgültig ausbrennen.


Arton System

Dr. Kaxal war unruhig. Wie lange sollten sie hier noch zwischen wertlosen Staub und Gesteinsbrocken darauf lauern, das die Piraten sie finden würden ? Er marschierte geradewegs zur Brücke und mit einigen aggressiven Klicklauten wies er den Captain an, ihn in die persönliche Arbeitskammer zu folgen. Dort angekommen stellte Kaxal ihn zur Rede.
" Nun ? Wie lange gedenken sie noch hier im Asteroidenfeld zu bleiben ? ", giftete Kaxal ihn an. Der Captain zuckte kurz zusammen und überlegte sich passende Antworten zurecht um einer Enthauptung zu entgehen, sollte Kaxal unzufrieden sein und sich abreagieren wollen.
" Unser Hyperraumantrieb hat etwas abbekommen und die Reparatur benötigt noch mindestens 3 Stunden. Zudem wird unser Funkverkehr irgendwie gestört und wir wissen nicht ob die Asteroiden oder die Piraten dafür verantwortlich sind. Daher ist es besser hier zu verweilen bis wir wenigstens den Antrieb repariert haben. "
Der Captain verschränkte die Arme vor der Brust um seine Angst zu verbergen, nachdem er die Erklärung abgelegt hatte. Kaxal aber blieb unbeeindruckt von der Stärkehaltung.
" Denken sie daran, das ich hier das Sagen habe - vergessen sie das niemals ! Und jetzt gehen sie und holen mir den besten Piloten und drei der besten Kriegerdrohnen die sie an Bord finden können - ich habe einen Sonderauftrag für sie ! Hahaha ! "
Der Schedar verbeugte sich und verließ das Labor. Kaxal war schlecht gelaunt. Aufgerieben von rückständigen Piraten - meist Menschen - Weichhäutler, wie er diese und andere Humanoiden manchmal nannte. Die Schedar waren ihnen körperlich überlegen - und natürlich auch geistig. Dennoch hat man ihn in ein Asteroidenfeld gescheucht, aber er hatte bereits einen Plan, mit dem die Piraten nicht rechnen würden. Einige Minuten später zirpte der Türsummer.
" Herein ! "
Vier Schedar betraten den Raum und machten einige Grußgesten und Klicklaute, welche Untergebenheit bedeuteten.
" Pilot Halax meldet sich wie befohlen ! "
" Gruppenführer Noxx meldet sich wie befohlen ! Anbei Soldat Gexnor und Salnox ! "
Kaxal interessierten die Namen und Begrüßungsfloskeln nicht, weshalb er gleich zur Sache kam.
" Ich habe einen besonderen Auftrag für euch. Ihr werdet ein Shuttle nehmen und mir den Piratenanführer Tombo her holen ! Wie ihr das anstellt ist eure Sache. Und die Strahlenkanone muss ebenfalls sabotiert werden, besser natürlich wenn ihr sie komplett vernichten könntet ! Das wäre dann Alles ! Ihr habt maximal 3 Stunden Zeit ! "
Ohne weitere Fragen zu stellen verließen die Vier geschwind den Raum und sprachen sich noch auf dem Weg der Shuttlerampe genausten ab, wer was erledigen würde. Es war ohne Zweifel eine Selbstmordmission, bei der ihr armseliges Leben nur durch einen Erfolg weiterhin Bestand hätte. Versagen würde ohnehin den Tod bedeuten, daher konnten sie jedes Risiko eingehen.
Bereits 5 Minuten später war das kleine Infiltrationsteam auf dem Weg zu Tombos Stützpunkt, welcher auf dem zweiten Planeten war. Der Rumpf vom Shuttle war besonders beschichtet und daher von Sensoren oder Radar nicht zu erfassen, zumindest so lange es nicht auf Überlichtgeschwindigkeit ging. Den Antriebskern nur soweit zu nutzen das man eine Fastlichtgeschwindigkeit von 295800 Km/s erreichte war heikel und schwer und jederzeit konnten Systemfehler und Schäden auftreten und die Mission in einem Lichtfeuerwerk beenden. Der Flug dauerte etwa 35 Minuten vom Asteroidenfeld zum Planeten. Der Rückflug würde bedeutend schneller gehen, da dann eh bekannt wäre, das Schedaren anwesend waren. Es blieb also genügend Zeit über um in Ruhe das Geschütz zu vernichten und den Anführer Tombo zu entführen. Eine Kleinigkeit für schedarische Soldaten.


Arton 2 - Tombos Stützpunkt

Es war Nacht auf der Planetenseite wo sich der Piratenstützpunkt befand und somit war der Anflug noch eine Spur leichter, da die Wahrscheinlichkeit gesehen zu werden deutlich geringer war. Bisher wurden sie noch nicht bemerkt und auch das Auffinden einer Schleuse und das dazugehörige Andocken lief reibungslos ab. Kurz darauf schlichen zwei der Soldaten in die Station und machten sich auf die Suche nach Tombo. Sie wussten das er hier war, da sein Schiff ebenfalls angedockt an einer anderen Schleuse lag. Der Pilot flog unterdessen mit dem dritten Soldaten zum Mond. Dort würden sie die Energiekanone sabotieren oder vernichten und rechtzeitig wieder hier sein um ihre Freunde und die erhoffte Beute abzuholen.
Die zwei Schedaren schlichen sich vorsichtig durch die unbekannten verwinkelten Korridore der Station, suchten nebenbei nach einem Stationsplan um sich die Räumlichkeiten einzuprägen. Dann hörten sie plötzlich Schritte. Vier dieser Junker näherten sich, und sie konnten sich gerade noch rechtzeitig hinter einer Wand verstecken und einer frühzeitigen Entdeckung entgehen.
" Hahaha, habt ihr gesehen wie die Omegakanone das Schedarschiff förmlich vom Himmel gepustet hat ? ", lachte einer der Piraten und öffnete eine Tür mit einer Chipkarte. Was die Schedar erkennen konnten ließ auf einen Abstellraum oder kleinen Lagerraum schließen. Ein anderer Junker ging auf die Stelle zu, wo sich die Schedar hinter dem Wandstück versteckten. Vermutlich wollte er etwas holen was ein Stück vor der Nische stand und es kam wie es kommen musste - er entdeckte sie.
" Was ist das denn ? SCHEDAR ! ", brabbelte er verdutzt und dann wurde er auch schon mit Wucht zur Seite gestoßen. Gexnor schnellte vor und zog dabei seinen Laserblaster, feuerte einige Schüsse auf die drei anderen, traf aber nur einen am Arm. Salnox kam hinzu und feuerte auf den Piraten neben dem verletzten und erwischte ihn tödlich am Kopf. Der vierte Pirat erwiderte bereits das Feuer mit einer Projektielwaffe, jedoch schien er nicht zu beachten, das Schedar einen harten natürlichen Chitinpanzer hatten - der Junker war demnach quasi unbewaffnet denn die Kugeln prallten einfach ab.
Gexnor lachte kurz und erschoss den Piraten dann genüsslich in aller Seelenruhe. Dann erschoss er noch den Verwundeten, räumten die Leichen in den Lagerraum und schnappten sich dann den zuvor Weg gestoßenen um ihn zu befragen. Dieser war leider wenig kooperativ, daher wurde er kurzerhand aufgeschlitzt und ebenfalls in dem Raum deponiert. Die Karte nahmen sie an sich, verschlossen den Raum und folgten dann dem Gang hinunter bis zu einem Lift. Sie hatten Glück. Als sie den Lift betraten fanden sie eine Deckbeschreibung, damit die Leute die den Lift nutzen auch Zielangaben machen konnten oder direkte Eingaben für Fahrtziele tätigen konnten. Eine Schwäche der Humanoiden, wie die Schedar feststellten. Ein Schedar wusste genau um die Räumlichkeiten seiner Bauten und Schiffe bescheid. Kein Eindringlich hätte also die Möglichkeit sich an örtlichen Hilfsmitteln zu orientieren.
Die Kommandozentrale der Station war nun ihr nächstes Ziel. Sie befand sich gut abgeschirmt in der mittleren Stationssektion, und Tombo würde sich dort sicher aufhalten. Sie wählten das Deck darüber aus um so unerkannt durch eine Wartungsröhre zum Kommandoraum vorzudringen.


Deneb System

Kaum war das alamakische Schiff in Deneb eingetroffen, schlossen sich auch schon die vier Gardekreuzer der Erleuchterklasse der Warclaw an. Die persönliche Leibgarde für das Schiff, wenn man sie so bezeichnen wollte. Diese 600 m langen Kreuzer hatten ihre Namen zurecht bekommen. Sie waren mit 20 Strahllaserkanonen bewaffnet, die am ganzen Frontbereich angebracht waren, und quasi ein Leuchtfeuer auf den Gegner feuern konnten. Zudem besaßen sie zwei zusätzliche Plasmageschütze und im Heckbereich einen Ionenminenwerfer, um lästige Verfolger abzuwehren. Da sie im Grunde für eine reine Frontale Gefechtssituation gebaut wurden die einzige Möglichkeit sich rückwärtig zu verteidigen.
Auch die 3. Flotte der alamakischen Hoheitsgarde war bereits abflugbereit. Knapp 350 Schiffe machten sich nun auf den Weg in den Neutralen Raumsektor, um den geheimnisvollen Planeten zu finden und diesen dann auch abzusichern.
Die Meisten waren 250 m lange Zerstörer der Yorwing Klasse, die mit 8 Laserbatterien und einem Ionenminenwerfer ausgestattet waren. Zusätzlich besaßen sie an der Front 4 Ionentorpedowerfer um gegnerische Schiffe schnell aus dem Weg zu räumen. Zwei weitere Schlachtschiffe der Zetor Klasse und einige Fregatten der Rubin und Norwing Klasse bildeten den Rest der Flotte. Dieses mal würde sich den Alamaken Niemand in den Weg stellen, und falls doch, dann wäre es die letzte Fehlentscheidung eines gegnerischen Commanders gewesen. Lord Verak war zu allem bereit. Verhandlungen und Gespräche würde es voraussichtlich nur mit Verbündeten geben, für alle anderen würden die Waffen sprechen. Zudem war eine zweite Flotte - die Hauptflotte der Alamaken - bereits geplant, und würde bei Fertigstellung ebenfalls dazustoßen und eingreifen, oder im schlimmsten Fall als zweite Angriffswelle einen erneuten Stoß in die Herzen ihrer Feinde ausführen.


Neutraler Raum

Das menkarische Schiff Rael hatte inzwischen die Verfolgung von Rogers Schiff aufgenommen. Aus großer Entfernung konnten sie es mühelos und vor allem unentdeckt dank starker und weitreichender Sensoren verfolgen. Klarr hatte recht gehabt mit seiner Vermutung. Tatsächlich nahm das Schiff Kurs auf ein unerforschtes Raumgebiet im neutralen Raum.
Fünf Sternensysteme lagen in Flugrichtung und in einem davon lag sicher der gesuchte Planet. Klarr selber saß auf dem Kommandostuhl und starrte die ganze Zeit auf den Bildschirm und trappelte mit den Fingern auf der Armlehne rum. Er war unruhig. Was wenn das doch nur ein Fluchtversuch der Piraten wäre und er am Ende nur ein weiteres Versteck finden würde ? Daran wollte er besser nicht mehr denken. Sein Wunsch wurde erhört, denn plötzlich ruckte das Schiff und ein Alarm ertönte, welcher einen Energieabfall im Maschinenraum deutete. Die Rael stürzte aus dem Hyperraum in fünffache Überlichtgeschwindigkeit, flog noch ein paar Millionen Km und stoppte dann gänzlich.
" Klarr an Maschinenraum - was ist da unten bei euch los, verdammt ? Wir verlieren das Piratenschiff wenn wir nicht augenblicklich wieder Energie auf die Triebwerke bekommen ! ", bölkte er aufgeregt über die Bordsprechanlage und fuchtelte mit den Armen.
" Hier Lt. Soksna. Der Chief ist momentan beschäftigt, Sir. Offenbar ist eine der Plasmaleitungen neben dem Kühlaggregat durchgebrannt und hat eine Art Kurzschluss in der Verteilerkammer erzeugt ! "
" Und was heißt das jetzt übersetzt für Kapitäne ? "
" Sir, das heißt hier ist Endstation ! Wir müssen den Verteiler neu kalibrieren und die kaputte Leitung ersetzten. Ohne Reparaturstation wird das mindestens 3 Tage dauern - inklusive Systemcheck ! "
" Verstanden ! ", brummte Klarr enttäuscht.
Drei Tage wehrlos im Raum als Treibgut und die Chance den geheimnisvollen Planeten zuerst zu finden war somit auf Null gesunken. Dann meldete die Taktik das das Piratenschiff soeben den Sensorenbereich verlassen hatte.
Klarr wollte gerade den Hyperraumscanner abschalten lassen um Energie zu sparen, da heulten die Sensoren erneut auf und gaben Notfallalarm.
" Captain - mehrere hundert Signale nähern sich unserer Position aus dem Hyperraum ! "
" Was sagen sie da ? Mehrere Hundert ? ", sprang Klarr auf und sah entsetzt zum taktischen Offizier. Klarr wusste nicht wie ihm geschah. Jetzt war er auch noch Zielscheibe für eine ganze Flotte unbekannter Kriegsschiffe die genau Kurs auf ihn gesetzt hatten.
" Zeit bis zum Eintreffen ? " " 23 Sekunden, Sir ! "
" Na, dann wollen wir mal hoffen das die uns einfach übersehen und an uns vorbei fliegen. "
Klarr würde anfangen zu schwitzen, hätten Menkaren nicht Insektoide Gene welche Schweißdrüsen nicht zuließen, daher war ihm einfach nur warm unter seiner ledrigen Hautschale.
Dann blitzten die Hyperraumfelder auf und hunderte Benetnaschschiffe fielen in den Normalraum über und gingen rund um die Rael in Stellung.
Jetzt schien so alles schief zu laufen was nur schief laufen konnte. Jetzt wussten offenbar schon die katzenartigen Laborerzeugnisse von der Rohstoffreichen Welt, und die würden sich diese mit Sicherheit unter den Nagel, bzw. unter die Krallen reißen wollen.
" Schilde hoch ! ", befahl Klarr, auch wenn er wusste das diese wohl in Bruchteilen von Sekunden zerstört wären, würden alle Schiffe zeitgleich das Feuer eröffnen. Doch es kam unerwartet anders.
Ein Funksignal ertönte und wurde automatisch durchgestellt und ein Benetnasch erschien auf dem Bildschirm.
" Admiral Targis hier - können wir ihnen helfen ? ", fragte der Benetnasch.
" Ich bin Captain Klarr von der Rael. Warum sollten sie uns helfen wollen ? "
Benetnasch waren hinterlistige Biester wenn man es so bezeichnen wollte. Oftmals spielen sie mit ihrer Beute um sie dann ihren Verbündeten oder Vorgesetzten als Anerkennung vorzulegen - ganz wie es manche Katzen gerne tun. Doch wären es dann höchstens ein paar Trümmerteile der Rael.
" Nun Captain, wir kommen in friedlicher Absicht ! Einige Weze sind bereits ebenfalls hierher auf dem Weg. Wir wissen inzwischen alle, das es hier einen Planeten gibt, der reich an Mineralien sein soll. Diese dürfen unter keinen Umständen den Alamaken, Alhena oder Canupianern in die Hände fallen. Die Folgen wären ein erneuter Machtumsturz in diesem Teil der Galaxie, der uns alle in tiefe Dunkelheit stürzen würde. ", erklärte der Benetnasch.
" Inder tat, Admiral. Und sie wollen jetzt sicher uns helfen, damit wir ihnen helfen ? "
" Gewiss. Nach reichlichen Überlegungen, kam unsere Führungskaste zum Entschluss, das die Menkaren und Schedar besser geeignet wären diesen Sektor zu verwalten. Eure Völker sind die einzigen Bollwerke gegen die Alamaken und Canupianer. Die Alhena sind dabei das geringste Problem - die reden meist nur ! "
Klarr schnaufte. " Sie vergessen das die Alhena mit ihren Reden schon ganze Planeten verwüstet haben. Versagt ihr hochgeschätzt diplomatischer Einfluss, dann sprechen die Lichtkanonen. Und während die Alhena sich mit ihren Flotten in der Defensive abkapseln, schicken sie die Alamaken, die letztenendes alles weg brennen was nicht ihren Ansprüchen zusagt. Selbst die Weze können dann nicht mehr viel ausrichten, da diese von den Canupianern in Schach gehalten werden. "
" Ich weiß. Die beeinflussen sich gegenseitig mit ihren telepathischen Fähigkeiten. Ein Konflikt der Gedanken, möchte man meinen ! "
Klarr überlegte kurz. " Also gut. Wir werden ihnen helfen. Wir haben einen Antriebsschaden, aber wenn sie uns helfen den wieder flott zu machen, dann führen wir sie zu den Sternensystemen, wo wir nach letzten Berechnungen den Planeten vermuten ! "
" Einverstanden ! "


Es stellte sich heraus, das die Rael sabotiert wurde. Es konnten offenbar nur die Piraten gewesen sein, aber wie sie das geschafft hatten blieb ein Rätsel. Doch dank der Benetnasch wurde die Rael in kürzester Zeit wieder Raumflugtauglich gemacht. Klarr ließ wieder den Kurs aufnehmen und die Benetnasch folgten ihnen in den Bereich mit den 5 Sternsystemen. Ab hier herrschte mit Sicherheit der Abschaum des Universums und Piraten konnten hinter jedem Asteroid lauern oder überraschend mit ganzen Überfallkommandos aus dem angrenzenden Nebelgebiet angreifen.
Ohne Flotte wäre die Rael hier in höchster Gefahr. Nach rund einer Stunde Hyperflug trat die Flotte in das erste Sternensystem ein. Eine gelbe Zwergsonne die von drei dichten Asteroidengürteln und zwei Gasriesen umkreist wurde. Hier gab es nichts was auch nur im geringsten zu gebrauchen wäre, was es nicht auch anderswo in ausreichenden Mengen gab. Ein Solarspeicher hätte hier höchstens einen guten Nutzen erbringen können, da der Stern viel Licht abstrahlte.
Im nächsten System dann hätten sie beinahe geglaubt, den gesuchten Planeten gefunden zu haben. Die Freude trübte sich als sich herausstellte, das sich auf dem einzigen Planeten im System ein Raumschiffsfriedhof befand, indem schon seit Jahrtausenden die veralteten und zerstörten Überreste ausgemusterter Schiffe - oder auch Jagdbeute von Piraten - nach der letzten Ausschlachtung begraben wurden. Viel Metall, aber wohl nur noch von Wert für Piraten oder Schmuggler. Die meisten Schiffsteile und Wracks stammten wohl von Wesen vor der Zeit des Signals und dem ersten Galaktischen Krieges, und wären sicher ein Blick wert. Der Gedanke das man nachfolgende junge Spezien davor bewahren wollte so zu enden, könnte einer der Gründe gewesen sein, allen die Reise durch den Weltraum schnell zu ermöglichen und friedlich zu vereinen. Offenbar hatten sie das Gegenteil damit erreicht.
Jetzt näherte sich die neugegründete Allianz dem dritten System - ein roter Riesenstern der von 8 Planeten umkreist wird. Zwei davon waren sogar bewohnbar, jedoch keine idealen Bedingungen für Menkaren oder Schedar. Eine Ozeanwelt und ein wüstenähnlicher Staubball mit spärlicher Vegetation und Kristallstürmen die alles auseinanderrissen, wenn es nicht gerade unterirdisch erbaut wurde, oder härter als Titanium war.
Kaum zu glauben das die Sensoren dort eine tierische Lebensform orteten, die sogar in einem solchen Sturm Schutz vor Raubtieren suchte.
Eine genauere Untersuchung sollte den Mineralgehalt der Planetenkrusten feststellen. Das würde die Flotte hier für einige Stunden festsetzten.
Atax
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Re: [EX16] SU01 - Kampf um Traxx

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Arton 2 - Tombos Stützpunkt

Unterdessen hatten die zwei Schedarsoldaten Tombo ausfindig gemacht. Sie waren einige Stunden mühsam in Wartungsschächten umher gekrabbelt, welche mit den gefundenen Plänen leider nicht übereinstimmten und oftmals in Sackgassen endeten. Das in der Zeit die toten Piraten weder vermisst noch gefunden wurden war ihr Glück gewesen. Schließlich führte eine Röhre bis in die Speisehalle neben dem Kommandoraum, wo sich gerade sieben Piraten mit Tombo unterhielten und ausgiebig speisten. In dem Gespräch ging es wohl um einen Rodger und um Methoden, diesen möglichst lange zu foltern. Auch vernahm Salnox den Namen eines Sternsystems, welches stark befestigt sein sollte.
Sie mussten jetzt schnell handeln, bevor man doch noch die getöteten vermisste und nach ihnen suchen ließ, oder sie zufällig fand. Suchtrupps die nach Eindringlingen suchen würden, würden die Sache nur unnötig verkomplizieren und hier lebend herauszukommen wäre dann unmöglich.
Tombo musste betäubt werden, und der Rest nach Möglichkeit eliminiert werden ehe einer um Hilfe rufen könnte.
" Salnox, ich habe eine Idee ! Stell deine Waffe auf Überlastung. Ich feure einen starken Betäubungsstrahl auf Tombo, so das er einige Meter wegfällt vom Tisch, dann schmeißt du die Waffe auf den Tisch. "
" Ein guter Plan, aber es muss schnell gehen - Überlastungszeit und Schussmoment und Winkel gut berechnet werden ! " Sie nickten beide zustimmend, krabbelten dann in eine bessere Position und sprachen sich mit Zeichen ab. Dann summte der Strahler von Salnox leise auf und die Anzeige fing an, grell zu leuchten. Nur noch Sekunden, dann würde er explodieren.
" Häääähhiii, w-was ist das denn für ein seltsames Summen, äyy ? ", pöbelte plötzlich einer der Piraten und stopfe sich die Reste seines Essens in den Mund.
" Was für ein Summen ? ", fragte Tombo, und blickte dann auf, als er im Augenwinkel die Bewegung einer der Abdeckplatten an der Decke bemerkte. Ehe er aber etwas sagen konnte, schoss ein grüner Energiestrahl hervor und ließ Tombo gut drei Meter vom Kraftdruck des Treffers wegschleudern. Alle sahen geschockt zu Tombo, dann fiel etwas von Oben herab auf den Tisch, was die Aufmerksamkeit Aller wieder darauf lenkte.
" Da, das ist das Teil was hier so summt ! " " Du Trottel - in Dec..aahhrrgggxx... "
K-WUUMMMSS
Eine heftige Explosion riss den Tisch und seine Gäste in Stücke. Alle Piraten waren sofort tot, doch der Knall und die Erschütterung würde weiteres Personal herlocken.
Jetzt musste alles sehr schnell gehen. Salnox sprang zuerst runter, schnappte sich den bewusstlosen Tombo und liefen dann zur Tür, welche sie mit der gestohlenen Chipkarte öffnen konnten. Schnell rannten sie die verwirrenden Gangways hinunter und hinauf, verliefen sich mehrmals in der Hektik ehe sie den Zugang zu einem Lift fanden, mit dem sie zum Schleusendeck fahren konnten.
Endlich an dieser angekommen verbarrikadierten sie sich und warteten darauf, das ihr Shuttle sie baldmöglichst abholen würde. Dann kamen auch schon die Piraten. Tombo musste einen versteckten Sender bei sich tragen, denn sie wussten genau an welcher der Schleusen die Schedar lauerten.
Gexnor feuerte mit seinem Strahler ein paar voreilige Piraten nieder, dann stand er unter Trommelfeuer von mindestens 35 Laserwaffen und anderen Geschützen - keine Chance das Feuer zu erwidern.
Wie lange würde das Stück Schott dem noch standhalten ?
" ERGEBT EUCH UND RÜCKT UNSEREN BOSS RAUS, IHR MIESEN SCHABEN ! ", rief einer der Piraten.
Feuerpause. Die Chance.
Gexnor schnellte hoch und feuerte. Er traf den Piraten direkt im Gesicht. " HAHA, der wird nie wieder so brüllen ! "
Sofort folgte erneutes Trommelfeuer, und dieses schien trotz einer Waffe weniger noch energischer auf das Schott einzuhämmern. Offenbar waren die jetzt wohl ziemlich sauer und das bedrohliche Knacken der gepanzerten Schottwand schien dies zu bestätigen.
Dann eine starke Explosion und Erschütterungen. Halax und Noxx waren zurückgekehrt und feuerten von Außen mit den Shuttlewaffen in die Gangway der Nebenschleuse, dort wo die Piraten sich verschanzt hatten. Ihnen blieb nur die Flucht. Arton 2 war nicht gerade mit Atmosphäre gesegnet und zum Glück hatte die Station Hüllenbruchschutzfelder, sonst hätte es die Schedar samt Beute hinausgezogen. Dann dockte er Pilot an und nahm die beiden Schedar und Tombo an Bord, ging dann sofort auf Maximum Speed und setzte Kurs Richtung Schlachtschiff. Das Geschütz war sabotiert und würde beim ersten Versuch es auf das Schlachtschiff abzufeuern in einer Plasmawolke verglühen. Spätestens wenn sie das Geschütz auf jemanden anderen Feuer würden würden sie eine nachhaltige Überraschung erleben.
Tombo war in Gefangenschaft und die Mission als erfolgreich abgeschlossen und ihre Leben waren damit vorläufig gesichert !


Als Tombo wieder zu sich kam, befand er sich in einer misslichen Lage. Angekettet lag er auf einer Art Liege und war umringt von seltsamen Gerätschaften. Die Beschaffenheit der Instrumente, das Licht und die Wände verrieten ihm, das er auf einem Schedarschiff sein müsste. Ein Klicklaut bestätigte seine Vermutung.
" Ahh, sie sind wach. Willkommen an Bord meines Schiffes. Ich bin Kaxal - Dr. Kaxal ! "
Kaxal ? Dieser Name schien ihm nicht ganz unbekannt, er konnte nur nicht sagen wo er diesen schon mal gehört hatte.
" W-was wollen sie von mir ? Hat Rodger sie geschickt um mich zu foltern ? Ich erhöhe den Preis ! "
" Rodger ? Wer soll das sein ? Viellicht ein fetter bärtiger Pirat, der uns geradewegs zu einer Rohstoffreichen Welt führt ? HAHAHA ! ", erwiderte Kaxal lachend.
" Rodger weiß nicht alles - lassen sie mich frei und ich gebe ihnen mein Wort als Pirat, sie zum Planeten Traxx zu führen ! "
Klicklaute die an Lachen erinnerten.
" Oh ja, Informationen wirst du mir geben, Tombo ! Aber bitte verstehen sie das ich das auf meine Art machen möchte. Immerhin muss ich wissen ob der Nervenzellenextraktor ordnungsgemäß funktioniert ! Ach und keine Sorge - sie werden bedauerlicher weise überleben ! "
Tombo versuchte sich zu befreien und der Schedar wühlte mit lachenden Klickgeräuschen auf einigen Tabletts rum.
" Na wo habe ich den jetzt den verdammten Betäubungsmittelinjektor - naja, es wird auch so gehen ! ", sagte er mit einem belustigen Unterton, drehte sich zu Tombo und grinste - zumindest konnte man das als Grinsen deuten, denn der Chitinpanzer war bis auf an einigen Stellen recht starr und unbeweglich. Der Mundbereich zwischen den Mandibeln war flexibler.
Tombo versuchte immer noch sich verzweifelt zu befreien, aber er hatte keine Chance. Der Schedar schob einen Apparat an das Kopfende der Liege und schraubte ein spitzes Modul an dessen Gelenkarm. Danach fixierte er Tombos Kopf mittels Schraubverschluss und legte seinen handähnliche Klaue auf dessen Schulter.
" Keine Sorge, das tut ihnen mehr weh als mir ! HAHAHA ! " Mit der anderen Klaue betätigte er ein Schaltpult.
Dann erklang ein fürchterlicher Schrei aus dem Labor, welcher die beiden Wachen vor der Tür dazu brachte sich erstaunt anzusehen, beinahe auch den Raum zu betreten. Doch das war für die Dauer der Prozedur strengstens verboten.
" Zwei Stunden qualvolles Ausharren in den Klauen Dr. Kaxals erbrachte schließlich das gewünschte Ergebnis. Die genaue Flugroute nach Traxx und auch dessen Verteidigungsperimeter konnte aus den Hirnzellen extrahiert werden. Die Folgen des Eingriffs würden Tombo für den Rest seines jämmerlichen Lebens begleiten. Kaxal ließ ihn in einen Rettungskokon verfrachten und hinaus ins All befördern. Der Kokon würde den nächsten bewohnbaren Planeten ansteuern, auf dem der malträtierte Tombo dann zugrunde gehen sollte.
Das Ziel war nun zum greifen nahe. Das reparierte Schlachtschiff nahm Kurs auf Traxx und eine Hyperraumnachricht alarmierte die bereits bereitgestellte Flotte.


Neutraler Raum

Nichts. Die beiden Planeten hatten nicht weniger Viel an Rohstoffen zu bieten wie die anderen. Der Ozeanplanet bot reichlich Nahrung und die Atmosphäre war sehr sauerstoffreich, und der andere hatte einen hohen Anteil Metalle vorzuweisen. Alles weitere könnten irgendwann ein Expeditionsteam herausfinden.
Die Rael und die Benetnaschflotte nahmen nun Kurs auf das 4. System. Auf halben Wege gingen sie aus dem Hyperraum um Rodgers Schiff abzufangen, welches die Scanner glücklicherweise wieder eingefangen hatten. Leider war das Schiff nur noch ein im Raum treibendes Schrottgut. Die Hülle war überall aufgerissen, stellenweise klafften tiefe Löcher im Rumpf oder ganze Segmente waren abgerissen oder vernichtet worden. Von Rodger würden sie wohl keine weiteren Hinweise mehr erhalten können. Sie schickten dennoch ein Bergungsteam hinüber und dieses hatte noch etwas Brauchbares finden können. Der Flugschreiber des Schiffes hatte den letzten Kurs noch aufgezeichnet und unversehrt abgespeichert. Rodger war bereits im vierten System gewesen, also musste dort der gesuchte Planet sein.
Klarr wollte gerade Kurs setzten lassen, als eine Funkbotschaft eintraf. Die Nachricht bestätigte Klarrs Vermutung, denn die Schedar hatten die genauen Koordinaten des Planeten ermitteln können und bereits eine Flotte entsendet. Alle Verbündeten sollen umgehen zu den mitgesendeten Koordinaten fliegen und das System absichern.
Besser konnte es für die Menkaren gar nicht stehen. Die Benetnasch und auch die Weze würden sich den Schedar und Menkaren anschließen, und somit die Chance diese Welt zu erobern deutlich erhöhen.
Selbst die Flotte der Alamaken würde dann ins offene Messer laufen. Eine Nachricht zum Flottenkommando der Menkaren mit der Anforderung einer Verteidigungsflotte wurde entsendet und bereits eine Stunde später bestätigt. In spätestens zwei Tagen wäre der Planet, wie die Schedar es herausgefunden hatten, mit Traxx bezeichnet wurde, schwerer abgeschirmt als das galaktische Piratengefängnis im Andoriusnebel.
" Steuermann - Hyperraumsprung zu den Treffpunktkoordinaten ! Wir haben eine Welt zu erobern ! "


Traxx System

Zwei Tage später war es soweit. Die Flotten der Menkaren und Benetnasch waren bereits Außerhalb des Systems an den Treffpunktkoordinaten in Stellung gegangen. Die Schedar trafen nur unwesentlich später ein und übertrumpften die beiden Flotten um ein Dreifaches an Schiffen. Rund 7500 Schiffe umfasste jetzt diese gemeinsame Allianzflotte und dabei waren die Weze noch nicht eingetroffen. Laut Benetnaschberichten müssten es nochmals knapp 1200 Schiffe sein, und mit einer ungefähren Gesamtzahl von knapp 9000 Schiffen würde das System als uneinnehmbar eingestuft werden. Die Schedar hatten sogar ein gewaltiges Schwarmschiff dabei. Ein kugelförmiges Raumschiff mit 8000 m Durchmesser, vollgestopft mit Kampfdrohnen welche eine Art Jägerklasse darstellten. Dafür fehlte es diesem Schiff an Verteidigungsmaßnahmen, denn bewaffnet war das Schiff nur mit einigen Disruptoren und Anti-Jägerraketenwerfern. Der Rumpf dafür hatte eine Dicke Schottpanzerung von 10 m bestehend aus Dariumtitanium. Allein diese Schicht zu knacken war eine schwere Aufgabe. Man würde viel Feuerkraft für dieses Schiff opfern müssen.
Dann tauchte unweit der Allianzflotte der alamakische Kampfverband von Lord Verak auf, doch diese kleine Flotte war nicht alles, was die Alamaken organisiert hatten. 2500 Kriegsschiffe wurde bereits in einer zweiten Flotte herbeordert und diese sprangen nun ebenfalls in dem äußerem Systembereich aus dem Hyperraum. Dazu kamen noch 1620 Schiffe der Alhena, die zusammen mit den drei Bloodwingklasse Superträgern der Alamaken den Hyperraum verließen. Dennoch war die Flotte etwa nur halbsogroß wie die der Schedar und ihrer Verbündeten.
An Bord der Warclaw, dem 1930 m langen Schlachtschiff der Zetor Klasse sah sich Lord Verak gerade die gegnerische Flottenaufstellung an, erkannte dabei offensichtlich eine Schwachstelle. Mit seinem 1. Offizier sah er sich das ganze noch einmal an.
" Was meinst du ? Wenn wir zwei Gruppen Erleuchter und drei Gruppen Bezwingerkreuzer diesen Schiffsverband angreifen lassen, müssten sie in der Lage sein, dort ein Loch in ihre Verteidigung zu reißen. ", meinte Verak und zeigte auf die grafische Darstellung.
" Ich stimme dem zu. Unsere Superträger könnten dann dort hindurch stoßen und das Schwarmschiff angreifen. Es ist nur leicht bewaffnet ! "
" Richtig. Das Problem dabei liegt hier oben an der Flottenspitze. Mehrere Gruppen Artilleriekreuzer der Schedar. Die werden durch die Benetnasch stark abgeschirmt. Wenn wir die nicht ausschalten, zerlegen die unsere Schiffe in handliche Einzelteile ! "
" Sie vergessen unsere Verbündeten - die Canupianer, Sir ! Sie sind bereits getarnt in Stellung gegangen, um eben diese Kreuzer auszuschalten, wobei es leider nur 900 Schiffe sind. Sie werden Hilfe benötigen sobald der Überraschungsmoment gefallen ist. ! "
" Dann lassen wir die 2. und 3. Kampfgruppe Soogerspäher und Rubinfregatten die Benetnaschschiffe direkt angreifen, das dürfte die Verteidigung etwas weglocken. "
Der Plan schien vielversprechend. Schnell wurde die Flotte neu gruppiert und man bereitete sich auf den Angriff vor, allerdings wollte Lord Verak zuvor noch mit dem Führer der Schedar sprechen und ließ einen Comruf senden.
" Hier spricht Lord Verak von der Warclaw ! Ich rufe das Führungsschiff der Schedar ! "
Stille. Minutenlang tat sich nicht das Geringste. Der Funkspruch wurde alle 30 Sekunden wiederholt, und dann endlich meldeten sich die Schedar.
" Hier spricht Doktor Kaxal - Anführer der Allianzflotte ! "
Kaxal ? Dieser Name war Verak nicht ganz unbekannt. Vor vielen Jahren hatte dieser doch ein genetisches Experiment an einem ganzen Volk vorgenommen und es dadurch ausgerottet. Völkermord was das Schlimmste was ein anderes Volk - oder ein Vertreter von diesem - tun konnte. Leider wurden damals alle Beweise vernichtet, und so konnte diesem Doktor des Grauens nichts nachgewiesen werden, was die Raumbehörde zu einer Handlung bewegt hätte.
" Ahh, Dr. Kaxal, ich freue mich sie kennenzulernen. Haben sie ihre Experimente schon bis hierhin ausgeweitet ? ", grinste Verak. Kaxal schnarrte.
" Spotten sie nicht, kleiner Alamakenwicht - sonst sind sie der Nächste auf meinem Tisch - hahaha ! "
" Seltsam, dasselbe wollte ich gerade über sie behaupten. Doch ich will gnädig sein und geben ihnen eine Chance. Nutzen sie sie lieber, oder sie werden ausgelöscht ! Sie haben genau 15 Minuten für einen friedlich Rückzug ! Lord Verak Ende ! "
Mit einer Handbewegung wies er die Kommunikation an, die Verbindung zu kappen - schon aus dem Grund weil er nicht länger mit diesem Kaxal reden wollte, was vermutlich ohnehin sinnlos wäre. Seine Drohung wurde prompt von den Schedar beantwortet. Schnell wurden einige Zerstörer zusätzlich um Kaxals Schiff beordert und mit angepeilten Zielkoordinaten auf die Warclaw versehen. Damit wussten die Alamaken ganz genau welches Schiff das Kommando führte, auf welchem sich auch Kaxal befand. Ein Duell innerhalb einer bevorstehenden Schlacht stand bevor.


Kaxal schäumte vor Wut. Wie konnte diese Wicht es wagen, so mit ihm zu sprechen ? Er wollte diesen Lord haben und ihn auf seinem Labortisch fein säuberlich auseinander schneiden - ihm Respekt lehren ! Daher befahl er der Flotte die Warclaw seinem Schiff und der Begleitschiffe zu überlassen. Alles Andere müsse aus dem Weg geräumt werden, damit sein Schiff die Warclaw erobern könnte.
" Bringt mir Lord Verak - LEBEND ! "
Sein einzigster Befehl an die Flotte welcher nichts mit Tot und Zerstörung zu tun hatte. Dann wurden die Triebwerke aktiviert und die Flotte bewegte sich ihren Widersachern entgegen. Sie waren zahlenmäßig überlegen und die Weze waren zusätzlich eine gute Überraschung sobald sie eintreffen würden. Der Sieg war greifbar nah. Doch auch die Alamaken hatten ihre Trümpfe, denn die getarnten canupianischen Schiffe lauerten wie Spinnen über den Artillerieschiffen der Schedar, bereit jederzeit zuzuschlagen. Somit hatten beide Seiten ein offenes Spiel mit verdeckten Karten gewählt.


" Es ist soweit - die Flotte nähert sich uns, Sir ! ", meldete die Taktik und Lord Verak gab den Angriffsbefehl.
" Alles muss genau nach Plan verlaufen. Gut, dann wollen wir mal die Benetnasch ein wenig schwitzen lassen. Verak an 2. und 3. Kampfgruppe - Operation starten ! Ruhm und Ehre mit euch, Krieger ! "
Die Späher und Fregatten verließen sie Stellungen und griffen die vom plötzlichen Vorsturm überraschten Benetnaschschiffe an. Ein kurzes Geplänkel vor Ort entstand und dann wurden die Verteidiger tatsächlich weg gelockt. Für die Schedar eigentlich recht gut, denn so hatten ihre Kreuzer freie Schussbahn. Die Menkaren eröffneten das Feuer auf den Steuerbordverband der Alamaken, während deren Erleuchter und Bezwinger wiederum ein wahres Strahlenmeer entfachten und sich Richtung Schwarmschiff durchfraßen.
Die Warclaw fiel ebenfalls in die Schlacht ein. Abgeschirmt durch zwei weitere Schlachtschiffe der Batorklasse und Yorwingzerstörern bahnte sie sich einen Weg zu Kaxals Schiff.


" Da kommt der alamakische Abschaum ! ", informierte die taktische Drohne den Doktor. Aufgeregt schnarrte er.
" Volle Breitseite Disruptoren ! ", befahl er und lehnte sich entspannt zurück. Der Treffer saß. Das Batorschiff wurde schwer getroffen. Die volle Breitseite des Schedar Schlachtschiffes und und dessen Verteidigern hatten den Schild schnell geknackt und ein Teil des Rumpfes aufgerissen. Dann feuerte auch schon die Warclaw mit ihren Lasern und richtete ihre Plasmakanonen aus.


" FEUER FREI ! ", brüllte Verak, und zwei hochenergetische Plasmabolzen schossen auf Kaxals Schiff zu und trafen mit voller Wucht. Zwei Begleitzerstörer gingen dann auf Rammkurs und krachten in die Warclaw und eine folgende Breitseite des Schedarschiffes ließ dann fast den Frontschild brechen. Haarscharf konnte der Pilot noch die Warclaw hochziehen und über Kaxals Schiff hinwegreissen, allerdings prallte der untere Schild mit dem oberen des Schedarschiffes zusammen. Kaxal ließ eine Reihe Torpedos hinterher feuern, doch dann rauschte das Heckplasmageschütz der Warclaw in den angeschlagenen oberen Schild und ließ diesen brechen.


Funken sprühten auf dem Schedarschiff aus einigen überlasteten Schalttafeln, eine Drohne starb, als der Plasmabolzen den oberen Schild zerschlug.
" Oberer Schild zerstört ! ", informierte die Taktische Drohne. Kaxal fluchte.
" Ausweichmanöver - bringen sie die Frontschilde Richtung Warclaw - Disruptoren laden und auf mein Zeichen die Antriebe vernichten ! ", ordnete Kaxal an, und er wusste das eine volle Ladung reichen würde den bereits geschädigten Plasmaschild der Alamaken zu durchbrechen.
Das Schlachtschiff wendete und die Taktikdrohne übersah die nachziehende Gefahr. Während des Vorbeifluges hatte die Warclaw 15 Reihen Ionenminen ausgesetzt mit jeweils 10 Minen, und diese rauschten jetzt in Kaxals Schiffsverband, zerstörten seine Begleitschiffe und machten sein Schiff letztenendes kampfunfähig. Ein perfektes Ziel für das zweite Schlachtschiff der Bator Klasse, und dieses wollte gerade die Reste des Schedarschiffes vernichten, als drei hochenergetische Antimaterieladungen dieses trafen und schwer beschädigten. Die Artillerieschiffe würden ihr Werk vollenden können, denn sie hatten freies Schussfeld.
Nun war es zeit das die Canupianer in das Geschehen eingreifen würden.


" Captain Torgon an die Flotte - JETZT ! "
Die canupianischen Schiffe enttarnten sich und feuerten aus allen Rohren auf die Schedarartillerie. Schon nach der ersten Minute war die Gruppe um 45 Prozent reduziert worden, ehe die Schedar eine andere Gruppe zur Verteidigung organisiert hatten. Bisher lief alles nach Planung der Alamaken. Die Erleuchter meldeten eine Lücke für die Superträger, die daraufhin ihre Drohnen, Sicheljäger und Sichelbomber aus ihren Schächten ließen und sich wie eine Flutwelle durch schoben.
Doch die Überraschung folgte auf Spuren der vorigen Überraschung. Unter dem Schwarmschiff war eine weitere Gruppe Artilleriekreuzer postiert, so das man sie für einen Teil des Schwarmschiffes gehalten hatte, und diese aktivierten nun ihre Energie und feuerten dann auf einen der Träger. 25 Antimateriewolken umhüllten den ersten Träger und die folgende Explosion erschütterte die ganze Backbordflanke des Schlachtfeldes. Der zweite Träger wurde durch die energetische Schockwelle weggedrückt und in eine Staffel Menkarenzerstörer gepresst. Das darauf folgende Durcheinander brachte die gesamte Ordnung der Schlacht aus den Fugen. Alhenaschiffe versuchten nun nebenbei noch die Träger abzuschirmen und die Bezwinger und Erleuchtergruppen versuchten verbissen zu den Artillerieschiffen durchzudringen. Dann mischten sich auch noch die Drohnen des Schwarmschiffes ins Gefecht ein. Ein Träger und dessen Jäger waren bereits zerstört, die restlichen Jäger, Bomber und Kampfdrohnen hatten es nun mit einer Übermacht an Schedardrohnen zu tun, die wie aufgescheuchte Bienen aus dem Schwarmschiff stießen, als hätte man einen Bienenstock mit einem Stein beworfen.
Die Schlacht wurde unübersichtlich, und jeder feuerte nur noch auf irgendwelche Ziele die gerade in Reichweite der Waffen waren. Die Gausflakgeschütze der Bloodwingträger rissen zwar schnell große Lücken in die Schedardrohnen, doch menkarische Schützenfregatten schossen mit ihren Hochfrequenzimpulsgeschützen die Gefechts Türme ab.
" Verdammt ! Sir, eine zweite Reihe Artilleriekreuzer war unter dem Schwarmschiff versteckt ! Die haben uns hart erwischt ! ", meldete die Taktik Lord Verak.
" Nicht aufgeben Soldat ! Die Bator und Zetorgruppe 4 und 5 sollen auf das Schwarmschiff feuern. Wenn wir das zerstören gehen die Kreuzer mit drauf. ", befahl Verak und wäre fast aus dem Sitz geflogen, als zwei Antimateriewolken den Heckschild trafen und eines der Antriebsfelder bersten ließen. Plasmagas und Treibstoff stießen heraus und entzündeten sich und rissen zwei Alhenakreuzer mit sich und ein Menkarenzerstörer.


Plasmageschütze leuchteten auf und die Bolzen schoben sich in die Hülle des Schwarmschiffes und rissen gewaltige Krater in den Rumpf. Doch ohne nachfolgende Salven in diese Einschusskrater würde das Schiff nicht bersten. Doch das erkannten die Schedar und stellten ihre Verteidigung kurzerhand um, während die Plasmakanonen in der Aufladephase nicht feuern konnten.
Sie hatten immer noch Schiffe in der Reserve und diese griffen jetzt die alamakischen Schlachtschiffe an, und wieder stürzten sich den Schiffen folgend die Ionenminen dem Feind entgegen, gefolgt von einer Welle Ionentorpedos, doch das Schwarmschiff hielt allem stand.
" Doktor Kaxal, wir haben jetzt das Angriffsmuster erkannt. Sie versuchen das Schwarmschiff um jeden Preis zu vernichten ! ", informierte man den Schedarführer.
" Zustand meines Schiffes ? "
" Schilde zerstört - schwere Schäden an der Hülle - Hauptenergie zu 37 Prozent verfügbar ! Waffenreparatur zu im Gang und bereits zu 23 Prozent wieder hergestellt und einsatzbereit ! "
Kaxal klickte nervös. " Das sind schlechte Nachrichten ! Wo zum Teufel bleiben die Weze ? "
" Keine Ahnung, Sir ! Laut letzten Informationen hätten sie bereits seit 10 Minuten hier sein müssen ! "
Seltsam, dachte sich Kaxal. Warum waren die Weze nicht hier und beteiligten sich an der Schlacht ? Und dann geschah noch etwas Unvorhergesehenes.
" Dr. Kaxal, ich fürchte ich habe noch einmal schlechte Nachrichten für sie ! "
" Spucken sie es schon aus, Drohne ! "
Die Drohne wartete einige Sekunden und suchte wohl die passenden Worte um nicht getötet zu werden.
" Die Benetnaschschiffe - sie ziehen sich in das System zurück ! "
Was der taktische Soldat da sagte konnte einfach nicht stimmen, doch eine Überprüfung Kaxals bestätigte das die Sensoren noch einwandfrei funktionierten. Hatten sie eh nur wenig im Gefecht erreicht und sich meist in Deckung aufgehalten, flohen sie jetzt.


" Lord Verak - die Benetnasch - sie ziehen sich zurück ! Jetzt bessern sich unser Chancen nochmals diese Schlacht siegreich zu beenden ! "
Verak schien ungern daran zu glauben das eine Übermacht zum Teil flüchtet wenn der Sieg weitaus höhere Chancen hatte als eine Niederlage.
" Was ? Das ist allerdings eine gute Nachricht, wenn auch etwas seltsam. Na gut, zieht die gesamte Steuerbordflotte zum Schwarmschiff hin und befehlen sie Dauerfeuer - ohne Rücksicht auf eigene Verluste ! "
Ein Lichtblitz erschien auf dem Anzeigeschirm, als der zweiter Träger explodierte und einen ganzen Bereich Jäger, Bomber und Drohnen beiseite räumte. Und auch die Warclaw bekam die Druckwelle zu spüren und erhielt einige Schäden. Ein Träger auf der Brücke hatte die Steuerkonsole plattgewalzt. Jetzt musste der Navigator übernehmen, nachdem er die Schocksekunde überwunden hatte - und den Anblick der zermalmten Überreste seines Kameraden. Zudem breitete sich Feuer an der Funkstation aus und voller Schmerzensschreie verbrannte der Alamake, der dort seinen Dienst verrichtet hatte. Verak sprang auf, holte einen bereits ebenfalls stark erhitzten Feuerlöscher als er merkte das das Feuerbekämpfungssystem ausgefallen war, störte sich aber nicht an der zischenden Handhaut und löschte den Brandherd, aber für den Alamaken kam jede Hilfe zu spät.
Dann endlich riss die gesamte Hülle des Schwarmschiffes auf und die darauffolgende Explosion erschütterte das ganze Schlachtfeld. Mehrere hundert Schiffe beider Seiten und die gesamte Artillerie der Schedar ging dabei drauf.
Kaxal selbst wollte und konnte es nicht glauben, und dabei waren sie dem Feind doch so überlegen ! Und wo waren die verfluchten Weze ? Und die feigen Benetnasch ? Diese hinterlistigen Katzen haben sich einfach zurückgezogen und die Schedar und Menkaren hier zurückgelassen. Diese Verräter ! Das bestätigte wieder, was man von Bündnissen mit anderen Völkern erwarten konnte - NICHTS ! Sie hätten unter sich bleiben sollen, so wie sie es schon immer getan hatten.
Und was war jetzt mit dem Planeten Traxx ? Verdammt, dachte sich Kaxal. Er hatte den Planeten total vergessen. Beide Fraktionen hatte alle Sensoren auf die Feinde gerichtet und jede Bewegung aufgezeichnet und verfolgt.
" Sensoren auf den Planeten ausrichten - SOFORT ! ", befahl er und wäre bei dem Ergebnis, welches sich doch abzeichnete, fast zusammengebrochen.
" Weze und Benetnaschsignale ! ", stammelte er und ließ ein knurrendes zischendes Zirpen ertönen.
" Verraten und getäuscht ! "


" Mehr Energie in die seitlichen Schilde und dann.... ! ", befahl Verak, wurde aber mitten im Satz unterbrochen.
" Lord Verak - Sir ! ", rief die Taktik aufgeregt, beinahe erleichtert.
" Ja ? "
" Eine Nachricht von den Schedar und Menkaren - sie kapitulieren ! "
" Was sagen sie ? Kapitulation ? Auf den Schirm ! "
Der Schedarführer erschien.
" Hier spricht Dr. Kaxal. Stellen sie das Feuer ein - wir kapitulieren ! "
Verak grinste. Er ließ das Feuer einstellen und die Flotte sammeln. Gut 30 Prozent der Schiffe waren noch einsatzbereit. Der Rest war entweder zerstört oder schwer beschädigt, konnte noch fliegen oder trieb brennend im Raum.
Als die Sensoren wieder auf Standard geschaltet wurden erkannte Verak auch den Grund, warum die Schedar so plötzlich aufgaben. Im Systemkern im Orbit eines Planeten hatte sich eine große Flotte von Weze und Benetnasch angesammelt. Dahinter befand sich ein Ring aus Waffenphalanxen. Selbst wenn der Rest sich hier jetzt verbünden würde, hätten sie nicht die nötige Feuerkraft da hindurchzubrechen. Sie hätten das ganze sicher eher entdeckt, aber da alle Sensoren auf die gegnerischen Schiffe fixiert waren und es keinen Grund gab Energie und Zeit auf das System zu verschwenden blieben sie unentdeckt. Alles was jetzt noch blieb war ebenfalls eine Niederlage einzugestehen und einen Rückzug anzutreten.
Das ganze war offenbar nichts als eine Falle gewesen. Eine Falle, ausgeheckt von den Weze und den Benetnasch, um die Flotten der stärksten Widersacher zu dezimieren. Jetzt hatten die Weze die Macht und Möglichkeit, andere Imperien mit ihren Friedensgebrabbel und ihren Auflagen zu beeinflussen, sogar zum Frieden zu zwingen - ihren Frieden ! Zumindest für eine Weile.
Und der Planet ? Eine terranische Welt mit dichten Wäldern und einer ganzen Wezekolonie drauf. Und im Orbit kreiste eine gewaltige Generatorstation, welche wohl einen hohen Metallgehalt simuliert hatte.
" Na wartet Weze ! Eines Tages werdet ihr für diese Schmach zahlen - verlasst euch drauf ! ", schwor sich Lord Verak und zog mit seiner Flotte ab Richtung Heimat.


Auch die Anderen Flotten - oder was noch davon übrig war - zogen sich zurück in ihre Gebiete. Die Canupianer kündigten sofort die Allianz mit den Alhena und Alamaken, um nicht in eine eventuelle Kampfhandlung zu geraten die wohl unausweichlich folgen würde. Jeder wusste das Alhena und Alamaken nicht so einfach aufgaben. Sie würden diese Situation erst einmal begutachten und zurück kommen. Auch den Canupianern schwor man für diese Untreue Rache - was einer Kriegserklärung gleich kam.
Die Schedar selbst schworen erneut niemals mehr ein Bündnis mit einer anderen Rassen einzugehen. Man konnte sich nicht auf diese verlassen, aber geschlagen geben wollten sie sich auch nicht. Es würde ein erbitterter Rachekrieg gegen die Weze folgen und Dr. Kaxal hatte bereits einen finsteren Plan in seinen Gedanken.


ENDE
Atax
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[EX16] SU02 - Das Experiment des Dr. Kaxal

Beitrag von Atax »

DAS EXPERIMENT DES DR. KAXAL



Das Jahr 2801 GZ ( Galaktischer Zeit )

Ein Jahr war nun vergangen, seit die Weze zusammen mit den Benetnasch eine Allianz eingegangen waren und mit einem Trick die anderen großen Imperien in einen Kampf lockten, damit sich ihre Flotten gegenseitig aufreiben würden. Der Plan war zwar erfolgreich aufgegangen, jedoch nur zum Teil. Die wichtigsten Leute hatten diese gewaltige Massenschlacht überlebt, und einige strebten noch heute nach Vergeltung für die verursachten Verluste. Die Meisten Anschläge der vergangenen Monate konnten die Sicherheitskräfte der Weze und Benetnasch erfolgreich abwehren oder im Keim ersticken.
Gefangene Attentäter wurden öffentlich verurteilt und hingerichtet, und diese Hinrichtungen wurden legal über das Galaktische Nachrichtensystem ausgestrahlt - als Mahnmal für weitere geplante Aktionen gegen diese Völker.
Doktor Kaxal, ein Schedarwissenschaftler, ließ sich davon weniger beeindrucken. Tatsächlich genoss er geradezu die Hinrichtungen der Weichhäutler und anderer Spezien im öffentlichen Netzwerk. Seine Zeit der Rache würde noch früh genug kommen, aber bevor es soweit war musste er noch einige Test durchführen und abschließen. Die kommenden Ergebnisse würden entscheiden, ob seine neue Entwicklung bereit für den Feldversuch war.
Schon vor Monaten hatte er Schedaragenten ausgesandt, um nach exotischen Lebensformen, möglichst wilde Raubtiere zu suchen, die nur eines kannten: Fressen oder gefressen werden !
Jetzt beobachtete er ein solches Wesen, wie es sich in einer Versuchszelle wandte, und nach Nahrung suchte. Es war eine Art Krakenwurm mit mehreren Tentakeln, die um ein größeres Maul angereiht waren, und mit seinen 5 Metern Länge und dem schleimigen glatten Körper sah der Wurm selbst für einen Schedar unappetitlich aus.
" Na dann wollen wir doch mal sehen wie ihm das bekommt ! ", schnarrte Kaxal voller Vorfreude.
Er betätigte einen Schalte auf der Steuerkonsole der Versuchszelle, welcher eine Luke öffnete, aus der schreiend ein Benetnasch in die Zelle fiel. Die Luke schloss sich augenblicklich hinter dem Katzenmensch, damit er nicht flüchten könnte.
Ängstlich stand der Benetnasch auf und sah sich um, versuchte sich irgendwie vor dem Wurm zu verstecken, doch da gab es nichts außer vier kahle Wände und eine Sichtluke, hinter der ein grinsender Schedar stand - sofern man ein Grinsen interpretieren konnte anhand der festen Chitinpanzerhaut - und geduldig wartete.
Der Wurm erkannte dann plötzlich sein Opfer und kroch langsam auf dieses zu. Der Benetnasch schrie und fauchte, schlug mit seinen Tatzen zu in denen mächtige Krallen steckten, doch es half nichts. Die Haut vom Wurm war zu schleimig und glatt als das sie Halt fanden und Verletzungen verursachen konnten. Dann packte der Wurm das Katzenwesen mit seinen Tentakeln und verleibte es sich mit einem schmatzendem Glurrp ein.
Einen Augenblick wandte er sich noch im Wurmmagen was man daran erkennen konnte das er sich ausbeulte, dann erstarben die erbärmlichen Versuche aus ihm herauszukommen.
" Ja ja, in einem Labor entstanden und zu guter Letzt in einem anderem Labor zu Grunde gegangen, hahaha ! ", kicherte Kaxal.
Der Test verlief erfolgreich. Der Wurm selbst war durch den Transport aus seiner natürlichen Umgebung nicht krank geworden und hatte seinen Fresstrieb nicht verloren. In drei Tagen würde er wieder Nahrung vertragen und bis dahin entließ Kaxal diesen in ein Terrarium, welches seiner Umwelt angepasst war.
Er betätigte dann einen Com Schalter.
" Kaxal an Kaviqq - ich brauche noch einen Benetnasch ! "


Sandari Prime

In dieser Region des Sektors war Sandari Prime der Haupthandelsposten und Umschlagpunkt für Nahrung und alles weitere, was das zivile Volk so benötigte. Sandari Prime selbst stand unter der Kontrolle und Aufsicht der Raumbehörde. Hier kam Jeder her, der genügend Gold zur Verfügung hatte, oder einige Technetiumkristalle besaß, mit denen er besonders teure oder seltene Gegenstände eintauschen konnte.
Da die Raumbehörde dem Galaktischen Rat unterstand, hatte jede Rasse und jedes Volk in der Galaxie freien Zugang zu dieser Handelswelt, auf der es große Städte und unzählige Raumhafen gab.
Das Klima selbst war warm und feucht, was daran lag, das der Planet zu 65 Prozent aus Dschungel und Sumpf bestand, der Rest bestand aus Wüstengebieten. Es gab zwar keinen Ozean, dennoch gab es genügend Wasser um einen zu füllen. Wenn es nicht grade in den zahlreichen Flüssen oder unterirdisch floss, in den Seen speicherte oder in den Bäumen, dann war es als dicke Quellwolken um den gesamten Planeten verteilt, weshalb es hier alle 2 Tage irgendwo monsumartige Regenschauer gab. Der Himmel war stets bedeckt und grau, und auch vom All aus sah man nur Wolken, Stürme und Blitze. Sonnenlicht kam meist nur in den Wüstenregionen vor wo sich die Wolkendecke lichtete.
Zwei Schedaragenten durchstreifen hier am Haupthandelshafen einige Gossen und suchten nach einem passendem Opfer für Kaxals Experimente. Vor kurzem erst war ein Handelsschiff der Benetnasch hier gelandet, und verlässlichen Quellen zur Folge suchten sie nach alamakischen Schiefer.
Was auch immer dieses Katzenvolk an solch einer Deko faszinierte, es kümmerte den Schedaren nicht das Geringste. Um ihr Ziel zu erreichen erworben sie zwei besonders glatt geschliffene Mosaikplatten die sich gut als Wandverschönerung verkaufen ließen. Zu einem Spottpreis für die Platten wollten sie die Benetnasch neugierig machen und anlocken, spielten ihnen sogar eine Art Werbeinfo zu.
Der Plan schien aufzugehen, denn tatsächlich kamen gleich drei von ihnen zum Treffpunkt, ein Männchen und zwei Weibchen.
Vermummt, um nicht erkannt zu werden, winkten die Schedar ihre Kundschaft in die Gosse.
" Nun, meine Herren, dann zeigen sie uns mal die Waren die sie so hoch anpreisen und dennoch günstig anbieten ! ", sprach der männliche Benetnasch und kaum hatten die Schedar ihre Ware ausgepackt, fingen die beiden Katzendamen schon an diese genau zu begutachten. Eine schnurrte vergnügt, und die Glattheit sowie das Muster schien ihr sehr zu gefallen.
" Wie sie - äh - sehen und fühlen können, ist dieser Schiefer aus einer ganz besonders glatten Beschaffenheit, und - äh - das Muster passt hervorragend zu ihrem Fell ! ".
Der eine Schedar log das sich die Katzenkrallen hoch bogen, doch der Benetnasch schien sich nichts anmerken zu lassen.
" Wie viel verlangt ihr dafür ? ", fragte er wohl interessiert.
" Nun, der Preis ist hier wohl keine Frage. Nur ein paar Technetiumkristalle oder eine geringe Summe von sagen wir - äh - 350 Goldkrediten pro Tafel ! "
Der Benetnasch schien beeindruckt. Er würde sicher einige Tausend Kredite einspare können, auch wenn die vermutete Schmugglerware nicht gerade beliebt war. Jederzeit könnten die Sicherheitsbehörden davon Wind kriegen. Überall konnte eine Kamera oder ein Sucher sich verstecken und sie beobachten. Es war riskant.
Die noch unerkannten Schedar sahen sich an und klickten leise, dann hatten sie sich für ein Opfer entschieden. Schnell warfen sie ihre Kleidung ab und feuerten auf die beiden Katzendamen die überrascht tödlich getroffen zu Boden sanken. Der Benetnasch erschrak, konnte aber einen Schedar reflexartig um boxen und flüchtete dann. Der Andere Schedar rief über Funk Verstärkung und schon wenige Sekunden später gab es hier ein weiteres Feuergefecht. Einige Wachroboter hatten sich eingemischt und versuchten die Schedaren festzunehmen. Vergeblich, denn kaum 5 Minuten später waren die Schedar entkommen und hatten ihre Beute sicher ins Transportschiff geschmuggelt.
Zum Glück war sie unversehrt, nur betäubt, ansonsten hätte Kaxal ihnen alle Glieder ausreißen lassen. Zufrieden flogen sie davon.


Aufgeregt stand Kaxal wieder vor der Sichtluke zur Versuchszelle und machte einige Notizen in ein Pad, und wartete darauf das das Serum welches er dem Wurm gespritzt hatte, seine volle Wirkung entfaltete. Wütend vor Schmerzen fuchtelte der Wurm mit seinen Tentakeln umher, doch dann wurde er plötzlich ganz ruhig. Jetzt wurde es zeit für den nächsten Test.
Wieder aktivierte er die Luke und ein weiterer Benetnasch fiel in die Zelle. Sofort drehte sich der Wurm und stierte sein neues Opfer an. Er erkannte bereits das dieses Wesen als Nahrung geeignet war, hatte er ja erst wenige Tage zuvor ein solchen verspeisen dürfen.
Jetzt musste Kaxal schnell handeln. Er öffnete eine Klappe, unter der sich ein Drehschalter verbarg, und aktivierte diesen.
Ein nicht hörbares Signal wurde in die Zelle gesandt. Es funktionierte. Der Wurm blieb ruhig an Ort und Stelle und machte nicht mal den Versuch, den panischen Benetnasch zu fressen. Auch dieser versuchte sich vergeblich an den Metallwänden.
* Ausgezeichnet. Dann wollen wir mal die Signalpolarität etwas verändern *, dachte sich der Doktor und stelle auf eine andere Frequenz um. Der Wurm schien nun geradezu ängstlich gegenüber dem Benetnasch zu sein, und versuchte sich schützend in einer Ecke zu verschanzen, als hätte er seinen natürlichen Feind vor sich. Kaxal war weniger erfreut über das Ergebnis, also kehrte er die Polarität des Signals erneut um. Nach einigen Versuchen fand er die richtige Einstellung. Auf Kommando konnte er den Krakenwurm veranlassen, den Benetnasch anzugreifen, oder aber auch den Angriff einzustellen. Letztenendes aber gönnte er dem Wurm den Leckerbissen.
Er war erfreut. Sein Experiment war erfolgreich verlaufen.
Jetzt brauchte er nur noch eine größere Sendeanlage und jede Menge Serum.


Einige Wochen später nahe der äußeren alamakischen Raumgrenze

Ein alamakischer Frachtkonvoi wurde von mehreren Piratenschiffen überfallen, und diese lieferten sich ein erbittertes Gefecht mit den Begleitschiffen.
" Zwei Erleuchter nähern sich an Backbord ! "
" Ausweichmanöver Beta 4 und dann alle Heckgeschütze auf das rechte Schiff abfeuern. Roman und Telvaros sollen sich dann den anderen schnappen ! ", befahl der Captain.
Das Manöver hatte den Piraten schon öfters die Haut gerettet. Der erste Erleuchter begann seine 20 Strahllaser abzufeuern und streifte den Schild des Piratenschlachtschiffes, was einige Funken aus den Konsolen trieb und ein paar Verletzte verursachte. Als das Manöver beendet wurde feuerte das Piratenschiff eine Salve Protonentorpedos ab und legte noch eine Fusionsmine in die Flugbahn des Erleuchters. Er war noch zu schnell auf Kurs und hatte keine Chance der Mine auszuweichen und verglühte in einer Feuerwolke. Der Andere wurde bereits von Romans und Telvaros Schiffen aufgerieben, aber auch Telvaros hatte es schwer erwischt. Drei Norwingfregatten klebten an ihm wie Kletten und buchteten sein Schiff mit Plasmalasern und Ionentorpedos zu. Die Schilde glühten bereits rötlich auf und an einigen Stellen war er bereits durchbrochen.
" Wellenwerfer klar machen und auf die drei Fregatten zielen - schnell ! "
Zwei Norwings wurden ausgeschaltet, doch dann explodierte auch das Piratenschiff.
" Achtung, Yorwing Zerstörer Achtern ! "
RUUMMS
Ionentorpedos rauschten in den Schild vom Schlachtschiff und ließen es erbeben. Der Captain knurrte.
" Verdammt, heute geht auch alles schief ! Rückzug zum Asteroidenfeld - Kurs 245,669,202 - Maximum Sublicht ! "
Roman nahm ebenfalls Kurs auf das Feld, doch auch sein Schiff musste den Geschützen der Alamaken klein beigeben. Mit deaktivierter Hauptenergie trieb es nun enterbereit zwischen den Trümmerteilen der anderen Schiffe. Roman war nicht mehr zu helfen, er musste allein damit fertig werden. Verdammte Ionentorpedos - verdammte Alamaken - verdammter Frachtkonvoi !
Der Captain ließ noch eine Salve Protonentorpedos auf den Zerstörer feuern und verschwand dann zwischen den Felsbrocken. Die Alamaken brachen die Verfolgung ab und setzten zum Enterangriff auf das wehrlose Piratenschiff an.
Seit die Weze hier für einen Machtumsturz gesorgt hatten, wurden die Piraten immer stärker und bildeten selbst größere Allianzen. Auch kamen nun vereinzelnde Gruppen aus ihren Löchern und überfielen ständig Frachterrouten und beuteten die Imperien langsam aber sicher aus. Selbst mit Begleitschutz war kein Frachter und kein Transporter mehr sicher vor Überfällen. Die Alamaken aber konnten diesen Überfall vereiteln und selbst Beute machen.
Doch am Horizont zog bereits eine noch größere Bedrohung auf.


Vukatarg System - Dr. Kaxals Laborphalanx

Der vor einigen Wochen angelegte Bau der Sendeanlage war nun angeschlossen und mehrere bereitgestellte Transporter mit einer geheimen Fracht warteten darauf, sie zu nutzen. Kaxals Schiff hatte an die Phalanx angedockt und er begab sich in seine neue Basis.
" Dr. Kaxal, willkommen an Bord der Phalanx ! ", schleimte der Stationsführer und verbeugte sich noch schleimiger vor seinem Herrn. Desinteressiert ging Kaxal an diesem vorbei. Der Stationsführer krabbelte förmlich hinterher.
" Halten sie mich nicht mit sinnlosem Geschleime auf - berichten sie mir lieber über den Fortschritt der Jagd ! ", klickte Kaxal ungeduldig.
" Gewiss doch. Unsere Fregatten haben einen ganzen Schwarm Raumamöben eingefangen und in einem Energienetz festgesetzt ! "
Kaxal machte ein Geräusch das wohl Zufriedenheit ausdrücken sollte.
" Gut. Sorgen sie dafür, das diese auch eingesperrt bleiben. Wenn wir die Hydras auf die Weze loslassen, will ich keine Amöbe sehen, die diese zuvor auffressen, verstanden ? "
" Ja, Dr. Kaxal ! "
" Ausgezeichnet ! Ich gehe nun ins Labor und mische den letzten Zusatzstoff für das Serum zusammen. Ich möchte nicht gestört werden. - egal was passiert ! Wer durch die Tür kommt stirbt - und sie ebenfalls ! "
Dann schloss sich das Schott hinter Kaxal und ein ängstlicher Schedar blieb zurück. Dieser Doktor war ein Jemand, mit dem man sich besser niemals anlegte. Er ging nicht nur über Leichen, sondern wenn es sein musste auch über ganze Völker. Und jetzt sollten die Weze ein solchen Volk darstellen.
Der Schedar grinste. Bald würde es kein Volk mehr wagen sich den Schedar in den Weg zu stellen. Welch glorreiche Zukunft.


Maldoran System - Weze Kolonie im Vukatarg Sektor

Commander Radama führte ein ruhiges Kommando auf einer kleinen Sternenbasis. Zur zeit war Nachtschicht - die angenehmste Schicht, alles war ruhig und Niemand wollte eigentlich Irgendetwas. In der Kommandozentrale waren noch zwei Männer und drei Frauen beschäftigt. Routinescans und Systemchecks waren für diese Schicht der ideale Zeitvertreib. Außerdem passierte hier sowieso so gut wie nichts, da erst zum Beginn der Tagschicht wieder reger Schiffsverkehr stattfinden würde, welcher diese Basis anlaufen würde.
Radama selbst wollte unlängst auf einem der Kreuzer oder Schlachtschiffe Dienst schieben, doch sein letzter Gesuch um Versetzung wurde abgelehnt. Es drohe ja momentan keine Gefahr und all so was stand in dem Brief. Nun musste er sich die Zeit weiterhin mit seinen Büchern vertreiben. In zwei Stunden würde es erst wieder Arbeit geben, wenn das Forschungsschiff Piaka hier andocken würde um Vorräte aufzunehmen. Doch diese Nacht sollte es alles andere als friedlich verlaufen.
Lt. Commander Jadia, eine junge Dame die stets damit beschäftigt war, neben dem Radarschirm auch ihre Fingernägel im Auge zu behalten, summte still vor sich hin, und bemerkte erst gar nicht, das mehrere Signale aufleuchteten.
Radama stand auf, legte ein Buch beiseite und streckte sich. Dann ging er zum Nahrungsspender und bestellte sich einen starken Kaffee. Er blickte kurz zu Jadia und auf den Radar, nahm einen Schluck und prustete dann alles in die Zentrale als er die Signale erkannte.
" VERDAMMT NOCHMAL ! Jadia, der Radar ! ", brüllte er.
Alle sahen erschrocken auf und Jadia warf sogar ihren Nagellack um. " Scheiße - verdammt verdammt verdammt ! ", quiekte sie.
" Alle Energien auf die Sensoren - Bild auf den Hauptschirm legen ! "
" Mehrere hundert Kontakte, Sir ! ", meldete Jadia.
" Um wen handelt es sich ? ", fragte Radama.
" Kann ich nicht sagen, Sir. Es sind keine Raumschiffe, jedenfalls kann ich keine technischen Komponenten orten ! "
" Jadia, sie sollten besser den Umgang mit dem Radar pflegen, anstatt ihre Nägel zu färben ! Stellen sie auf Feinstufe um ! "
" Verzeihung, Sir ! "
Jetzt konnten sie erkennen um wen es sich handelte. Ein ganzer Schwarm Weltraumhydras näherte sich der Kolonie. Radama ließ den Kaffee fallen und stürmte zum Kommandostuhl, nahm platz und aktivierte den Stationsalarm. Sekunden nachdem die Sirenen aufheulten, stürmte auch schon das Personal aus den Quartieren.
" Schilde und Waffen aktivieren ! Verflucht, was wollen diese Biester hier ? "
Die Antwort kam sofort. Die ersten Hydras feuerten schon ihren Bioplasmatischen Schleim ab, der sich wie Klebstoff um den Schild setzte und diesen abschwächte.
" FEUER ERWIDERN ! ", brüllte Radama.
Die Station feuerte aus allen Rohren. Einige Phasorstrahlen trafen den Schleim und lösten ihn ab, andere schnitten sich in die Körper der Hydras, was diese nur noch wütender machte.
Mehr hatte die Station nicht zu bieten. Keine Raketen, keine Torpedos oder Gauswaffen.
" Schilde bei 23 Prozent und fallend ! ", meldete die Taktik.
" Verdammt ! Meldung an die Kolonie - Evakuieren ! "
Ein Lichtblitz strahlte auf, dann explodierte die Station in einem großen Feuerball und riss dabei noch ein paar Hydras mit. Doch das hielt die Weltraumkreaturen nicht auf. Unermüdlich schwebten sie auf den Planeten zu welcher ihr eigentliches Ziel war und feuerten dann auf die Siedlungen und Städte. Jedes Schiff was diese Welt verlassen wollte wurde abgefangen und vernichtet. Auch der Forschungskreuzer Piaka, welcher 2 Stunden später eintraf, wurde ohne Vorwarnung angegriffen und vernichtet.
Die Wezekolonie hatte nicht die geringste Chance.

Einige Tage später näherte sich ein Handelsschiff dem Maldoran System. Captain und Crew waren verwirrt, als sie nicht wie üblich um diese Zeit regen Funkverkehr feststellten, und selbst auch keine Antworten auf ihre Rufsignale hin bekamen.
" Steuermann, bringen sie uns in einen tiefen Orbit. Mal sehen was da unten los ist ! ", ordnete der Captain an.
" Aye ! "
" Captain, das sollten sie sich mal ansehen ! ", rief Mordodd und winkte aufgeregt mit seinem rechten Arm. Der Captain stand auf und begab sich zu der Konsole des Crewmen. " Was denn los ? Feiern die Weze gerade ein Fest oder was ? Haha ! "
Das Lachen des Captains verging sofort in einer Gasexplosion, zumindest sah sein Gesicht so erschrocken aus, als er die Oberflächenergebnisse der Abtaster auf dem Bildschirm sah. Der ganze Planet war zerkratert und stellenweise bis tief in die Kruste aufgerissen. Durch die Wolken war es kaum zu erkennen, die Sensoren aber hatten die Ergebnisse unlängst bestätigt.
" Was zum... ? "
" Ich kann mir das auch nicht erklären, Sir. Vor drei Tagen war es hier noch eine blühende Kolonie, und jetzt ... ?! "
" Als hätte hier eine Naturkatastrophe stattgefunden. Und die Station ? Was ist mit der Station im Orbit ? "
" Zerstört ! Ich orte mehrere Trümmerhaufen auf der Bahn der Basis. Hier hat offenbar Nichts und Niemand überlebt ! "
" Melden sie das der Nachbarkolonie der Weze. "
Der Captain sah gebannt zum Hauptschirm, der langsam Teile der Oberfläche preisgab, welche im niedrigen Orbit besser zu erkennen waren. Auch die Crew sah sich diese zerklüftete Landschaft an. Niemand achtete dabei auf den Raumscanner, auf dem sich die Umrisse einer Hydra abzeichneten. Langsam näherte sich die tödliche Gefahr dem Handelsschiff. Dann griff das Ungetüm ohne Vorwarnung an. Ein direkter Treffer am unteren Rumpf ließ die Frachträume bersten und Aufreißen. Alarmsirenen heulten auf und Chaos entstand auf der Brücke und im Rest des Schiffes.
" Ausweichmanöver - Notruf absetzten ! ", brüllte der Captain.
" Schilde nicht verfügbar ! ", kam es von der Taktik.
" Antriebe ausgefallen ! ", setzte der Steuermann nach.
So gut wie alles was überlebenswichtig war funktionierte nicht mehr. Dann ein weiterer Treffer, welcher die gesamte Steuerbordseite aufriss und das Schiff aus der Bahn warf.
" Alles in die Rettungskapseln - schnell ! ", ordnete der Captain an.
Aber noch ehe einer der Männer und Frauen reagieren konnte, explodierte das Schiff und hinterließ ein weiteres Trümmerfeld im Orbit um Maldoran.

" Ich bin nicht zufrieden mit dem Ergebnis ! Diese Kolonie war wertlos. Ein Haufen Nichts am Rande von gar nichts ! Ich will alle Weze bluten sehen - ALLE ! Jeder Planet, jede Station und jedes Schiff soll vernichtet werden noch ehe das Jahr rum ist ! ", zischte Kaxal.
" Aber Doktor, das ist Völkermord. Wollen sie ein zweites mal für so eine Tat verantwortlich sein ? Reicht es nicht ein paar ihrer Kolonien auszulöschen - als Warnung ? "
" WARNUNG ? ", giftete Kaxal und drehte sich dem Schedar zu. " Was glauben sie wird passieren, wenn die Weze oder Jemand anderes herausfindet, das ich dafür verantwortlich bin ? "
Stille.
Offenbar wusste der Schedar keine Antwort auf die Frage. Kaxal klickte mit falscher Freude. " Hahaha, sehen sie, sie wissen es nicht, aber ich. Sie werden mich jagen und sie werden die Schedar jagen, solange bis ich für meine Taten gerichtet werde, aber das werde ich nicht zulassen ! "
" Ja, Dr. Kaxal. Und was werden wir jetzt tun ? " Sie können nicht ewig die Hydras unter Kontrolle halten. Außerdem werden die Amöben sicher bald auf Nahrungssuchen gehen wollen. Auch das Energienetz wird sie dann wohl nicht mehr aufhalten können ! "
Kaxal lachte in einem trocknen Klicklaut. " Hahaha ! Sie vergessen dabei, das weitere Amöben Schwärme hier in der Nähe sind. Ich habe bereits das Serum für diese Exemplare angepasst. Die ideale Waffe für eine weitere Weze Kolonie. Hier, im Sternbild Qadras - zwei stark bevölkerte Welten - hahaha ! " Er zeigte auf eine Sternenkarte welche ein großer Wandschirm anzeigte, klickte die Sterne an und Informationen wurden angezeigt. Die Schedar lasen sie und tuschelten.
21 Millionen Weze waren als nächste Opfer auserkoren. Zwei dicht bevölkerte terranische Welten, auf denen auch einige andere Völker ihre Handelsbasen errichtet hatten und ihren Unterhalt verdienten. Zwei sehr alte Kolonien die schon seit einigen tausend Jahren Bestand hatten. Doch das kümmerte Kaxal nicht im geringsten. Alles nichts als Abschaum. Ein paar Opfer mehr würden nicht schaden. Furcht war eine gute Waffe. Der Sektor würde bald als Todeszone ausgerufen werden, und wenn dieser erst von der Raumbehörde gesperrt wird, könnten die Schedar sich hier ungestört einnisten.
" Macht mein Schiff startklar. Ich will die Weze sterben sehen ! "
Zuletzt geändert von Atax am So 27. Apr 2014, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [EX16] SU02 - Das Experiment des Dr. Kaxal

Beitrag von Atax »

Einige Tage später hatte Dr. Kaxal erreicht, was er erreichen wollte. Eine Gruppe sulixianischer Frachter hatte den Angriff auf eine der Kolonien miterlebt und ist dem wütendem Amöbenschwarm knapp entkommen. Niemand wusste woher diese Kreaturen kamen und warum sie ausgerechnet Wezekolonien angriffen und komplett verwüsteten. Das musste geklärt werden. Bis es soweit war wurde in diesem Sektor der Notstand ausgerufen. Für die Handelsrouten ein Desaster und für die Piraten ein Schlaraffenland, da die Handelsschiffe gezwungen waren, ungesicherte Routen zu nehmen wenn die Händler nicht auf den Handel verzichten wollten.
Selbst die Raumbehörde konnte dagegen nicht viel ausrichten, da nicht genügend Schiffe zur Verfügung standen, um die Piratenaktivität einzudämmen.
Als dann wenige Tagen später auch noch ein Kreaturenschwarm der Hydras auf die Atrusakolonie zu flog, entstand eine wahre Flut an Flüchtlingsschiffen. Doch hier wollte man dem Übel entgegentreten. Ein Kopfgeld auf jede Hydra wurde demjenigen zugesagt, der die Kolonie verteidigen würde. Das hatte zumindest einige Kriegsschiffe der Weze und Benetnasch angelockt, welche sich nahe der Kolonie postiert hatten und die Evakuierung beobachteten.
" Admiral Danton - die Hydras treten soeben in das System ein. Ankunft beim Planeten in ca. 3 Minuten ! ", informierte die Taktik den Admiral des Führungsschiffes. Das Warten war vorbei.
" Also dann. Last uns ein paar Monster jagen ! Schilde und Waffen auf volle Leistung - Gefechtsalarm an alle Schiffe ! "
Die Schiffe der Weze formierten sich in Sichelform, um die Hydras später umzingeln zu können, damit keine der Kreaturen flüchten konnte, während die Benetnasch in zwei Gruppen dann von oberhalb und unterhalb einrücken könnten.
Die Raketenbasis von Atrusa würde mit mehreren Salven Photonenraketen der bevorstehenden Schlacht Beistand leisten.
Dann ging es los. Die ersten Hydren näherten sich bereits der Flotte und leuchteten bedrohlich an ihrer Körperspitze auf.
" Ausweichmanöver Theta 7 - volle Breitseite auf mein Kommando ! "
Dann feuerten die Hydren ihren bioplasmatischen Schleim ab und trafen mehrere Schiffe der Weze. Zwei wurden schnell kampfunfähig gemacht und trieben schwer beschädigt von der Flotte weg. Danton gab den Feuerbefehl und die Wezeschiffe feuerten aus allen Rohren. Phasorblaster und Phasorstrahlenwerfer schnitten einige der Kreaturen auf, sprengten Teile ihrer Körperpanzerung weg, damit die Photonentorpedos ungehindert in ihre Körper eindringen konnten, die auf die Strahlensalven folgten.
Doch ein merkwürdiger Schimmer um die Hydren wendete das Blatt wieder zu Gunsten der Kreaturen. Ein Teil der Wezewaffenenergie wurde absorbiert und dann als Energiegeschoss zurückgefeuert. Die ersten Wezeschiffe vergingen in Feuerwolken.
Die Benetnasch sahen das Desaster und schienen von einem weiteren Angriff abzuraten. Wenn die Hydren das eigene Waffenfeuer gegen die Flotte verwenden konnten war eine Niederlage mit hohen Verlusten vorprogrammiert. Eine Nachricht an die Kolonie kam aber zu spät, denn die Raketen waren bereits allesamt abgefeuert worden.
Der Benetnasch Flottenführer sprang auf. " Oh mein Gott ! Wenn die Energie der Raketen zurück gefächert wird, dann wird nicht nur die Raketenbasis vernichtet, sondern das ganze Stadtgebiet und alles im Umkreis von 500 Km wird Strahlen kontaminiert ! "
" Was sollen wir tun, Captain ? ", fragte der erste Offizier vom Benetnasch Führungsschiff. Der Captain knurrte. Ihnen blieb nur eine Wahl um der Evakuierung noch etwas Luft zu verschaffen.
" Signal an alle Benetnaschschiffe - Feuer frei auf die Raketen - fragt nicht, tut es einfach ! "
Schnell formierten sich die Schiffe der Katzenwesen neu und nahmen die Raketen unter Beschuss. Wie in einer Kettenreaktion detonierten alle Gefechtsköpfe und eine Schockwelle breitete sich aus, die ein Viertel der Benetnaschschiffe beschädigte.
" Rückzug - hier können wir nicht gewinnen ! ", befahl der Captain dann und sank sein Haupt. Die Weze waren verloren und ihre Schiffe würden das nicht verhindern können, denn diese waren bereits nahezu alle vernichtet worden, während nur wenige Hydren vernichtet werden konnten.
Atrusa war gefallen.


Andaria, eine Wezefrau und Kommandantin, die mit ihren Kreuzer zur Hilfe geeilt war, konnte nur noch mit ansehen wie die Benetnasch die Raketen zerstörten, die für die Hydren bestimmt waren um die Kolonie zu schützen. Jetzt wüteten die Kreaturen im Orbit von Atrusa, feuerten ihre tödlichen Schleimladungen auf alles Leben hinunter, kontaminierten alles mit biologischen Parasitenbomben.
Wütend befahl sie dem Steuermann den Benetnaschschiffen zu folgen und ließ einen Kanal öffnen.
" Andaria an den Befehlshaber der Benetnasch - melden sie sich sofort ! "
Sekunden später erschien das Katzengesicht des Captains auf dem Bildschirm. " Hier spricht Kantrass ! Was kann ich für sie tun ? "
" Zuerst einmal könnten sie den Hyperraum verlassen und sich mir stellen, sie Mörder ! ", keifte Andaria ihn an.
" Wie ... ? "
" Sie haben richtig gehört ! Warum haben sie die Raketen abgefangen ? Atrusa ist zerstört und die Raketen hätten noch einige der Biester in den Tod reißen können ! "
" Das glauben sie vielleicht, junge Dame. Aber die Hydren absorbieren die Photonische Energie eurer Waffen, und hätten die Gefechtsköpfe ihr Ziel erreicht, wäre auch unsere gesamte Flotte vernichtet worden ! Und anstatt uns zu folgen sollten sie lieber die Überlebenden ihrer Flotte auf gabeln, die dank meines Eingreifens noch im All treiben, während die Hydren nur noch Augen für die Kolonie haben ! "
" Jetzt war Andaria sprachlos und beendete das Gespräch. Durch einen telepathischen Kontakt konnte sie die Wahrheit erkennen, die der Benetnasch ihr gegenüber brachte. Sie musste zugeben das so wenigstens einige der Weze von der Flotte überlebt hatten.
Sie ließ wieder Kurs nach Atrusa setzten und dachte nach. Doch als sie im System ankamen und den Hyperraum verließen, trafen sie auf eine Überraschung.
" Captain Andaria - ich orte ein Schedarschiff im Orbit von Atrusa ! ", meldete die Taktik. " Was ? Auf den Schirm und vergrößern ! "
Tatsächlich. Im niedrigen Orbit schwebte bereits ein Schedarschiff und scannte die Oberfläche, feuerte auf einige Bereiche, die offenbar von den Hydren kontaminiert worden waren, und das in aller Seelenruhe, während auf der anderen Planetenseite noch die vernichtende Biomasse den Hydren auf die Kontinente und Städte niederregnete.
" Haben die den die Hydren nicht bemerkt ? ", fragte Sania, die an der Kommunikationskonsole saß und fassungslos auf den Schirm starrte.
Andaria schnaubte. " Oh, ich denke die wissen genau das die Kreaturen noch da sind. Und ich habe so das Gefühl, das die Kreaturen überhaupt erst wegen der Schedaren hier sind. Ich spüre es geradezu ! "
Dann ließ sie die Hauptenergie abschalten und das ganze Geschehen weiter beobachten. Dann sprangen drei weitere Schedarschiffe, zwei Kreuzer und ein Schlachtschiff in das System. Diese zerstörten die Überreste der Wezeflotte und kommunizierten dann mit dem Schiff im Orbit.
Ein weiterer seltsamer Comstrahl ließ die Hydren dann aus dem System gleiten, ehe sie die Kruste des Planeten aufsprengen konnten. Diese Information reichte Andaria aus und befahl sofort in den Hyperraum zu springen. Sie wussten jetzt wer für das ganze verantwortlich war !


Atrusa Kolonie

Atrusa war ein Trümmerhaufen. Zumindest war dem so im Bereich der Städte. Doktor Kaxal marschierte mit einer Kampftruppe durch die zerstörten Überreste der Hauptstadt und sammelte einige Proben von den verätzten Resten der Wezekörper, die nicht vollständig durch den Hydraschleim aufgelöst oder zerfressen wurden.
Vorsichtig sondierte er einen der Wezekadaver.
" Ahh, sehr interessant. Der Scanner sagt mir, das keinerlei Serumsrückstände mehr vorhanden sind. Man wird mir also nichts nachweisen können sollte man mich beschuldigen, hahaha ! ", klickte er amüsiert und zufrieden.
Kaxal ließ mehrere Leichen und einige Bodenproben auf sein Schiff verfrachten. Später würde er sich genauer damit beschäftigen. Jetzt sah er sich auf dem ehemals belebten Marktplatz der Stadt um. Die Schedar hatten noch nicht bemerkt, das einige Weze noch überlebt hatten und sie beobachteten. Langsam und vorsichtig schlichen sie sich heran und schnappten sich irgendwelche Dinge die rumlagen, um sie als Knüppel oder Stichwaffen zu nutzen.
Einer der Soldaten schien Gefahr zu wittern. " Äh, Doktor, ich glaube hier stimmt etwas nicht ! ". Er war nervös und sah sich suchend um. Auch die Andere schienen Gefahr zu spüren und folgten dem Beispiel des Soldaten.
" Was soll hier nicht stimmen ? Ihr seht Gespenster, das ist alles ! ", winkte Kaxal ab. Doch der Wissenschaftler hatte Unrecht. Plötzlich traten mehrere verstümmelte und entstellte Körper aus den zerfallenen Gebäuden ins Freie und näherten sich wie Zombies den Schedaren. Wütendes Geschrei und Gestöhne war nun zu vernehmen und es galt den Insektoiden. Verwundert hier noch Überlebende gefunden zu haben ließ Kaxal das Feuer eröffnen.
" Töte sie - schießt sie alle über den Haufen ! ", knurrte er und begab sich zurück zum Shuttletransporter. Hier war es ihm doch ein wenig zu gefährlich.
Die Weze sprangen plötzlich vor und stürmten auf die in der Unterzahl anwesenden Schedarsoldaten zu, doch es half nichts. Gegen die Disruptorwaffen waren sie machtlos. Selbst wenn sie sie erreicht hätten, würden die Schedar sie mit bloßen Klauen niederstrecken und ihr Chitinpanzer hätte vermutlich alle Hiebe und Sticke mühelos abgewehrt.
Kurz danach zogen sich alle zum Shuttle zurück.
Wieder an Bord des Schlachtschiffes ließ Kaxal noch einmal den Planeten beschießen. Innerhalb von 5 Stunden wurde so jede Stadt nochmals von der Rache des Dr. Kaxal heimgesucht.



Vukatarg Sektor

In den folgenden 3 Wochen fanden noch 7 weitere Kolonien im Sektor die Vernichtung durch die Hydren, und jedes mal kam Kaxal um die Reste aufzulesen. Dabei wurde er beobachtet. Ein Pirat namens Dozer wollte sich so ein hübsches Sümmchen verdienen, wenn er den Weze verraten würde, wer dahinter steckte, und wo dessen Schlupfloch lag, welches er gefunden hatte.
Die canupianische Tarnvorrichtung tat dabei ihren besten Dienst. Bisher ist es noch keinem gelungen, diese mittels technischem Gerät zu umgehen, und für Piraten war es eine Goldgrube, eine solche Vorrichtung zu besitzen.
" Seht ihr dat, Männers ? Es is imma dat selbe Schiff was den Hydren hinnerherfliecht und denen Befehle erteilt ! ", sabbelte der Boss und nahm dann einen kräftigen Schluck aus der Rumflasche.
" Ja, und es wird zeit, das wir endlich mal Jemanden diese Information zukommen lassen - wir wollen Gold sehen ! ", pöbelte einer der Piraten und warf sein Messer an die Wand. Das Messer blieb stecken, da das Schiff schon mehrmals notdürftig zusammengeflickt wurde, unter anderem auch mit Holz und Stein, welche Träger oder Wände ersetzten. Ein chaotischer Schrotthaufen - genau so wie der Boss der Piratenbande einer war.
" Sei still, Gosel. Mit dir redet eh nur der Mülleimer - wenn er nicht grade überquellt ! Also misch dich net in mein Zeuch ein, klär ? ", blubberte Dozer.
" Dann flieg endlich zu den Alhenas oder zu sonst wen, aber beschaff uns unsere nächste Bezahlung, sonst ist der Mülleimer der Einzige der noch auf deinem Schiff Dienst schiebt ! ", konterte Gosel.
" Waaas ? Soll das eine Drohung sein, du Wicht ? ", kläffte Dozer und zog seine Pistole. Noch ehe Gosel reagieren konnte klaffte bereits ein großes Loch in seinem Bauch. Dann sackte er leblos zusammen. Dozer sah sich um.
" Will sonst noch wer auf sein Gold verzichten ? Nein ? Also gut. Steuer - Kurs auf das Alhenateritorium ! "


Einige Tage später im Alhenagrenzgebiet

" Es tut mir leid, Mr. Dozer, aber ich kann ihnen leider kein Gold anbieten - egal was sie uns an Informationen zukommen lassen wollen ! ", sprach der Regent der Alhenastation in einem hochnäsigen Tonfall, welcher auch eine gewisse Anwiederung wieder spiegelte. Dozer knurrte.
" Wie sie meinen - aber sie sollten wissen, das es um die Schedar geht - um äin gänz besönderen Schedäär ! Aber sie wollen ja nix hergeben ! ", antwortete der Pirat abfällig. Der Regent schien genervt zu sein.
" Hören sie, Pirat, sie sind hier nicht willkommen. Mit Hunden wie euch wollen und werden wir in diesem Sektor nichts zu tun haben ! Verschwinden sie besser schnell ! "
Um die Drohung zu untermauern, ließ der Regent einen Torpedo auf Dozers Schiff feuern. Er war zwar auf minimaler Kraft eingestellt, hatte aber genügend Wirkung erzielt, um Dozer für einige Tage mit Reparaturen zu beschäftigen.
Wie konnte ein Pirat es wagen, den Alhena in ihrem Territorium einen Infohandel anzubieten ? Außerdem wussten sie unlängst das es um einen gewissen Dr. Kaxal ging, und diesen würden sie schlichtweg einfach weiter wüten lassen, denn er nahm ihnen und den Alamaken die Drecksarbeit ab. Die Weze wurden dezimiert und den Alhena und Alamaken würde man nichts anhängen können, denn ihre Rache gegenüber den Weze folgte den Schedar im gedanklichen Beisein. Zudem war das sehr viel kostengünstiger als wertvolle Raumschiffe in die Wezeregionen zu schicken. Diese bräuchte man erst wenn es denn zeit wäre, Käfer zu zerquetschen.
Dozer setzte fluchtartig zum Rückzug an. Wenn er Glück hatte, würde sein Schiff den Hypersprung heil überstehen.


Während die Hydren weiter wüteten, hatten die Weze und Benetnasch inzwischen Kriegsrat gehalten und einen Gegenangriff vorbereitet. 11 Welten waren in den vergangenen Wochen gefallen und viele Millionen Weze wurden Opfer eines einzigen Schedars welcher auf den Namen Dr. Kaxal hörte !
Sie mussten diesen irren Schedar um jeden Preis stoppen. Spionageaktivitäten und einigen teuren Verhandlungen mit den Canupianern, um dessen Hilfe zwecks getarnter Observation zu bekommen, hatten den Stützpunkt des Schedars offenbart. Er befand sich mitten im Hauptsystem des Vukatarg Sektors - im Vukatarg System. Die Phalanx war stark befestigt, und mehrere Schiffe patrouillierten ständig in den umliegenden Sektoren, um jeden Feind frühst möglich zu erkennen, sollte man versuchen dieses Sektor auszukundschaften.
Doch die Benetnasch hatten einen Plan.
Bereits drei Tage später wurde dieser umgesetzt. Mehrere getarnte canupianische Sturmfregatten näherten sich jedem der Scoutschiffe der Schedar und auf Kommando würden sie diese vernichten und dessen Plätze einnehmen und dann mit gefälschten Funksignalen falsche Nachrichtenangaben zur Phalanx senden, damit sich die Flotte der Benetnasch und Weze ungestört dieser nähern könnte. Alles musste gut organisiert sein und für Fehler war kein Platz. Dank telepathischer Eingebung erkannten die Weze, das die Canupianer es diesmal ernst meinten, da sie selber befürchteten, das ihre Welten die nächste Ziele der Schedar werden könnten. Die Gefahr verraten zu werden konnte so ausgeschlossen werden.
Als die Hydren erneut auf eines der Systeme zu flogen, nutzen die Alliierten diese Chance, um den Plan durchzuführen. Langsam pirschten sich die Fregatten an die Scoutschiffe heran und nahmen sie ins Visier - dann das Signal und kurz darauf waren 15 Wachschiffe der Schedar aus dem Weg geräumt und durch canupianische ersetzt worden.
Diese verfolgten nun die Flugrouten der Scoutschiffe und sendeten in regelmäßigen Abständen die angehörten und jedes mal leicht veränderten Signale an die Phalanx.
Sieben Stunden mussten sie durchhalten und unentdeckt bleiben, dann wäre die Flotte in idealer Angriffsposition.



Vukatarg Sektor - Kaxals Schlachtschiff

Fünf Sternsysteme waren noch übrig, dann wäre der Sektor endgültig vom Wezeabschaum leergefegt. Kaxal konnte es kaum erwarten weitere Raumgebiete anzugreifen. Doch er durfte nicht zu voreilig handeln. Zu tiefes Vordringen in den Wezeraum würde ihn von der Versorgung der Phalanx abschneiden. Zuerst musste dieser Sektor also befestigt werden, damit die Weze nicht auf dumme Gedanken kämen, oder andere Völker. Das Kolian-Rixx System schien der geeignete Ort dafür zu sein einen Grundstein zu legen.
Es lag mitten in einem riesigen Ringnebel, der durch die Supernova eines Nachbarsterns vor mehr als 900 Jahren entstanden war. Dieses System hatte daher einige wertvolle Welten, welche neben ihrer Bewohnbarkeit auch reichlich Rohstoffe zu bieten hatte - inklusive der Möglichkeiten Gasminen zu errichten mit denen man den Ringnebel anzapfen könnte.
Bestens geeignet um hier mehrere Kolonien für die Schedar zu errichten, welche Berg und Nahrungsanbau leiten könnten. Das wiederum würde weitere Schedargruppen anlocken und mit etwas Gegenleistung würden auch diese dort ihre Kolonien errichten dürfen.
Doktor Kaxal saß auf seinem Kommandostuhl und beobachtete zufrieden, wie die Hydren den winzigen Planeten Jask niederbrannten. Diese kümmerliche Welt war vollkommen wehrlos gewesen. Eigentlich zu schade, denn er hätte die Weze gern in einem verzweifelten Überlebenskampf gesehen, den sie niemals hätten gewinnen können. Seltsam das keine Schiffe vertreten waren um diese Kolonie zu verteidigen. Vermutlich fürchteten sie nur höhere Verluste.
Er klickte vergnügt und verleibte sich einige Nagetiere ein. Er hatte schon mehrere Tage nichts gegessen und viel Energie für sein experimentellen Kreaturenkontrollstoff investiert. Bestimmte Signale, die man auf eine infizierte Kreatur sendete, würden dem Serum eine bestimmte elektrische Entladung entlocken, welche den Nervenmustern dieser Kreaturen entsprach. Leider hatte er bisher noch nicht genügend Zeit gefunden, um weitere Befehle zu generieren, daher gab es nur ein - Hier hin ! - Angriff ! - Flucht ! - und Schlafen !
Doch er würde alsbald Befehle wie - Zerstöre das ! - oder Vernichte einen bestimmten Weze !, in das Serum einfügen. Wenn ihm das gelingen würde, könnte er auch die Amöben besser kontrollieren, und ihnen verbieten die Hydren zu fressen.
Doch noch waren diese überdimensionalen Fressmaschinen unkontrollierbar. Ein Versuch vor einigen Tagen hatte schlimme Folgen nach sich gezogen und mehrere Schiffe gekostet. Vorerst also mussten sie weiterhin im Energienetz gefangen bleiben.
" Taktik - machen sie Meldung wenn Jask zerstört wurde ! Ich ziehe mich in meine Kammer zurück ! "
" Ja, Doktor ! "



Vukatarg System - Dr. Kaxals Laborphalanx

" Ausweichmanöver Lokar 3 - vordere und seitliche Phasorbatterien auf volle Überlastung und auf mein Zeichen 5 Sekunden Direktbeschuss ! ", brüllte der Captain.
" Captain - 4 Kreuzer voraus auf Abfangkurs ! "
" Verflucht - wo ist die Deckung ? "
RUMMS
Mehrere Treffer ließen das Schiff aufheulen und Schotts knackten. Sogar auf der Brücke gab es einen Hüllenbruch, welcher aber sofort von einem Notfeld versiegelt wurde, ehe die Crew sich im Vakuum wiedergefunden hätte.
" Artillerieschiff achtern - es feuert ! ", rief der taktische Offizier.
" Ausweich.... ahhhh .. ! " KRUUUMMMSS
Der Treffer saß.
Das gesamte Heck des Wezekreuzers wurde von der Antimaterieladung des Schedarschiffes pulverisiert. Somit war das Führungsschiff der Wezeflotte außer Gefecht gesetzt. Den Benetnasch erging es nicht besser. Die Verteidigung der Phalanx hatte man geradezu unterschätzt und zum Teil falsch ausspioniert. Neben einigen Artillerieschiffen waren hier auch schwere Verteidigungsanlagen postiert, mit denen keiner gerechnet hatte. Unzählige Torpedos und Disruptorwellen hagelten auf die Benetnasch und Wezeschiffe ein, zerstörten Eines nach dem Anderen. Doch damit noch längst nicht Genug ! Ein Anti-Hyperraumfeld-Generator störte den gesamten Bereich und verhinderte eine Flucht mit den Sprungtriebwerken, so als hätten die Schedar genau gewusst, das sich eine Angriffsflotte der Phalanx näherte, und dementsprechend eine Verteidigung organisiert.
Nahezu die Hälfte der Flotte lag bereits in Trümmern, als einem der Schlachtschiffskapitänen etwas auffiel. Ein seltsames, violett bläulich schimmerndes Schiff hielt sich in der Nähe einiger Asteroiden auf.
" Taktik - scannen sie das Objekt nahe der Asteroiden an folgender Position ! ", ordnete der Kapitän an und übermittelte die Gebietsdaten. Kurz darauf kamen die Ergebnisse.
" Es ist ein kleines Raumschiff, Sir ! Etwa 22 m lang und ich orte 3 Lebensformen an Bord - Gedarier, Sir ! "
" Gedarier ? Was haben die denn mit den Schedar am Hut ? Egal, das Schiff muss zerstört werden - Sofort ! "
" Aber Sir, wir haben mehr als genug mit den Sche.... ! " " SCHWEIG ! Ich gebe hier die Befehle - und vertrauen sie mir ! Vernichten sie es - SOFORT ! "
Der Blick des Captains ließ keine weiteren Diskussionen zu, das merkte der taktische Offizier sofort. Schnell visierte er das Schiff an und ließ es in einer Salve Torpedos verglühen.
Der Captain wusste offenbar etwas, was sonst keiner gewusst hatte. Überhaupt war sehr wenig über das Volk der Gedarier bekannt da sie sehr zurückgezogen leben, aber was nun folgte schien einem Geniestreich gleichzukommen.
Fast 70 Prozent der Schedarverteidigung löste sich auf - alle Geschützsysteme waren nichts anderes als Holographische Meisterwerke der Gedarier gewesen. Diese waren sehr wohl in der Lage, Holoenergie umzuwandeln und als reale Geschosse auf einen Feind zu schleudern, und fast wäre die gesamte Flotte durch ein paar in Form gepackte Lichtteilchen vernichtet worden.
Jetzt aber hatte sich das Blatt gewendet und die Schedar waren hoffnungslos unterlegen. Jedes Käferschiff konnte nun von mehreren Schiffen der alliierten zugleich angegriffen werden, und die Phalanx selber hatte keine Waffen. Nur ein starker Schild schütze das Bauwerk gepaart mit einer ebensolchen Panzerung. Doch beides sollten weder Weze noch Benetnasch davon abhalten, das Konstrukt einzunehmen, um da die experimentellen Daten zu gelangen.


Nachdem die Verteidigung ausgeschaltet wurden hatte man mit dem Enterangriff begonnen. Fast 3 Stunden hatte es erbitterte Kämpfe auf der Phalanx gegeben, bis diese endlich übernommen werden konnte. Die Schedar hatten bis zum letzten Chitinpanzer erbittert versucht, die Zentrale und die Labore zu verteidigen, doch angesichts der Überzahl der Weze, Benetnasch und sogar einiger canupianischer Amazonenkrieger mussten sie Letztenendes klein beigeben. Doch damit war das Gefecht noch nicht vorbei, den inzwischen war Dr. Kaxal zurückgekehrt, und was er hier vorfand brachte ihn an den Rand einer Käfernova. So fluchend und tobend hatte man ihn schon seit Jahren nicht mehr erlebt. Sieben Schedarsoldaten überlebten seine Wutausbrüche nicht, dann schlagartig wurde er gelassen und ruhig, nahm im Kommandostuhl platz und befahl den Angriff auf die Flotte. Dieses mal sollten die Weze seine Pläne nicht vereiteln !
Der Hyperraumstörer war noch aktiv. Das verschaffte den Schedar einen kleinen Vorteil. Der Generator war in einem der größten Asteroiden tief in dessen Kern eingebaut und würde sicher einige Minuten Dauerfeuer der gesamten Flotte überstehen, ehe der Fels brechen und das System Schaden nehmen würde.
Kaxals Schlachtschiff und seine Begleitschiffe stürzten sich der Alliierten Flotte entgegen - mit im Schlepptau der Schwarm der Weltraumhydren.


Alarmsirenen heulten auf und der Anblick des Hydraschwarms ließen Furcht und Angst unter den Besatzungen der Weze und Benetnasch entstehen. Die wenigen canupianischen Schiffe tarnten sich einfach und verschwanden aus dem Zielgebiet.
Der Flottenkommandant schlug mit der Faust auf die Sitzlehne. " Verdammt - wehrt euch so gut ihr könnt. Befehl an die Flotte - Feuer nach eigenem Ermessen ! "
Sofort eröffneten alle Weze und Benetnaschschiffe das Feuer und buchteten die Hydren zu. Dabei achteten sie darauf, das nur schwer verletzte Hydren mit Torpedos beschossen wurden, damit diese nicht die gesamte Photonenenergie absorbieren und auf die Schiffe zurück fächern würden. Dennoch wurde auch ein Teil der Strahlenwaffen absorbiert und zurückgeschleudert. Fusionsminen waren hier die Beste Angriffswaffe, denn die Energien dieser Minen konnte konnte nicht auf das Schiff zurückgeworfen werden, sondern verpuffte einfach im All.
Schnell konnten einige Hydren ausgeschaltet werden, aber die Schedarschiffe stifteten bereits Unheil. Sie beschossen die Flotte so, das die Schiffe Flug und Kampfunfähig wurden, damit die Hydren sie genüsslich vom Himmel pusten könnten, und nebenbei nutzten die Schedarkreuzer die Hydren als lebendige Schildschiffe gegen das Feindfeuer. Es sah schlecht aus für die Flotte. Dreiviertel der Schiffe wurden bereits als Verlust verzeichnet und im Gegenzug wurden nur Einzehntel der Hydren getötet oder verletzt.
Dann geschah etwas, womit nicht mal Dr. Kaxal gerechnet hatte. Aus dem Systemkern schnellten plötzlich mehrere Schwärme Raumamöben auf das Massaker zu und griffen die Hydren und Schedarschiffe an. Die Canupianer hatten keineswegs die Flucht ergriffen, sondern die Energienetzgefängnisse der Amöben zerstört. Aus Rachewut, unermesslichem Jagdtrieb und um ihren Hunger zu stillen, griffen die Amöben jetzt ihre Peiniger und dessen Gefolge an, Verschlangen Schedarschiff und Hydra, räumten so innerhalb weniger Minuten das Schlachtfeld auf. Die Gunst der Stunde nutzten die Weze und Benetnasch um sich zurückzuziehen. Niemand wollte den Amöben zum Opfer werden. Der Gedanke in einem solchen Körper langsam aufgelöst zu werden war den Benetnasch geradezu zu wieder, und den Weze erging es nicht anders.
Sie hofften alle das damit die Gefahr von den Schedar endlich gebannt wäre. Ein letzte Angriff auf die Hyperraumstöranlage und dann konnten sie endlich den Sprungantrieb aktivieren und den Sektor verlassen.


Vukatarg Sektor

Endlich kehrte wieder Frieden in den Vukatarg Sektor ein. Es gab zwar noch einige kleinere oder größere Gefechte mit den Piratenfraktionen, doch diese wurden auch schnell beseitigt oder vertrieben und die Handelswege wieder sichergestellt und freigegeben. Viele zerstörte Welten würden noch in Jahrhunderten davon zeugen, was nur ein einziger Schedar anrichten könnte, wenn dieser verrückt genug wäre, nicht vor Völkermord zurückzuschrecken. Dazu kam noch, das Niemand genau sagen konnte ob Kaxals Schiff der Vernichtung im Kampf mit den Amöben entgangen ist, oder flüchten konnte. Niemand wollte behaupten das dieser Schedar für immer aus dem Gefüge des Raumes geschliffen wurde. Wenn er noch lebte, dann würde er sicher wieder versuchen, irgendwo in der Galaxis Unheil zu stiften und sich für seine Niederlage entsprechend zu rächen.
Die Weze waren bereit erneut in den Kampf zu ziehen sollte es erforderlich sein. Und auch die Benetnasch, die nun stärker als zuvor mit den Weze gemeinsame Sache machten und ein Bündnisdokument unterzeichnet hatten, waren mehr als bereit, sich mit Schedaren, den Alamaken und wie sie alle hießen, jene Rassen die mit brutaler Gewalt die Herrschaft an sich reißen wollen würden, entgegenzustellen.
Und zum Ersten mal seit vielen Jahren sind die Weze endlich wieder in friedliche Verhandlungen mit den Canupianer zusammengekommen. Gemeinsam würden sie versuchen das zu schaffen, das die uralte Rassen mit dem Signal vor einigen Jahrhunderten bezwecken wollte - das alle friedlich nebeneinander und miteinander leben würden und sich die Reichtümer der Galaxis teilen würden.


Irgendwo im Vukatarg Sektor

Still zogen die Sterne ihre Bahnen, und noch stiller zog ein Schedar seine Rachepläne weit hinaus in die Ferne, welche seine winzige Sichtluke preis gab, hinter der der Schedar - der einzige Schedar - der das letzte Gefecht vom Vukatargmassaker durch die Amöben überlebt hatte, eingesperrt in dem Rettungskokon darauf wartete, gefunden zu werden. Der Antrieb des Kokons war beschädigt, und somit konnte der nächste bewohnbare Planet nicht angeflogen werden, und der Kokon würde sich nicht zu einer Sendeanlage umwandeln können. Wie lange würde es wohl dauern, bis man ihm - Dr. Kaxal - den Pfad zur Rache erneut öffnen würde ? Er stand am Rande des Wahnsinns.
" HAHAHA - Weze, wartet nur auf mich, hahaha - wartet in aller Seelenruhe auf euren Untergang, hahahaaa ! "


ENDE
Atax
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[EX16] SU01 MR Luzifer - DIE SUPERSPHÄRE

Beitrag von Atax »

DIE SUPERSPHÄRE


Das Jahr 2801 GZ

Obwohl es schon einige Jahrhunderte her war, seit ein uraltes Signal aus der Tiefe des Raumes
die Völker erreichte, die auf dem dazu nötigen technischen Stand waren, und ihnen das
Geheimnis der Überlicht schnellen Reise vermittelte, war die Galaxie heute zum Großteil noch
immer unerforscht, und es gab noch viele Rätsel und Geheimnisse zu ergründen.
Eines der größten Geheimnisse der Galaxis schien kürzlich eine Tiefenraumsonde der
Alamaken entdeckt zu haben.
Die Informationen die die Sonde zur Heimatwelt der Alamaken sendete, wurden als oberste
Geheimpriorität eingestuft und selbst die Erwähnung in der Nähe Nichtbefugter, würde mit dem
Tode bestraft werden.
Die Alamaken wollten unbedingt die Ersten sein die dieses Objekt, welches die Form einer
perfekten Sphäre hatte, erforschen würden. Doch mangelte es ihnen an wissenschaftlicher
Stärke. Da die Alhena ihre engsten Verbündete waren, und sie im Bereich der Forschung und
Wissenschaft einen erheblichen Fortschritt gegenüber den kriegerischen Alamaken hatten,
weihte man einige Ausgewählte über den geheimnisvollen Fund ein.
Das Interesse war groß, weshalb die Alhena nicht nur Personal bereitstellten, sondern auch
technologische Forschungseinrichtungen bereitstellten.
Die Daten die die Tiefenraumsonde von dem geheimnisvollem Objekt nahe der galaktischen
Außenzone in regelmäßigen Abständen sendete, waren eindeutig. Mit einfachen Mitteln wäre
eine Erforschung zu riskant und vermutlich nicht durchführbar, denn die Sphäre hatte immerhin
eine Massenskala von mehreren Sonnen der gelben Standartklasse von ca. 1 bis 2 Millionen
Km Durchmesser.
In aller Eile entwickelten Ingenieure der Alamaken ein geeignetes Forschungsschiff auf der
Basis der Rubinfregatte und modifizierten die Grunddaten entsprechend. Die neue Schiffsklasse
wäre Robust genug um die dort vermuteten Schwerkraftbelastungen auszuhalten. Die Alhena
unterstützen den Bau wie angekündigt mit ihrer Technologie, um alle wissenschaftlichen
Arbeiten unabhängig von anderen Quellen selbst in voller Bandbreite ausführen zu können. Das
Schiff sollte 4 Labore enthalten: Ein Planetarisches, mit dem man alle möglichen Daten und
Eigenschaften von Planeten untersuchen konnte, ein Astrologisches Labor für Raumphänomene
aller Art, ein Geologisches Labor für materielle Proben sowie ein Biologisches Labor um
mögliche Lebensformen zu untersuchen.

Auch fehlte es dem Schiff nicht an der Bewaffnung. Im Notfall könnte sich das Schiff gegen
mehrere Gegner behaupten, unerwünschte Forschungsschiffe anderer - besonders feindlicher
Imperien, entgegenstellen und diese vernichten, sollte man welche antreffen. Neben 4
montierten Laserkanonen, gab es noch einen Mehrrichtungslaserturm auf dem Top, sowie eine
Plasmakanone unterm Rumpf. Zudem besaß das Schiff zwei Ionentorpedowerfer und war trotz
seiner geringen Größe bewaffnet wie ein kleiner Kreuzer. Drei Defensivsysteme sollten für
Ausreichend Schutz sorgen. Der -standart Flugdeflektor am Bug, ein Magnetschildsystem mittig
am vorderen Rumpfbereich, sowie ein PLasmaschildsystem, welches seitlich in Wölbungen
untergebracht war.
Zudem konnte das Schiff in einer Atmosphäre navigieren und landen, und es gab ein Fahrzeug
für 4 Personen, welches zur Oberflächenerkundung dienen würde und zusätzliche
Lademöglichkeit für tragbare Ausrüstung bot.
Der größte Teil der Besatzung würde aus Alamaken bestehen, der Rest aus Alhenapersonal,
welches aber in allen Bereichen vertreten war. Dieses sollte zugleich auch ein Test für
zukünftige gemischte Besatzungen auf alamakischen oder alhenischen Schiffen sein.
Nach mehreren Monaten Entwicklung und Bau war es soweit. Das Schiff wurde auf den Namen
Luzifer getauft und besaß 5 Decks voller Ausrüstung die man in das nur 116 m lange Schiff
förmlich rein gequetscht hatte. Einige Systeme waren im Grunde für größere Schiffstypen wie
z.B. Zerstörer oder Kreuzer vorgesehen, unter Anderem die Plasmakanone, die am unteren
Rumpf montiert wurde.
Insgeheim wurde die Crew organisiert, eingeweiht und mit entsprechenden
Missionsbestimmungen mit der Erforschung des Objektes beauftragt.

Die Mission begann, und um Treibstoff und Zeit zu sparen, wurde das Schiff mit einem schnellen
Frachttransporter für Raumschiffsteile von Großkriegsschiffen in die Nähe der galaktischen
Randzone befördert. Von dort waren es nur noch wenige Tage Hyperflug bis zum Objekt.
Was würde sie dort erwarten ?


Galaktisches Randgebiet nahe des Sphärenobjekts
Nachdem der Frachttransporter das Schiff abgekoppelt hatte flog es aus eigener Kraft weiter
Richtung Sphäre. Der Flug verlief ruhig und ohne Zwischenfälle. Der Antrieb schnurrte wie eine
Benetnaschdame und war nach nur kurzen Kühlphasen wieder sprungfähig, so das die Luzifer
nach 50 Stunden Dauerbetrieb nur rund 8 Stunden Flugpause benötigte. Im Maschinenraum
prüften die Techniker immer wieder die Einstellungen und die ordnungsgemäße Funktionalität
des Hyperkerns und aller anderen Schiffssysteme, die von hieraus überwacht werden konnten.
Soweit draußen waren sie in jeder Hinsicht auf sich allein gestellt und wenn hier etwas schief
ging, dann wären sie verloren. Es würde Wochen oder Monate dauern ehe ein Rettungsschiff
hier eintreffen würde.

Leise, gedämpft von der Glaskuppel vor dem Hyperkern, in der die energetischen Blitze wie in
einer Plasmakugel um die magnetischen Verteiler zuckten, beobachtete ein Crewmitglied die
Überwachungsanzeige des Kühlsystems der Hyperraumtriebwerke.
" Ein gutes Kühlsystem, alle Achtung ! ", staunte der Techniker Lor, ein Alhena, der noch nicht
lange Dienst in der Raumflotte tat. Obwohl seine Spezies reptilisch und an Wärme gewöhnt ist,
war den Alhenas hier oftmals sehr warm, da Alamaken von einer vulkanischen Welt stammten.
Die Temperaturen im Schiffsinneren waren daher recht hoch, aber man nahm Rücksicht auf die
Alhena, und man stellte eine angenehmere Wüstentemperatur ein. Alamaken brauchen zwar
eine Weile um sich anzupassen, aber der mehrwöchige Transportflug gab ihnen reichlich
Gelegenheiten.
Lt. Commander Grak - auch Chief Grak genannt, hatte das Kommando im Maschinenraum, und
saß an einer weiteren Konsole, wo er die Energieverteilung und allgemeine Einstellung des
Kerns überprüfte und gelegentlich etwas neu einstellte.
" Natürlich ist es gut - es ist alamakisch, hahaha ! ", antwortete er dem Alhena. " Die Besten
Ingenieure haben Monate damit verbracht, alle möglichen technischen Spielereien so klein wie
möglich zu komprimieren und in dieses Schiff zu quetschen. Und obwohl wir gut 4 Tage mit
Hyperraumkraft flogen, brauchte der Kern nur 2 Pausen von je 8 Stunden Abkühlphase. Das soll
mal einer nachmachen, und ich fress diesen Schraubenschlüssel ! "
Grak war schlichtweg begeistert von dem Schiff, da es die neuste technische Komponente
innerhalb der Raumflotte war - und er wurde hier zum Maschinisten ernannt. Mit Stolz tätschelte
er das Pult an dem er saß, weil das kleine Schiff die Leistung eines größeren Schiffe brachte,
grinste Lor an und hielt demonstrativ einen Werkzeugschlüssel hoch und biss mehrmals die
Zähne zusammen.
" Mit oder ohne Baarattsoße ? ", entgegnete dieser ebenfalls grinsend.
" Haha, natürlich ohne ! Wir Alamaken sind hart im nehmen ! "
Grak zwinkerte mit dem rechten Auge und schob das Werkzeug zurück in seinen Gürtelhalfter,
an dem noch zahlreicher anderer Schnickschnack hing. Das meiste davon alles sein
persönliches Werkzeug welches er Maßgießen ließ.
Ein weiterer Alamake mischte sich in das Gespräch ein - Ensing Jassad. " Ihr Wort in meinen
Ohren - ich werde ihnen den Schlüssel persönlich servieren, den vor 2 Jahren tat ich Dienst auf
einer lyrianischen Hoheitsfregatte, um etwas über Triebwerke zu lernen, und die flog ganze 6
Tage ohne Stopp im Hyperraum. Die Fregatte hatte etwa dieselben Ausmaße wie die Luzifer.
Möchten sie, das ich den Schraubschlüssel vorher erwärme ? Kaut sich vielleicht besser ? ",
grinste Jassad.
" Sehr komisch - haben sie nichts zu tun ? ", grummelte Grak, der wiedereinmal in sein eigenes
Fettnäpfchen getreten war. **Angeben lohnt sich nicht wenn du nicht genau weißt, das es sich
lohnt ! ** , wurde ihm mal gesagt. Musste wohl Jemand von der Akademie gewesen sein, in der
der alles über Raumschiffstechniken gelehrt bekam.
Das Intercom ertönte und die Stimme von Captain Harlak erklang und informierte die Crew das
sie sich nun nah der Sphäre befanden und auf Überlicht abbremsen müssten, da die
gravimetrischen Eigenschaften das Hyperraumfeld zum kollabieren bringen würden.
Grak sprang auf und klatschte die Hände zusammen. " Also gut Männer ! Wir sind fast am Ziel,
also schnell nochmals die Sub und Überlichttriebwerke prüfen. Wir wollen unseren Captain ja
nicht zusätzlich ausbremsen ! "


Auf der Brücke war alles ruhig. In sicherer Entfernung war das Schiff aus dem Hyperraum
gesprungen und näherte sich nun mit vierfacher Lichtgeschwindigkeit dem Objekt. Es war
gewaltig und nahm schon den ganzen Bildausschnitt ein. Die Crew war erstaunt, das dieses
Objekt trotz seiner enormen Größe und Masse eine perfekte Kugel ergab, die trotz starker
Rotationskräfte nicht abflachte, wie es bei Planeten oder anderen schnell rotierenden
natürlichen Objekten der Fall war.
Captain Harlak betrat die Brücke, starrte für einige Momente den Bildschirm an und begab sich
dann zu seinem Sitzplatz mittig der Brücke. Er rieb sich die Kinnausläufer und dachte kurz nach.
" Was sagen denn die Sensoren ? ", fragte Captain Harlak schließlich und zerriss die Stille auf
der Brücke, die nur von dem leisen Summen der Computer und Schalttafeln begleitet wurde.
" Das Objekt hat einen Durchmesser von rund 14 Milliarden Km. Entspricht etwa der Größe
eines Standard Sternensystems von ca. 6 - 10 Planeten. ", antwortete Nodon, ein Alhena der an
der Navigation saß, und fast ungläubig die Scannerdaten ablas.
Harlak hätte es ohne die eingeblendete Grafik auf dem Hauptschirm sicher nicht geglaubt, und
auch ein Überprüfen der Sensoren ergab keine Fehler. " So wie es aussieht ist das Ganze
künstlich erbaut wurden. Ich erkenne in gleichmäßigen Abständen Öffnungen am
Äquatorbereich, in denen offenbar starke gravimetrische Schwerkraftfelder herrschen. Nach
Berechnungen vom Abstand der Öffnungen zueinander müssen das in etwa 40000 entlang des
Äquators sein. ", erklärte Rulger, der 1 Offizier der Luzifer, der sich grade mit dem
Sicherheitschef Boras den taktischen Sensorenbericht ansah.
" Künstlich erbaut ? " Die Frage ob es natürlich oder künstlich war wäre damit geklärt, aber
Harlak mochte sich den Umfang einer solchen Bauaktion nicht vorstellen können.
" 40000 Öffnungen entlang des Äquators ? Interessant. Vergrößern Sie mir mal eine davon ! "
Schnell schaltete der Bildschirm um, ließ aber nur eine schwarze Fläche erscheinen, an dessen
Öffnung ein wenig Licht herausdrang - kaum mehr als ein Glimmen.
" Infrarotansicht ! ", befahl Harlak.

Jetzt sah man deutlich die Oberfläche des Objektes, welche wohl aus unzähligen Fragmenten
bestand von denen jedes 1000 Quadrat Km Umfang besaß und nahtlos an den aufsteigenden
Kraterränden der Öffnungen anschlossen. Die Kraterrände hatten eine etwa 3000 km hohe
Kegelform - und man hätte sie mit einfachen Vulkanen vergleichen oder verwechseln können,
nur das diese die Größe von Monden hatten und eine recht glatte Oberfläche besaßen. Die
runde Öffnung in der Kratermitte hatte einen ca. 500 Km Durchmesser, bot also mehr als
genügend Platz um mit der Luzifer hindurch zufliegen. Vorerst aber mussten noch einige Daten
gesammelt werden. Einfach in ein unbekanntes Konstrukt hineinzufliegen könnte tödlich enden.
" Woraus besteht die Hülle von dem Ding ? ", fragte der Captain schließlich.
" Kann ich nicht sagen, Sir. Das Material ist uns vollkommen unbekannt, aber es ist mindestens
10 mal so dicht wie unsere Monotanuimhülle. ", antwortete Rulger, der grade die neusten
Sensorendaten an der Wissenschaftskonsole ablas
Harlak grübelte. " Also ist es kein Neutronium. Es könnte sich vielleicht um Keltarium handeln. Ein
Stoff den die Noosians mal in einem Feldversuch entwickelt hatten. ", sprach Harlak und tippte
an seiner Sesselkonsole. Der Bildschirm änderte sich und zeigte einige Informationen aus dem
Computer.
" Hier. Der 1 Meter große Keltariumklotz hielt genau 2,35 Stunden Dauerfeuer einer
alamakischen Plasmakanone vom Typ 1 aus und war auch vergleichsweise so dicht. Wir haben
eine Typ 5 Kanone an Bord, und Anbetracht der Tatsache - ich gehe mal davon aus - das die
Hülle da mindestens ein paar tausend Km dick ist, würden wir sicher dennoch Wochen oder
Monate benötigen um uns da hindurchzufräsen. "
" Und Anbetracht der Tatsache, das unsere Plasmakanone durch diese Belastung schon nach 1
Stunde zusammenschmelzen würde oder uns spätestens nach 2 Tagen keine Schiffsenergie
mehr zur Verfügung stünde, wäre das ein Ding der Unmöglichkeit ! ", gab Boras hinzu.
Harlak nickte. Ein Zugang mit Waffengewalt zu schaffen wäre also schon mal ausgeschlossen.
Arrow, der alamakische Pilot, rieb sich die Hände: " Dann heißt das wohl, das wir so oder so
durch eine dieser Öffnungen fliegen müssen wenn wir mehr über das Objekt erfahren wollen -
endlich mal wieder richtige Arbeit für uns ! ", gluckste der Alamake und stieß dem
Alhenanavigator neckisch in die Seite.
" Inder tat, Mr. Arrow – Inder tat ! "


Der Captain ließ das Schiff für einige Minuten über die Oberfläche fliegen und mit den Sensoren
abtasten. Die Elemente waren nahezu perfekt zusammengefügt worden, und es gab keinerlei
Anzeichen für Beschädigungen durch Asteroiden oder durch die enormen Fliehkräfte die an dem
Material wirken mussten. Nähere Scans der Umgebung bestätigten das der Raum nahezu leer
war. Keine Asteroiden, nicht mal Partikel von Mikrobengrößen schien es zu geben. Die
Vermutung lag nahe das alles zum Bau dieser Sphäre verwendet wurde.
Der Entschluss stand fest. Sie mussten da irgendwie hereinkommen, denn von hier gab es
keine weiteren Erkenntnisse zu holen.
Langsam mit knapp 1000 Km/m näherte sich die Luzifer dem vulkanähnlichen Berg, dessen
Rand allein schon 3000 km Höhe erreichte. Alleine eine dieser Öffnungen nachzubauen schien
ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Wo kam all das Material dafür her ? In der näheren
Umgebung hätte es nie soviel Materie geben können. Die Sphäre musste unglaublich alt sein.
Ehrfürchtig betrachtete die Crew den Bildschirm mit der sich langsam nähernden Öffnung.
" Abbremsen auf 100 Km/m, wir wollen nicht zu schnell in etwas hineinfliegen was wir nicht
kennen ! ", ordnete Harlak an.
" Geschwindigkeit jetzt bei 100 Km/m - leichte Schwerkraftverzerrung voraus ! ", bestätigte der
Steuermann.
" Magnetschirm ein - Flugdeflektor auf volle Kraft voraus - Plasmaschilde in Bereitschaft halten !
"
Harlak war zwar Jemand der gern mit Waffengewalt durch die Schiffsrümpfe seiner Feinde
sprang, aber er war nicht dumm. Wie alle Alamaken war auch er recht vorsichtig, grade wenn es
um das Unbekannte ging. Zudem war das Schiff hier quasi in der Testphase seines Bestehens.
Und diese Vorsichtigkeit hatte sich auch dieses mal bewährt.
Als das Schiff in die Öffnung hineinflog, war es beinahe so, als wären es gegen einen
Asteroiden geprallt. Heftige Schwerkraftverzerrungen zogen oder rissen an allen Seiten zugleich
am Schiff.
Noch während sich alle fast panisch an ihre Sitze klammerten, und das Schiff nach oben riss,
wurde es auch schon wieder runtergezogen oder seitlich weggedrückt und zeitgleich stark
abgebremst oder beschleunigt. Das SIF System und der Stuckturfeldmesser lagen im Roten
Bereich und Alarmsignale fluteten die Brücke.
Zum Glück hatte Arrow den Autopiloten noch aktivieren können, und dieser schob das Schiff
innerhalb von 20 Minuten durch dieses Achterbahnfahrt des Grauens, dann endlich ließen die
Verzerrungen nach und das Schiff schien wieder manövrierbar zu sein.
" BERICHT ! ", brüllte Harlak verärgert, machte sich so seiner Unwohlgefühlen etwas Platz -
hätte er sich doch fast übergeben müssen.
" Schiff steht noch ! Nur minimale Schäden an der Hülle und an den Strukturfeldern " , meldete
die Taktik, die die ersten Schadensmeldungen erhielt. " Hauptfunksystem ausgefallen ! ",
meldete Surr, der Alhena der für die Kommunikation zuständig war.
Dann ertönte der interne Bordfunk, was bedeutete das sie zumindest zu den anderen Decks und
Bereich des Schiffes jederzeit Kontakt hatten. " Grak an Brücke - schwerer Maschinenschaden
am Sublichttriebwerk - müssen dringend Abschalten ! "
" Verstanden Grak, warten sie einen Moment ! Navigator, wo sind wir jetzt ? ", fragte Harlak.
" Moment Sir, schalte Bildschirm wieder ein ! "
Das Flackern verschwand als der Alhena die Sensoren wieder ausrichtete und schon tauchte
das Bild eines schnell näher kommende Planeten auf.
Arrow brüllte sofort los : " Planet voraus - auftreffen auf die Atmosphäre in 15 Sekunden ! "
Harlak fluchte. " So ein Mist ! Plasmaschilde hoch oder wir verglühen - Atmossphärentriebwerke
einschalten ! "
" Noch 10 Sekunden ! "
" Schilde außer Funktion - überlaste Flugdeflektor und Magnetschirm ! ", rief der 1. Offizier
Rulger panisch, der Boras bei der Taktischen Konsole unterstützte.
" Noch 5 Sekunden - festhalten ! ", rief Arrow.
" Subtriebwerke ausschalten Grak - SCHNELL ! ", rief Harlak über Bordfunk. Das kam dem
Maschinisten sowieso sehr gelegen. Viel weiter hätten sie ohnehin nicht fliegen können, da der
Schaden erheblich war. Mit heftigen Erschütterungen rauschte die Luzifer in die Nächte
Gefahrensituation und fing schnell an bedrohlich zu glühen, obwohl die alamakische
Monotaniumhülle extreme Hitze standhalten würde, jedoch im Inneren trotz Kühlsystem schnell
die Temperaturen steigen würden. Alamaken konnten zwar von Natur aus extreme Temperaturen
aushalten, das galt aber nicht für viele der Schiffskomponenten und schon gar nicht für die
alhenischen Besatzungsmitglieder, deren Temperatur sich eher im Wüstenbereich mit tropischer
Luftfeuchtigkeit befand.
Arrow konnte die Nase des Schiffes etwas hochziehen als die Atmossphärentriebwerke
genügend Partikel zu fassen bekamen, und so schlimmeres verhindern. Dann stieß das Schiff in
die obere Wolkendecke ein und näherte sich steil der Oberfläche. Das rote Blinklicht der
Triebwerksanzeige ignorierte Arrow gekonnt.
" Arrow, zieh die Maschine hoch sonst machen wir mit dem Kern des Planeten Bekanntschaft -
und darauf lege ich kein Wert ! ", grummelte Harlak und krallte sich so fest an die Armlehnen,
das er sie fast zerquetscht hätte, und Grak brüllte wieder etwas von Triebwerksüberlastungen
über das Intercom.
Schnell kam die Oberfläche näher. Dann vollbrachte Arrow ein Glanzmanöver und zog das
Schiff 35 m vor dem Boden in waagerechte Position. Rettung in letzter Sekunde. Doch die
Belastung verkraftete das ohnehin schon beschädigte Triebwerksabteil des Schiffes nicht und
auch die Atmossphärentriebwerke setzten daraufhin stotternd aus. Die darauf folgende
Bruchlandung endete nach einer kurzen Schleiffahrt am Rand eines etwa 225 m großen Krater
der mit Wasser und Schlamm gefüllt war. Zum Glück blieb die Luzifer am Randbereich stecken,
so das nur der vordere Teil des Schiffes unter Wasser war. Der Rest aber steckte im Schlamm
fest.


" Melde gehorsamst - Luzifer gelandet ! ", witzelte Arrow und blickte zum Bildschirm hinüber. Der
Planet schien komplett mit dichten Wolkenschichten bedeckt zu sein, die einen leichten
Regenguss erzeugten. " Sehr gut Arrow, auch wenn ich mir einen etwas trockeneren und weniger
kühlen Ort gewünscht hätte ! Und sonst ? Noch alle am leben oder gibt es Verluste ? ",
erkundigte sich der Captain.
" Nein Sir, alle noch am leben. Ein paar Verletzte, sonst nichts weiter ! ", meldete Surr, der grade
die Berichte der anderen Decks eingereicht bekam. Harlak seufzte erleichtert. Gestrandet, aber
am Leben. Nur wo ?
" Okay. Boras, gib uns mal ein paar Daten über diese Welt ! "
" Sofort Captain. "
Die Sensoren arbeiteten noch. Das war ein gutes Zeichen und es dauerte nur wenige Sekunden
bis die ersten Informationen eingingen. " Planet ca. 15000 Km Durchmesser mit normaler
G-Kraft - Temperatur durchschnittlich 17 Grad plus mit mäßigem Wind - stark bewölkt mit
leichten bis mittelmäßigen Dauerregen - ein paar Wälder scheint es hier zu geben aber keine
Lebenszeichen auszumachen - hier scheint alles tot zu sein was größer als eine Mikrobe ist !
Atmosphäre Atembar, aber stark verschmutzt - wovon weiß ich noch nicht, denn eigentlich
müsste es hier von Vulkanen wimmeln, wenn die Daten der Verschmutzung stimmen ! "
Harlak dachte nach. Kein Leben, aber hoch verschmutzt. Vielleicht eine Umweltkatastrophe.
Boras berichtete weiter.
" Mehrere kleine Sonnen von 100 Km Durchmesser umkreisen den Planeten an der
Nordhalbkugel - Entfernung ca. 2500 Km zur Oberfläche - nach ca. 2500 weiteren Km hinter
den Mikrosonnen orte ich die Wand der Sphäre - der Planet scheint darin eingeschlossen zu
sein, denn eine weitere Krateröffnung in Flugrichtung mit den selben Schwerkraftverzerrungen
ist auszumachen. Das ganze macht dann einen etwa 25000 km großen kugelförmigen
Hohlraum. Zumindest wenn die Sensorangaben stimmen ! "
Harlak war sprachlos. Ein Hohlraum von 25000 km Durchmesser, abzüglich der 3000 Km
Kraterwand der Öffnungen auf beiden Seiten ergab immer noch eine rund 19000 Km dicke
Sphärenwand, in der laut Sensordaten noch 39999 weitere dieser Öffnungen mit vermutlich dem
selben Inhalt - ein Planet - existierten. Wenn diese Welten alle bewohnt wären, dann könnten die
Bevölkerungen der größten Imperien mühelos hier hineingestellt werden, und dennoch würden
tausende Welten übrig bleiben. Die Schedaren würden das hier vermutlich als Gaia bezeichnen
- aber zum Glück wusste Niemand außer den Alhena und Alamaken von dem Objekt, und von
Denen auch nur ganz wenige. Doch wer konnte solch eine Monstrosität überhaupt erschaffen
und zu welchem Zweck ? Zumindest war dieser Jemand dem heutigen technischem Standard
dieser Galaxie und aller bekannten Lebensformen um Lichtjahre voraus.


Ihnen blieb keine Wahl. Sie mussten das Schiff verlassen um alle Reparaturen abschließen zu
können. Das hatte oberste Priorität, und nach einigen Stunden herrschten wieder angenehme
55 Grad im Schiff. Für die Alamaken noch akzeptable Werte - auch wenn sie sich auf
natürlichem Wege anpassen würden, war es den Alhenas schon fast zu warm, zudem war die
Luft sehr trocken. Auf ihrer Heimatwelt gab es ein wüstenartiges, subtropisches Klima, welches
den Alamaken aber wieder zu feucht war. Zum Glück waren die einzelnen Schlafkojen in den
Mannschaftskabinen auf die jeweiligen Bedürfnisse voll ausgebaut, so das die Alhena sich bei
Zeiten auch mit ihren klimatischen Bedingungen abgeben konnten. Jetzt aber mussten sie hinaus
in das nasskalte Klima dieser Welt, um notdürftige Reparaturen durchzuführen, die sich nur von
Außen beheben ließen. Harlak öffnete die Dachluke vom obersten Deck und spähte vorsichtig
hinaus.
" Scheint alles ruhig zu sein - nur etwas feucht. ", schnaufte er unzufrieden.
Dann stieg er aufs Dach und begutachtete die Umgebung. Alles war friedlich - zu friedlich. Keine
Vögel, keine Insekten, kein Leben und keine Geräusche außer Wind, etwas Wassergeplätscher
und der Nieselregen. Rulger stieg ebenfalls aus und zwei Techniker folgten ihm.
Harlak ging ein paar Schritte über und blieb dann an der Kante vom Dach stehen und sah
hinunter. Was er sah ließ ihn nochmal schnaufen. " He, Lor und Jassad, ich fürchte ihr könnt
erst einmal wieder einsteigen und Grak drinnen helfen - wir haben nen kleines Problem ! ", sagte
er trocken.
" Was ist denn los ? ", fragte Lor und sah auch hinunter.
" Oh - Wasser ! "
" Ja,Wasser ! Und das müssen wir erst mal wegbekommen. " Harlak sah sich um und erkannte,
das neben diesem Krater noch ein weiterer Krater lag, der weitaus weniger Wasser beherbergte
und etwas tiefer lag. Es gab daher nur eine Lösung ! Der Captain betätigte den Kommunikator am
rechten Oberarm. " Harlak an Corkon - schnappen sie sich Rixx und dann holen sie mir 5
Ionenminen mit Zeitzünder ! " " Verstanden Sir ! "
" Na da haben wir uns ja wirklich einen schönen Platz ausgesucht ! ", sagte Rulger und spähte
ebenfalls am Schiff hinunter. " Hoffentlich kommen wir da wieder raus ! "
" Keine Sorge, Rulger. Die Minen werden uns helfen. Wirst schon sehen ! ", grinste der Captain.
Sie sahen sich weiter um und warteten.
Etwa 5 Minuten später waren die beiden Soldaten mit den Minen auf dem Oberdeck und spähte
aus der Luke.
" Ah, das wird auch zeit. Wir sitzen in einem Kratersee fest, und müssen leider unten an die
Atmossphärentriebwerke ran. Postiert dort hinten am abschüssigem Rand die Minen und dann
sprengt einen Ablaufgraben zu dem Krater dort hinten ! ", ordnete der Captain an. " Aye Sir ! "
Nachdem sich die zwei Soldaten am Rumpf hinunterbegeben hatten und durch den
schlammigen Kraterrand gekämpft hatten, brauchten sie noch etwa 20 Minuten um die Minen zu
verlegen und den Rand zum Nachbarkrater in eine Ablaufrinne umzuwandeln. Als die Minen
explodierten floss das Wasser in den tiefergelegenden Kratersee. Gut eine Stunde mussten sie
warten, dann konnten sie die Frachtschleuse am Heck öffnen und zu den unteren Triebwerken
gelangen und die Schäden begutachten. Die Ansaugrohre waren voller Schlamm und die
Wärmetauscher waren auch verstopft. Zum Glück wusch der Regen einen Teil vom Schlamm
wieder runter, ließ aber auch den matschigen Boden nicht aushärten. Die beiden Techniker Lor
und Jassad machten sich sogleich an die Arbeit, die Wärmetauscher auszubauen und zu
Reinigen, während Harlak und die beiden Soldaten die Ansaugrohre Freischaufelten und mit
Wasser Durchspülten. Am späten Nachmittag war das Werk vollbracht. Jetzt fehlten nur noch
ein paar Innenreparaturen.
Darum sollte Grak sich mit seinen Technikern alleine befassen. Harlak saß auf dem Dach und
genoss eine Flasche Raakbier, während die Soldaten und Rulger einige Wissenschaftler
bewachten, die hier Bodenproben nahmen und sonstige Tests durchführten, solange der Krater
noch einen niedrigen Wasserstand hatte.
Das Wetter war die ganze Zeit über gleich geblieben. Trübes Tageslicht, dichte
Wolkenschichten und viel Nieselregen. Er war froh das sie diese Welt in geraumer Zeit
verlassen könnten.


Während der Captain so dasaß stellten sich ihm Fragen wie, wie zum Teufel kommen all diese
Krater und Löcher zustande wenn es hier niemals Asteroiden regnen könnte ? Und warum ist es
so still ? Dann meinte er, etwas aus dem Wäldchen gehört zu heben, welches sich rund 250 m
weiter westwärts erstreckte. Viellicht Einbildung wegen der Stille.
" He,habt ihr das auch gehört? ", rief Harlak zur Gruppe hinunter.
" Nein, ich höre bloß den Regen ! ", rief Rulger zurück.
Auch die Soldaten schienen nichts verdächtiges vernommen zu haben. Sie lauschten kurz und
schüttelten dann die Köpfe. " Hier ist nichts ! ", sagte Rulger dann.
" Ich bin mir sicher, das.... ! " Weiter kam Harlak nicht, denn er musste seine Luft einsparen um
einen flinken Hechtsprung bewerkstelligen, weil eine Minirakete direkt auf seinen Kopf zischend
zugeflogen kam, haarscharf an ihm vorbeizog und nur 70 m weiter hinterm Schiff im Schlamm
einsank und explodierte. Schnell rutschte er dabei an der abgerundeten Schiffshülle hinunter in
die Matschkuhle. " Verflucht - was ist das denn ? ", motzte Rulger und scheuchte die
Wissenschaftler wieder rein. Projektile hämmerten plötzlich auf das Schiff und die Umgebung
ein, doch man sah nichts.
" Es muss aus dem Wald da kommen ! ", meinte Harlak und robbte zum Kraterrand, sah
vorsichtig hinüber - ein dumpfer Knall und Sekunden später rauschte die Granate einige Meter
vor Harlak in den Kraterrand und drückte ihn durch den Explosionsdruck nach hinten.
" Mist,ein Panzer ! "
" Ich sehe ihn - Achtung ! ", schrie Rulger und presste sich fast in den Morast hinein. Auch die
Soldaten warfen sich zu Boden.
WUUMMS !
" Das Ding is wohl scharf auf uns - verdammt ! " Eines war klar. Der Panzer - wenn es denn
einer war, war ihnen Überlegen. Aber sie hatten ja noch den Vorteil den die Luzifer ihnen bot. "
Harlak an Boras, mach mal den Mehrrichtungslaser klar ! "
" Was denn los - habt ihr Stress? HAHA ! ", lachte der Sicherheitsoffizier. " Ich find das nicht
komisch ! ", grummelte Harlak und feuerte mit seiner Laserwaffe zurück, konnte aber nur ein
Schuss abgeben, da er sofort von der MK des Panzers beschossen und in Deckung gezwungen
wurde.
" BORAAAAAAS ! "
Zwei rubinrot glühende Strahlen durchzuckten plötzlich den Himmel über Harlak und ließen den
Panzer in einer Feuerwolke explodieren. " Schon erledigt - war ne Kleinigkeit ! ", antwortete
Boras. Doch zeit zum Verschnaufen gab es nicht. Plötzlich tauchte im Nachbarkrater ein
metallischer, rundlicher Körper auf und wuchs gen Himmel. Auf drei schlauchähnlichen Beinen
von gut 25 m Länge bewegte sich die Maschine nun auf die Luzifer zu und feuerte mit Raketen
und MK´s auf das Schiff. Boras aktivierte zur Sicherheit die Magnetschilde und konnte so die
Geschosse die offenbar metallisch waren mühelos abwehren. Dann verpasste er auch dieser
Maschine den Todesstoß mit dem Toplaser.
" Verflucht - dieser Planet ist tot weil hier ein fürchterlicher Krieg tobte - und vermutlich noch
immer tobt ! ", stellte Harlak fest und erkannte weitere Maschinen, die sich der Luzifer
näherten. " Viellicht wäre ein Rückzug angesagt - wer weiß womit die die Krater hier
verursachen, in dem unser Schiff liegt ! "
" Gute Idee Rulger - wäre von allein nicht drauf gekommen ! ", grinste der Captain und lief los.
Rulger und die Soldaten folgten ihm schnell ins Schiff. Boras vernichtete noch ein paar der
Maschinen, dann gab es eine mächtige grünliche Explosion, und drei weitere Maschinen
wurden eingeschmolzen. Von Norden her näherte sich eine größere Kampfmaschine auf 6
Beinen und feuerte irgendwelche Säure oder Gasgranaten ab ,die sich tief in den Boden fraßen.
Kaum waren Harlak, Rulger und die beiden Soldaten an Bord und hatten die Schleuse
verschlossen, aktivierte Boras die Plasmaschilde - keine Sekunde zu spät. Die Säurewolken der
beiden Granaten, die die Luzifer trafen, verpufften wirkungslos an dessen rötlichem Schimmer.
Verdreckt betraten Harlak und Rulger die Brücke. " Nodon - Arrow, startet das Schiff und fliegt
uns irgendwo hin wo die Dinger nicht sind ! " " Aye ! ", bestätigte Arrow. " Hoffen wir mal das
Graks Leute soweit alles wieder zusammgeflickt haben ! ", fügte Nodon hinzu. Die Luzifer
rüttelte kurz und erhob sich dann. Grak bestätigte die volle Funktion der Triebwerke. Schnell
gewannen sie an Höhe und flogen nun mit einigen 1000 Km/h über die zerkraterte Landschaft
hinweg. Jetzt konnten sie das ganze Ausmaß erstmals überblicken. Der ganze Planet war
Schauspiel eines jahunderteandauernden Krieges, der die gesamte Oberfläche verwüstet und
alles Leben ausgelöscht hatte. Es gab keine Städte mehr, nicht einmal zerstörte Überreste waren
auszumachen, jedoch vermutete Jeder beim Anblick der rund 50 Km großen Krater, das das mal
Standplätze von Städten waren. An vielen Stellen tobten immer noch erbitterte Schlachten
zwischen den Maschinen, die ihre Erbauer überlebt hatten, und somit auf ewig weiterkämpfen
würden, bis man ihnen neue Befehle erteilen würde. Leider würde das niemals mehr geschehen.
Dieser Planet war die Hölle - eine tote Hölle, die von totem Metall beherrscht wurde, dessen
Cyberhirne nur einen Gedanken kannten - " Vernichte oder du wirst vernichtet ! "


Über diese Welt würde es nicht viel zu berichten geben, außer das es dort durchgehend regnet
und Maschinen einen uralten Krieg ausfochten, der schon längst sinnlos geworden ist. Harlak
schloss den Bericht ab und ließ Kurs auf die zweite Öffnung setzten. Diesmal waren sie
besser vorbereitet, denn die Tatsache das das Schiff für ein paar Km rund 20 Minuten benötigt
hatte war ein harter Knochen. Die Plasmaschilde würden zusätzlich einige gravimetrische Stöße
abfangen oder dämpfen und die zusätzliche eingeteilte Energie für das SIF-System sollte den
Flug noch sanfter gestalten.
Sie alle brannten bereits darauf zu erfahren, was sie im Inneren der Sphäre vorfinden würden.
Vorsichtig bei gleicher Geschwindigkeit wie beim ersten Durchflug näherte sich die Luzifer nun
der inneren Krateröffnung. Trotz guter Vorbereitung und dem Wissen was sie erwartete
entwickelte sich auch diese Fahrt zu einem Höllentrip. Die Gravimetrischen Verzerrungskräfte
schienen geradezu mit voller Absicht noch härter und wilder am Schiff zu zerren. Ein paar
Leitungen platzten, jedoch keine Lebenswichtige Systeme oder gefährliche Energieleitungen,
die ein Feuer ausbrechen lassen konnten. Unter diesen Umständen das Schiff vor dem Feuertod
zu bewahren wäre nahezu unmöglich gewesen. Nach rund weiteren 20 Minuten Höllenfahrt
durchstieß die Luzifer endlich die Vulkanöffnung und schoss in die innere Sphäre vor.
Nach einem kurzem Systemcheck begannen sie damit die Oberfläche und Umgebung
abzutasten. Was sie da sahen ließ ihnen fast den Atem stocken. Auf der gesamten Innenseite
waren in Abständen von 50 Km zueinander ca. 1 Km große Generatoren angebracht, die eine
unbekannte Energie erzeugten.
Nach Angaben der Messgeräte erzeugte jeder einzelne Generator mehr Energie als die
gesamte alamakische Flotte hätte aufbringen können. Wie viele dieser Generatoren es gab
wollte Harlak gar nicht wissen, da er befürchtete das sein Verstand dabei draufgehen würde. Die
Innenwand war nicht von künstlichen Sonnen beleuchtet, sondern durch pulsierende mehrere
Hundert Meter dicken Energieleitungen und den Generatoren selbst.
" Fantastisch. Alle Generatoren laufen zu 100 % bei gleichbleibender Energiefrequenz. Der, der
Das programmiert hat muss ein Supergenie gewesen sein ! ", staunte Boras und sabberte fast
auf die Taktische Konsole. " Ja, ein Supergenie, oder viele Genies. Das werden wir noch
herausfinden ! ", erwiderte Harlak und veränderte die Bildschirmdarstellung.
" Was ist das ? Sieht aus wie ein langer Faden der von Sphärenwand in Richtung Zentrum führt
! "
" Stimmt ! Mal sehen was die Sensoren sagen. ", meinte Boras. Dann rieselten die Daten herein
und der Alamake Pfeifte kurz erstaunt. " Der Faden hat einen Durchmesser van ca. 30 m und
scheint zu einer weiteren Sphäre zu führen, die in 430 Millionen Km Entfernung zu orten ist.
Zudem ist es absolut konstant Grade ! "
" Eine weitere Sphäre innerhalb eine Sphäre ? Seltsam. ", grübelte der Captain.
" Und da, noch zwei weitere dieser - äh - Fäden ! Sie scheinen wie die Öffnungen in gewissen
Abständen aufzutauchen - und immer in Richtung Zentrum. Sie wachsen nicht nur am
Äquatorbereich aus der Wand, sondern an der gesamten Innenseite. Es dürften sicher einige
Millionen oder Milliarden von diesen - äh - Speichen geben, die beiden Sphären miteinander
verbinden. ", erklärte Boras. Er schien dabei selbst Probleme zu haben den Sensoren glauben
zu schenken. Welches Material - oder besser, welche Energie würde zwei solch immens große
Sphären zusammenhalten ohne zu verbiegen oder das deren Kraftfelder sich verzerrten ?
" Ok Boras, dann wollen wir mal ihre Scans genauer überprüfen ! Nodon, Kurs zur nächsten
Sphäre. Mr. Arrow, bitte maximale Sublichtgeschwindigkeit ! ", befahl Harlak.
" Nur Sublicht ? ", fragte der Pilot.
" Sie haben den Befehl verstanden, oder ? ", grinste der Captain.
" Aye Sir ! "
Zuletzt geändert von Atax am Do 1. Mai 2014, 20:01, insgesamt 2-mal geändert.
Atax
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Re: [EX16] SU01 MR Luzifer - DIE SUPERSPHÄRE

Beitrag von Atax »

Die Triebwerke leuchteten auf erreicht schnell maximale Leistung und schoben die Luzifer mit
1.000.000 Km/m zur nächsten Sphärenschale entlang an der weißlich leuchtenden
Energiespeiche. Welche Geheimnisse würden noch auf sie zukommen ?
" Was sagen die Sensoren über die nächste Sphäre ? ", wollte Harlak schließlich wissen. "
Ähnlich wie die Erste, aber die Anzahl der Öffnungen ist geringer. Etwa 36000 dürften an dieser
Schale entlang am Äquator zu finden sein ! ", meinte Rulger, der die Daten direkt von der
Astrometrie zugestellt bekam. Sie konnten den Sensorangaben kaum glauben, aber die
Systeme funktionierten einwandfrei. Weitere 36000 Öffnungen, und auch diese zeugten von
einem gravimetrischen Feld, welches vermutlich ebenfalls durch einen Planeten innerhalb der
Öffnung erzeugt wurde, der mit seinem Schwerkraftfeld wie ein gigantischer Dynamo an der
inneren Sphärenwand reibt.
Zusammengerechnet mit der Außenschale wären es 76000 Planeten, und das Ganze in einer
Künstlichen Sphäre von grademal dem Durchmesser eines Standard Sonnensystems. Das
mussten sie erst einmal verdauen. Wie viele Spähren gab es wohl noch im Inneren ? Hatten sie
alle den gleichen Abstand zueinander ? Wenn dann könnten sie das Vorab berechnen, aber
spekulieren wollte hier Niemand. In ein paar Stunden würden sie sicher ohnehin die gesuchten
Antworten erhalten.
Die Luzifer schaffte rund 60 Millionen Km pro Stunde bei voller Sublichtleistung. Der Flug würde
also etwas mehr als 7 Stunden dauern, ehe sie die zweite Sphäre erreichen würden. Ein Sprung
auf Lichtgeschwindigkeit wäre hier zu riskant, auch wenn der Zwischenraum mit Ausnahme der
Energiespeichen vollkommen leer war. Die Flugzeit nutzen man zum schlafen, essen, oder wie
die Wissenschaftler es taten, einige weitere Daten auszuwerten. Die Energiequellen der
Generatoren wurde als Exor-Energie eingestuft, eine bislang nur in der Theorie herrschende
exotische Energieverbindung. Die Fäden, oder Speichen, die das ganze System hier wohl
zusammenhielten, waren aus purer Exorenergie. Für die Wissenschaftler an Bord war die
Sphäre ein Schlaraffenland voller Gehirnnahrung. Daher wollte auch Niemand gestört werden
wenn es nicht unbedingt sein musste - oder Neuigkeiten bezüglich der zweiten Sphäre eintrafen.
Harlak saß in seinem Quartier und sah aus dem Fenster. Viel gab es nicht zu sehen, nur die
weißlich leuchtende Speiche, an der die Luzifer entlang flog. Ein recht langweiliges Schauspiel
in einer sehr interessanten Umgebung. Harlak schlief ein. Ein paar Stunden musste er wohl
geschlafen haben, dann weckte ihn ein Commsignal von der Brücke.
" Rulger an Harlak - bitte kommen sie auf die Brücke ! "
" Verstanden ! "


Sie waren noch zu weit von der zweiten Sphäre entfernt, es musste also etwas anderes sein
was seine Anwesenheit auf der Brücke erforderte. Kaum auf der Brücke angekommen musste
Harlak sich festhalten als er den Lift verließ, denn Arrow machte einen Notstopp auf voller
Leistung und überlastete dabei die Trägheitsdämpfer. Binnen Sekunden stand das Schiff
regungslos im All.
" Was ist los ? Warum stoppen wir ? ", wollte der Captain wissen und schnaufte leicht verärgert.
" Es gibt ein Problem Sir. Nodon hat immer wieder die zweite Sphäre genutzt um einen
Flugpeilstrahl reflektieren zu lassen, da es hier keine Sterne gibt an denen wir einen
Bezugspunkt für die Navigation festsetzten könnten. Hier drinnen ähnelt sich alles so sehr, das
wir uns beim Rückweg vermutlich einer unerforschten Öffnung zuwenden, und bei zigtausend
Welten kann es Alles mögliche an Wesen oder Maschinen geben, die vermutlich technisch in
der Lage sind uns anzugreifen. Der letzte Strahl aber kam nicht zurück ! ", erklärte Rulger.
Harlak nickte und begab sich auf seinen Sitzplatz. " Taktischer Tiefenscan, vielleicht ist was im
Weg gewesen ? Ein Asteroid ? "
" Nein Sir, hier drinnen gibt es nicht mal Staubteilchen. Jedes verfluchte Atom musste in den Bau
der Schalen gesetzt wurden sein. ", vermutete Rulger.
" Ich kann nichts feststellen ! Da ist Nichts ! ", warf Boras ein. Mehrmals hatte er verschiedene
Sensoreinstellungen genutzt und immer dasselbe Ergebnis erhalten. Absolute Leere. Harlak
überlegte kurz.
" Seltsam – na gut, machen wir einen Test. Einen Ionentorpedo vorbereiten und auf maximale
Entfernung einstellen. Feuern sie sobald sie fertig sind, dann fliegt Arrow bis kurz vor den
Detonationspunkt - das Ganze wiederholen wir dann ! ", ordnete der Captain an. " Guter Plan,
wir tasten uns quasi wie ein Blinder voran ! " " Stimmt, Boras ! Nur das unser Blindenstock
etwas mehr Reichweite hat ! ", grinste der Captain.
Boras aktivierte die Waffen und schon schoss das gelblich schimmernde Geschoss in die tiefe
Dunkelheit hinaus. Knapp 2 Millionen Km weiter geschah es dann. Der Torpedo hatte ca. 80 %
seiner Reichweite erreicht, als er auf ein Hindernis traf und explodierte. Ein weiterer Torpedo zur
Sicherheit kam am selben Punkt zur Explosion. Offenbar gab es dort ein Objekt welches nicht
durch die üblichen Sensoren festgestellt werden konnte. Mit aktivierten Schilden und Waffen
flogen sie nun in Sichtweite, doch da gab es Nichts was man hätte sehen können.
" Was ist hier los ? Versperrt man uns den Weg mit einem Kraftfeld oder was ? ", rätselte der
Captain.
" Ich kann bei weitem Nichts orten was ein Kraftfeld hätte aufbauen können - dort ist Nichts ! ",
stellte Boras erneut fest.
" Laserkanonen abfeuern ! ", befahl Harlak.
" Aye - feure Laserkanonen ab ! ", bestätigte Boras. Treffer. Die Salven trafen definitiv auf ein
Hindernis. Kurz danach ertönte das Intercom.
" Dr. Harak an Brücke - bitte schnell diesen Ort verlassen ! Ich habe etwas Festgestellt - folgen
sie meinen Kursdaten ! Schnell ! "
Warum ausgerechnet das Wissenschaftliche Personal etwas entdeckte war Harlak jetzt nicht
wichtig. Er nickte und gab Arrow so das OK den Anweisungen folge zu leisten. " Verstanden -
Arrow, mit voller Kraft dem Kursangaben vom Labor folgen ! "
Rettung in letzter Sekunde. Kaum ein paar Millionen Km weiter konnten sie Plötzlich mehrere
Raumschiffe orten, die einige Km Durchmesser hatten. An ihren Spitzen befanden sich
Generatoren die Exorenergie erzeugten. Offenbar hatte man versucht die Luzifer einzufangen.
Sie sind der Falle nur knapp entgangen. Dr. Harak erklärte darauf hin, das er die
wissenschaftlichen Sensoren auf Exorenergie Programmiert hatte, um die Speichen besser
abtasten zu können und konnte so ein Feld entdecken ,welches sich in einiger Entfernung um
das Schiff legte. Das sie jetzt erst die Schiffe mit den Generatoren orten konnten war
bedenklich.
" Was zum Teufel... ? ", fluchte der Captain.
" 5 unbekannte Schiffe voraus - mehrere Km groß! ", informierte Boras. Harlak ließ auf taktische
Ansicht schalten.
" Surr, funken sie diese mal an - mal sehen wer das ist und ob sie überhaupt auf uns reagieren!
"

Minuten vergingen, doch kam weder eine Antwort noch sonst eine Reaktion auf die Rufe. Dann
näherten sich plötzlich zwei der Schiffe auf direktem Kollisionskurs. Harlak befahl sogleich einen
direkten Feuerbefehl und eine volle Salve Laser und Torpedos ließen dann eines der Schiff
bersten. Die Explosion war überraschend heftig, das auch das zweite Schiff vernichtet wurde.
Die drei anderen zogen sich daraufhin zurück und verschwanden in der Dunkelheit. Wer auch
immer dieser unbekannter Angreifer war, er war jedenfalls nicht in der Lage sich gegen die
Luzifer zu behaupten. Harlak ließ den Kurs wieder aufnehmen. Noch knapp 2 Stunden trennten
sie vom nächsten Ziel, und er war sich sicher das sie vorerst keinen Widerstand mehr zu
erwarten hatten.
Die letzten zwei Flugstunden waren wie erwartet friedlich verlaufen. Das Schiff bremste
langsam ab und näherte sich dem Bereich, wo die Exorspeiche die zweite Sphärenschale
berührte. Scans und Vermutungen zufolge schien diese durch die Schale hindurchzuführen.
Genaueres könnten die Wissenschaftler aber erst sagen, wenn sie die andere Seite erkunden
würden. Sie hatten nun rund 36000 Öffnungen zur Auswahl, aber es sollte eine nahe der
Speiche sein. Bereit für einen neuen Höllentrip nahm das Schiff nun Kurs auf die nächste
Krateröffnung. Auch hier sollten die gleichen Vorbereitungen beim Durchflug behilflich sein.
Das Schiff drang in die Krateröffnung ein und wieder riss und zerrte das interne Schwerkraftfeld
an der Luzifer und malträtierte die Crew wieder bis an ihre Belastungsgrenzen. Nach gut 15
Minuten war die erste Hürde geschafft und vor ihnen strahlte eine Azurblaue Welt, die vollständig
aus Wasser zu bestehen schien.
" Schäden und Verluste ? ", schnaufte der Captain. " Nein Captain. Diesmal waren die
Verzerrungen nicht ganz so heftig ! ", meinte Rulger, doch Boras widersprach, da nur die
Durchflugszeit kürzer war und dem Höllenritt an Brutalität nahm. Jetzt aber konzentrierte man
sich wieder auf die wissenschaftlichen Arbeiten.
" Was sagen denn die Sensoren über diese Welt ? "
" Durchmesser 15000 Km - Oberfläche zu 100 % Wasser - Kern scheint ebenfalls zu 100 % aus
Wasser zu bestehen. Er ist quasi nur aus Wasser ! ", berichtete Boras und überprüfte die
Sensoren.
" Nur Wasser ? Keinen festen Kern ? Wie ist das möglich ? ", fragte Rulger und begann
ebenfalls die Sensorphalanxen zu prüfen.
" Hier in dieser verfluchten Sphäre ist vermutlich alles möglich - vermutlich gibts hier auch
Planeten nur aus Rauch oder Luft. ", meinte Arrow und schwenkte in einen niedrigen Orbit ein.
Harlak grübelte. Ein Besuch zur Oberfläche wäre zu riskant. Würden die Triebwerke sich voll
Wasser saugen und ausfallen, würde die Luzifer wie ein Stein versinken und vom Druck
zerquetscht werden. Und in 7500 Km Tiefe herrschte ein gewaltiger Druck.
" Gibt es dort Leben ? ", fragte der Captain. " Ja, aber nur Fische und so nen Meereszeug halt.
Nichts Humanoides oder technisch fortgeschrittenes. ", bestätigte Rulger und prüfte die
Biologischen Angaben der Sensorendaten.
" Na gut, dann wollen wir auch nicht länger hierbleiben - Kurs auf die andere Öffnung setzten Mr.
Arrow. Bringen sie uns auf die Innenseite der zweiten Sphäre ! "
" Aye Sir ! "
Die Wissenschaftler protestierten zwar, aber Harlak hatte entschieden das die bisher
gesammelten Sensordaten ausreichen mussten. Auf dem Rückflug würde er sicher ein paar
Stunden Zeit erübrigen können.
Dann näherte sich das Schiff der Öffnung und wieder brauchte das Schiff rund 15 Minuten um
sich durch das Schwerkraftfeld zu kämpfen, dann endlich schoss es in den inneren Bereich der
zweiten Sphäre vor. Der Anblick, der sich dort bot, hätte fast allen den Verstand geraubt. Die
gesamte Innenseite der Sphäre war eine terranische Landschaft mit Wäldern, Gebirgszügen
und Ozeanen so groß wie ganze Planeten, würde man diese zum Vergleich ausrollen so wie es
bei Landkarten der Fall war. Direkt unter ihnen neben der aufragenden Kraterwand befand sich
eine Stadt welche eine Fläche von 37000 mal 18000 qKm bedeckte und von mehr als 13
Milliarden Humanoiden Lebensformen bevölkert wurden. Wie viele dieser Wesen noch auf der
Schale lebten, konnte man nur erraten.
Die Scans ergaben nichts ungewöhnliches und der Captain entschied sich dafür eine Weile
hierzubleiben. Das war er der Wissenschaftlichen Abteilung schuldig - zum Ausgleich für die
Wasserwelt.
" Mr. Arrow - Standard Orbit ! Und dann machen sie ein Shuttle klar. Wir gehen uns das mal
genauer ansehen ! "
" Mit vergnügen, Sir ! "


Die Vorbereitung nahm eine halbe Stunde in Anspruch. Man prüfte sorgfältig die Ausrüstung und
die Universaltranslator, die in der Regel unter die Stirnhaut am Knochen implantiert werden
und mit feinen Antennen mit dem Gehörnerven verbunden werden. Niemand wusste ob die
dortige Lebensform Intergalax sprachen - die allgemeine Standartsprache die damals mit dem
Signal gesendet wurde, welches vielen Völkern den Überlichtflug ermöglichte.
Dann begann die erste Außenmission. Das Shuttle überflog erst einige Landschaftsgebiete und
landete dann schließlich nahe der Großstadt in einem bewaldeten Gebiet. Offenbar hatte
Niemand ihren Anflug bemerkt, was zum Vorteil genutzt werden konnte. Das Buschwerk war
sehr dicht, und im Umkreis von 5 Km fernab der Stadt gab es nur Tiere. Die
Universalübersetzer hatten die Sprache die über Funkwellen aufgezeichnet werden konnte
bereits entschlüsselt und ein gemütlicher Erkundungsgang mit Kontakt zu den Einheimischen
dürfte demnach machbar sein, so dachte sich Harlak das ganze zumindest.
Doch kaum die Luke geöffnet, musste sie auch wieder geschlossen werden. Offenbar gab es
etwas in der Luft, was das Atmen zur Qual machte. Genauere Scans von Dr. Harak ergaben
dann, das die Luft voller Sporen sei, die heftige Reaktionen im Lungengewebe hervorriefen.
Ohne Masken mit Filtern wäre da nichts machbar. Man wählte eine passende Verkleidung,
damit die Masken nicht so auffielen, und dann gingen Harlak, Rulger, Dr. Harak und einer der
Wissenschaftler namens Morret auf die Stadt zu. Arrow würde im Shuttle bleiben - für den Fall
eines Notfalls, oder wenn das Schiff entdeckt werden würde.
Für den Marsch zur Stadt brauchte die Gruppe etwas über eine Stunde, da sie recht schnell
gingen und das Gelände recht eben war.


In der Stadt herrschte lebhaftes Treiben. Ein Karnevalsumzug wie er passenderweise nicht hätte
besser passen können, marschierte lauthals durch die Straßen von Gandia City, wie sie von
einigen Bürgern heraushören konnten. Hier würden sie selbst ohne Verkleidung und Masken
nicht auffallen. Sie mischten sich ein wenig unter die Leute und es dauerte nicht lange, da
wurden ihnen von allen Seiten Getränke und Nahrung angeboten. Da sie jedoch kein Geld oder
sonstige Tauschmittel besaßen, mussten sie dankend ablehnen, was ein geradezu geschocktes
Verhalten der Anbieter widerspiegelte. Grade gelandet und schon unbeliebt. Außerdem
wussten sie nicht ob ihre Körper das hier gebotene überhaupt vertrugen. Sie entschlossen sich
eines der Geschäfte aufzusuchen. Man lernt viel über fremde Kulturen, wenn man sich ihre
Geschäfte nur etwas genauer ansah.
Kaum in eines eingetreten kam auch schon ein fetter hellviolett häutiger Mann angerannt und
schleimte gleich Eimerweise, um möglichst viel verkaufen zu können.
" Gute Herren, willkommen in meinen bescheidendem Geschäft. Bei mir bekommen sie die
allerfeinste Ware von ganz Etoria. Seide aus dem fernen Ullakiawald, Schuhe aus feinstem
Frollleder - einfach alles ! "
" Äh, guten Tag, der Herr ... ! ", antwortete der Captain. " Atozz , für Sie Mr. Atozz oder einfach
nur Tozzi, ganz wie sie es wünschen ! " Der Etorianer verneigte sich grinsend und fühlte bereits
das Geld in seinen Händen fließen. " Äh, ok, Mr. Atozz, äh, wir wollen uns erst einmal ein
wenig umschauen. Wir sind, äh, nicht von hier und haben eigentlich kei... ! " " Kein Problem,
werter Herr. Lassen sie sich Zeit soviel sie wollen, und kaufen sie mindestens genauso viel ein -
ich werde ihnen ein Angebot machen, da können sie gar nicht widerstehen ! "
Und so schwatzte der Verkäufer wieder was seine geldgierigen Lippen nur so hergaben. Er
dachte nicht daran sie in ruhe zu lassen, stattdessen drückte er Harlak und seinen Leuten
haufenweise Waren in die Hände, kaum das eine hoch gepriesen schon zwei andere als bereits
verkauft angesehen. Begeistert tanzte Atozz um sie herum und lenkte sie durch die
Regalreihen.
Nach 10 Minuten standen sie alle vor der Kasse und bekamen einen Zettel mit einer
mehrstelligen Zahl ausgedruckt.
" Wünschen die Herren Bar zu zahlen oder möchten sie einen Kredit aufnehmen ? Dazu geben
sie einfach ihren Namen und den ihrer Bank ein und schon wird alles für sie erledigt ! Noch mehr
Kundenservice können sie woanders nicht erwarten ! "
Der Typ grinste so breit, das seine penibel gepflegten Zähne wie ein Flutlicht strahlten. Doch als
Harlak ihm sagte, sie wollten sich nur umsehen, da sie eh kein Geld hätten, verzog Mr. Atozz ein
Gesicht als hätte er grade seinen Laden im Feuersturm untergehen sehen.
" Dann, meine Herren, bleibt mir nur eines zu tun. "
Atozz betätigte einen Knopf unter dem Pult und grinste. Schon kamen 5 große Männer in
dunklen Anzügen aus einer Tür und gingen auf die Crew der Luzifer zu.
Rulger flüsterte : " Rausschmeißer - die erkennt man auf jeder Welt ! "
Harlak brummte bestätigend, wies seinen Leuten aber an sich nicht zu wehren. " Meine Herren,
bitte folgen sie uns ! ", brummte einer der stämmigen Anzugträger.
Zum folgen kam es gar nicht erst, da sie bereits rumgeschubst wurden als wären sie
Schwerverbrecher.
Dann warf man sie durch eine Nebentür hinaus, doch damit nicht genug. Einer der Wachen zog
eine Handfeuerwaffe aus der Tasche und zielte auf Morret. Harlak reagierte blitzschnell und zog
seinen Blaster, feuerte und brannte der Wache ein Loch in den Schädel. Die anderen sprangen
ruckartig zurück und zogen auch ihre Waffen. Sie hatten wohl keine andere Wahl als sich zu
verteidigen und ein kleines Scharmützel begann in der Seitengosse, wurde aber
glücklicherweise von Niemandem sonst bemerkt. Dazu feierten die Leute zu vielzulauter Musik,
als das sie etwas weiter Abseits das Knallen und Zischen von Handfeuerwaffen wahrnahmen.
Nach 3 Minuten waren die Wachen beseitigt, dennoch mussten sie sich zurückziehen, da Mr.
Atozz weiteres Personal anforderte, und einige davon waren schwerer bewaffnet.
" Ein wirklich gastfreundlicher Ort. Kauf ein oder du stirbst. ", stammelte Morret während er beim
Laufen versuchte genügend Luft durch die Maske zu bekommen. Rulger witzelte: " Und
vermutlich hätte er aus euch Alhenas Schuhe gemacht, hahaha ! "
Dr. Harak konterte: " Und euch hätte man wenigstens noch als Fußmatten verscherbeln können,
hehe ! "
" Schluss jetzt - wir sollten verschwinden. Wir wissen nichts über diese Kultur, und wenn wir
schon beim Einkaufsbummel vom Verkäufer gejagt werden, möchte ich nicht erleben was
passiert, wenn wir Jemanden eine Frage stellen oder ein Transportmittel nutzten möchten ! ",
meinte Harlak. Geschwind liefen sie zum Shuttle zurück und flogen wieder ab. Etoria, so wie
diese Schale genannt wurde, war ein seltsamer Ort. Primitiv, aber dennoch tödlich. Eine
Untersuchung von der Luzifer aus schien die sicherste Wahl zu sein. Zumindest ging man nicht
davon aus das einem dort oben Anzugträger und wütende Verkäufer an den Kragen wollten.
Ein paar Stunden hielten sie sich noch im hohen Orbit über der Schalenoberfläche auf,
überflogen einige Kontinente und Ozeane. Sie verfolgten die dortigen Sendeprogramme über
Television und Radiowelle. Doch das waren nur oberflächliche Erkundungen. Gern hätten die
Alhena Wissenschaftler Proben von der Oberfläche genommen, aber Harlak wollte sich nicht
zulange bei der Etoriaschale aufhalten. Er wollte grade Befehl geben zur nächsten Sphäre
aufzubrechen, da entdeckte Boras das eine der Speichen offenbar an einem Terminal anschloss
und nicht durch die Sphärenschale ging. Scans zufolge war Niemand anwesend. Im Bereich von
einigen 100 Km war alles unbewohnt und verwildert. Es gab zwar noch ein Straßennetz, aber
das war mehr bewaldet als betoniert. Dieses mal befahl der Captain, die Luzifer selbst auf der
Oberfläche zu landen. Harlak, Boras, einer der Soldaten und zwei der Wissenschaftler stiegen
aus, um sich den Gebäudekomplex genauer anzusehen.


Die Exorspeiche ragte steil in den Himmel hinauf und bot einen fantastischen Anblick. Und
obwohl hier alles verwildert war gingen sie vorsichtig auf das Gebäude zu und fanden schnell
einen Zugang. Die Tür war verriegelt, aber ließ sich mühelos aufbrechen. Zu alt war das Material
schon, als das es noch Jemanden vom Eindringen hätte abhalten können. Man vermutete noch
irgendwelche Sicherheitssysteme, aber wenn die Tür schon baufällig war, würden die vermutlich
auch nicht mehr funktionieren. Es schien eh keine zu geben, daher betraten sie dann das
Gebäude.
" Interessant. Hier gibt es so was wie eine Empfangshalle. Mehrere Schalter die an einen
Flughafen erinnern. Jetzt fehlen nur noch die Flugmaschinen ! ", sagte Boras und nahm ein
paar der alten Listen in die Hände, die an den Schalterplätzen lagen, und pustete den Staub
herunter. Lauter Namen schienen darauf zu stehen, leider konnte er die Symbole nicht
entziffern.
Das Papier war schon recht marode und bröckelte etwas auseinander, was auf eine ziemlich
lange Zeit hindeutete seit hier das letzte mal Leben im Gebäude war.
Dermak, der Alhenawissenschaftler hatte zusammen mit dem Soldaten Rixx eine weitere Tür
geöffnet. Vor ihnen standen mehrere längliche Fähren. Offenbar handelte es sich um
Flugschiffe. Alle folgten den beiden in die Halle. Dann sah Boras nach oben und wäre fast
umgekippt. Fast genau über ihnen erstreckte sich die weisslichglühende Exorspeiche. Wie die
Röhre eines gewaltigen Staubsaugers schien sie einen quasi nach oben ziehen zu wollen. "
Gigantisch. Man hat das Gefühl, als wäre man dieser Speiche willenlos ausgeliefert ! " " Geh
lieber nicht zu nah ran Boras, sonst bist du der erste der in dem Loch verschwindet ! ", witzelte
Harlak und ging weiter. " Schauen wir uns mal eine der Fähren an ! "
" Die sehen aus, als würden sie genau in die Speiche passen. ", stellte Dermak fest und betrat
eine der Kabinen. Im Inneren gab es 40 Gefäße, die an Tiefschlafkapseln erinnerten, aber
keinerlei Cryostasiselemente besaßen. Dermak schaute sich die Systeme genauer an und
stellte fest, das diese Kapseln nur dazu dienten, die Reisenden offenbar am Leben zu erhalten,
und zwar bei vollem Bewusstsein. Er runzelte die Stirn und ging zum Heck der Fähre.
Nach Überprüfung der Antriebssysteme kam man zum Entschluss, das wer auch immer in eine
der Fähren eingepfercht wurde, mindestens 3 Jahre in dieser Röhre gefangen war. Solange
etwa dauerte ein Transfer von dieser Antriebsleistung zu der nächsten inneren Fähre, oder von
dieser hierher. Wenn dem so war, war es eine grauenvolle Vorstellung, in einer 2 Meter Kapsel
3 Jahre künstlich ernährt zu werden, und das offenbar auch noch gefesselt. Arme, Beine,
Oberkörper und Kopf wurden mit stabilen Lederriemen fixiert. Jeder der Crew hätte darauf
verzichten können und so kam ihnen die Enge der Luzifer gleich einer Luxuskabine auf einem
der größeren Sternenkreuzer vor. Das überhaupt Lebewesen solch einen Flug ohne geistige
Schäden überdauern konnten wagte Rixx zu bezweifeln. Selbst Soldaten die Übungen in
verschütteten Bereich ausübten waren froh nach wenigen Stunden befreit zu werden.
Dermak wühlte in seiner Tragetasche rum. " Ich nehme noch ein paar Proben von den
Flüssigkeiten und dann können wir gern wieder aufbrechen ! "
" Einverstanden. Viel weiteres gibt es hier ohnehin nicht zu sehen. Harlak an Arrow ! Luzifer klar
machen für Flug zur nächsten Sphäre ! "
" Aye, Captain ! "


20 Minuten später schoss das Schiff wieder in den Weltraum hinauf. Die Speiche würde auch
dieses mal ihren Flugbegleiter darstellen. Das war immer noch angenehmer als stundenlang in
gähnende Schwärze zu blicken. Die dritte Sphäre war rund 989 Millionen Km weiter im Inneren.
Knapp 17 Stunden Flugzeit würde die Reise in Anspruch nehmen. Laut Tiefenscans gab es dort
weitere 24000 Öffnungen, somit waren es dann schon gut 100000 Zwischenwelten in der
Aufzählung. Diese ganze Supersphäre musste mehrere Millionen Jahre alt sein. Dieses Objekt
gänzlich zu erforschen, und das Ergebnis noch zu Lebzeiten auf den Tisch zu bekommen,
bedürfte an einer ganzen Flotte von Forschungsschiffen. Die Frage war nur, wie viele Schiffe
waren Nötig, um das ganze Material für die Sphären aus den Tiefen des Alls heranzuschaffen ?
Würde es im Inneren, im Kern, eine Antwort auf all ihre Fragen geben ?
Der Flug zur dritten Sphäre verlief ruhig und ohne Zwischenfälle. In Knapp einer Stunde würde
die Luzifer in einen niedrigen Orbit nahe einer Öffnung einschwenken. Die meisten der
Besatzungsmitglieder hatte die 17 Stunden Flugzeit mit Erholungsschlaf oder anderen
Freizeitaktivitäten abgehalten. Nodon hatte die Steuerung übernommen, da sein Volk nur wenig
Schlaf benötigte. Surr war ebenfalls noch auf der Brücke und sah sich einige Daten der
Etoriaschale an. Dann leuchtete das Commsignal plötzlich auf. Irritiert sah Surr auf das
leuchtende Lämpchen.


" Nanu, wir werden an gefunkt ! "
" Hier drin aus dem Nichts ? Wer kann das sein ? ", fragte Nodon.
" Hoffen wir mal, das es nicht die sind, die uns einsperren wollten ! Ich werd mal die Besatzung
informieren ! ", erwiderte Surr.
" Ich schalte besser auf Alarm Gelb ! "
Binnen weniger Minuten war die Ganze Truppe wieder auf den Beinen und einsatzbereit. Es
hatte sich herausgestellt das das Signal von einem Raumschiff kam.
" Sir, der UT hat die Sprache übersetzten können ! ", informierte der Alhena den Captain.
" Alles klar Surr, dann lassen sie mal hören ! "
Gespannt lauschten alle dem Funkrauschen und einen Augenblicklang geschah nichts, dann
aber erklang eine leicht verzerrte Stimme.
" Hier spricht der Präsident der Menorer Föderation - unbekanntes Schiff - Identifizieren sie sich
! " " Hier spricht Captain Harlak von der alamakischen Raumflotte. Wir befinden uns auf
friedlicher Forschungsmission, um dieses Konstrukt zu erforschen ! ", erwiderte Harlak
gelassen, auch wenn er das Wort Frieden nicht gern nutzte. Eigentlich waren ja nur die Alhena
friedlich, zumindest wenn man ihnen nachkam und sich ihrer Kultur öffnete, so wie sie sich gern
anderen öffneten. Doch hier abgeschnitten von jeder Art der Verstärkung war Diplomatie an
erster Stelle gefragt. Zumindest solange bis man den Feind bestens einschätzen konnte - wenn
es denn ein Feind werden würde.
Es vergingen ein paar Sekunden, dann rauschte die verzerrte Stimme erneut über die Comm. "
Sagten sie alamakische Raumflotte ? Wir kennen keine Alamaken, und Raumflotte klingt nach
großer militärischer Macht ! Wo kommen sie her und was wollen sie genau ? "
" Von außerhalb der Sphäre, von sehr weit her ! Und ich sagte bereits das wir uns auf einer
Forschungsmission befinden ! "
" Sie lügen. Niemand kann die Sphäre verlassen oder von außerhalb hereinkommen.
Identifizieren sie sich, oder sie werden vernichtet - und dieses mal bitte die Wahrheit ! "
Die Stimme des Präsidenten klang schroff und fordernd - fast schon zu fordernd für Harlak.
" Ich sagte doch schon, wir kommen von Außerhalb. Reizen sie mich nicht, Mr. Präsident, sonst
puste ich ihren Raumkreuzer in die Außenwand der dritten Sphäre ! ", knurrte Harlak.
" Ha, sie drohen mir ? Das werden sie bereuen. Ich schicken ihnen ein paar meinen besten
Kampfschiffe auf den Hals ! Mal sehen wie vorlaut sie sind, wenn sie erst einmal hinter Gittern
sitzen ! " Ein Siegessicheres Lachen war noch zu vernehmen bevor das Signal verstummte.
Das sah übel aus. Drei Schiffe voller unbekannter technischer Komponenten näherten sich auf
Abfangkurs der Luzifer. Harlak aber war kampfbereit - und die Crew ebenfalls, auch wenn die
Alhena nicht ganz den Kampfesseifer der Alamaken teilten.
" Boras, kannst du ein paar Informationen über diese Schiffe liefern ? "
" Klar. Ich denke die kann man als Zerstörerklasse einordnen. Sie sind knapp 240 m lang und
etwa ein viertel so schnell wie wir. Waffen kann ich einige Raketen feststellen und einige
Laserkanonen, aber die dürften unseren Plasmaschild nicht knacken ! "
" Das hört sich schon mal gut an. Verfügen die auch über Schilde ? "
" Nein, nur eine Titan-Tritan Panzerlegierung ! "
" Gut, dann Ionentorpedos klarmachen. Sobald wir in idealer Beschuss Entfernung sind,
abfeuern und Ziele eliminieren ! Danach sollten wir unsere Stiefel putzen, denn wir bekommen
sie von einem Präsidenten geleckt ! ", grinste Harlak, und die Brückencrew lachte. Wenn
Jemand siegessicher lachen konnte, dann waren sie es. Denn offenbar waren die Angreifer
nicht so fortschrittlich wie ausgestattet wie die Luzifer.


In hohem Tempo näherten sich die drei Zerstörer und aktivierten ihre Raketenbatterien. 30
Raketen schossen nun der Luzifer entgegen, doch alle wurden rechtzeitig von ihren
Laserkanonen abgefangen und vernichtet, oder vom Magnetschirm abgelenkt. Dann ließ Harlak
das Feuer erwidern und jedem Zerstörer schoss ein Ionentorpedo entgegen. Die Wirkung war
verheerend. Zwei der Schiffe explodierten sofort, das dritte versuchte ein Ausweichmanöver und
wurde schwer beschädigt. Dieser schickte dann ein Notsignal zur äußeren Sphärenwand und
Sekunden später stiegen von der Oberfläche 17 weitere Schiffe auf. Darunter ein 530 m langer
Kreuzer, der vermutlich dem Präsidenten persönlich gehörte.
Trotz Überlegenheit könnte das ein schlechtes Ende nehmen. Aber sie hatten noch nicht alle
Karten ausgespielt.
" Ok, jetzt wird es etwas eng hier. Plasmakanone aufladen ! ", befahl Harlak der Taktik.
" PK lädt - feure zwei weitere Torpedos ab - Laserkanonen erfassen Ziele ! ", erwiderte Boras.
" Versucht sie kampfunfähig zu schießen, und die Plasmaladung für unseren Präsidenten
reservieren. Brennen sie mir ein hübsches Loch in seinen Schiffsrumpf. " " Mit Vergnügen,
Captain ! "
Jetzt hämmerten die Laserwaffen der Menorer auf die Schilde der Luzifer ein. Die Waffen waren
aber zu schwach um Schäden zu verursachen. Die Raketen auf kurzer Distanz allerdings zogen
schon ein Paar Prozente vom Schild runter, weshalb Harlak den Magnetschild auf 110 %
arbeiten ließ, um die Raketen eventuell gänzlich abzulenken. Der größere Kreuzer hatte noch
eine Art Massengeschütz an Bord und feuerte damit auf den oberen Schildbereich der Luzifer
und forderte den Schild nahezu heraus die Geschosse abzuhalten. Boras musste den zweiten
Plasmaschildgenerator zuschalten und jagte zwei Torpedos auf die Begleitzerstörer. Jetzt war
das Schussfeld frei. Das Mündungsrohr der Plasmakanone glühte rötlich auf und schleuderte
dann seine tödliche Ladung dem Kreuzer entgegen. Die gesamte Front des Schiffes wurde in
Bruchteilen einer Sekunde zusammengeschmolzen und zerfetzt. Der Rest der Schiffe zog sich
daraufhin zurück und alles was jetzt noch verzerrt über das Commsignal klang war die Stimme
des verängstigten Präsidenten, der seine Kapitulation an Harlak meldete.
An Bord des Kreuzers war so gut wie Alles beschädigt oder zerstört. Der Plasmatreffer hatte die
gesamte Front vernichtet und das Schiff handlungsunfähig gemacht. Von der einstmals 150
Mann starken Besatzung hatten 23 Mann den Treffer überlebt. Per Enterkommando holte man
diese über die Shuttles an Bord der Luzifer und sperrte sie vorerst im Hauptfrachtraum ein. Den
Präsidenten brachte man zu Harlak ins Büro. Ein zufriedener Captain grinste seinen Gast an, als
dieser durch die Tür geschubst wurde.


" Ah, Mr. Präsident, schön das sie uns besuchen kommen. ", sagte Harlak und wies ihn an, auf
dem Stuhl Platz zunehmen.
" So, und nun noch einmal. Wir sind in friedlicher Forschungsmission unterwegs und kommen
von Außerhalb. Ist ihnen das jetzt soweit klar, oder muss ich noch deutlicher werden ? "
Der Fremde nickte nur.
" Gut, dann verraten sie mir doch mal ihren Namen ! "
" Mein Name ist Gullian, Präsident Gullian von den Menorer ! ", stammelte er.
Harlak verzog keine Mine. " Nach unseren Kenntnissen und dem Wissen welches wir aus ihrem
Computerkern geborgen haben, sind sie nur ein gewöhnlich Piratenkapitän und höchstens
Präsident über ihre zerstörte Flotte da draußen - und über die 8 Schiffe die sie im Stich
gelassen haben ! "
" Ja, das ist wahr ! ", grummelte Gullian genervt und kniff die Augen zusammen.
" Wir leben schon seit Jahren außerhalb von Itken, der dritten Schale, wie sie sie bezeichnen.
Wir überfallen Schiffe die sich von dort in den Zwischenraum wagen. Wir nahmen an, sie wären
eines dieser Handelsschiffe ! ", fügte der Pirat noch hinzu.
" Ein Fehler - wie sie sehen ! ", entgegnete Harlak.
" Und was passiert jetzt mit mir und meiner Crew ? "
Unsicherheit war in seiner Stimme zu vernehmen. " Wir nehmen sie mit nach, äh Itken zurück.
Wir haben vor die nächste Öffnung zu passieren. Danach lassen wir sie frei. "
Harlak dachte nicht daran, diesen Abschaum nach Itken zu fliegen. Die nächste Zwischenwelt,
was es auch für eine sein würde, sollte das neue Zuhause für die Piraten werden.
Er ließ Gullian wieder wegsperren und ging zurück auf die Brücke, nahm in seinem Stuhl platz
und dachte nach. Wenn diese veralteten Piratenschiffe der Luzifer schon gefährlich werden
konnten, zumindest wenn sie Raketen und Massengeschütze hatten, was würde sie dann auf
Itken erwarten ? Vorher galt es aber die Zwischenwelt zu begutachten und ihre Gäste
auszusetzen.


Der Captain ließ Kurs setzten und dieses mal wurde die Luzifer weniger stark belastet. Der Flug
durch die Krateröffnung konnte schon nach 11 Minuten beendet werden. Anscheinend
beeinflusste die Größe der einzelnen Schalen auch die Stärke der Schwerkraftfelder, die um
die eingeschlossenen Planeten herrschten. Da die Sphärenwände aber alle gleich dick waren
und die Planeten vergleichbare Größen besaßen, konnte es auch andere Ursachen haben.
Vielleicht waren nicht mal die Planeten schuld, sondern nur die Schalen selbst ?
Vor ihnen erstreckte sich nun eine weitere dieser Welten. Wie schon zuvor hatte auch dieser
Planet genau 15000 Km im Durchmesser. Es war eine öde Wüstenwelt voller Gebirgszüge und
Ozeanen aus Sand und Staub. Nach einigen Untersuchungen stellte sich heraus, das diese
Welt offenbar erst vor einigen Jahren Terraformiert wurde. Und trotz keiner Anzeichen von
Vegetation gab es eine atembare Atmosphäre. Harlak ließ das Schiff nahe einer Gebirgszone
landen und die Gefangenen nach draußen schaffen. Der Piratenkapitän protestierte angesichts
der Tatsache das sie nicht bis nach Itken gebracht wurden.
" Sie wollen und allen ernstes hier aussetzten ? Wovon sollen wir leben ? ", jammerte Gullian
und sah sich in der trostlosen Steppe um.
" Nun, es gibt Wasser unter der Oberfläche, nicht viel, aber für sie sollte es problemlos reichen.
Wir lassen ihnen ein paar Schaufeln da. ", meinte Harlak mit einer Spur Sarkasmus.
" Und was sollen wir essen ? Etwa Steine ? "
" Unter der Oberfläche gibt es sicher auch Nahrung. Wie gesagt, wir lassen ihnen Schaufeln da,
dann können sie sich alles selbst erarbeiten. Sie haben auf einer trostlosen Sphärenseite
überlebt, dann sollten sie es hier auch schaffen. ", erklärte Harlak.
Der Pirat ballte seine Hände zu Fäusten : " Sie sind schlimmer als die Itken - los Männer,
schnappt sie euch ! "
Gullian sprang vor und verpasste Harlak einen Schlag gegen die Brust. Sein Anzug federte den
Schlag größtenteils ab, so das er sich gleich wehren konnte. Er packte Gullian und rammte sein
Knie in dessen Bauch, dann ein Ellbogenschlag auf den Rücken und der Pirat lag keuchend auf
dem Sandboden. Offenbar versuchten sie das Blatt zu wenden, nun da sie eh nichts zu verlieren
hatten. Die Anderen stürmten los.


Rixx und Corkon hatten schnell einige mit ihren Lasern betäubt, aber befanden sich nun
ebenfalls im Handgemenge. Boras, Rulger und Grak bildeten mit 7 weiteren Piraten eine
Prügeltaube und rollten auf dem Boden rum. Zwei Mann griffen Harlak an, doch dieser war
flinker als sie. Den ersten ließ er über sein Fuß stolpern. Dem zweiten schlug er so heftig ins
Gesicht, das Kiefer, Nase und Schädelfront mit einem üblem Knirschen und Knacken brachen.
Dennoch schienen die Piraten die Oberhand zu gewinnen. Rulger war bereits niedergeschlagen
wurden und schwer verletzt, und auch Grak hatte etwas abbekommen.
Arrow und Nodon stiegen aus der Dachluke des Schiffes aus und schossen mit
Betäubungsstrahlen hinunter. Leider schafften sie es nur 3 Mann zu treffen, da die Anderen sich
schon unter das Schiff begaben und sich zur Einstiegsrampe vor prügelten. Doktor Harak kam
aus dieser hervor und feuerte auf einen der Piraten einen tödlichen Laserstrahl ab. Das schürte
nur die Wut der Anderen an.
" Los, schnappt euch der Kerl und dann übernehmen wir das Schiff ! ", brüllte einer der Piraten
und warf einen Stein nach dem Doktor. Der Rest der Schiffscrew verschanzte sich im Inneren
hinter den Frachtkisten. Kaum kamen die Piraten die Rampe hoch wurden sie schnell betäubt
und kampfunfähig gemacht. Rettung in letzter Sekunde. Die Piraten hatten nicht vor hier
zurückgelassen zu werden, und wollten das Schiff kapern, doch die Soldaten der Luzifer waren
ihnen mal wieder überlegen.


Harlak war sauer. Er war unvorsichtig gewesen und beinahe wäre die Crew der Luzifer hier
gestrandet. Zum Glück konnten sie schlimmeres verhindern. Nicht auszudenken, wenn denen
das Schiff in die Hände gefallen wäre. Niemand würde sie hier finden können. Er ließ die Piraten
fesseln und ohne zusätzliche Ausrüstung zurück. Sollen sie hier doch verrecken. Die friedliche
Mission war vorbei. Würden sie auf weitere Schiffe der Baureihe stoßen, die die Piraten flogen,
dann würde er ohne zu zögern das Feuer eröffnen lassen.
Ein paar Crewmitglieder waren verletzt, inklusive Doktor Harak. Rulger hatte ein paar
Knochenbrüche erlitten, würde aber in ein paar Stunden den Dienst wieder aufnehmen können.
Solange ließ Harlak die Crew verschnaufen und im Orbit der Wüstenwelt wissenschaftliche
Daten sammeln, ehe sie weiterfliegen würden, um die Innenseite der Itkenschale zu erforschen.
Nach einigen Stunden war es dann soweit. Harlak ließ das Schiff wieder auf Kurs bringen und
alle bereiteten sich auf eine weitere Höllenfahrt durch die Verzerrungen vor. Nochmals brauchte
die Luzifer rund 11 Minuten um durch die Schwerkraftfelder zu gelangen, dann schoss das
tapfere Schiff in den Innenraum hinaus. Nach kurzen Systemchecks richteten sie die Sensoren
aus. Tatsächlich war die Itkenschale technisch weiter fortgeschritten - zumindest als die
Bewohner von Etoria, die offenbar selbst keinen Grund darin fanden den Raumflug zu nutzen.
Um die unzähligen Miniatursonnen die die Innenseite beleuchteten kreisten Solarkollektoren, die
einen gebündelten Energiestrahl in einen auf der Oberfläche stationierten Speicher schossen.
Offenbar nutzte man hier nur die Solare Energie, weshalb die gesamte Umwelt auch sehr
sauber war. Überhaupt schien es dort keinen Müll zu geben. Alles war geordnet und rein. Und
das auf einer Oberfläche von vermutlich vielen Millionen Planeten. Aber das schien hier nicht
der Unnormalität zu gelten. Wer eine gewaltige Sphäre erbauen kann, in der noch weitere
existieren, der könnte auch Mittel und Wege finden eine Umwelt von solchem Ausmaß sauber
zu halten.


Ein Funkfeuer loderte schließlich auf, als die Luzifer entdeckt wurde. Der Kontakt zum Führer
der Itken war angenehm freundlich und das Angebot, hier eine Weile zu bleiben, nahm Harlak
dankend an. Die nächste Sphäre lag gut 997 Millionen Km weiter im Inneren, und auch dort
führen unzählige Speichen in gleichen Abständen hin - ein Standard der wohl bis zum
Kernbereich hin galt. Der Flug würde gut 16 Stunden dauern. Einen Tag auf Itken könnte die
Crew also gut verkraften, ehe ein monotoner und langweiliger Flug begann.
Harlak ließ das Schiff landen und begab sich mit einigen Crewmen zum regionalem
Regierungsgebäude. Es dauerte nicht lange und man brachte sie in einen größeren Saal, wo sie
auf den Führer der Itken trafen und zum Essen eingeladen wurden. Schnell lernte man sich
näher kennen und das Interesse schien an beiden Seiten zur jeweils Anderen groß zu sein.
" Und sie kommen tatsächlich von außerhalb der Sphäre ? ", fragte der Itkenführer.
" Ja. Wir haben dieses gewaltige Objekt vor einiger Zeit entdeckt und eine Forschungsmission
auf die Beine gestellt. Was uns aber hier erwartete, damit hatten wir nicht gerechnet. Unzählige
Welten und Völker leben hier im Inneren ! ", erzählte Harlak.
" Ja, das ist war. Wir hatten selbst mal versucht eine der Zwischenwelten zu erforschen, aber
durch die gravimetrischen Verzerrungen ist die Mission jedes mal gescheitert. Eines Tages
gelang es einigen Verbrechern dann eine neu entwickelte Schildtechnik zu stehlen. Dieser Schild
erlaubte es ein Feld aufzubauen, welches anti gravimetrisch wirkt. Damit konnte man mühelos
durch die Krateröffnungen hinduchfliegen und in den Handel mit weiteren Schalen treten. "
Diese Technik wäre allerdings einen Tauschhandel wert, und hätte Harlak davon eher gewusst,
so hätte er die Piratenschiffe plündern lassen. " Würden sie einen Tauschhandel eingehen ?
Ihre Schildtechnologie gegen Waren von Außerhalb ? ", fragte Harlak, doch die Itken waren
eher weniger erfreut, als er danach fragte. " Tut mir leid, aber unsere Handelsrouten sind nicht
sicher ! Ständig werden Frachter oder andere Zivilschiffe von Unbekannten attackiert und
vernichtet ! Wir können nicht riskieren das unsere Technik in weitere Hände fällt und unserer
Kontrolle entgleitet. "
Der alamakische Captain lachte. " Haha, ich denke wir haben diesen Jemanden still gelegt. Aber
das ist nun unwichtig. Eure Handelsrouten sind zur Etoriaschale gesichert. Aber - was ist mit der
nächsten inneren Schale ? Führt ihr dort auch Handel ? "
Der Itken seufzte. " Nein, leider nicht. Wir haben Krieg mit den dortigen Bewohnern ! " Harlak
verstand nicht ganz. Es gab keine Anzeichen von Kriegsschiffen oder Werften die welche
bauten. " Wenn dem so ist, wo sind dann ihr Verteidigungsanlagen und Werften ? Ihr müsst
doch sicher unzählige Schiffe besitzen um ganz Itken abzuschirmen ? "
" Nun, lasst es mich erklären. Die nächste Schale ist von einer gefährlichen Spezies bevölkert
wurden - die Spinodai, die aus der letzten Terraformung hervor ging. Das ist mittlerweile 2320
Jahre her. Sie ist sehr intelligent und hatte schnell den Weltraum erobert. Ihre Schiffe sind sehr
wohl in der Lage die Zwischenwelten zu umfliegen und zu uns vorzustoßen. Wir haben daher
einen Verteidigungsgürtel nahe der Schale errichtet, der jedes feindliche Schiff abfängt sobald
es aus einer der Öffnungen hervorstößt. Seitdem haben wir hier Ruhe und Frieden auf Itken. "
" Verstehe. Aber wir haben nichts orten können !? "
" Das liegt daran das der Ring mit der Sphäre verbunden ist, damit er seine Position hält,
während die einzelnen Schalen rotieren. Eine Anbringung an die Exorspeichen war uns nicht
gelungen. Aus diesem Grunde können sie auch nur die Außenwand der Sphäre feststellen ! Ein
Antriebssystem das den Ring in Position halten würde wäre zu Energie aufreibend." Harlak
stimmte nickend zu. " Nun gut. Ich hoffe, das wir dennoch mühelos weiter vordringen können in
die Innere Sphäre. Wir haben nämlich vor unsere Mission zu ende zu bringen ! "
" Gewiss. Ich werde veranlassen das man ihr Schiffssignal ohne Verzögerung hindurch lässt, nur
halten sie sich von den Spinodais fern. Das Insektenvolk frisst auch Humanoide Spezien ! "
Noch mehr Insekten. Schlimm genug das es Schedaren gab, die Planeten plünderten und alles
fraßen was sie finden konnten. Jetzt gab es hier ne ganze Schale voller weiterer Insekten, die
zudem auch noch fähig waren, in den Weltraum zu fliegen. Sie mussten das Risiko eingehen,
denn Harlak wollte unbedingt erfahren was im Inneren der Supersphäre verborgen lag, und wer
diese erbaut hat.
Sie speisten noch eine Weile, schlugen andere Themen vor, erzählten den Itken von
Außerhalb der Sphäre. Niemand konnte sich vorstellen das es unzählige - riesigen Sonnen gab
die in ganzen Sternenmeeren angesiedelt durch ein unendlichen schwarzen Raum trieben.
Harlak konnte sie verstehen. Sie lebten seit Jahrtausenden hier in der Sphäre. Für ihr Volk gab
es 3 Sphären schalen. Sie wussten das es noch weitere gab und das es ein Ende geben musste
- vermutlich aus uralten Daten oder Niederschriften, doch was die Alamaken ihnen erzählten
schien ihren Horizont derartig zu erweitern das man einige bat zu bleiben. Doch daran wollte
vorerst Niemand denken.
Atax
standhafter Schreiberling
standhafter Schreiberling
Beiträge: 41
Registriert: Do 10. Apr 2014, 18:41

Re: [EX16] SU01 MR Luzifer - DIE SUPERSPHÄRE

Beitrag von Atax »

Am nächsten Tag dann verabschiedete sich die Crew von der Führungsdelegation und flog mit
der Luzifer dem nächsten Abenteuer entgegen. 16 Stunden blieben ihnen sich mit den Daten
der Spinodai vertraut zu machen, und die Itken hatten eine Menge im laufe der letzten 300 Jahre
Krieg sammeln können.
Dann erreichte das Schiff die nächste Sphäre. Scans zufolge gab es hier weitere 17000
Öffnungen mit je einer Zwischenwelt, und wenn diese alle von den Spinodai bevölkert waren,
gab es mehr von ihnen, als Alamaken, Menkaren oder Schedaren zusammengezählt. Allein die
Vorstellung, wie viele Trillionen Insektoide Lebensformen die Innenseite der Sphäre bevölkerten,
war astronomisch.


Nodon hatte über die astrometrischen Scanner eine passende Krateröffnung rausgesucht, aber
der Flug dorthin würde nochmals 1 Stunde Zeit beanspruchen. Dabei überflogen sie die
Ringverteidigung der Itken. Der Ring der Itken verlief etwa 4000 Km über dem Äquator entlang
und war vollgestopft mit Raketen und Energiewaffensystemen. Vermutlich wäre da nicht mal die
Luzifer hindurch gekommen. An einigen Stellen war das System mit der Sphärenwand gekoppelt
- etwa alle 1000 Km auf einer Länge von 200 Km. Die Crew hatte großen Respekt vor den Itken.
Und wie erwartet wurde das Schiff weder abgetastet noch von Zielscannern anvisiert.
Dann erreichten sie endlich ihr Ziel und tapfer drang das Schiff in die Öffnung vor.
Der Flug in den Schwerkraftfeldern war recht angenehm. Nach nur 7 Minuten war alles heil
überstanden, und ein einfaches Anschnallen hatte dieses mal ausgereicht. Je kleiner die Schale,
desto weniger Gravitationskräfte, obwohl Planet und Hohlraum immer dieselben Durchmesser
vorwiesen. Beim Gedanken daran, das man beim Rückflug auch wieder durch die stärkeren
Verzerrungen musste, wurde einigen übel. Ein kleines Opfer für eine große Errungenschaft.
Vor ihnen tauchten nun 3 weitere künstlichen Protosonnen auf, die einen tropischen Planeten
bestrahlten. Harlak befahl die Landung, denn die Atmosphäre war nach Laborangaben zu 100
% kompatibel mit der der Alhena und Alamaken. Vermutlich auch für alle Anderen Spezien, die
eine benötigten. Eine Art Universalhülle in der Jeder leben konnte. Wie so was möglich war
würden sie vermutlich so schnell nicht herausfinden. Langsam setzte das Schiff auf der
Oberfläche auf.


Neugierig stiegen einige der Crew aus. Dr. Harak atmete tief ein und genoss die frische Luft
geradezu. Das Klima war angenehme milde 35 Grad warm und trocken. Überall wuchsen
Pflanzen. Es gab kleinere Ozeane und viele Seen und Flüsse. Nahrung wuchs in Hülle und Fülle
an den Bäumen und Sträuchern. Ein Paradies von einem Planeten.
" Seht euch das an - eine Gaiawelt ! ", staunte Morret, einer der Wissenschaftler.
" Vorsichtig, in jedem Paradies gibt es eine Kreatur die darauf wartet, hinterhältig zuzuschlagen !
", mahnte Rulger und pflückte eine der Früchte von einem der Sträucher ab.
Dermak scannte diese und gab grünes Licht. " Hier scheint nichts giftig zu sein. Alles kann man
essen ! "
" Alles ? Auch die Steine ? ", grinste der Captain und bekam ein blödes Grinsen zurück. Harlak
hob den Daumen für das OK Zeichen und grinste nochmals zurück. Gut zu wissen, das sie noch
eine Menge Humor besaßen, trotz all der Umstände die sie auf ihrer Reise bisher bewältigen
mussten.
Boras fühlte sich pudelwohl in der bewaldeten Umgebung, obwohl das sehr ungewöhnlich für
einen Alamaken war, der eine vulkanische Welt eher bevorzugen würde. Zusammen mit Surr
saß er unter einem der Bäume und aß einige der Früchte. Sie schmeckten so gut, das er kaum
aufhören konnte, und am liebsten mit jedem Bissen mehr in sich hineingestopft hätte.
Das einzig Seltsame an diesem Ort war, das es offenbar nur Pflanzen, und keine Tiere gab.
Aber darüber machte sich keiner weitere Gedanken und alle genossen das angenehme
Rauschen der Wälder und das Plätschern der Flüsse.
Grak, Lor und Jassad genossen es, mal aus der Maschinenraum herauszukommen ohne das
eine Reparatur der Grund war. Sie setzten sich zu einer der Pflanzen und sonnten sich. Jassad
wurde vom angenehmen Duft der Fruchtblüte angelockt und griff zu. " Herrlich - einfach nur
herrlich hier - und wie das duftet.... ! "
Die Faustgroßen Kapseln ließen sich nicht so einfach abziehen, weshalb er aufstand und mit
beiden Händen kräftig und ruckartig zog. " Verfluchte Frucht, nun geh endlich ab ! ", ächzte er
und bemerkte dabei die Gefahr nicht, die er beschwor.
Plötzlich klappten die 2 m großen Blätter auf und ein riesiges Maul offenbarte sich, aus dem
zwei Tentakel hervor schnellten und sich Jassad und Lor schnappten. Grak schrie auf und rollte
sich weg.
" Alarm, eine fleischfressende Riesenpflanze ! "
Jassad und Lor riefen um Hilfe, da sie sich nicht befreien konnten. Grak zerrte bereits an Lor´s
Tentakel, doch dieser hatte zu viel Kraft.
" Schnell, schieß das Teil durch ! ", rief Harlak, der mit gezückter Waffe zur Pflanze lief. Grak zog
seinen Blaster und feuerte. Der Schuss prallte ab und glitt in den Boden wo er verpuffte. "
Verdammt, das Teil ist Strahlen sicher ! ", jammerte er und zog weiter panisch am Tentakel.
Harlak, Rulger und Morret feuerten auf das Pflanzenmaul aus dem nun kein herrlicher Duft mehr
strömte, sondern übler Faulgestank, doch auch dort prallten die Laser ab. Jetzt wehrte sich die
Pflanze und einige der Kapseln platzten auf und schossen ihre giftige Sporenladung den
Aggressoren entgegen. Morret brach keuchend zusammen, da ihn eine Volle Ladung erwischt
hatte.


Jetzt wurde es brenzlig. Jassad war fast am Maul der Kreatur und schrie schon panisch. Harlak
rief per Comm nach Boras : " BORAS, schnell, du musst mit der Luzifer auf die Pflanze feuern ! "
Keine Antwort. Der Captain blickte sich um und sah, wie er und Surr sich die Früchte in den
Mund stopften, dabei schienen sie gar nicht glücklich zu sein. Ein flehender Armwink Surr´s
bestätigte dieses. Harlak fluchte.
" Verdammt, ich hatte vergessen das er auch rausgegangen war ! Harlak an Rixx und Corkon,
wo seid ihr ? "
Keine Antwort. Jassad war inzwischen am Maul angelangt und kurz davor in diesem zu
verschwinden. Bei dem fürchterlichen Gestank der dort heraus wehte musste Grak sich
übergeben, dennoch versuchte er weiter seine Freunde vor dem Tode zu bewahren.
Rulger war inzwischen um die Kreatur herumgelaufen und versuchte an ihre Wurzeln zu
gelangen: " Verfluchtes Unkraut, warum verreckst du nicht einfach ! Und wo sind deine
verdammten Wurzeln du Höllenbiest ? "
Harlak blieb keine Wahl. Die Laderampe für das Fahrzeug war ebenfalls geöffnet. Schnell lief er
hinein und besetzte das Fahrzeug. Es hatte einen schweren Blaster auf dem Dach. Er hoffte,
das dieser ausreichen würde die Knospe zu sprengen, ehe die ganze Crew verspeist werden
würde.
" So du Salatkopf, jetzt gibts was mit der Lunte ! " Harlak fuhr vor, zielte und drückte ab. Ein
greller, rötlicher Laserblitz bohrte sich direkt über Jassad in das Maul der Kreatur und ließ
dessen Knospe zerplatzen. Rulger schrie vor Wut, als er übersät mit Pflanzenresten hinter dem
Buschwerk hervorkam. Doch noch waren sie nicht außer Gefahr. Der Boden bebte plötzlich und
überall schossen wurzelartige Tentakel hervor, schlugen und peitschten nach der Crew. Boras
und Surr wurden gegriffen und so fest um zurrt, das sie sich vollgefressen wie sie nun mal waren,
heftig übergeben mussten.


Nodon stand auf dem Dach des Schiffes und schrie irgendwas von Lebensform unter dem
Boden. Harlak knurrte nur. Der ganze Planet schien eine Art Lockmittel für Nahrung zu sein.
Früchte die so gut schmeckten, das man sich selbst mäßtet bis man nicht mehr laufen kann, und
eine Umgebung in der man sich so wohl fühlt, das man jede Vorsicht vergisst und am liebsten
an Ort und Stelle bleiben will.
Doch noch war er einsatzbereit. Er wendete das Fahrzeug und feuerte auf den Baum hinter Surr
und Boras. Tatsächlich ließen die Tentakel die Beiden los, so das diese in die Luzifer fliehen
konnten. " Boras, mach die Waffen klar und brenn alles weg, was hier aus dem Boden wächst !
", ordnete der Captain an. " Aye Sir ! ", antwortete Boras aufstoßend über Funkverbindung.
Fast hätten die wurzelartigen Tentakel neue Opfer erhascht, als wenige Augenblicke später
plötzlich einige Laserstrahlen der Luzifer den Boden aufrissen. Ein wütend klingendes
Quietschen war zu vernehmen. Es schien überall herzukommen, und die Tentakel griffen nach
der Luzifer, die nun als Bedrohung angesehen wurde.
" Schnell - alle Mann an Bord und die Luken verschließen ! Nodon - Alarmstart vorbereiten ! "
Harlak aktivierte den Motor und fuhr geradewegs auf die Frachtrampe zu. Mit Gepolter kam das
Fahrzeug dann im Inneren zum stehen. Rulger sprang hinterher und schlug auf den
Türmechanismus, der die Rampe einfuhr und schließlich die Außenschotts zuschnappen ließ.
Dann heulten die Triebwerke bereits auf und mit einem Ruck riss die Luzifer einige Meter
Tentakel aus dem Boden, ehe diese losließen und dem flüchtendem Schiff peitschend hinterher
schwenkten.


Wieder im Orbit der Pflanzenwelt leckte man sich die Wunden. Die Gaiawelt kam ihnen nun gar
nicht mehr so gaiamäßig vor, eher wie ein Vorhof zur Hölle. Nun saßen oder standen alle auf
der Krankenstation, zumindest alle, die das Schiff verlassen hatten.
" Dr. Harak, wie steht es um die Crew ? ", fragte der Captain und sah sich das Elend an,
welches sich teilweise vor Schmerzen auf den Liegen wandte. Der Doktor seufzte. " Nun, es
hätte schlimmer kommen können. Leider werden die Meisten erst einmal für ein paar Tage
ausfallen fürchte ich ! "
" Ein paar Tage ? Wer ist denn überhaupt noch fit für den Dienst ? "
" Ich, Sie, Nodon und Grak. Der Rest ist von Sporen oder den Pflanzenteilen vergiftet wurden
oder schwerst verletzt durch die Tentakel. Aber im Grunde sind wir alle vergiftet. ", stellte der
Doc fest und sprühte Lor eine entzündungshemmende Lösung auf den Abdruck des Tentakels,
der sich um seinen Bauch gelegt hatte. Harlak schüttelte leicht den Kopf.
" Das sieht nicht gut aus. Ich gehe erst mal auf die Brücke. Sehen sie zu das Arrow wieder fit
wird. Und Boras sowie das Technikerteam sind oberste Priorität ! "
" Ich werde sehen das ich sie dienstfähig bekomme ! Aber ich muss mich auch um einen
Impfstoff kümmern ! "
Harlak nickte und verließ die Krankenstation und begab sich auf die Brücke. Nodon saß an der
Steuerung und blickte erwartungsvoll zu ihm auf.
" Tja Nodon, so wie es aussieht sind wir zwei erst mal allein die Brückencrew ! ", grinste der
Captain und begab sich zu seinem Sitz.
" Sir, dann haben wir jetzt zwei Probleme ! "
" Was meinst du mit zwei Problemen ? "
" Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe das Bedürfnis, das Schiff wieder landen zu müssen. Ich
glaube ich werde beeinflusst ! Nur mit mühe kann ich dem Drang widerstehen. " Fast wie von
allein wandte er sich wieder zum Bildschirm und starrte auf den Planeten hinab. Harlak konnte
erst nicht glauben was Nodon da erzählte, doch dann spürte er ebenfalls den Drang wieder den
Landebefehl zu geben. Lag es am Gift ? Oder gab es etwas viel stärkeres auf dieser Welt als sie
bisher annehmen konnten ? Etwas Mentales vielleicht ?
" Verdammt ! Offenbar versuchen die Pflanzen uns wieder anzulocken ! Wie sie das auch
schaffen mögen - wir müssen hier auf jedenfall verschwinden - und zwar schnell ! "
Jetzt hatten sie nicht nur das Problem, das die Crew zum Teil komplett ausgefallen war, auch
der Planet versuchte sie wieder zur Landung zu zwingen. Jetzt mussten sie sich für den Flug
durch eine der Öffnungen entscheiden. Harlak übernahm selbst das Steuer und Nodon wieder
die Navigation.
" Was machen wir jetzt ? Fliegen wir zurück zu den Itken ? ", fragte der Navigator fast
geistesabwesend und schüttelte den Kopf um wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
" Nein. Es wäre zu gefährlich. Wir wissen nicht mal ob der Verteidigungsring uns immer noch
ungehindert durchlässt, wo er doch alles unter Feuer nimmt was in den Itkenraum eindringt ! Wir
haben bessere Überlebens Chancen wenn wir in den Spinodairaum vorstoßen. "
Harlak informierte die Crew über den Durchflug zu der Spinodaischale und aktivierte die
Triebwerke.
" Pass auf - sobald wir durch den Krater sind programmierst du einen Kurs zu einer sicheren
Stelle auf dem Kraterrand. Wenn wir Glück haben, entdecken sie uns nicht ! "
" Ok, aber was, wenn dort Raumschiffe lauern - als Wachposten ? "
" Dann bleibt uns nur zu hoffen, das ich gut genug Ausweichmanöver fliegen kann, bis du einen
sicheren Lichtsprung berechnet hast. Da wir nicht kämpfen können bleibt nur diese
Fluchtmöglichkeit - oder wir gehen so oder so drauf ! "
" Hm, ich werde dann einen Kurs geradewegs zur nächsten Schale setzten. Das minimiert die
Wahrscheinlichkeit das wir eine Exorspeiche rammen ! " Anbetracht der anderen Ereignisse
innerhalb der Sphäre schien es bisher richtig gewesen zu sein einen kurzen Lichtsprung zu
vermeiden. Der Gedanke das sie fast schon bei Sublicht in einer unsichtbaren Exorfeldwandfalle
rein geraten waren, ließ Nodon frösteln. Dann flog der Captain das Schiff durch die Öffnung und
wieder brauchte es mithilfe des Autopiloten eine nahezu identische Flugzeit wie beim Eintritt in
die Zwischenkammer.


Der Navigator musste schnell handeln, und doppelt so schnell denken und berechnen.
Sekunden nach dem Austreten müsste er entweder einen sicheren Landeplatz finden oder einen
kurzen Lichtsprung berechnen und das in einer noch unbekannten Zone von unbekanntem
Durchmesser innerhalb der Sphäre. Wenn etwas schief ging könnten sie gegen eine weitere
nah gelegene Sphäre fliegen und zu Astrostaub verglühen.
Nach weiteren 7 Minuten Achterbahnfahrt schoss die Luzifer über den Kraterrand hinweg. Da
Nodon keine feindlichen Schiffe ausmachen konnte programmierte er einen sicheren Kurs auf
den oberen Rand der Öffnung. Harlak flog eine enge Kurve und folgte den Koordinaten. Es war
zu dunkel weshalb er auf Infrarotsicht schaltete. Sicher setzte das Schiff dann am Zielpunkt auf.
" Das war knapp. Ich werd mir mal die Umgebung genauer ansehen ! ", sagte der Captain und
lief zur taktischen Konsole hinüber.
" Hm, seltsam. Ich orte keinerlei Zivilisation auf der inneren Schale. Zudem ist es recht kalt. " Er
wechselte zur Wissenschaftlichen Konsole und erkannte schnell warum. " Ah, da haben wir ja
das Problem. Die künstlichen Sonnen sind kurz vor ihrem erlöschen. Sie sind dunkelrot und
strahlen nur noch wenig Licht und Energie ab. "
" Soll das bedeuten das hier alles tot ist ? ", fragte Nodon, und es klang so als wollte er
unbedingt ein Ja hören. " Scheint so. Die Temperatur beträgt auf der Oberfläche nur noch minus
9 Grad. Für Insekten nicht grade günstig - zumindest wenn diese Kreaturen so sind wie alle
bekannten Insekten. Zudem ist keine Vegetation mehr auszumachen - nur noch kalter Fels und
Wüste. "
Harlak ging wieder zur Steuerkonsole zurück und aktivierte die Triebwerke. Er wollte auf der
Oberfläche landen. Obwohl es dort kalt war gab es noch eine atembare Atmosphäre. Nach
weiteren Scans entdeckten sie sogar einige warme Senken. Dort in solch einer landete er die
Luzifer schließlich.
Dr. Harak kam auf die Brücke grade als der Captain die Triebwerke abschaltete. Überrascht sah
er zu ihm. " Ah, Harak, was gibts neues ? ", fragte Harlak erwartungsvoll. Der Doktor grinste.
" Ich habe die Sporenreste entfernen können. In ein paar Stunden ist ein Teil der Crew wieder
einsatzfähig. Ein Serum für die Entgiftung wurde gespritzt, aber es dauert halt ein wenig. Ich
werde sie beide auch Impfen müssen ! "
" Wenns denn sein muss ! " Harak nickte bestätigend. " Zum Glück hatten wir ein Biolabor an
Bord. Im den dortigen Mitteln konnte ich schnell die Gifte bestimmen und ein Antiserum
entwickeln. Ein Hoch auf die Alhena ! "
Der Captain nickte zustimmend.
" Wir sind gelandet ? ", fragte der Doc und setzte den Injektor bei Harlak am Hals an. Mit einem
leisen Zischen wurde das Serum in seine Schlagader gepresst, und zeigte sofort Wirkung. Sein
Hals brannte förmlich und er musste sich vom Schmerz ablenken. Ein kleines Brummen konnte
er sich aber nicht verkneifen. Die Bestätigung für Harak das das Serum anschlug.
" Ja, aber hier ist alles tot ! Ich werde aussteigen und sie werden mich am besten begleiten und
ein paar Bodenproben nehmen ! " " Meinetwegen ! ", erwiderte der Arzt obwohl ihm ein
Spaziergang eigentlich nicht in den Sinn kam.
Er versorgte noch Nodon und holte dann seine Ausrüstung und begab sich nach Deck 5 in den
Frachtraum zur Ausstiegsrampe.


Die Temperatur war hier in der Senke bei rund 11 Grad plus, dennoch für Alhena - und grade für
Alamaken eine sehr kalte Ödnis. Eingepackt in dicker Winteruniform sahen sich die Beiden in
der Umgebung um. Hier wuchsen noch einige Pflanzen, die mit dem schwachen Licht der
Sonnen noch gedeihen konnten.
" Ob die Spinodai auf die Zwischenwelten umgesiedelt sind ? Hier gibt es nichts mehr was noch
ausreichend Nahrung liefern könnte. Die Pflanzen sind eigentlich nur Wasserträger, kaum
verwertbare Nährstoffe ! ", erklärte Harak und las einige Sensordaten vom Scanner ab.
" Bedenken sie das Insekten auch unterirdisch leben können. Wir wissen nichts über dieses
Volk, und wenn es hier warme Senken gibt, dann nur, weil es eine unterirdische Wärmequelle
geben muss ! Außerdem könnten sich Biokuppeln haben, in denen sie Nahrung anbauen ! "
Noch während die beiden darüber diskutierten wurden sie beobachtet. Zwei Spinodai spähten
aus einem Erdloch hervor und zirpten leise. " Humanoide Lebensformen - wo kommen die her ?
", zirpte der Anführer der beiden. " Ich weiß es nicht. Vermutlich kommen sie von der inneren
Schale. Wie Itken sehen sie jedenfalls nicht aus ! "
" Wir schnappen sie uns und fragen sie aus ! Viellicht töten wir einen - dann spricht der Andere
schon ! " Beide zirpten, und dabei klang es so als würden sie lachen.
Während die Alamaken die Umgebung weiter untersuchten, schlugen plötzlich die Bioscanner
Alarm. " Achtung Harak - zwei Spinodai ! ", rief der Captain.
Die achtbeinigen Insektenwesen sprangen aus ihrem Loch hervor und schossen mit
Lähmstrahlen die sie in klauenartigen Ausläufern hielten, auf die beiden Humanoiden Wesen.
Harlak rollte sich ab und erwiderte das Feuer - traf eines der Insektoiden an einem der Beine.
Es zirpte kurz vor Schmerz und schoss dann auf Harlak. Er versuchte eine Deckung zu finden,
aber ein Treffer an der Schulter warf den Captain wieder zu Boden, bevor er loslaufen konnte.
Sein linker Arm war nur gelähmt, aber er brannte höllisch.
" Verfluchte Biester ! ", schimpfte er. Schon war der Spinodai nah an ihn heran gelaufen.
" Zrriipp zttttzzkzz kkttzzkkk zir ! "
" Was hast du gesagt ? ", maulte der Captain das Insekt an und feuerte dem Spinodai mitten
ins Gesicht. Der Schädel Platzte und leblos sank das überraschte Wesen in sich zusammen.
Der Andere Spinodai hatte sich den Doktor geschnappt und hackte mit seinen Vorderbeinen auf
diesen ein. Ein verstummender kurzer Aufschrei des Arztes bezeugte dessen tödliches Ende, als
eine der Sichelklauen den Hals traf. Harlak fluchte. " Verdammte Kreatur hast meinen Bordarzt
umgelegt - nimm das du Vieh ! " " Kiitzzz tzzzikk zzir ! "
Ein Treffer am Rücken veranlasste den Spinodai zur Flucht. Schwerverletzt krabbelte er flink in
sein Loch zurück und grub sich ein. Harlak spähte noch kurz in die düstere Umgebung und
prüfte den Scanner, es schien keine weiteren Lebensformen hier zu geben. Dann prüfte er den
leblosen Körper seines Crewmen. Dem Arzt war nicht mehr zu helfen. Es blieb keine Zeit seinen
Körper ins Schiff zu schleppen - welch Unehre, doch es musste so sein. Auf voller Einstellung
der Laserwaffe verdampfte er den Körper fast vollständig - zumindest war so ein wenig Ehre
gerettet - auch wenn er die Überreste seines Crewmen lieber in eine Sonne gebettet hätte.
Harlak konnte bereits wieder beide Arme bewegen und schnappte sich dann Haraks
Ausrüstung, rannte zurück ins Schiff und verschloss die Luke. Eines war jetzt auf jedenfall klar.
Die Spinodai hatten sich unter die Erde zurückgezogen. Die Bodenproben des Doktors würden
sicherlich klären, warum die gesamte Oberfläche so kahl und leer war. Keine Gebäude oder
Straßennetze waren auszumachen - als hätte hier nie etwas gelebt. Obwohl ihm die Itken
berichtet hatten, das erst vor einigen Monaten ein Großangriff auf den Verteidigungsring
stattfand. Auch erzählten die Itken ihnen das die Protosonnen, sobald sie ausgebrannt waren,
von einer unbekannten Intelligenz erneuert wurden die sich weit im Inneren der Sphäre befinden
sollte.


Riesige Maschinenschiffe würden Gase von außerhalb sammeln und ins Innere befördern,
dort zu neuen Sternen verdichten. Doch hier gab es offenbar schon lange keine
Regenerationsphasen mehr. Die Schale war so gut wie tot. Nur im Boden gab es noch
genügend Wärme zum überleben. Ein paar Stunden später waren einige der Crew wieder auf
ihrem Posten. Die Luzifer flog bereits zu der nächsten, deutlich kleineren Sphärenschale, die in
gut 3355 Millionen Km Entfernung lag - also schon recht nah am Zentrum.
56 Stunden Sublichtflugzeit lagen vor ihnen. Die Zeit würde man nutzen um die zu Ehren die
man unehrenhaft zurücklassen musste. Ein Jeder Alamake wünschte sich nach seinem Ableben
in einer roten oder blauen Sonne gebettet zu werden. Gern würde der Captain auch die tapfere
Alhenacrew so ehren - sie verdiente es.
Nach drei Tagen Flugzeit war die Crew gänzlich genesen und wieder voll diensttauglich. Boras
überwachte die Sensoren und machte eine Entdeckung. Doch was er nun meldete, schienen
Probleme höherer Art zu werden. Mehr als 15000 dieser Robotschiffe, welche versucht hatten
sie in einem Energiefeld einzufangen, sammelten sich an der Schale genau an dem Punkt, wo
sie ankommen würden. Offenbar versuchte da Jemand sie aufzuhalten. Der Captain wollte über
jede auch noch so geringfügige Veränderung informiert werden.
Nach weiteren 13 Stunden erhielten sie eine Nachricht, die Surr sofort weiterleitete. Interessiert
las Harlak sie vor.
" An das Unbekannte Schiff von Außerhalb - Kehren sie unverzüglich um, oder sie werden
vernichtet ! " Es war klar das im Zentrum Jemand lebte, der nicht gestört werden wollte. Harlak
nutze diese Gelegenheit und sendete eine Nachricht zurück, in der er beschrieb, sie wären nur
auf friedlicher Forschungsmission unterwegs. Und obwohl die Luzifer über eine schnelle
Subraumsendeeinheit verfügte, dauerte es gut 5 Stunden bis eine Antwort eintraf : " An die
Crew der Luzifer. Ihre Anwesenheit ist hier nicht erwünscht. Ihre Mission ist hier zu ende.
Kehren sie um oder ich werde sie vernichten ! "
Was las Harlak da ? Ich ? Also hatte er Kontakt zu einer Lebensform, die hier offenbar das
ganze leitete.


Harlak sendete noch eine Nachricht mit der Anfrage, mit wem er hier verhandeln würde. Die
Antwort kam schon nach 30 Minuten zurück.
" Es gibt keine Verhandlungen. Kehren sie um. Das ist die letzte Warnung ! "
Der Captain dachte nicht daran umzukehren, denn er wusste, waren diese Schiffe zu nahe
beieinander könnte alle in einer Kettenreaktion explodieren. Und einzeln waren sie trotz ihrer
Größe nicht in der Lage die Luzifer aufzuhalten.
" Ha, dieses Schiffe sind uralt. Ich möchte sehen, womit diese unbekannte Lebensform uns
aufhalten will. ", rief er vertrauensvoll. Die Sphäre mag uralt sein, aber in Sachen Waffen waren
die Alamaken weit voraus.
Die Antwort kam 2 Stunden später. Eine Nachricht traf ein : " Ich hatte sie gewarnt. Jetzt ist es
zu spät ! "
Boras meldete Sensoren Alarm.
" Sir, wir werden beschossen ! " Der Captain sprang auf.
" Was ? Von wo ? Aus dieser Entfernung ? Es sind mindestens noch ein paar Stunden Flugzeit
! ", stellte er fest.
" Ich weiß, aber wenn mich die Sensoren nicht täuschen werden uns grade 17 Protosonnen auf
den Hals gehetzt ! Und die sind verflucht schnell ! Aufprall in 34 Minuten ! "
Das war verdammt schnell. Bei vollem Sublichtschub würden sie die Luzifer mühelos einholen
und verdampfen lassen, wenn er jetzt das Schiff wenden lassen würde. Und auch die Schilde
würden ihnen nicht 1 Sekunde Schutz gewähren. Harlak ließ den Kurs ändern und hoffte so den
Sonnen auszuweichen, was bei der Entfernung im Grunde die einfachsten Ausweichmanöver
möglich machten. Die Robotschiffe reagierten sofort darauf und feuerten eine zweite Welle von
17 Mini Protosternen ab. Harlak war überrascht. Er ließ noch eine Nachricht senden, mit der
Anfrage, warum man sie vernichten wolle. Dieses mal kam die Antwort sofort.
" Ihr seid ohne meine Erlaubnis in die Sphäre eingedrungen. Ich weiß, ihr wollt mich vernichten.
Jeder der hierher fliegt will mich vernichten. Das werde ich nicht zulassen. Ich werde euch
vernichten ehe ihr mich vernichtet ! " Harlak runzelte die Stirn. Er hatte Kontakt, aber mit wem ?
Er musste es wissen um besser verhandeln zu können.
" Wer bist du ? ", fragte er.
" Ich bin der Schöpfer ! "
" Wie ist dein Name ? "
" Atlas ! "
Harlak stellte weitere Fragen aber es kamen keine Antworten mehr. Atlas reagierte nicht mehr,
stattdessen wurde eine weitere Welle Minisonnen entsprechend ihres Ausweichmanövers
abgefeuert.
Wer war dieser Atlas ? Ein mächtiges Wesen, oder einfach nur ein sehr intelligentes ? Wer
dieser selbsternannte Schöpfer auch war, Harlak glaubte die Antwort hinter der nächsten Schale
zu finden. Jetzt mussten sie nur die Robotschiffe umgehen können, denn die folgten jedem
Kurswechsel und schleuderten ihre künstlich erzeugten Protosterne in die Flugbahn der Luzifer.
Die Frage war nur wo sie all die Gase hernahmen um solch eine stabile Fusion erst in gang zu
setzten. Sie berieten sich über ihre weitere Vorgehensweise, doch blieb ihnen am Ende nur eine
Möglichkeit.
" Nodon, Arrow, jetzt kommt es auf euer Geschick an. Ihr werdet gemeinsam einen schnellen
Lichtsprung programmieren, der uns ein paar Millionen Km von den Robotschiffen wegführt.
Versucht uns nahe an eine der Öffnungen zu bringen. Wir müssen schnell im Inneren der
nächsten Sphäre verschwinden, sonst werden wir vom Himmel gepustet ! ", ordnete der Captain
an. " Uff, schwere Kost, aber wir werden das schon schaffen ! ", sagte Arrow und er und Nodon
nickten sich zu und begannen ihre Berechnungen.
Ein Lichtsprung auf so kurze Distanz war gefährlich. Besonders im Inneren einer Sphäre. Ein
Fehler und sie würden verglühen. Nodon schwitzte, was bei einem Alamaken fast nie vorkam,
doch dann war der Kurs gesetzt und Arrow aktivierte auf Befehl des Captains den Lichtantrieb.
Harlak hätte sicher nicht gemerkt dass das Schiff auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigte, hätten
die Protosterne sich nicht in kurze grelle Streifen verwandelt, an denen sie jetzt geschwind
vorbeiflogen, ehe die Lücken zu klein geworden wären um hindurchzugelangen. Dann stoppte
die Luzifer mit einem harten Ruck und vor ihnen glimmte die Öffnung zur nächsten Käfigwelt.
Schnell flog Arrow das Schiff hinein, denn die Robotschiffe setzten bereits einen
Verfolgungskurs ein.


Dieses mal brauchte die Luzifer nur 4 Minuten um durch die Schwerkraftfelder zu gelangen. Die
gravimetrischen Verzerrungen waren inzwischen auch so schwach, das nur wenige
Kurskorrekturen notwendig wurden, und Arrow bereits ohne Autopilot steuern konnte, auch
wenn gelegentlich ein Fluch über seine Lippen wanderte, weil das Schiff nicht das tat was es tun
sollte. Schließlich brachte er die Luzifer nahe der Innenwelt in den Orbit.
Auch dieser Planet hatte die üblichen Standards in Größe und Anzahl der Sonnen und er war
von humanoid ähnlicher Lebensform bewohnt. Es gab Eingeborene die in gewissen Abständen
zueinander Siedlungen aus Holzhütten errichtet hatten. Das Klima war allerdings seltsam. Es
gab keinen Sauerstoff, jedoch war die Oberfläche stark bewaldet. Wasser schien es dort auch in
keinster weise zu geben. Dieses Leben dort unten basierte also auf einer anderen Grundlage.
Seltsamerweise brannte in den Dörfern dennoch Feuer an den Stellen, wo offenbar das Essen
zubereitet wurde, daher mussten Gase vorhanden sein die ein Feuer benötigte. Gern hätten sie
sich hier noch eine Weile umgesehen und genauere Daten gesammelt, aber sie wussten nicht,
ob Atlas seine Robotschiffe hinterher schicken würde. Arrow flog das Schiff deshalb weiter zur
Innenöffnung. Was würde sie als nächstes erwarten ? Viele Sphären könnten jetzt nicht mehr
folgen. Nach weiteren 4 Minuten Flug durch die Verzerrungen drang das Schiff in den nächsten
Raum vor.


Die Oberfläche der inneren Schalenwand war Lebensfeindlich. Es gab zwar eine dünne
Atmosphäre, aber diese bestand fast gänzlich aus Methan, wie bei einem Gasriesen. Es gab
hier auch keine Miniatursterne, dennoch glimmte die Oberfläche rötlich.
" Unglaublich Sir. Die ganze Oberfläche ist von Metall überzogen. Es gibt dort Städte und
Straßennetze, aber kein Leben. " , sagte Boras. Rulger bestätigte die Angaben.
" Gibt es dort Künstlichen Lebensformen ? ", wollte Harlak wissen.
" Negativ. Dort ist nichts. ", bestätigte Boras.
" Hier scheint es auch keine dieser Exorgneratoren zu geben, die die Sphären zusammenhalten.
Seltsam ! ", grübelte Rulger, der an der Wissenschaftlichen Konsole stand und die Umgebung
untersuchte.
" Es gibt eine weitere Sphäre in 1070 Millionen Km Entfernung. Aber dort scheint es keine
Öffnungen zu geben. ", ergänzte Boras, der einen Tiefenraumscan machte.
" Diese Sphäre ist und bleibt wohl stets geheimnisvoll, aber zumindest einen Teil dieser
Geheimnisse werden wir lösen ! ", meinte Harlak fest entschlossen. Er wollte den Schöpfer
finden.


Zugern hätten die Wissenschaftler Proben genommen, aber das Risiko so kurz vor dem Ziel in
weitere Schwierigkeiten zu geraten war dem Captain groß. Die Crew entschied sich
abzustimmen und es gab ein eindeutiges Ergebnis.
" Gut. Kurs zur Sphäre setzten, Maximum Sublicht. Ich vermute dort befindet sich Atlas. ", befahl
Harlak und verließ die Brücke. In knapp 18 Stunden würden sie mehr wissen. Die Frage war nur,
was würde Atlas in dieser Zeit unternehmen ?
Der Flug verlief ruhig und ohne weiteren Widerstand erreichten sie die Sphäre.. Atlas hatte
keines der Schiffe organisiert um die Luzifer aufzuhalten, worüber Captain und Crew sehr erfreut
waren. Vermutlich weil alle Schiffe irgendwo innerhalb der anderen Sphären oder außerhalb
operierten. Sie kannten ja nicht mal die Anzahl der Schiffe. Jetzt schwebte die Luzifer über der
Oberfläche der Schale, in der offenbar keine Öffnungen vorhanden waren, die ein Durchflug ins
Innere ermöglichen könnten. Harlak entschied sich, Atlas zu kontaktieren, und befahl Surr ein
Grußsignal zu senden.
Es dauerte nur Sekunden bis eine Antwort eintraf.
" Ich werde euch keinen Zutritt erlauben können. Es wäre euer Untergang ! ", antwortete Atlas.
Die Crew blickte sich fragend an und Harlak zuckte mit den Schultern.
" Was wäre unser Untergang ? Was befindet sich im Inneren der Sphäre ? ", fragte der Captain.
Mit etwas Glück könnte er die Information auch so erhalten. Atlas antwortete.
" Eine weitere Sphäre zum Schutz dieser Sphäre ! " Das klang schon fast etwas seltsam. Harlak
wagte einen Versuch.
" Dann lass uns passieren. Wenn die Sphäre diese hier schützt, so wird sie auch die Luzifer
schützen ! " Sofort kam die Antwort, die schon fast einen Negativen Unterton erkennen ließ. Das
Schlimme daran war, das Atlas nur auf schriftlichem Wege antwortete und Surr das Gespräch
auf den unteren Teil des Hauptschirmes legte, damit alle es mitverfolgen konnten.
" Nein. Wenn ich euch gewähren lasse, werdet ihr mich vernichten. Wenn ihr mich vernichtet,
würde ganz Aralia zugrunde gehen ! " Nun war klar das Atlas hinter der Sphäre war. Nur was
war Aralia ?
" Was ist Aralia ? Ist dies alles hier Aralia ? ", fragte Harlak.
Keine Antwort. Harlak versucht noch ein paar mal Atlas zu erreichen, doch er schwieg. Er
musste eine Antwort mit Nachdruck fordern. Boras sollte ein paar Torpedos abfeuern und
sprengen, somit Atlas zeigen, das sie bereit wären Gewalt anzuwenden. Er hatte Erfolg mit dem
Gedanken und Atlas trat erneut mit ihm in Verbindung. Surr bestätigte den Aufbau einer
Verbindung.
" Atlas, wenn du uns nicht durch lässt, dann schießen wir uns den Weg frei ! ", sagte der Captain
mit festem Unterton.
" Ihr würdet es nicht wagen ! " " Nun, das wollen wir ja erst mal sehen ! Boras - die
Plasmakanone laden. Wir brauchen ein durchschlagendes Argument ! "
Der alamakische Offizier nickte und aktivierte die Waffen. Nach kurzer Ladezeit war des
Geschütz einsatzbereit und ein direkter Plasmabeschuss auf die Schale zeugte von Harlaks
Entschlossenheit. Ein kleiner Krater entstand und ein wenig Gestein, welches nicht
eingeschmolzen wurde, driftete in den leeren Raum hinaus. Grund genug für Atlas
nachzugeben.
" Wartet - ich gewähre euch Zutritt. Fliegt zu diesen Koordinaten und wartet ab ! "
Harlak schien gewonnen zu haben. Zufrieden grinste er, aber dennoch war höchste Vorsicht
geboten. Nodon bestätigte das eintreffen der Koordinaten und Arrow flog zu der besagten
Position. Etwa 2 Stunden lang geschah nichts, dann tauchte ein riesiges Robotschiff auf und
Atlas meldete sich erneut.


" Dieses Schiff wird euch transportieren. Meine Berechnungen haben ergeben, das ihr dem
Schwerkraftfeld nicht standhalten werdet, welches beim Öffnen der Sphäre entsteht. Im Inneren
werde ich euch dann wieder freilassen ! " " Ich warne dich Atlas, wenn du uns belogen hast,
dann werden wir ein gewaltiges Loch in die Sphäre brennen ! ", brummte der Captain.
Keine Antwort. Dann aber verschluckte das Schiff die Luzifer, welche sich nicht zur Wehr setzte.
Atlas ließ ihnen aber die Möglichkeit, das Geschehen auf dem Bildschirm zu verfolgen. Ein
Schott öffnete sich in der Schale und Boras konnte Schwerkraftverzerrungen feststellen, die Die
bei der Außenschale um einige hundert male übertrafen.
Die Luzifer hätte keine Sekunde darin überlebt. Das Robotschiff dagegen flog mühelos hindurch,
fast als ob es extra dafür gebaut wurde. Dann spuckte es das alamakische Schiff auf der
anderen Seite wieder aus und verschwand in der Dunkelheit.
Boras und Rulger scannten die Oberfläche und stellten fest, das es sich um einen gewaltigen
Computerkomplex handelte, der sich dort erstreckte. Harlak wies Surr an, erneut eine
Verbindung zu Atlas zu schalten.
" Atlas, bist du ein Computer ? ". Die Frage kam Harlak schon fast lächerlich vor. Aber
Anbetracht der gewaltigen Anlage die vermutlich die gesamte Innenseite belegte schien sie
dennoch angemessen zu sein.
" Ich bin Atlas. Schöpfer und Bewahrer der Araliasphäre ! "
" Wo bist du Atlas ? "
" Ich bin hier ! "
" Bist du der Komplex der auf der Oberfläche dieser Schale erbaut wurde ? "
" Ja. Ich bin die Gesamtheit dieser Sphäre. Der Komplex stellt meine Speicherbänke und
Energieversorgung dar. Meine Haupt CPU befindet sich auf der gesamten Schale. Ich bin die
Schale. Ich bin Atlas der Erbauer ! " Endlich schien Atlas kooperativ zu sein.
" Was ist deine Funktion ? Nur das erbauen von Sphären ? ", fragte Harlak.
" Ich erbaue Sphären und ermögliche so das Überleben der Aralier. Meine Aufgabe ist es, die
Genetik der Aralierlebensform so anzupassen, das sie überall lebensfähig ist. Dazu benötige ich
die Zwischenwelten, wie du sie nennst. Jede Welt ist anders. Ich sammle die Daten der
erfolgreichen Experimente und kombiniere sie. Dann setzte ich diese Lebensform auf den
Sphären aus. Doch hier stoße ich an meine Grenzen. In Aralia gibt es nicht genügend Platz für
weitere Experimente. Ich muss Terraformieren. Ich muss fehlgeschlagene Experimente
ersetzten und durch neue Experimente weiterführen. Doch ich habe nicht mehr viel Zeit. " Das
Jemand der seit unzähligen Jahrtausenden existierte keine Zeit haben sollte war Harlak ein
Rätsel. Es musste einen entscheidenden Grund geben - vielleicht konnten die Alamaken dies zu
ihrem Vorteil nutzen. " Warum hast du keine Zeit mehr ? "
" Die Antwort die du suchst, befindet sich hinter der Schutzsphäre. Du kannst sie mit deinem
Schiff durchfliegen. Ende der Kommunikation ! "


Das Geheimnis dieser Sphäre schien teils gelöst zu sein, aber immer noch viele Fragen offen zu
halten. Ein riesiger Computer, eine offenbar lebenden Maschine, experimentiert mit der DNA
der Aralier, einer wohl inzwischen ausgestorbenen und - oder - um formierten Lebensform. In
den Zwischenwelten züchtet er neue DNS-Kombinationen. Schlechte Exemplare werden
ausgelöscht und erneuert, während den guten Exemplaren die wertvolle DNS entnommen wird
und mit den der anderen erfolgreichen Experimente kombiniert auf den Schaleninnenseiten
ausgesetzt wird. Und wenn diese dann wiederum angepasst werden müssen kommen die
Robotschiffe und formen die Oberfläche um, so wie es wohl bei den Spinodai gewesen ist.
Wie viele Rassen wurden hier wohl schon gezüchtet, und dann nach hunderten oder tausenden
Jahren bestand wieder eliminiert, nur um Platz für eine weitere experimentelle Rasse zu
schaffen ? Es dürften unzählige gewesen sein. Und aus all diesen werden DNS-Komponenten
gemischt und neu gezüchtet, bis irgendwann die ultimative Lebensform entsteht. Anders konnte
man sich die Funktionsweise dieser Sphäre jedenfalls anhand der Daten nicht erklären.
Doch offenbar hatte Atlas nicht mehr genügend zeit, weshalb er die Evolutionssprünge einer der
Rassen auf einige 100 Jahre herabsetzte. So muss es gewesen sein, wenn die Itken erst seit
ein paar tausend Jahren existieren. Oder wurden sie gleich auf dieses Level gebracht ? Warum
hatte Atlas jetzt keine Zeit mehr ? Die Antwort lag im Kern der Sphäre. Und diese Antwort
würden sie sich jetzt holen.
Atlas gab ihnen die Koordinaten und er empfahl, die Schilde aufzubauen bevor sie die dortige
Passage passieren würden. Was sollte die Luzifer dort erwarten ? Das äußere Tor öffnete sich
und gewährte Zugang.
" Arrow, flieg uns nicht zu schnell da rein ! ", mahnte Harlak. " Nein, ich bleibe bei 50 Km/s. Das
wird genügen. Die Sphäre ist nicht besonders Dick wenn die Daten stimmen. In Zwei Minuten
sollten wir das innere Tor erreicht haben. "
" Gut. Boras, halte aufjedenfall die Waffen bereit - und überwache alles mit den Sensoren ! " "
Worauf Sie sich verlassen können, Captain ! "
Das Äußere Tor schloss sich bereits wieder hinter ihnen. Was auch im Inneren lauerte, es
durfte wohl niemals dort herauskommen, oder es würde Atlas vernichten - oder zumindest
konnte es ihm gefährlich werden. Langsam fragte sich Harlak ob es klug war einen Zugang zu
fordern. Er kam sich vor wie in einer Falle.
Dann öffnete sich das innere Tor.
Harlak brüllte und kniff die Augen zusammen, als das grelle Licht die Brücke flutete. Mit Mühe
schaffte Boras es schließlich den Bildschirmverdunkler zu aktivieren. Die Temperatur war selbst
für einen Alamaken binnen weniger Sekunden bestialisch in die Höhe gestiegen. Brandflecken
säumten die Hände und Gesichtszüge. Den Alhenas erging es noch schlechter. Verbrennungen
zweiten und dritten Grades hatten sich fast überall auf ihrer schuppigen Haut gebildet. Auch die
Schiffssysteme schmorten an einigen Stellen und das Kühlsystem arbeitete auf Hochtouren um
wieder für ein angenehmes Klima zu sorgen. Die Plasmaschilde waren bereits im roten Bereich
aber sie hielten vorerst.


Im Kern der Araliasphäre gab es einen Roten Riesenstern. Zumindest war er rot, denn es
musste einst ein sehr kleiner und heißer Stern gewesen sein, der nun knapp 307 Millionen Km
Durchmesser hatte. Er berührte fast die innere Schalenwand, doch diese glühte nicht einmal. Die
Luzifer würde nur noch ein paar Minuten dieser Höllenglut standhalten, dann würden die Kühler
für die Plasmaschilde versagen und wenn diese ausfallen würden wäre das Schiff binnen
Sekunden ein Backofen und würde letztenendes selbst schmelzen.
" Schilde bei 83 % und langsam fallend ! ", meldete Boras keuchend.
" Surr, Kommunikation mit Atlas aufnehmen ! Er muss uns hier wieder raus lassen ! ", schnaufte
Harlak, denn das Atmen wurde bereits sehr anstrengend.
" Aye ! ", bestätigte der angeschlagene Alhena und konnte nur noch mit Mühe die Schalttafeln
bedienen. Er bekam kaum Luft, die Lungen brannten als hätte er Säurenebel inhaliert.
Sekunden später kam die Antwort.
" Ich kann euch nicht raus lassen. Ihr würdet mich vernichten. Meine Schiffe konnten euch nicht
zerstören, aber die Sonne wird es können ! "
" ATLAS DU HINTERHÄLTIGE MASCHINE ! ", brüllte Harlak wütend mit aller Kraft die er
noch aufbringen konnte. Tatsächlich hatte Atlas Kooperation die Alamaken in eine Falle laufen
lassen.
Was sollten sie jetzt tun ? Wenn der Stern die Hülle der Sphäre nicht mal ansengte, wie sollte
den die Plasmakanone erst ein Loch in das Tor brennen ?
Boras scannte die Oberfläche. Ein gewaltiges Exorfeld schirmte zudem die Sphäre ab. Selbst ein
Frontalcrash mit Lichtgeschwindigkeit hätte nicht mal einen Kratzer hinterlassen.
Harlak hatte eine Idee und betätigte die interne Comtaste.
" Grak, melde dich ! "
" Hier Grak, was gibt es ? ", schnaufte der Alamake über Funk zurück.
" Jetzt bist du gefragt. Du musst den Hyperraumkern überlasten und auf Gegenkurs laufen
lassen. Wir müssen eine Hyperraumverzerrung erzeugen - und das innerhalb der nächsten 5
Minuten oder wir sind buchstäblicher Sternenstaub ! "
" Was ? Bist du verrückt ? Der Kern geht drauf und reist nen Loch in das Raumgefüge wenn ich
den in zwei Richtungen laufen lasse ! "
" Genau das will ich erreichen. Wenn Atlas das mitbekommt, muss er uns freilassen, oder wir
sprengen den Stern ! "


Das war ihre letzte Chance und ihre einzige, Atlas zu überreden sie hier herauszulassen. Noch
4 Minuten würden die Schilde nach Boras Angaben ungefähr halten.
Dann ruckelte das Schiff. Ein Hyperraumfeld versuchte sich um das Schiff herum aufzubauen,
wurde gleichzeitig aber in zwei Richtungen gepolt und überladen. Es faltete sich in sich selbst
zusammen und zog sich dabei in die Länge, zu seinem eigenem Ausgangspunkt - dem
Hyperkern.
Noch 3 Minuten.
" ATLAS - SIEHST DU DAS ? ", schrie Harlak mit letzten Kräften in die Comverbindung.
" Ich sehe es ! "
Harlak konnte die Nachricht kaum noch lesen, da seine Sicht etwas verschwommen war. " Lass
uns raus oder wir beschleunigen die Vernichtung der Araliasonne ! "
" Ich glaube nicht das ihr das tun werdet, denn dann würdet ihr auch sterben ! "
Guter versuch, dachte Harlak, aber darauf würde er nicht reinfallen, denn Atlas Logik hatte
Indemfall einen Fehler..
" Du vergisst, das wir in 2 Minuten eh sterben. Und wenn wir das müssen, nehmen wir dich und
deine ganze verdammte Sphäre mit allen Experimenten gleich mit ! Wir wollen dich nicht
vernichten, aber du lässt uns keine Wahl ! ". Keine Antwort.
1 Minute.
Das Schiff ruckte so heftig, das Harlak meinte, es wäre in zwei Hälften zerbrochen. Es wurde
unerträglich heiß und der Temperaturmesser zeigte bereits 167 Grad Celsius an. Würden die
Alhena das überleben ? Es war ein Wunder das noch kein Feuer ausgebrochen war oder einige
Systemkomponenten wie Kerzenwachs zusammenschmolzen, auch wenn es fast überall Zischte
und Knackte.
Dann verlor Harlak das Bewusstsein.
Stunden mussten vergangen sein, als Harlak wieder zu sich kam. Die Crew war noch bewusstlos
- aber sie lebte. Der Hyperkern musste also vor der Überlastung ausgefallen sein. Er blickte zum
Bildschirm hinüber. Vor ihnen lag der Atlas Komplex. Anscheinend hatte der Computer nun
begriffen, das von ihnen keine Gefahr drohte. Ein großes Robotschiff schwebte über der Luzifer,
welches starke Schäden aufwies. In letzter Sekunde musste es die Luzifer herausgezogen
haben.
Harlak ging zur Funkstation und stellte wieder die letzte Verbindung zu Atlas her. " Atlas, hörst
du mich ? "
" Ich höre dich ! ", kam darauf die Antwort - erneut in Textform.
" Ich sagte doch, wir forschen nur ! ", sagte Harlak erleichtert.
" Ich weiß es jetzt. Ich lasse euch am leben. Ihr dürft Aralia verlassen, doch kehrt nie wieder
hierher zurück ! "
" Das haben wir auch nicht vor ! " Innerlich wusste Harlak das es gelogen war, denn hier gab es
noch viel zu entdecken. Aber er wollte jetzt keinen weiteren Kampf mit dem Computer
ausfechtet. Die Crew musste heimkehren.
Der Maschinenraum meldete sich plötzlich. Grak war bereits wieder erwacht und hatte
schlechte Nachrichten.
" Grak an Brücke - der Hyperraumkern fehlt ! "
" Hier Harlak. Was hast du da grade gesagt ? Der Hyperkern ist weg ? Ohne den kommen wir
kaum zurück in den bewohnten Bereich der Galaxie ! "
" Ich weiß, aber es stimmt. Wenn du mir nicht glaubst, dann komm selbst herunter ! Irgendwie
wurde das System aus dem Schiff entfernt - wie weiß ich nicht. Eigentlich unmöglich ! "
Der Captain hatte einen Verdacht ! und sendete wieder an Atlas.
" Atlas, hast du den Hyperkern gestohlen ? "
" Ja ! "
" Warum ? "
" Ich brauche die Technik um die Sphäre überleben zu lassen. Euer Kern wurde bereits mithilfe
eines Speicherstrahls in Daten umgewandelt und zersetzt. Ein Wiederaufbauprogramm wird
bereits geschrieben und in die Robotschiffe eingespeist. Ihr habt 5 Tage Zeit die Sphäre zu
verlassen, dann werde ich sie Schließen. "
" 5 Tage ? Damit kommen wir vielleicht mit viel Glück bis zur Itkenschale ! Wir brauchen mehr
Zeit ! " Natürlich hätten sie auch den ÜL-Antrieb nutzen können, aber das war zu gefährlich.
" Ich werde euch diesbezüglich helfen ! Und jetzt lebt wohl ! "
" ATLAS ? - ATLAS ? ", brüllte Harlak, doch die Verbindung war bereits beendet. Dann geschah
etwas anderes.
Das Schiff bäumte sich auf und Harlak wurde durch die Brücke geschleudert. Eine Exorspeiche
hatte sich gebildet und die Luzifer gerammt. Atlas hatte diese direkt unter ihnen erzeugt und
diese schob das Schiff nun zur Wand der Schale. Kurz vorher brach ein Teil der Schale heraus
und das im Inneren liegende Exorfeld öffnete sich grade soweit, sodass die Luzifer
hinausgeschoben werden konnte. Harlak prüfte die Schiffsstabilität. Hülle und SIF-System
schienen der Belastung standzuhalten, und bei dieser Geschwindigkeit wären sie in 4 Tagen
außerhalb von Aralia.


Harlak hoffte, das Atlas mit ihrer Technik das erreichen würde, was nötig war um Aralia vor der
Vernichtung zu bewahren. Anhand der gesammelten Sensordaten, trennten nur noch Jahre oder
Jahrhunderte den Stern davor, zur Nova zu werden. Nichteinmal das Exorfeld könnte solch eine
Macht aufhalten, da war sich der Captain sicher. Ansonsten hätte Atlas sich nicht davor fürchten
müssen. Und sollte der Stern zu einem Schwarzen Loch kollabieren, so würde Aralia irgendwann
gänzlich darin verschwinden.
Harlak nahm in seinem Sitz platz und dachte nach. Langsam erholten sich die ersten
Crewmitglieder und Harlak informierte sie über den aktuellen Status. Jetzt konnten sie nichts
weiter tun als abwarten.
Noch während die Luzifer einige Tage später aus Aralia hinausgeschleudert wurde, konnten sie
sehen, wie unzählige Robotschiffe neues Baumaterial in die Sphäre schafften. Einige waren so
gewaltig das selbst die größten Schiffe der Alamaken wie winzige Insekten erscheinen würden.
Sie schienen überall um Aralia aus den Tiefen des All´s zu kommen. Da sie nicht weiterfliegen
konnten sendeten sie ein Notsignal Richtung Heimat und beobachteten während sie auf Rettung
warteten, das Geschehen um die Sphäre. Dann schlossen sich die Öffnungen in den Kratern
und den anderen Raumschotten, durch die die Riesenschiffe hineingeflogen waren, mit einem
undurchdringlichen Exorfeld.


9 Wochen später.

Die Luzifer wurde von einem Transportschiff geborgen welches den Notruf aufgefangen hatte,
und zurück zur Heimatbasis nach Alamak 3 brachte. Da das ganze eine Geheimmission war,
gab es natürlich nur wenige die sich über eine Rückkehr freuten, insbesondere die alhenischen
Wissenschaftler, die begierig auf die gesammelten Daten warteten.
" Und diese Sphäre, Aralia, war nichts weiter als ein gigantischer Computerkomplex mit Laboren
von Ausmaßen ganzer Welten und Sternensysteme ? ", fragte der oberste Wissenschaftsführer
der Alhenas und sah sich die mitgebrachten Daten an. Harlak nickte.
" Genau so ist es. Atlas der Computer, eine lebende Maschine, hatte nichts weiter versucht als
eine perfekte Spezies zu erschaffen. Leider steht der Stern Aralia kurz vor einer Supernova. Ich
glaube das wir zufällig jetzt da gewesen waren, hat Aralia eine weitere Chance gegeben.",
stellte der Captain fest. Der Alhena nickte.
" Und der Hyperraumkern ? Was hat Atlas damit angestellt ? " Harlak hob die Schultern.
" Nun, er wird wohl versuchen einen riesigen Antriebskern basierend auf den Daten die er
gespeichert hat zu bauen. Wir haben noch gesehen wie unzählige Robotschiffe in die Sphäre
flogen und Baumaterial heranschafften - oder einfach nur heimkehrten. Nach Graks
Berechnungen müsste ein Antrieb für solch ein Objekt mindestens 1 Millionen Km Durchmesser
haben. Unvorstellbar ! Und erst die Energiemenge die nötig wäre ! "
Noch unvorstellbarer war der Gedanke, der Harlak nun aufschrecken ließ. Atlas hatte den Kern
gestohlen während Grak diesen im überlastenden Gegenlauf hielt. So als Daten umgewandelt
und zersetzt, um dann erneut aufgebaut zu werden, würde der Kern beim Einschalten wieder
seinen Dienst - seinen letzten gespeicherten Dienst aufnehmen. Aralia würde in einer
Hyperraumverzerrung verschwinden oder durch die Schockwellen vom Kernbruch vernichtet
werden. Soviel war sicher.
Somit war Atlas nicht nur ein Erbauer, sondern auch ein Zerstörer.
Daraufhin erfolgten viele Versuche, Atlas irgendwie eine Nachricht zukommen zulassen, diese
schlugen jedoch fehl. Die Sphäre war versiegelt und nichts würde durch das Exorfeld gelangen,
welches diese nun gänzlich umgab.
Man entschied sich dafür in der Nähe einen Beobachtungsposten aus Tiefenraumsonden zu
errichten und den weiteren Verlauf der Sphäre zu beobachten - zumindest solange bis sie
zerstört werden würde.
3 Monate später dann leuchtete Aralia heller als tausend Sonnen auf, und Harlak, der das ganze
via Bildübertragung verfolgte, dachte dabei an all die Lebensformen die darin gefangen waren
und der Laune eines Computers ausgesetzt nun endlich ein würdiges Ende fanden. Zumindest
für einen Alamaken gab es nichts schöneres, als am Ende ihrer Existenz wieder mit den Sternen
der Schöpfung vereint zu sein.



ENDE
Atax
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[EX16] SU02 MR Luzifer - DIE ERKUNDUNG VON SEKTOR ENIGMA

Beitrag von Atax »

ERKUNDUNG VON SEKTOR ENIGMA


Das Jahr 2801 GZ


11 Wochen war es nun schon her, seit die Luzifer von ihrer ersten Mission - der Erforschung einer gigantischen und geheimnisvollen Supersphäre - zurückgekehrt war. Obwohl man das Schiff vorsorglich für die dort vermuteten - und tatsächlich auch vorhandenen - Schwerkraftverzerrungen gebaut hatte, hatten die dortigen Verzerrungen zwischen den eingeschlossenen Planeten in den Sphärenschalen und der abschließende Transport durch eine der Exorspeichen, dem Rumpf mächtig zugesetzt. Eine Rückkehr in eine Reparaturwerft war unausweichlich gewesen.
Inzwischen wurde das Schiff wider neu aufpoliert und flugtauglich gemacht.
Es gab zudem einige Erneuerungen um Energie zu sparen, wie zum Beispiel der Einbau einer Bordküche, in der der Schiffskoch frische Speisen zubereiten könnte.
Harlak bestand darauf, vorerst weiterhin das Kommando auf der Luzifer zu führen, und man kam seiner Bitte gern nach. Immerhin waren weitere Schiffe dieser Baureihe geplant und der Bau hatte auch schon begonnen, seit der Testflug in der ersten Mission erfolgreich abgeschlossen wurde.
Nun war eine neue Mission geplant, und ein erfahrener Krieger, der den Rang eines Ehren Lords erreicht hatte - obwohl es eher ein Status war und Harlak auch weiterhin als Captain betitelt werden würde, war dafür bestens geeignet. Immerhin ging es in den entfernten Enigmasektor, welcher noch unerforscht war und kartographiert werden sollte. Eine nicht ungefährliche Mission, da bisher keine Spähsonden hingeschickt wurden.
Neben dem Hauptziel - dem Enigma System, gab es noch 11 weitere Systeme und 3 Nebelregionen zu erkunden.
Alles weitere würde sich vor Ort ergeben.

Einen Teil der Crew hatte Harlak ersetzten müssen, da einige die Chance bekommen hatten, auf anderen Kriegsschiffen an der Front anzuheuern, was den persönlichen Erfahrungs und Ehrenwert steigern könnte. Das ließen sich die Auserwählten nicht entgehen.
Grak war noch immer der Chief im Maschinenraum und hatte die letzten Wochen höchstpersönlich den Einbau des neuen Hyperraumkerns überwacht und selbst das Werkzeug geschwungen um diesen anzuschließen. Mit seiner komplett ausgetauschten Technikcrew kam er schnell zurecht, auch wenn es mal einen Satz heiße Ohren gab weil Jemand Anweisungen missverstand oder nicht aufgepasst hatte. Neben zwei Alamaken war auch dieses mal ein Alhena mit dabei. Und Dieser schlug sogleich eine Verbesserung der Kernkühlung vor. Grak ließ ihn gewähren, aber er würde ihn persönlich aus der Luftschleuse werfen wenn etwas dabei schiefgehen würde.
Harlak hatte nach dem Betreten des Schiffs zuerst begonnen ein Inspektionsgang zu den wichtigsten Abteilungen zu machen. Im Maschinenraum waren alle konzentriert bei der Arbeit, und weder das Personal noch Grak selber bemerkten Harlak, als er die Arbeiten hier begutachten wollte. Harlak grinste zufrieden und wollte nicht weiter stören und verließ diesen wieder und begab sich dann direkt zur Krankenstation auf Deck 2. Der neue Arzt, Doktor Gool - ein alamakischer Stabsarzt - hatte den Posten seines verstorbenen Vorgängers übernommen und diesen erst mal aufgeräumt. Gool war ein recht unfreundlicher Kerl wie man schnell merkte, und er sorgte dafür, das alle seine Patienten schnell wieder fit waren für den Dienst, wenn es denn mal ein Wehwechen gab - vermutlich wegen seiner Art und dem Umgang mit seinen Patienten.
Solange es unnötig war, gab es keine Betäubung sondern nur eine schnelle Versorgung.
" Nun, Dr. Gool, alles eingerichtet ? Sind sie zufrieden mit ihrem neuen Posten ? ", fragte Harlak nachdem er ihn begrüßt hatte, und fing sich einen genervten Grunzer ein.
" Natürlich ist alles eingerichtet. Ich warte aber immer noch auf eine Fracht UVI-Kapseln und Injektoren ! Kann doch nicht zu viel verlangt sein, einem Arzt eine Spritze zu geben, oder ? ", knurrte er und verschwand im Nebenraum ehe Harlak antworten konnte. Harlak wollte ihm folgen, aber das Gemotze über sein Personal, welches wohl inkompetent wäre, verscheuchte ihn förmlich. Offenbar war er also mit seinem Posten zufrieden. Und um ihn etwas zu besänftigen nahm Harlak sich vor die noch benötigte Fracht schnellstens anzufordern.
Er verließ die Krankenstation und ging weiter zum Speiseraum, wo seit neusten auch eine Schiffskombüse eingerichtet wurde. Kaum den Speiseraum betreten, wehte auch schon ein angenehmer Geruch von gebratenem Sassjakfleisch in seine Nase. Nach der Uhrzeit würde es wohl in gut 30 Minuten Mittagessen geben, und sicher würde der neue Smut namens Manox dem Captain persönlich eine Extraportion auftischen. Wie es sich für einen Koch gehörte, war der Alamake recht freundlich, aber auch genau so fett - das genaue Gegenstück zu Dr. Gool - und mit Sicherheit auch die bessere Konstellation. Nicht auszudenken wenn Gool hier der Koch wäre.
Harlak wunderte sich, das Manox sich in der kleinen Kombüse so flink wie ein Sportler bewegen konnte, nichts umstieß oder mit seinem Bauch wegschob.
Harlak räusperte sich als er an der Theke stand.
" Ahh, der Captain - können es wohl nicht erwarten, bis das Essen fertig ist ? ", grinste der Smut, schwang die Kelle und schon stand ein Teller zur Probe auf der Trennzeile.
" Inder tat ! Das Essen dürfte jetzt um Lichtjahre besser sein, als der replizierte Müll oder die Feldrationen aus den Verpackungen ! ", schmunzelte der Captain.
" Das will ich meinen ! Ich hoffe, sie lassen mir auch genügend Zeit, nach Essbaren Ausschau zu halten, wenn wir erst einmal im Enigmasektor sind und den ein oder anderen Planeten begutachten ! "
Harlak grinste. " Ich denke, das kann ich einrichten ! ", und griff dann zu einem Löffel und verspeiste die Probe, lobte den Koch und begab sich dann weiter zur Brücke.
Der erste Offizier Rulger und Boras, der noch immer die Taktik bediente und den Sicherheitschefposten beinhaltete, gingen mit dem Stationspersonal noch die letzten Waffentests durch. Arrow war ebenfalls wieder mit an Bord und machte sich fluchend mit der neuen Steuerkonsole vertraut.
" Verdammt, die haben aber auch alles verändert ! "
Personal für Navigation und Funk fehlten noch, aber laut Informationen sollte Nodon wieder die Navigation übernehmen. Surr würde nicht mehr dabei sein, denn er bekam einen anderen Posten zugeschrieben, und würde bald den Funkverkehr auf einem Horchposten abhören und leiten. Ein anderer Alhena namens Savan würde seinen Platz einnehmen.
Harlak grüßte die Crew und ging zufrieden in sein Büro und sprach über Funk mit dem Stationsleiter über zusätzliches Wachpersonal. Dieses fehlte noch gänzlich und sollte wenn möglich von der Station abkommandiert werden.


Es dauerte noch 4 weitere Tage bis die Luzifer Abflug bereit war. Harlak nahm auf seinem Stuhl platz und sah zum Schirm, welcher die Dockstruktur anzeigte.
" Savan, Starterlaubnis anfordern ! "
" Starterlaubnis bereits angefordert und erhalten, Sir ! ", erwiderte der Alhena und Harlak nickte zufrieden.
" Also gut. Mr. Arrow - bringen sie die Luzifer auf Kurs ! "
" Aye ! "
Wenige Sekunden später schob sich das kleine Schiff aus dem Dock und beschleunigte auf halbe Sublichtkraft.
" Systeme einwandfrei, Sir ! ", meldete Arrow dann. " Sehr gut. Zielkoordinaten eingeben und Hyperraumantrieb starten ! "
Die Triebwerke am Heck leuchteten auf als sie das Feld erzeugten, welches das Schiff umgeben und in den Hyperraum versetzten würde, mit dem sie gut 5 Lichtjahre pro Stunde schnell durch den Raum gleiten konnten. Der neue Kern funktionierte einwandfrei und Grak konnte nun endlich die Feineinstellungen während des Fluges durchführen. Die erste Zielstation die die Luzifer anfliegen würde war der Außenposten Vagran 3. Inklusive Zwischenstopps für die Hyperkernkühlphase würde die Flugzeit gute 9 Tage Zeit beanspruchen.
Alles schien bestens zu laufen, und nur der Arzt hatte schon wieder einen Grund zu meckern. Das Essen was der Smut täglich zubereitete, war viel zu fettig und würde die Besatzung träge machen. Gool Schwur auf seinen Medizineid, das die ganze Crew bei ihrer Rückkehr genauso aussehen würde wie der Koch. Daraufhin versalzte Manox die Suppe vom Arzt und grinste zufrieden, als dieser die Flucht ergriff - sich zuvor aber knurrend ein Bündel Meran Wurzeln zum Verzehr abriss.
Harlak mischte sich in den kleinen Privatkrieg nicht ein, da erstens die Crew die Streitereien recht amüsant fand und der unfreundliche Arzt so ein wenig von dem wiederbekam was er mit seinem Umgang mit der Crew ausgab. Harlak war gespannt auf das Endergebnis dieser Sticheleien. Manox würde wohl lernen müssen die Nahrung etwas anzupassen und Gool würde lernen müssen seinen Umgangston etwas weniger rabiat zu gestalten. Er war sich sich das die Beiden mal sehr gute Freunde werden könnten - spätestens wenn Manox eine ordentliche Behandlung erwarten möchte und Gool eine schmackhafte Mahlzeit ohne Extrawürzung !
Zumindest war der Flug nicht langweilig, zumal sie alle genug mit Systemtest und Überprüfungen zu tun hatten.
Der Flug verlief problemlos ab, aber als die Luzifer nahe des Außenpostens aus dem Hyperraum sprang und dieser nicht auf Rufsignale reagierte, spannte sich die Lage an. Das Schiff näherte sich Vagran 3, um den der Außenposten seine Bahn zog. Er schien zerstört worden zu sein, denn sie fanden viele Trümmerteile im Orbit, die sich bereits wegen der starken Gravitation dem Planeten näherten und in der Atmosphäre verglühten sobald sie eintraten. Nur wenige Teile würden wohl bis zur Oberfläche stürzen.
" Was sagen die Sensoren ? ", fragte Harlak Boras.
" Die Trümmer stammen größtenteils von alamakischen Schiffen. Ein Triebwerkstrümmerteil ist eindeutig einem Schiff der Erleuchterklasse zuzuordnen, auch orte ich eine Frachtcontainer und einige Energierückstände von Waffen. Hier hat aufjedenfall ein Gefecht statt gefunden ! "
Harlak rieb sich die Kinnzapfen. " Und die Bodenstation ? "
Boras richtete die Sensoren auf die Oberfläche und bekam schnell Daten geliefert. " Intakt, aber beschädigt ! "
Immerhin war nicht alles vernichtet worden und vielleicht gab es noch Überlebende.
" Gut. Arrow, niedriger Orbit über der Bodenstation. Rulger, du machst ein Shuttle klar und zwei Soldaten sollen sich bereit machen ! Wir sehen uns das mal genauer an ! "
Harlak stand auf und ging zu seinem Büro. " Bis auf weiteres vorerst gelber Alarm und mehr Energie auf die Sensoren. "
" Aye, Sir ! ", antwortete Boras und Sekunden später ertönte für 10 Sekunden das Alarmsignal und gelbes Leuchten flackerte alle 2 Sekunden auf jedem Deck auf.


Kurz darauf startete das Shuttle und näherte sich der Planetenoberfläche und der Bodenstation. Während des Anfluges auf die Anlage konnten sie in näherer Umgebung und an der Anlage selbst Einschlagskrater von Waffenfeuer erkennen. Die Sendeanlage und der Wohnkomplex waren komplett verwüstet, der Rest der Station war intakt, aber beschädigt. Die Chance das dort Unten noch Jemand überlebt hat waren gering aber vorhanden.
Rulger landete auf der Plattform und die Crew stieg aus und näherte sich dem Gebäudezugang. Scanns zeigten nichts ungewöhnliches und daher drangen sie vorsichtig in die Stationskuppel ein.
" Sieht aus als hätte es hier Kämpfe gegeben. Die Wände sind voll von Waffenfeuerspuren - zumindest sollte man dies annehmen ! ", meinte Rulger und scannte weiter.
" Aber es gibt weder Blut noch Leichen. Gehen wir weiter zur Messe, die ist gleich da drüben ! "
Die Messe war verbarrikadiert, weshalb sie einen längeren Umweg wählen mussten sofern sie sich da nicht durcharbeiten wollten. Unterwegs fanden sie ein paar Hautfetzen, die sie aber keiner bekannten Spezies oder keinem Tier zuordnen konnten. Der zweite Zugang war offen, aber die Messe war nahezu leer und alle Tische und Stühle stellten die Barrikaden an der anderen Tür dar. Teilweise waren sie miteinander verschweißt worden.
Gegenüber lag die Zentrale, und deren Zugangstür war ebenfalls verschlossen, aber gemeinsam schafften sie es diese aufzustemmen.
Auch hier gab es Kampfspuren und die ersten Leichen. Zwei tote Alamaken lagen in einer Ecke. Irgendetwas hatte ihren Bauch ausgeweidet und war dann wohl mit der Beute durch den angrenzenden Lüftungsschacht geflüchtet.
" Hier muss irgendeine Verseuchung stattgefunden haben, oder ein Überfall ! ", meinte Rulger als er in den Schacht hineinsah.
Harlak stimmte dem zu. " Was es auch war, ich möchte ungern damit konfrontiert werden. Harlak an Luzifer - ich brauche einen intensiven Bioscan der gesamten Station ! "
" Hier Luzifer - haben verstanden ! Scan erfolgt ! "
Es vergingen einige Sekunden und in der Zeit sahen sie sich weiter um, aber der Scan verlief negativ aus. Bis auf die Crew der Luzifer war die Station vollkommen verlassen. Hier konnten sie nichts mehr machen. Die alamakische Raumbehörde würde sich darum kümmern müssen. Harlak befahl den Rückflug zum Schiff.
Wider an Bord machte er noch eine Logbucheintragung und ließ noch eine Warnboje aussetzen. Ob es sich tatsächlich um eine Verseuchung handelte war fraglich. Der Außenposten lag auf einer öden Felswelt und war weit von der Heimat gelegen. Alles Mögliche könnte hier geschehen sein. Viellicht waren es auch Piraten gewesen.
Harlak ließ wieder Kurs auf den angrenzenden Enigmasektor setzen.


Enigma Sektor

Nach weiteren 33 Stunden Flugzeit traf die Luzifer endlich im Enigma Sektor ein und die eigentliche Auftragsarbeit konnte beginnen. Ihr erstes Ziel was der Stern Brakk, der im gleichnamigen Nebel - der Brakk Wolke - lag, und diese erhellte. Der Nebel bestand fast nur aus Wasserstoff, weshalb er auch rötlich glimmte. Die Färbung gefiel vor allem den Alamaken, da der Hauptstern ihrer Heimat ein orange rötlicher Riese war. Zudem hatten sie eine rote Hautfärbung und das Schiff war ebenfalls mit rötlichen Metallen hergestellt worden. Zudem war der Stern Brakk ebenfalls ein roter Riese.
Am Rande des Systems verließ die Luzifer den Hyperraum und ging dann in den Überlichtantrieb über. Mit Vierfacher ÜL näherte sich das Schiff nun den zwei Planeten, die den Stern nahe umkreisten. Das System an sich war tot. Die beiden Planeten war nichts als karge Felsen, die von der Strahlung und Hitze zermürbt wurden. Dennoch mussten sie so viele Daten wie möglich sammeln und Harlak gab dem Wissenschaftspersonal dafür 6 Stunden zeit.
Die Untersuchungen waren aber deutlich früher fertig. Bereits nach 4 Stunden meldete sich der Wissenschaftler Rem bei Harlak und legte ihm den Bericht auf den Tisch.
" Und gab es etwas Interessantes zu entdecken ? ", fragte der Captain während er die ersten Seiten des Berichtes überflog.
" Nein, alles ganz gewöhnlich. Der Stern hat einen Durchmesser von 9 Millionen Km und die Temperatur an der Oberfläche beträgt 6350 Grad Celsius. Und was die Planeten betrifft, diese enthalten ungewöhnlich viel Eisenerze, aber ansonsten sind sie wertlose Felsbrocken. Der Stern wird sie vermutlich in drei bis vier Tausend Jahren verschluckt haben. "
" Dann würde das System zumindest für das Bergbau Machtzentrum von Interesse sein. "
Rem nickte. " Auch für die Wissenschaftsabteilungen, da man selten in den Genuss kommt einen Stern beim sterben zu beobachten ! "
Harlak legte das Pad beiseite. " Hm, gut, dann sind wir hier fertig. Die Einzelheiten werde ich heute Abend lesen. Wegtreten ! "
Rem verbeugte sich leicht und ging. Harlak ließ daraufhin sofort Kurs auf das dichtere Nebelzentrum setzen. Mehrere Proben mussten genommen werden - alles für die Wissenschaft. Und sämtliche Probenpunkte anzufliegen würde ein paar Stunden Zeit beanspruchen. Zeit die er nutzen würde um ein wenig zu laufen. Deck 5 war dafür am besten geeignet, da es das größte Deck war. Die Wegstrecke führte auch durch den Frachtraum im Heckbereich des Schiffes. Als Harlak 12 Runden gelaufen war, pausierte er kurz und setzte sich auf eine der Frachtkisten und nahm sich ein Schluck Wasser aus der Feldflasche. Er hörte ein kratzendes Geräusch hinter sich, drehte sich um und lauschte kurz, schien sich aber getäuscht zu haben. Vermutlich war einer der Techniker in einer der Wartungsröhren unterwegs, die an einigen Punkten auch zwischen den Deckplatten verliefen.
Wider dieses Kratzen. Dieses mal schien es aus der hinteren Ecke des Frachtraumes zu kommen.
" Hallo ? Ist da wer ? ", rief Harlak.
Keine Antwort, aber dafür schien Jemand mit dumpfen tippelnden Geräuschen wegzulaufen. Ein Fass rüttelte, ein kleineres daneben kippte um und rollte ein paar Meter. Harlak schlich sich vorsichtig um einige der größeren Kisten herum und spähte in den hinteren Bereich, konnte aber nichts verdächtiges entdecken. Daraufhin lief er zu einer der Wandkonsolen an den Türen. " Harlak an Brücke - scannen sie mal den Frachtraum nach Lebenszeichen ab ! "
" Hier Brücke - äh, ja Sir ! "
Ein paar Sekunden vergingen ehe die Antwort kam. " Sir, eine Lebensform - Alamake ! " " Ich weiß, das bin ich. Danke ! "
Harlak lauschte noch eine Weile und sah sich um, doch es tat sich nichts mehr. Er dachte er bräuchte wohl mal wieder ein paar Stunden Schlaf, weshalb er den Frachtraum verließ und die Türen versiegelte und sein Quartier aufsuchte.


Zwei Stunden später wurde Harlak aus dem Schlaf gerissen. Die Sicherheit meldete einen Notfall in der Kombüse bei dem offenbar auch Schusswaffen genutzt wurden. Harlak vermutete das Dr. Gool, Manox - oder Beide sich bis zum Äußersten in die Haare bekommen hätten.
Mit gezücktem Blaster stürmte Harlak nun zur Messe und fand dort eine kleine Meute vor, die um ein totes Insekten artiges Etwas stand und es begutachtete.
" Was zum ... ? "
Rulger stocherte mit einer Gabel daran rum. " Manox hat es im Vorratsschrank gefunden und es vor Schreck mit dem Küchenmesser aufgeschlitzt, als es ihn ansprang. Aber erst einer unserer Soldaten hatte es erledigen können. Zwei Schuss waren nötig ! Verletzt wurde Niemand ! "
Harlak deaktivierte den Blaster. " Wie zum Teufel ist das an Bord gekommen ? ", wollte er wissen.
Rulger zuckte mit den Schultern. " Vermutlich mit dem Shuttle, als wir die Bodenstation erkundet hatten. Und ich vermute auch das dieses Ding der Grund war, warum da so ein Chaos herrschte. Es könnte tatsächlich eine Verseuchung gewesen sein ! "
" Das erklärt vielleicht die Schäden in der Bodenstation und die Barrikaden, aber noch lange nicht die Einschlagskrater und die Zerstörung unserer Schiffe und der Station im Orbit ! Jemand muss diese Biester ausgesetzt haben ! ", meinte der Captain.
" Schedar ? Immerhin sind es wohl auch Insekten ! "
" Wer weiß. Vorerst gelber Alarm. Bringen sie das Ding zu Gool und dann durchsuchen wir jeden Winkel der Luzifer. Sensoren scheinen die Biester ja nicht orten zu können, und wir müssen sicher gehen das wir nicht kontaminiert sind ! Wachmannschaften auf alle Decks verteilen ! ", befahl Harlak.
Der Captain und ein Soldat begaben sich daraufhin zur Brücke. Boras und Arrow waren erstaunt darüber, das ihr Captain mit einer bewaffneten Wache auf die Brücke kam die sogleich neben dem Lift Stellung bezog. Harlak informierte die Anwesenden über den genauen Vorfall in der Kombüse und dem Insektenfund und einer möglichen Verseuchung.
Boras verlor keine zeit und rannte zur Waffenkammer um sich einen schweren Blaster zu holen. " Lieber kein Risiko eingehen ! ", grinste er als er wieder an seiner Station war, und begann damit die einzelnen Decks zu scannen. Zumindest konnte er so die Besatzung orten und überwachen.
Jetzt würde die gesamte Crew erst mal jedes Deck und jeden Raum genaustens untersuchen. Wenn dort nichts zu finden wäre, dann blieben nur noch die Wartungsröhren, Schiffssysteme, die Frachtcontainer und die Shuttles sowie das an Bord befindliche Bodenfahrzeug.


Mehr als 7 Stunden lang hatte sich die Besatzung mühsam Meter für Meter durch alle Räume und Winkel des Schiffes gearbeitet, und auch in den engen verwinkelten Wartungsröhren hatten sie nichts finden können, was nach einem etwa 1 m großem Insekt aussah. Das Schiff schien also sauber zu sein - zumindest hatten sie nichts entdeckt und Jeder hoffte das Niemand irgendetwas ausgelassen hatte. Inzwischen hatte Gool auch seine ersten Untersuchungen an dem Insekt beendet, und Harlak erwartete gespannt auf die Ergebnisse und zitierte ihn in sein Büro.
" Meine Untersuchungen haben ergeben, das dieses Insekt nicht natürlichen Ursprungs ist ! ", begann der Arzt. " Also ist es eine genetische Züchtung ! "
" Das habe ich doch gerade gesagt, oder ? Tatsache ist, das es nicht lange lebensfähig ist. Ein paar Tage, vielleicht eine Woche und es stirbt. Wenn wir also noch verseucht sein sollten, dann nach gut einer Woche nicht mehr ! "
" Und was macht sie da so sicher ? "
Gool marschierte seitlich vor dem Tisch auf und ab und begann zu erklären. " Das Insekt benötigt in irgendeiner Form Nahrung wie alle anderen Lebewesen auch, nur hat es keinerlei Organe um diese aufzunehmen und zu verarbeiten. Dafür hat es 5 verschiedene Organe und Extremitäten um zu Jagen ! "
" Keine Organe um Nahrung aufzunehmen ? Dann wollen sie mir sagen das es eine ideale Kampfbestie ist ? Nun gut. Versuchen sie mal ein wirksames Gift für diese Viecher zu synthetisieren. Viellicht brauchen wir es ja mal ! Denn irgendwo muss dieses Vieh ja hergekommen sein, und ich bin sicher wir werden davon früher oder später noch mehr finden ! "
Der Arzt nickte, verließ das Büro und ging zurück auf die Krankenstation. Harlak las sich nochmals Gools Bericht durch. 5 Organe um zu töten, aber keines um die vom Körper benötigte Nahrung aufzunehmen. Der Käfer konnte seine Beute mittels Mandibeln und einem Mundwerkzeug zerlegen, aber nichts herunterschlucken da ihm die Speiseröhre fehlte - und alles was noch dazu gehört. Zudem konnte das Ding keine Giftstoffe usw. ausscheiden. Eine biologische Kampfmaschine die vor Hunger äußerst aggressiv war und nach einer Weile von selbst umkam. Man infiziert eine Station, ein Schiff oder eine Kolonie damit, wartet ab und braucht am Ende nur noch die Beute aufsammeln.
Das Interessante dabei waren die Muskeldrüsen in den Klauenarmen. Genügend Kraft um leichte Titanschotts zu biegen oder auseinander zu reißen. Dann gab es da noch eine Giftdrüse und drei weitere in ihrer Funktion noch unbekannte Organe, die offenbar alle direkt miteinander verbunden waren, und nur am Hirnstamm hinterm Kopf mit dem Rest der Kreatur in Verbindung traten. Zudem ist es äußerst widerstandsfähig und nur der Zufall das Manox ihn mit dem Messer an einer weicheren Stelle des Kopfgelenks getroffen hatte, hatte diesen kampfunfähig gemacht. Trotzdem waren noch ein paar Schuss nötig um es gänzlich zu erlegen.
Wichtiger war aber die Frage, wo kamen sie her und Wer hat sie gezüchtet ? Harlak sendete eine Hyperraumnachricht mit allen bisherigen Daten zum Hauptquartier des militärischen Machtzentrums auf Alamak 3, und ließ dann Kurs auf das nächste Reiseziel setzen.
Zulange hatten sie sich jetzt schon im Nebel aufgehalten, und Harlak brauchte wider etwas Abwechslung. Das nächste System war ein trinäres Sternsystem. Eine orange Sonne, die von zwei gelben Zwergsternen umkreist wurde. Zudem gab es dort drei Gasriesen und zwei Asteroidengürtel zu erkunden. Eine gute Wahl was die Abwechslung betraf. Der Flug würde gut drei Stunden dauern.


Im Triax System gab es einige interessante Entdeckungen für die Wissenschaftler an Bord. In der Atmosphäre von einem der Gasriesen gab es einige seltsame Lebensformen in den höheren Schichten, die an einen mit Gas gefüllten Sack erinnerten. An ihrem unteren Körper hingen kilometerlange Tentakel herunter, die in tieferen Zonen trieben, die Kreatur selbst war aber nur einige Meter groß. Wie ein Netz streiften diese langen Schnüre durch die Wolkenschichten und sobald sich eine kleinere Lebensform darin verfing, wurde sie eingeholt und verspeist. Das Ganze erinnerte ein wenig an Quallen in einem Ozean.
Die anderen beiden Gasriesen waren gewöhnliche Gasriesen die hauptsächlich aus Wasserstoff bestanden und zahlreiche Monde aufwiesen. Einer hatte ein sehr dichtes Ringsystem welches hauptsächlich aus Eis und Staub bestand.
Harlak gab der Forschung 2 Tage um die Kreaturen zu untersuchen, danach ließ er die Asteroidenfelder anfliegen. Die Sensoren orteten viele Metallerze, unter Anderem auch Rohmaterial für das alamakische Monotanium welches in den Schiffshüllen verbaut war. Mit dem Shuttle wurden einige Fragmente zur Probe an Bord geholt um die Reinheit und genaue Konzentration festzustellen.
Boras entdeckte dann beim Scannen der Felder in einem der größeren Brocken eine Art Station. Man konnte davon ausgehen das sie uralt und verlassen war, da weder Energie noch andere Signale festzustellen waren. Da es an Bord offenbar keine Insekten mehr gab die auch andere Stationen oder Orte befallen könnten, befahl Harlak, diese Basis mal genauer zu untersuchen und das Schiff näherte sich bis auf wenige Kilometer dem Konstrukt, welches tief in den Fels verbaut war.
" Es gibt da eine Andockvorrichtung. Ich denke da könnten wir ebenfalls andocken ! ", meinte Arrow und bekam das OK für seinen Vorschlag. Tatsächlich passte der Andockring und die Klammern fanden Möglichkeiten sich festzukrallen, dennoch nutzten sie die Magnetstrahlen für zusätzlichen halt.
" Na dann wollen wir mal. Rulger, du bleibst hier und übernimmst das Kommando. Boras, du kommst mit, und bestell Rem und Grak und zwei Soldaten zur Schleuse ! "
" Aye, Sir ! "
Wenig später waren alle im Andockbereich versammelt und hatten ihre Raumanzüge angelegt. Als alles gesichert und geprüft war fuhr der Tubus aus und setzte sich an die Basisschleuse. Sie ließ sich leicht öffnen und die Crew konnte die Basis betreten. Die Bauart und der Hersteller waren unbekannt, aber sie bestand größtenteils aus Monotanium und musste wohl aus Erzen des Asteroidenfeldes erbaut worden sein.
" Hier ist alles Schrott. Mein Scanner sagt, das die Basis mindestens schon 350 Jahre alt ist und es wohl gute 320 Jahre her ist seit hier zum Letzten mal Jemand sein Fuß rein gesetzt hatte. ", stellte Boras fest. Harlak pfiff. " 350 Jahre ? könnte es eine Basis der ausgestorbenen Legraner sein ? Spuren zur Folge sollten sie damals diesen Sektor bewohnt haben. Das war aber schon vor dem ersten großen Krieg ! "
" Vermutlich. Wir müssten dazu in die Zentrale gelangen, dann kann Grak sicher den Computer anzapfen ! ", meinte Boras und steckte sein Scanner weg. Alle stimmten dem Vorschlag zu und machten sich auf den Weg.
Sie brauchten fast eine Stunde um sich zur Zentrale vorzukämpfen, da sie zuerst jeden Raum und Weg ab scannten um nicht von möglichem Schutt oder Sicherheitssystem überrascht zu werden. Schließlich kamen sie an und konnten die Zentrale betreten. Überall waren Eiskristalle auf den Konsolen, was darauf hindeutete das die Luft die hier noch drin war sicher auch mal sehr feucht war, und diese Feuchtigkeit sich durch die Kälte überall abgesetzt und kristallisiert hatte.
Grak fand schließlich eine Schnittstelle wo er sein tragbares Terminal anschließen konnte. Er untersuchte die Zentrale und Minuten später konnte er den Betriebsschalter ausfindig machen und aktivieren, und langsam erwachten die Konsolen wieder zum Leben. Manche flackerten, andere schienen fehlerfrei zu laufen, wiederum einige blieben funktionslos. Es surrte und brummte, knisterte - vermutlich aufgrund von Feuchtigkeit in den Schaltkreisen, vielleicht auch das Alter.
" Okay, sucht den Datenspeicher und räumt diesen leer. Grak, versuch mal ob du weitere Stationsebenen versorgen kannst. Der Energiekern scheint ja noch genügend Saft zu haben ! ", meinte Harlak.
Grak war bereits an einer der technischen Kontrollen zugange. " Kein Problem. Hier gibt es eine Steuerkonsole für alle 66 Ebenen. Laut Anzeige müsste die Hauptenergiequelle hier sein. Ich könnte in 10 Minuten da sein und mir das genauer anschauen ! ", meinte Grak und zeigte auf eine der unteren Ebenen.
" Okay, aber einer der Soldaten geht mit ! "
Grak nickte und begab sich mit einer Wache auf den Weg, während die Anderen in der Zentrale warteten und den Speicher überspielten.
Gute 30 Minuten später erwachte die ganze Basis zu neuem Leben. Grak hatte es geschafft die Energiequelle wieder komplett hochzufahren und alles schien noch einwandfrei zu funktionieren, doch es gab jetzt ein neues Problem.
" Luzifer an Harlak ! ", surrte plötzlich der Kommunikator. " Hier Harlak ! "
" Captain, wir orten Bewegung in einem der unteren Abschnitte. Was es auch ist, es nähert sich eurer Position ! "
" Verstanden - Harlak Ende ! " Er schloss den Kanal und öffnete sofort einen neuen. " Grak, komm da raus. Offenbar lebt hier noch Jemand oder Etwas, und es kommt hier hoch ! Ab zur Schleuse ! "
" Sind schon auf dem Weg ! "
Eilig bauten sie das Terminal ab und rannten los.
Auf dem Weg zur Schleuse trafen die beiden Gruppen wider zusammen, und Rulger machte zusätzlichen Druck über Funk. Nur Minuten trennten sie noch vor dem Unbekannte was sie verfolgte, und die Schleuse war noch weit entfernt. Ein Scheppern und Krachen war zu vernehmen, das aus einem der tieferen Tunnels unter der Gangway hoch hallte. Es klang mechanisch.


Der Soldat Harlan, ein Alhena, spähte hinunter in die schwach beleuchtete Dunkelheit des Schachtes. Er nahm Bewegungen wahr - Etwas schien die Wände hinaufzukommen.
" Was ist das ? ", fragte er, und Harlak und die Anderen spähten nun auch über die Brüstung nach unten. " Was es auch ist, es kommt genau hier her ! ", sagte Grak.
Ein dumpfer Knall ertönte und Irgendetwas rauschte an ihren Köpfen vorbei, krachte in die Decke über ihnen und explodierte in einem Funkenregen.
" Es schießt - Feuer erwidern ! ", befahl der Captain.
Alle feuerten auf die alte Maschine, die sich jetzt deutlich abzeichnete, und sich an der verstrebten Wand hoch angelte.
" Mist - das Ding ist Strahlen sicher, oder so was ! ", rief Boras.
Als Antwort zogen zwei grelle Strahlen über ihre Köpfe hinweg und rissen Decke und Wand auf. Ihnen blieb unter diesen Umständen wohl nur die Flucht. Als sie die brückenartige Gangway verließen, versiegelten sie noch das Zwischenschott und zerstörten die Türkontrollen, als auch schon etwas dagegen hämmerte und die Ersten Ausbeulungen verursachte.
" Weg hier - das Ding kommt da gleich durch ! ", schrie der Alhenasoldat.
Kaum ausgesprochen knarrte das Schott bedrohlich und sprengte dann auf. Alle feuerten nun gemeinsam auf die Maschine und trafen auch, doch ein kaum erkennbarer Schutzschild schluckte die Energien ihrer Blaster auf. Der Roboter heulte auf und feuerte zurück, traf aber nur den Laufsteg. Dann sprangen alle zur Seite, denn die Maschine schnellte vor, verfehlte Grak um Haaresbreite und krachte mit lautem Gepolter gegen das nächste Schott. Damit war der Fluchtweg versperrt. Harlak handelte. Er schnappte sich zwei der Granaten von Harlan´s Gürtel und machte sie scharf, rannte zur Maschine und klemmte sie zwischen die Gelenke, während sie sich wieder aufrappelte. Dann traf Harlak ein starker Schlag vom Arm des Roboters und er flog ein paar Meter und krachte unsanft auf den Steg. Sein Anzug hatte zum Glück das Meiste abgehalten und war nicht beschädigt. Boras half ihm wider auf die Beine.
" Urgh, das war hart - los jetzt, weg hier ! ", schnaufte Harlak.
Gerade wollte der Roboter wider feuern, als die Granaten explodierten und die Maschine auseinander rissen.
" Puh, das war knapp. Fast hätte das Ding uns gegrillt ! ", meinte Boras und trat ein Stück Metallrest zur Seite. Der Kommunikator surrte wieder auf als Rulger sich meldete. " Hier Rulger - ich orte zwei weitere Bewegungen die sich ebenfalls von den unteren Ebenen zu eurer Position hin bewegen. Macht das ihr da raus kommt ! "
Jetzt wurde es brenzlig. Die Schleuse war noch mindestens 15 Minuten Fußmarsch entfernt und die Roboter würden schneller bei ihnen eintreffen als sie beim Schiff. Zudem hatte die Maschine das nächste Schott verbeult und ließ sich nicht mehr öffnen. Zudem konnten weitere Schott nun geschlossen sein, da sie offenbar das innere Verteidigungssystem aktiviert hatten, als sie die Hauptenergie für alle Bereiche wider hergestellt hatten.
" Okay, die restlichen Granaten hier am anderem Schott anheften und scharf machen. Einen können wir so vermutlich ausschalten wenn sie hier hochkommen, da vermutlich nur Strahlenenergie vom Schild geblockt wird. Für den Anderen bleibt nur noch die Feuerkraft unserer Blaster, die leider nicht ausreicht ! ", meinte Harlak und spähte zur Luzifer rüber, die durch das Panoramafenster des Brückenweges gut zu erkennen war. Da kam ihm eine Idee. " Leute, ich denke wir haben noch eine Chance ! Harlak an Luzifer - Rulger, abdocken und und mit der Luzifer an unsere Position fliegen - Frachtluke öffnen ! Wir kommen an Bord ! " " Aye Sir ! "
Knapp 3 Minuten vergingen und die Maschinen kamen näher, dann stand die Luzifer in Position vor dem Fenster. Ihnen blieb nur diese Möglichkeit. Die beiden Soldaten feuerten mit ihren Kompressionslasergewehren und brachten die Scheibe zum bersten. Das Vakuum saugte förmlich die alte Luft aus der Station die inzwischen vom Lebenserhaltungssystem wieder aufgebaut wurde.
" Beeilung, die Maschinen kommen ! ", jammerte Grak und blickte zu der Schottschleuse, an der die Granaten hafteten. Bewegung war weiter hinten auszumachen. Jetzt sprangen alle ab und segelten durch den Raum zur Luzifer hinüber. Fast hatten sie es geschafft, dann explodierten die Granaten und eine Schockwelle folgte der Luft in den Raum und traf die Gruppe und trieb sie auseinander. Ein Roboter wurde dabei zerstört, der andere aber stand nun auf dem Steg und feuerte mit seinen Energiewaffen, traf zum Glück die trudelnden Besatzungsmitglieder nicht.
Die Überraschung folgte sofort, als Arrow mit einem Shuttle auftauchte und sich zwischen Crew und Maschine stellte.
" Nimm DAS - du Metallfreak ! "
Zwei Laserstrahlen vom Shuttle vernichteten Roboter und die Gangway an der Stelle wo er stand. Die Maschinen waren vernichtet und jetzt musste Arrow nur noch die Crew mit dem Shuttle in die Frachtluke stoßen, was etwas kniffelig war. Nach gut 40 Minuten waren alle wider wohlbehalten an Bord.
Harlak befahl den sofortigen Abflug und eine Funkboje abzusetzen, die sich bei Annäherung alamakischer oder alhenischer Schiffe im System automatisch aktivieren und sie herführen würde. Im Signal würden auch alle bisher gesammelten Informationen enthalten sein, insbesondere die des Sicherheitssystem, welches wohl aktiv bleiben würde, da sie die Energie nicht mehr abstellen konnten. Wäre diese Basis später aber erst mal gesäubert, so könnte man diese neu ausbauen und als Schürfstation verwenden - was vermutlich auch der ursprüngliche Zweck dieser Anlage war.
Nachdem der Captain sein Bericht fertig hatte, lehnte er sich in seinem Sitz zurück und sah aus dem Fenster. Wider war ein Tag vergangen an dem sie fast umgekommen wären.


Das nächste System welches die Luzifer anflog, besaß 9 Planeten die um einen blauen Riesen kreisten. Der achte Planet besaß eine Atmosphäre die Leben zuließ. Harlak gab den Landebefehl, was besonders dem Koch Manox zusagte. Die Informationen machten in dem kleinem Schiff schnell die Runde. Manox war der Erste der nach dem Landemanöver mit Rucksack im Frachtraum bei der Landerampe stand und breit grinste, als Harlak und drei weitere Crewmitglieder vortraten.
" Na dann hoffen wir mal, das uns das Essen heute Abend nicht schlecht bekommt ! ", witzelte Belor, einer der Alhenaforscher, als sie nah genug bei Manox waren und zwinkerte dem Koch zu.
" Keine Sorge. Für sie mache ich extra einen Teller mit alhenischer Proteinsuppe mit Empfehlungen des Arztes ! Das sollte sie kaum umbringen ! ", grinste Manox zurück.
Alhenische Proteinsuppe war im Grunde nichts Anderes als Insektenbrei, den sie ihren Neugeborenen als erste Festnahrung verabreichten, da sie noch keine ganzen Insekten schlucken konnten. Belor schnaufte kurz und zog eine Grimasse. Harlak grinste und betätigte den Schalter für die Rampe. Verriegelungen lösten sich und die Rampe öffnete sich. Kurz darauf traten alle auf die Lichtung hinaus, um die sich ein Waldgebiet zog.
" Na dann wollen wir uns mal umschauen. Aber vorsichtig, meine Herren ! ", ordnete der Captain an und marschierte los. Am Rande der Lichtung verteilte man sich und Manox brauchte nicht lange, da hatte er schon die ersten Pilze gefunden. Sein Nahrungsscanner gab grünes Licht und Manox sammelte gleich ein paar der besonders großen Exemplare ein.
Belor nahm unterdessen einige Boden und Pflanzenproben, hielt aber auch nach Lebensformen Ausschau. Harlak sah sich einige der Strauchpflanzen zwischen den Bäumen an und die zwei Soldaten überwachten das Geschehen und sahen sich in der Umgebung um. Aber auch die Crew der Luzifer wurde überwacht. Das Augenpaar fixierte Harlak, der sich langsam immer mehr näherte. Er schlug mit seinem Blaster einige Sträucher beiseite, dann traf er mit dem Lauf eines der Beingelenke der Kreatur, die ihn beobachtete. Zornig sprang diese hervor, aber dank der schnellen Reflexe konnte Harlak trotz Schrecksekunde ausweichen. Ein Schuss löste sich aus dem Blaster und traf die Kreatur, aber nahezu unbeschadet drehte sie sich um und machte einen neuen Sprungangriff auf den Alamaken. Die Wachen näherten sich schnell und sahen, wie Harlak sich mit einem insektenähnlichen Wesen zwischen den Büschen und Sträuchern prügelte. Die Zwei packten mit an und rissen das Biest runter. Wütend strampelte es in der Luft und versuchte mit seinen Beinen irgendwo Halt zu finden.
" Was zum Teufel ist das ? Sieht aus wie eine gelbe Version von dem was wir auf der Luzifer hatten ! ", knurrte einer der Soldaten.
Belor und Manox rannten herbei und sah argwöhnisch auf den strampelnden Käfer. Manox zog sein Messer und fuchtelte damit rum. " Wenn mir das Ding zu nahe kommt schlitz ich es ab ! "
" Immer mit der Ruhe, Manox. Kümmer dich lieber um dein Essen, es seiden du hast vor uns das hier irgendwann mal aufzutischen ! ", mahnte Harlak den Smut und klopfte sich das Gestrüb von der Uniform.
Das Insekt zappelte noch immer zwischen den Händen der Soldaten und hielt dann inne, um einen seltsamen Pfeifton von sich zu geben. Zuerst konnte sich keiner vorstellen warum es das tat oder was es zu bedeuten hatte, aber als dann mehrere dieser Kreaturen aus den Wäldern an gekrabbelt kamen wussten sie sofort Bescheid - ein Hilferuf.
Die Wachen warfen das pfeifende Vieh weg und dann rannten auch schon alle los, so schnell sie konnten Richtung Luzifer zurück.
Boras hatte alles über die Sensoren überwacht und schaltete die optischen Scanner auf die Gruppe. So konnte er zumindest bildlich erkennen wo einige der Käfer krabbelten, da sie auf den Sensoren nicht auftauchten, und diese dann mit dem Mehrrichtungslaser beschießen. Schon zuckten die ersten Strahlen hinter der Gruppe in den Boden.
Kaum den halben Weg zurückgelegt und trotz Feuerdeckung der Luzifer, sahen sich die Fünf schon einer unheimlichen Übermacht von Käfern gegenüber. Ein kurzer Blick über die Schulter verriet Harlak, das es schon über tausende sein mussten, die ihnen wie eine Lawine hinterher rollten.
" Ein Pech das man die Biester nicht orten kann, dann hätten wir die schon vorher bemerkt ! ", keuchte einer der Soldaten. " Quatsch nicht - lauf ! ", keuchte der Andere.
Boras feuerte jetzt nahe hinter die Gruppe um die Käfer abzuwehren, die ihnen zu nahe kamen. Sekunden später kamen sie endlich bei der Luzifer an und rannte die Rampe hoch und Boras konnte die Plasmaschilde aktivieren, der die Käfer blockierte. Die Rampe wurde geschlossen und Arrow startete die Atmossphärentriebwerke und pustete dabei einige Käfer weg die sich hinter der Luzifer im Triebwerksstrahlbereich befanden, und brachte das Schiff schnell einige Kilometer hoch über die Wälder.
Zurück blieb ein schäumender Haufen Insekten, welcher inzwischen die ganze Lichtung eingenommen hatte.


" Seht euch das an. Überall diese Käfer, nur ne andere Färbung ! ", staunte Rulger beim Blick auf den Bildschirm. Von hier oben sah es aus als würde man einen Ameisenhaufen oder Ähnliches betrachten. " Ja, die sehen fast so aus wie das Busch und Blattwerk der Wälder ! ", warf Savan hinzu. Harlak traf es wie der Blitz.
" Wie die Wälder ? Das muss es sein ! Diese Biester können nicht nur die Färbung der Umgebung annehmen, sie können sich offenbar auch mit dieser so verschmelzen, das die Sensoren sie nicht orten können - obwohl sie sich fortbewegen ! Und wenn wir Pech haben, dann ist unser Schiff noch immer verseucht, obwohl wir alles durchsucht und nichts gefunden hatten ! "
" Dann hoffen wir mal das dem nicht so ist ! ", meinte Boras.
" Und ein Planet voll von diesen Dingern könnte nur dann entseucht werden wenn diese selbst durch Verhungern umkommen - vorausgesetzt die verhungern schneller als sie sich vermehren können ! ", setzte Harlak nach.
Savan empfing ein Signal.
" Sir, wir werden gerufen - offenbar ein Notsignal. Ein Raumschiff in diesem System bittet um Hilfe ! "
" Boras, Position feststellen - Nodon, Abfangkurs berechnen - Arrow, wir gehen auf L4 ! ", befahl Harlak umgehend. Das Schiff war nicht weit entfernt gewesen und knapp 3 Minuten später näherte sich die Luzifer dem Unbekannten. Mehrere kleinere Schiffe und einige Jäger umschwirrten es und feuerten ununterbrochen auf dessen Schilde.
" Nahe des Angreifer aus Sublicht gehen ! Boras, versuch mal die beiden Schiffe die uns am nächsten sind auf uns zu lenken ! "
Die Luzifer ging auf Sublicht und Boras feuerte auf beide Schiffe vor ihnen und zerstörte sie mit wenigen Treffern. Zwar nicht geplant, aber es zeigte Wirkung, denn die Anderen zogen sich daraufhin schnell zurück.
" Savan - Kommverbindung ! Hier spricht Captain Harlak von der Luzifer - identifizieren sie sich ! "
Ein kurzes Rauschen folgte dann meldete sich der Captain des anderen Schiffes.
" Hier spricht Mog von den Elbran ! Wir danken für die schnelle Hilfe ! "
" Mr. Mog, wir helfen gern, aber natürlich nur, wenn wir auch etwas dafür bekommen ! Was können sie mir anbieten ? "
" Ich besitze nicht viel, aber ich könnte ihnen ein paar Daten über diesen Sektor überlassen ! "
" Danke, die können wir gut gebrauchen. Sagen sie Mr. Mog, wissen sie etwas über den 8. Planeten hier im System ? "
Er überlegte kurz. " Sie meinen vermutlich den, auf dem die Hühhrk leben. Ja, darüber kann ich ihnen auch ein paar Daten geben. Diese Viecher sind eine wahre Plage, vor allem weil man sie mit herkömmlichen Mitteln nicht orten kann. Zudem vermehren sie sich dort rasant, auch wenn sie nach einer Weile an Nahrungsmangel sterben ! "
Damit war die Frage einer Entseuchung geklärt. Man müsste sie schon an der Vermehrung hindern um sie sicher los zu werden.
" Ja genau, und ich vermute, das noch ein paar dieser Dinger auf meinem Schiff sitzen ! "
" Dann wäre es besser für sie, wenn sie mal die Kolani aufsuchen. Die können ihr Schiff für eine kleine Gegenleistung von den Hühhrk befreien. Ich gebe ihnen die Koordinaten mit dem Datenpaket ! "
" Besten Dank. Harlak ende ! "
Nachdem die Daten empfangen wurden ließ Harlak Kurs setzen.
Die Station der Kolani war nicht weit entfernt, so das die Luzifer nicht weit aus dem Sektor fliegen musste. Die Kommunikation mit den Kolani erwies sich aber als recht sonderbar.
" Hier spricht Captain Harlak von der Luzifer ! Wir haben erfahren das sie die Möglichkeit haben, Hühhrk zu entfernen. Können sie uns helfen ? "
" Hier spricht Joff. Grad der Verseuchung bitte angeben ! ", ertönte eine gelangweilte Stimme.
" Äh, wissen wir nicht. Wir haben... ! "
" Wenn sie nicht wissen ob sie verseucht sind, können wir ihr Schiff für 200 Technetium scannen ! ", warf Joff dazwischen ein.
Harlak glaubte nicht recht zu hören. " 200 Technetium für einen Scan ? Wie soll das Ganze... ? "
" Wir können auch ein Säuberungskommando an Bord schicken, aber das kostet extra ! ", sprach Joff wieder dazwischen.
" Ja, aber ... ! "
" Exzellent ! Landen sie mit ihrem Schiff in Bucht 4. Ihre Crew kann sich während der Säuberung in den nächsten Stunden mit unserem Freizeitangebot entspannen ! " Harlak wurde wütend. Weder konnte er etwas beeinflussen noch aussprechen.
" Ich habe nicht gesagt, das... ! "
" Wenn sie nicht wollen, dann ist das ihr Problem. Landen sie, oder leben sie mit ihrer vermutlichen Verseuchung ! "
Harlak hatte keine Wahl. Entweder scannen lassen und 200 Technetium verlieren, dabei könnten allerdings Hühhrk entdeckt werden, und das Säuberungsproramm zusätzlich bezahlen, oder gleich das Programm annehmen und zumindest 200 Technetium sichern, auch wenn es teurer sein sollte.
" Also gut. Und was verlangen sie dafür ? "
" Der Preis richtet sich nach dem Verseuchungsgrad. Sie können mit Goldkrediten oder Technetium bezahlen. Wenn sie nichts davon in ausreichenden Mengen besitzen, melden sie sich bei der Verwaltung und handeln sie eine Gegenleistung aus ! Joff ende ! "
Die Verbindung wurde beendet und Harlak entschied die Luzifer in der Bucht landen zu lassen. Er würde die Verwaltung aufsuchen, da nicht genügend Gold und Technetium an Bord waren.
Die Crew verließ nach der Landung das Schiff und man sah sich um und suchte nach den Freizeitangeboten auf irgendwelchen Anzeigetafeln.
Grak fand eine Preisliste auf der günstig Iridium angeboten wurde. Ein paar Fässer davon konnten nicht schaden, und daher überredete er Harlak zusätzlich 20 TK für 4 Fässer einzutauschen. 5 TK für ein Fass waren für Grak also günstig. Harlak schnaufte bei den Wucherpreisen.
Der Großteil der Crew suchte nach einer Bar um sich die Zeit zu vertreiben. Harlak aber durchstreifte die Station und suchte nach der Verwaltung.


Die Kolani waren die reinsten Ausbeuter. Selbst das Fahren für den Lift kostete für Gäste 10 Goldkredite pro Nutzung. Zudem wurde der Funk innerhalb der Station vermutlich auch gestört, oder er war aufgrund der Materialien nicht möglich. Dazu kam noch, das Harlak an fast jeder Ecke angesprochen wurde, ob er nicht etwas gebrauchen könnte, Interesse an Diesem und Jenem hätte - Sonderpreis inklusive !
Zudem fand er keinerlei Hinweise auf den Stationsplänen, die alle nur zum Viertel anzeigten, um welche Räume es sich handelte, und diese Anzeigen variierten pro Deck und Ebene. Man musste also förmlich öfters den Lift nutzen, wollte man nicht nach einigen Decks Treppensteigen aus der Puste sein. Harlak fragte das Personal und nach einigen bezahlten Aussagen, und Harlak war sich sicher, mindestens einmal dieselbe Person zweimal gefragt zu haben, stand er nun vor dem Verwaltungsbüro an dessen Tür ein Schild hing mit der Aufschrift: Verwalter Joff !
Harlak klopfte an und bekam Einlass - nachdem er 2 GC gezahlt hatte, woraufhin die Sekretärin in zu Joffs Büro führte und freundlich bat, einzutreten. Joff saß mit ernstem Gesichtsausdruck stocksteif hinter seinem Tisch.
" Was wollen sie ? ", fragte er genervt.
" Captain Harlak, von der Luzifer ! Wir kennen uns ja schon. Und ich wollte eine Gegenleistung aushandeln, da ich nicht genügend Finanzmittel für die Säuberung besitze - und der Weg hier her schon einiges von dem was ich habe verschlungen hat ! ", erwiderte Harlak.
" Ah, sehr interessant. Ich denke das wird gehen ! "
" Und wie sieht so eine Gegenleistung bei ihnen aus ? ", fragte Harlak, obwohl er lieber keine Antwort wissen wollte.
Joff griff in eine Schublade im Schrank hinter sich und holte ein Dokument hervor.
" Hier, füllen sie das Formular aus. Ihr Schiff wird für 3 Tage in unsere Dienste gestellt und nach unserem Ermessen genutzt werden. Ihre Crew und Sie können derweil ihren Aufenthalt hier genießen. Übernachtungs und Verpflegungskosten sind schon im Vertrag inbegriffen. Sie brauchen nur noch zu unterschreiben ! "
Blank polierte Zahnreihen blitzen auf als Joff grinste. Harlak kniff die Augen zusammen.
" Ich glaube nicht, das ich ihnen mein Schiff überlassen werde. "
Der Verwalter lachte. " Mr. Harlak von der Luzifer, sie haben gar keine andere Wahl. Ihr Schiff ist bereits gesäubert wurden, und tatsächlich befanden sich noch zwei weitere dieser Insekten an Bord. Jetzt müssen sie auch für unsere Arbeit Zahlen - in Form der Gegenleistung natürlich. Das zugeteilte Flugteam macht sich gerade mit ihren Systemen vertraut. Und sie können nichts dagegen tun ! "
Joff tippte dreimal mit dem Finger auf das Vertragsformular.
Das fiese Grinsen vom Verwalter verriet Harlak, das Joff wohl nicht vor hatte, das Schiff nach drei Tagen zurückzugeben. Allein schon die Angabe der Schiffsübergabe im Formular ließ eher auf eine dauerhafte Übergabe schließen. Der Verdacht erhärtete sich, als Harlak sich weigerte zu unterschreiben und unsanft von zwei Sicherheitsbeamten aus der Verwaltung geworfen wurde. Die Typen waren so muskulös, das sie eigentlich nur noch Muskeln waren. Und mit denen hatten sie zuvor Harlak gegen seinen Willen zu einer kritzeligen Unterschrift bewegt.
Harlak war stinksauer. Erst zwingt man ihnen förmlich die Hilfe auf und hinterher wird man mit leeren Händen rausgeworfen. Jetzt musste er in dieser verrückten Station einen möglichst kostengünstigen Weg zurück zum Hangar finden. Nach 15 Minuten hatte er die Schnauze voll. Die Leute hier schienen ihn im Kreis laufen zu lassen, was ihn letztenendes dazu veranlasste, seinen Blaster zu ziehen und dir Durchgangstüren aufzusprengen. Dann sah er eine Antenne aus der Decke ragen und schmolz diese ebenfalls ein. Wie er sich gedacht hatte, funktionierte plötzlich die Funkverbindung wider, und er alarmierte seine Mannschaft. Gerade rechtzeitig, denn schon kamen 20 Mann in die Bar gestürmt und wollten die dortige Crew festsetzen. Der Lärm vom Waffenfeuer leitete Harlak zur Bar und er erschoss drei Wachleute von hinten als er ankam, dann stand er selbst unter Dauerfeuer und verschanzte sich hinter einem Pfeiler. Jetzt wo in mehrere Richtungen gefeuert wurde, rannte plötzlich die gesamte Gesellschaft panisch kreuz und quer durch die Räumlichkeiten und Korridore, und verursachten ein wahres Durcheinander.
Das nutze die Crew der Luzifer aus und man mogelte sich förmlich zum Hangar durch. Dort angekommen mussten sie sich aber erneut mit der Belegschaft der Kolani anlegen und sich den Weg ins Schiff freikämpfen. Die Crew teilte sich auf mehrere Decks auf und führten jetzt ebenfalls eine Säuberungsaktion durch.
Boras stürmte als Erster auf die Brücke und traf dort auf einen etwas 2,50 m großen Kolani Sicherheitsbeamten.
" Du Wicht - was hast du ... hier zu suchen ? ", sprach der Hüne unter großen Anstrengungen und klang etwas mehlig. Boras lachte. " Viele Muskeln, aber keine Kraft auf den Lungen, was ? Haha ! "
Er nahm Anlauf, sprang ab und krachte mit den Füßen voran gegen die Brust des Kolani. Stöhnend schwankte dieser kurz, packte Boras dann aber schon an den Beine ehe der Schwung vorbei war, und schleuderte ihn dann gegen den Bildschirm. " Uuffff...! "
Nodon betrat derweil die Brücke und sah Boras in Bedrängnis. Er legte den Blaster an und feuerte auf den Kolani, der jedoch schien das kaum zu spüren und drehte sich langsam zum erstaunten Nodon um.
" Noch so ne ... Wanze ! "
Die helle mehlige Stimme hätte Nodon fast zum lachen gebracht, aber der Gedanke verging als der Koloss auf ihn zu stampfte. Erneut zischten die Lifttüren. Zwei Soldaten kamen auf die Brücke und zu Dritt feuerten sie nun auf den Muskelberg mit höchster Strahlstufe. Schreiend löste sich der Koloss auf.
" He, Boras, lebst du noch ? ", rief Nodon rüber, und sah dann wie er sich aufrappelte und hustete. " Der Typ war zu weich um mich zu besiegen ! ", grinste der taktische Offizier und befahl Nodon dann die Triebwerke zu aktivieren und begab sich zu seiner Konsole.
" Nichts wie raus hier ! ", knurrte er, aktivierte die Laser und schoss das Hangartor weg, so das die Luzifer entkommen konnte.
Ein paar Jäger verfolgten das Schiff und versuchten es noch aufzuhalten, aber gegen die Feuerkraft der Luzifer konnten sie nicht bestehen.
Harlak betrat die Brücke. " Status ? "
" Captain, Schiff wider unter Kontrolle und auf Kurs ! ", meldete Boras. Harlak atmete tief aus und steckte den Blaster weg. " Gut. Checkt nach ob Irgendwas fehlt, denn sonst müssen wir noch mal zurück in dieses Irrenhaus ! "
" Aye ! "


Die Kolani hatte zum Glück nichts entwendet und Harlak ließ wieder Kurs zurück in den Enigmasektor setzen. Die Daten die sie erhalten hatten waren einigermaßen brauchbar, auch wenn nur wenige Informationen darin enthalten waren. Ein schlechtes Geschäft.
Zier war nun eine Staubwolke, die durch zwei blaue Sterne ein bläuliches Schimmern bekam und als Azurnebel bekannt war. In etwa 8 Stunden würden sie ihr Ziel erreichen. Harlak nutze die Zeit um mit Dr. Gool zu sprechen und begab sich auf die Krankenstation. Beide verzichteten auf eine Begrüßung.
" Nun Doktor, gibt es schon einen Fortschritt in Sachen Insektengift ? ", fragte der Captain.
Gool zischelte etwas zwischen seinen Kinnzapfen heraus.
" Nun, es ist schwierig ein Gift herzustellen, und dessen Wirkung an einem toten Insekt zu testen. Erwarten sie also keine Freudensprünge von mir, wenn ich ihnen sage, das es mir trotzdem gelungen ist genügend wirksames Gift herzustellen um das ganze Schiff damit einzunebeln. "
Harlak nickte zufrieden. " Gut. Geben sie Boras das Gift. Er wird es in das Lebenserhaltungssystem der Luzifer integrieren. Damit kommen wir in jeden Winkel ! "
" Ich habe noch etwas herausgefunden - wo hab ich denn das Pad dazu gesehen ? Verdammt - Mendon, wo hast du meine Pads hin geräumt ? ", schäumte Gool immer lauter werdend, und wusste nicht wo er in diesem Chaos zuerst suchen sollte das hier herrschte.
" MENDOOOON ! "
Schnell kam der Alhena aus dem Labor der Krankenstation. " Ja, Doktor Gool ? "
" Wo sind meine Pads bezüglich der Hühhrk Insekten ? "
" Sie liegen dort neben ihnen auf dem Tisch. Ich dachte ein wenig Ordnung könnte hier nicht schaden ! "
Gool schnaufte. " Ordnung ? Ein Genie überblickt jedes Chaos - und MEIN CHAOS überblicke nur ICH ! Natürlich nur wenn sich dort Niemand einmischt ! "
" Ja Doktor ! "
" Lassen sie in Zukunft die Finger von meinen Pads ! " Gool machte eine abweisende Handbewegung und der Alhena ging schmunzelnd zurück ins Medizinlabor. Würde er nicht hinter dem Doktor her räumen, wären sicher schon einige Pads unauffindbar verloren gegangen.
" Nun Doktor, was haben sie herausgefunden ? ", fragte Harlak interessiert und nahm das Pad entgegen.
" Diese Käfer können sich selbst reproduzieren. Eine der Drüsen ist ähnlich wie ein Zellkern aufgebaut, nur wesentlich komplexer - mhh, die genauen Daten stehen aufgelistet im Pad. Wird der Hühhrk tödlich getroffen, die Drüse aber noch funktionsfähig bleibt, kann Diese sich zu einem exaktem Double nachbilden. "
" Interessant. Dann müsste man diese Käfer quasi vollständig ausweiden um sicher zu gehen das sie wirklich erledigt sind ! "
" Exakt ! Ich werde sehen das ich ein paar Giftampullen für den mobilen Einsatz fertigen kann. Wie ich hörte fliegen wir den Azurnebel an. Und sicher gibt es auch dort irgendwo Insekten dieser Art. "
" Ja, sicherlich. Klären sie das mit den Ampullen auch mit Boras ab. Er und Rulger können sicher ein geeignetes Abschussgerät zusammenschweißen. "
Gool nickte und Harlak verließ wider die Krankenstation. Er wollte noch Grak aufsuchen. Er musste eine Möglichkeit finden die Sensoren und Scanner auf die Insekten anzupassen, andernfalls würden sie jedes mal blind landen müssen und die Gefahr erst sehen, wenn sie direkt vor ihnen steht und zuschlägt.


Acht Stunden später erreichten sie das Azuran System und die Luzifer schwenkte in den Orbit des 5. Planeten ein. Der Planet selbst war recht heiß und trocken wie eine Felswüste in Warmen Zonen. Dennoch gab es dort einen Ozean, der rund 47 Prozent der Planetenoberfläche einnahm. Eine Menge Wasser für einen Planeten von nur 5012 Km Durchmesser, und dafür das er trotzdem so trocken war und kaum Wolkenbildung stattfand. Die Umweltbedingungen waren allerdings schon besser und Alamaken sowie Alhena könnten sich dort frei bewegen. Nahe der südlichen Ozeanküste hatten sie eine verlassene Siedlung entdeckt. Harlak wollte aber noch einen Tag warten ehe er eine Landung wagen würden. Er hoffte das Grak bis dahin die Scanner modifizieren konnte.
Damit keine Langeweile aufkommen würde befahl er der Crew die Unordnung der letzten Tage zu beseitigen und das Schiff mal wieder kräftig aufzuräumen. Kaum einige Tage oder Wochen unterwegs, sah die Luzifer schon so aus, als hätte sie einen mehrmonatigen Weltraumeinsatz hinter sich.
Während der Arbeiten fand die Crew im Frachtraum einige Kisten der Kolani, die sie hier hinterlassen hatten, und Rulger, ein paar Soldaten und ein Techniker begutachteten diese. Neben seltsamen Nahrungsvorräten gab es auch ein paar Kisten mit technischem Schnickschnack. Die Freude war groß, als Worn einen Scanner fand, der die Überreste des Hühhrk auf der Krankenstation orten konnte. Und Grak konnte damit eine Menge anfangen, und so einen größeren mobilen Scanner zusammenbauen. Somit könnten sie zumindest schon mal den Bodeneinsatz planen.
Einige Stunden später landete die Luzifer nahe der verlassenen Siedlung, und Harlak verließ mit einer kleinen Gruppe das Schiff.
" Irgendeine Spur von Insekten ? "
" Nein Sir. Der Scanner funktioniert einwandfrei, und hier gibt es nur die natürliche Vegetation des Planeten, und einige kleinere Insektenarten, aber keine Hühhrk ! ", meinte Grak, und nahm noch einige Einstellungen am Scanner vor.
" Okay, gehen wir weiter ! "
Nach einigen Minuten näherten sie sich den Gebäuden und sahen sich um. Das Äußere täuschte, denn im Inneren waren die Gebäude recht fortschrittlich mit Computertechnik bestückt, und es schien beinahe so, als wenn hier kürzlich noch aktiv gearbeitet wurde. Nach genaueren Untersuchungen stellte sich heraus, das dies alles menschliche Technologie war, ähnelte aber in keinsterweise der der Weze, Canupianer oder der Raumbehörde - oder sonst irgendeiner bekannten Art. " Viellicht haben Raumpiraten hier ihren Unterschlupf ? ", fragte Grak. Harlak war sich nicht ganz sicher, da es etwas zu aufgeräumt war. " Eventuell. Aber es könnte sich auch um die Technik der verlorenen menschlichen Rasse aus dem Sol System sein. Diese wurde damals im ersten Galaktischen Krieg vollständig vernichtet, und sie besaßen bereits einige Kolonien und Außenposten. "
Man entschied nach weiteren Hinweisen zu suchen. Als sie das Gebäude wider verließen, wurden sie plötzlich beschossen. Ein paar vermummte Gestalten hielten sich auf den gegenüberliegenden Dächern auf und feuerten mit Projektilwaffen. Grak wurde am Arm getroffen als sie alle in Deckung sprangen, und blieb blutend liegen. Rem und Belor hatten keine Waffen dabei, nur ihre wissenschaftlichen Geräte und Scanner. Harlak, Tosk und Qorr waren die Einzigen die das Feuer nun erwiderten. Das Gefecht dauerte noch ein paar Minuten ehe einer der Fremden etwas herunterrief.
" Verschwindet - ihr habt schon genug Schaden angerichtet ! "
Die Chance nutzte Tosk und feuerte einen gezielten Betäubungsschuss ab. Die Gestalt wurde getroffen, fiel vom Dach und schlug unsanft in einer Staubmulde auf - die Anderen flüchteten offenbar. Niemand hatte auf Rückendeckung geachtet, denn hinter ihnen tauchte plötzlich ein Kämpfer in Uniform auf, der deutlich besser ausgerüstet war als die auf dem Dach. Er feuerte mit einem Strahlengewehr auf Tosk und traf tödlich. Sofort drehte sich Harlak um und schoss auf den Mann, doch der Fremde hatte einen Personenschutzschild der den Strahl absorbierte. Der Kämpfer sagte irgendetwas zu Harlak, doch verstand er die klickende Sprache nicht. Er feuerte und Harlak wich aus, wurde aber noch am Bein erwischt. Die Wunde schmerzte höllisch, aber Harlak ließ sich nichts anmerken. Qorr hatte sich angeschlichen und warf sich hinterrücks auf den Kämpfer, Rem und Belor kamen zur Hilfe geeilt, und gemeinsam schafften sie es dann den Fremden festzusetzen.
Der Kämpfer hatte eine Maske auf, aus der unverständliche Klicklaute drangen. Harlak kam zu ihnen und kniete sich neben dem Wesen und nahm ihm die Maske ab - erschauderte bei dem Anblick der sich ihnen bot. Der Kämpfer sah beinahe aus wie ein Schedar, aber nur teilweise. Die Gesichtszüge und der Schädelaufbau stimmten zu rund 50 Prozent überein, der Körperbau aber war untypisch für einen Schedar, denn er war humanoider Form.
" Verflucht. In diesem Sektor trifft man eine seltsame Kreatur nach der Anderen. ", stammelte Harlak und befahl das Wesen zu betäuben und danach mit ihm zum Schiff zurückzukehren. Belor und Rem gingen zu Grak um ihm zu helfen während Qorr das Wesen zum Abtransport vorbereitete.
Dieser Sektor, und dieser Planet bargen mehr Geheimnisse als ihnen tatsächlich bewusst war.


Wieder an Bord startete das Schiff auf mehrere Hundert Meter Höhe und überflog die Oberfläche um im Nahbereich nach weiteren Spuren der Terraner zu suchen. Dabei blieben sie im Umkreis von 150 Km um die Siedlung.
Grak war verwundet worden und lag in der Krankenstation wo er von Gool am Arm operiert wurde. Das Projektil was ihn getroffen hatte, steckte noch im Knochen und hatte ein Stück von diesem zersplittert. Nach der OP bekam er noch einen Regenerator umgeschnallt, welcher den Knochen in 5 Stunden regenerieren würde. Es gab aber auch einen Verlust zu beklagen. Der alamakische Soldat Tosk kam durch ein fremdes Wesen, welches einem Schedar glich und sogar dessen DNA enthielt, ums Leben. Sein Leichnam wurde Ultrahoch erhitzt und zu Asche verbrannt und dann in einer Urne aufbewahrt. Bei der Rückkehr ins Alamak System würde man diese in eine der Sonnen schießen, ganz wie es Tosk vor seiner Abreise niedergeschrieben hatte. Ob es der orangerote Riese oder der blaue Zwergstern war würde seine Familie entscheiden.
Azuran 5 steckte voller Geheimnisse. Waren die Instrumente tatsächlich terranischer Herkunft ? Und die vermummten, waren es eventuell Terraner ? Harlak hatte in einigen Datenchips der Raumbehörde mal gelesen, das die Rasse der Terraner deutlich jünger gewesen sei, als die ähnlich verwandten Weze oder Canupianer, aber sehr schnell in gleiche Technikstufen aufgestiegen war. Das terranische Reich zerfiel damals im großen Galaktischen Krieg, als das Sol System förmlich leer gebombt wurde und die Position des Stern aus allen Daten gelöscht wurde weil er zur Toten Zone erklärt wurde.
Menschen selbst gab es noch unzählige in der Galaxie, jedoch waren die Meisten davon Piraten, Söldner oder Händler. Es gab auch viele neutrale Humanoide Menschenkolonien, welche letztenendes bei der Gründung der Raumbehörde und der Heldenföderation eine Rolle spielten. Nur wenige Welten waren vollständig von ihnen besiedelt.
Und was war mit diesem seltsamen Schedarhybrid ? Harlak würde es schon herausfinden, denn er hatte ihn an Bord in der Arestzelle einsperren lassen.
Gerade wollte er diesen aufsuchen, als Savan ein Funksignal empfing.
" Sir, ein Rufsignal - und es wird in alter terranischer Sprache gesendet. " " Tatsächlich ? Anpeilen und dann Kurs setzen. "
Sie folgten dem Signal und fanden eine weitere Siedlung vor welche am Fuße eines Gebirges erbaut worden war, und diese war belebt. Als das Schiff zur Landung ansetzte entfachte sich ein Durcheinander bei den Bewohnern. Mit Strahlenwaffen und Projektilgeschossen versuchte man das Schiff zu schädigen und zu vertreiben. Der Magnetschild konnte aber alle Projektile umlenken oder aufhalten und die Strahlenwaffen waren zu schwach für die Hülle. Letztenendes mussten die Bewohner so oder so aufgeben, da ihnen die Lasergeschütze der Luzifer weit überlegen waren, was ihnen an einem Beispiel zur Schau gestellt wurde. Ein Krater klaffe nun in einer nah gelegenen Felswand, in den mühelos eine der kleineren Hütten reingepasst hätte.
Trotz aller Bedenken entschied Harlak das Schiff zu verlassen. Er nahm zwei Soldaten mit und kaum ausgestiegen nahm man sie in Empfang und geleitete sie zum Hauptgebäude, wo ein ziemlich seltsam aussehender älterer Mann auf sie wartete.
" Willkommen in der Azuran Kolonie. Ich hoffe sie nehmen es uns nicht übel, das wir sie angegriffen haben. Seit einigen Monaten versuchen Piraten und anderes Gesocks an unsere Forschungen heranzukommen, aber da sie uns bisher nicht weiter geschadet haben scheinen sie nicht zu denen zu gehören. Meine Name ist Drail - Doktor Drail - Verwalter dieser Kolonie. Und wer sind sie ? "
" Ich bin Harlak, Ehrenlord von Alamak und Captain des Schiffes. Wir befinden uns auf Forschungsmission - nicht auf Raubzug. Und ich habe Fragen ! "
Drail grinste. " Sicher haben sie Fragen, und eventuell habe ich ein paar passende Antworten, höhöhö. Kommen sie ! "
Er wandte sich ab und machte eine Handbewegung die zusätzlich andeutete ihm zu folgen. Sie folgten ihm in den Gebäudekomplexe und er führte sie zu einem recht gemütlich eingerichteten Speisesaal, wo man sie bat Platz zu nehmen.
" Nun, ich hoffe doch das sie unsere Gastfreundschaft annehmen und mit uns zusammen das Mittagessen genießen ? ", fragte der alte Wissenschaftler, und Harlak nickte zustimmend, und kurz darauf tischte man auch schon einige Kostbarkeiten auf. " Nur zu, es ist nicht vergiftet, höhö ! ", lachte Drail.
" Sagen sie Dr. Drail, worin besteht ihre Forschungsarbeit hier auf Azuran ? Wenn die Frage gestattet ist ? "
" Natürlich. Genetische Evolution. Ich experimentiere mit der DNA von der hiesigen Lebensform - dem Sporalkäfer. Ich habe herausgefunden, das in seiner DNA die mögliche Universalgenetik steckt, die das Leben auf das 1000-fache verlängern könnte. Stellen sie sich nur einmal vor, wie viel Reichtum man damit ernten könnte. Nahezu Jeder würde es erwerben wollen - aber nur die wenigsten würden es sich auch leisten können ! "
Die Augen des Wissenschaftlers funkelten dabei wie 1000 Diamanten. Harlak vermutete bereits das dieser Drail hier die treibende Kraft einiger mysteriöser Ereignisse war.
" Interessant. Und wie sehen ihre bisherigen Ergebnisse so allgemein aus ? "
" Wollen Sie sie sehen ? "
" Wen sehen ? "
" Höhöhö, die Ergebnisse. Kommen sie, ich zeige es ihnen - gleich hier hinter dem Fenster ! "
Drail schnippte mit den Fingern und einer der Mitarbeiter betätigte einen Schalter und die Sichtschotten die Harlak und die anderen zuerst für eine einfachen Wand gehalten hatten, schwangen surrend auf, und gaben die Sicht auf einen Laborkomplex frei, wo man mehrere Tanks sehen konnte, in denen sich Lebensformen aufhielten. Einer der Tanks aber war leer und er schien beschädigt zu sein. In den anderen Tanks tummelten sich seltsame, abstrakte Wesen, und tatsächlich auch das, was Harlak hier zu finden hoffte - ein Hühhrk.
" Was war in dem Tank dort drin ? ", fragte Harlak und zeigte auf den Beschädigten, glaubte die Antwort aber schon zu kennen.
" In dem war bis vor kurzem noch ein humanoider Insekten-Mensch Hybrid. Jedoch unterschätzen wir diesen Hybrid, er konnte ausbrechen und überwältigte einen der Wächter und nahm dessen Ausrüstung an sich. Wir wissen leider nicht wo er sich zur zeit aufhält ! ", erklärte Drail, aber es klang so als wüsste er es ganz genau.
" Ich schon. Er ist an Bord der Luzifer, und es ist bestimmt kein Sporalkäfer in diesem Hybrid, sondern ein Schedar DNA-Profil. ", stellte Harlak fest und verschränkte die Arme vor der Brust.
Dr. Drail sah nachdenklich aus, etwas besorgt. Doch dann entwich jede Art von Mimik seinem Gesicht und ein Seufzer war zu vernehmen.
" Tja, Ehrenlord von Alamak. Sie wissen eine ganze Menge - ein wenig zu Viel für meine Verhältnisse ... ich muss sie leider gefangen nehmen. "
Schon liefen 20 schwerbewaffnete Männer in den Raum und zückten die Waffen. Drail´s Gesicht hatte etwas Finsteres angenommen. " Glauben sie ja nicht das ihr Schiff mir gefährlich werden könnte. Ich habe mir erlaubt unser Gespräch ihrer Crew live mitzuteilen, und momentan beobachten ihre Leute ein paar Holoabbildungen ihrer und Meinerseits bei einem gemütlichen Plausch meiner Arbeit zu Tisch, und dieser wird noch Stunden andauern. Zeit die ich gut zu nutzen weiß ! "
Harlak und die Anderen verloren plötzlich das Bewusstsein und versanken in tiefer Dunkelheit.
Atax
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Re: [EX16] Space Universe

Beitrag von Atax »

Langsam wich die Schwärze, und als Harlak wieder zu sich kam, befand er sich in einem dieser Tanks inmitten von Dr. Drails Experimenten. Er stand auf und sah sich um, konnte aber Niemanden entdecken. Er klopfte gegen die Tankwand - stabiles Glas wo er so wohl nicht durchkäme. Weiter hinten sah er die beiden Soldaten, die ebenfalls in einem Tank eingesperrt waren. Und direkt neben seinem Tank versuchte eines der Insekten aus seinem Gefäß auszubrechen und Harlak anzugreifen. Es war sehr aggressiv und zischte wütend. Dann kam der Wissenschaftler um die Ecke und blieb erstaunt stehen.
" Oh, sie sind schon wach ? Hohoho, bemerkenswert. Viellicht hätte ich sie stärker betäuben lassen sollen, ja ? ", grinste Drail. Harlak knurrte.
" Sie machen einen großen Fehler, Drail. Lassen sie mich hier raus und ich überlege es mir, sie zu töten ! "
" Hahaha, ja, da bin ich mir absolut sicher das sie das tun. Nein, leider benötige ich sie noch eine Weile. "
" Was haben sie vor ? "
" Och, nichts Besonderes. Nur eine kleine DNA Veränderung - eine Anpassung ! In einigen Stunden habe ich sicher eine passende Zusammensetzung für sie gemischt. Und in der Zwischenzeit können sie ja ihre Crewmitglieder beobachten - sehen was mit ihnen geschieht. Es dürfte eigentlich jeden Moment soweit sein ! "
Drail schaute dabei auf seine Armbanduhr und dann zum Tank hinüber.
" Sie, ich werde... ! ", fing Harlak an, verstummte aber, als sich in dem Tank der Crewmen etwas regte. Es war Adron, ein Alhenakrieger. Er stöhnte vor schmerzen, fiel zu Boden, zuckte und strampelte kurz, dann blieb er regungslos liegen.
Dr. Drail war unzufrieden, denn das Ergebnis war nicht das Erhoffte gewesen. Aber da gab es ja noch den Alamaken. Coltar, der eben noch am Boden saß, bäumte sich schreiend vor Schmerzen auf und plötzlich quollen unzählige insektenartige Wesen aus seinem Mund hervor, und schwirrten im Tank umher. Giftige Stacheln stießen gegen die Tankwand und hinterließen Spuren aus gelblicher Flüssigkeit. Auch das stimmte den Wissenschaftler nicht zufrieden.
" Verdammt, wieder nichts. Naja, dieses mal hat es mich ja nichts gekostet, höhöhö ! "
" Sie verfluchter Narr ! Wenn ich hier raus kommen, dann ... ! ", knurrte Harlak und ballte die Fäuste.
" Wenn sie da raus kommen, dann sicher nicht in ihrer jetzigen Gestalt ! Für sie habe ich eine besondere kombinierte DNS-Form herausgesucht. Ich hoffe sie mögen das Aussehen eines alamakischen Schedar ? HAHAHAAA ! "
Lachend verließ Drail das Labor in einen Nebenraum.
Harlak sah sich um. Er musste hier raus, denn er hatte nicht vor, als Käfer in einem überdimensionalen Reagenzglas zu enden und diesem Irren für irgendwelche Experimente zur Verfügung stehen - und schon gar nicht als halber Schedar ! Zeit für die Geheimwaffe. Ein Alamake ging in der Regel niemals ohne Absicherung in ein Gefahrengebiet. Er setzte sich auf den Boden und öffnete eine kleine Verschlusskappe unter seiner linken Schuhsohle und holte daraus zwei Kapseln hervor. Das ideale Lösungsmittel wenn man mal in Bedrängnis war. Er öffnete beide Kapseln und goss den Inhalt nacheinander über das Glas des Tanks, verteilte es etwas und wartete ab. Nach einiger Zeit spürte er Wärme, was ihm verriet das es funktionierte. Jetzt musste er nur noch abwarten.


Etwa 2 Stunden später kehrte Doktor Drail zurück und hielt eine Art Spritze in der Hand, in der eine grünliche Flüssigkeit eingefüllt worden war. " So, ich bin etwas früher fertig geworden und hier in der Spritze habe ich etwas ganz Besonderes für sie. Schedar-DNA in absoluter Reinheit und mit Teranionstrahlung stabilisiert. Und da ich davon ausgehen kann das sie meinen Krieger eliminiert haben, werde ich mir mit ihnen wohl einen neuen machen müssen ! "
Drail grinste und hielt die Arme ein Stück seitlich ab, als wäre es etwas selbstverständliches, das Harlak den Platz einnehmen würde.
Harlak kniff die Augen zusammen. " Was haben sie eigentlich vor, Doktor ? "
Drail lachte. " Nun, ehe sie vermutlich eine willenlose Marionette werden, will ich es ihnen sagen. Ich versuche eine genetische Superlebensform zu erschaffen, die meinen Anweisungen folgt. Sobald ich die ideale Kombination erreicht habe, werde ich eine ganze Armee von Kriegern herstellen und auf allen bewohnten Welten einen Rachefeldzug verüben. Das terranische Imperium wird wie der Phönix aus der Asche auferstehen, und unter meiner Herrschaft eine neue Ära der Zeit einleiten ! Sind erst einmal alle militärischen Ziele ausgeschaltet, wird es ein Leichtes sein, die zivile Bevölkerung zu kontrollieren. Und das Ganze ohne mühsam erbaute Raumflotte, hahaha ! "
Harlak schnaubte. " Ich weiß zwar nicht was ein Phönix ist, aber sie werden mit Sicherheit einen Solchen nicht darstellen. Das werde ich zu verhindern wissen ! "
" Sie ? Hahaha - das ich nicht lache ! Sie stehen hinter 2 cm Plexonglas. Da müssten sie schon eine Injektion von mir erhalten oder mit einer Sprengladung kommen, um das Glas zerstören zu können. Und ich glaube kaum das sie eine solche Sprengladung besitzen - geschweige im Inneren des Tanks diese zünden würden. Wie dem auch sei, ich werde sie nun betäuben und dann das Mittel injizieren. "
" NIEMALS ! ", brüllte Harlak und schlug gegen das Glas. Wie durch Gelatine konnte er dort mühelos hindurch schlagen und das Glas auseinander biegen und drücken. Die Kapseln hatten ein spezielles Lösungsmittel für nichtbiologische Materialien, um sich im Notfall aus einer Gefangenschaft befreien zu können.
Er kam aus dem Tank und packte den geschockten Wissenschaftler ehe er reagieren konnte und würgte ihn. Hass flammte in dem Alamaken auf und er würde diesen Teufel hier und jetzt töten.
Nach einigen Minuten ließ Harlak los und der leblose Körper des Doktors sank zu Boden. Der Alamake fühlte sich jetzt deutlich erleichtert. Nicht nur das er einer möglichen Mutation entkommen war, er hatte auch einen Invasionsplan vereitelt, den ein ursprünglicher Terraner geplant hatte.
Jetzt musste er nur noch das Labor vernichten. Er sah sich um und fand an einer Wandnische ein Blastergewehr hängen und holte es sich. Dann hörte er Stimmen. Die bis jetzt nachlässig fehlenden Wachen schienen doch etwas bemerkt zu haben. Drei Mann stürmten in das Labor und blieben geschockt vor Dr. Drails Leiche stehen. Keine Zeit den Blaster zu checken, nutzte Harlak die Chance und schoss auf die Wachen, traf einen und ließ diesen in einer Thermalwolke verdampfen. Offenbar war das Gewehr speziell für unfolgsame Experimente gedacht.
Die Anderen schossen bereits mit Projektilwaffen zurück und Harlak suchte Deckung auf - und er war eingekesselt, da sich bereits weiteres Personal näherte, welches durch die Schüsse angelockt wurde.
** Verdammt, ich muss hier raus - aber wie ? Ah - das dürfte klappen ! **, dachte Harlak und feuerte auf eine Konsole, über der ein Abbild eines der Tanks hing. Tatsächlich ging sein Plan auf. Die zerstörte Konsole erzeugte einen Kurzschluss und dieser öffnete nun die Tanks. Eine Vielzahl an Experimenten brachen nun aus und griffen alles an was sich bewegte. Panisch schossen die Soldaten um sich und Harlak selbst musste gegen einige der Viecher kämpfen, flüchtete dabei aber aus dem Labor und fand schnell den Weg heraus aus dem Gebäude. Aufgehalten wurde er nicht da alle Mann im Labor um ihr Leben fechteten. Er rannte zur Luzifer und kam auch dort ungehindert an Bord.
Die Überraschung war groß für Harlak und die verdutzt dreinblickende Brückencrew, als er auf die Brücke stürmte und sich auf dem Bildschirm beim Dinner mit Dr. Drail sah, und im Hintergrund eine wissenschaftliche Präsentation ablief. Natürlich hatte Drail davon schon etwas gesagt gehabt. Die Crew hätte gemütlich dem Plausch gelauscht und Harlak wäre als Mutant Deck für Deck durchs Schiff marschiert und hätte alle umgelegt oder in die Tanks verschleppt.
Ehe einer etwas sagen konnte, befahl Harlak sofort zu starten.
" Boras, mach die Waffen klar - wir werden den ganzen Komplex vernichten müssen ! Plasmakanone Laden ! " " Aye Captain - was auch immer der Grund sein möge ! "
Sobald sie ausreichend Entfernung hatten beobachtete Harlak mit Freude die Staubwolke, die nach den Plasmaeinschlägen übriggeblieben war. Es folgten noch ein paar Salven Plasmalaser und Ionentorpedos um nichts übrig zu lassen außer Geröll und Schutt.
Seine zwei Soldaten wurden gerächt, auch wenn der alamakische von ihnen nicht in der Heimatsonne die letzte Ehre bekommen würde, so war es wenigstens der Plasmabeschuss der seine Leiche einäscherte und eventuell auch auflöste.
Harlak hatte ein Pad mitgehen lassen, welches Drail aus der Tasche gefallen war. Die dortigen Informationen machten ihn nachdenklich. Im Hauptsystem Enigma Prime hatte man offenbar vor kurzem ein biologisches Experiment durchgeführt.
" Leute, ich werde euch später alles erzählen. Ich brauch erst mal ein paar Minuten Ruhe. Nodon, Kurs setzen nach Enigma Prime. Wir werden unsere Mission etwas aufschieben müssen ! "
Er stand auf und verschwand in seinem Büro.


Enigma System


Harlak hatte die Crew über das Geschehen auf Azuran 5 aufgeklärt, und das er vor hatte die Pläne der Terraner zu vereiteln. Auch soll bereits im Enigma System ein Experiment gestartet worden sein, und dies galt es nun zu überprüfen.
Gegen Mittag des nächsten Tages traf die Luzifer im Enigma System ein, und sie waren nicht allein. Drei fremde Kriegsschiffe waren im Orbit des 7. Planeten, und befanden sich in einem Gefecht miteinander.
" Taktische Analyse, Boras ! "
" Zwei Kreuzer unbekannter Bauart und ein schwerer Kreuzer unbekannter Bauart - aber nicht identisch mit den zwei anderen. Er hat Schäden am Schild und bereits einige Rumpftreffer an der Backbordseite. Er wird das Gefecht vermutlich nicht überstehen ! ", erklärte Boras und Harlak rieb sich die Kinnzapfen, faste dann ein Entschluss.
" Savan, rufen sie den schweren Kreuzer ! " " Aye, Sir ! "
Wenige Sekunden später wechselte das Bild auf dem Schirm zu einer Innenansicht der Brücke des Kreuzers. Eine seltsame Besatzung mit gelber Haut und violetten Pelzbüscheln war zu erkennen. Der Captain des Schiffes hatte eine Augenklappe und eine mechanische Hand und erinnerte zuerst an einen Piraten, der sich kein Augenimplantat leisten konnte - noch nicht. Seine Stimme klang ebenfalls mechanisch, als er zu sprechen begann.
" Was wollen sie ? Sehen sie nicht das wir beschäftigt sind ? Wer sind sie überhaupt ? "
Das Bild rüttelte, Funken an einer Konsole sprühten auf und einer der Crewmen fiel zur Seite und der Captain hielt sich an seinem Stuhl fest.
" Ich bin Captain Harlak von der alamakischen Raumflotte. Ich fragte mich nur gerade warum sie sich hier im Gefecht befinden - und wer sie sind ! "
" Kartrul'okta von der Mondari Föderation, und momentan im Gefecht mit terranischem Abschaum ! ", antwortete er und erneut gab es einen Treffer. Harlak horchte auf. " Sagten sie Terraner ? Dann werden wir ihnen gern behilflich sein ! "
Harlak ließ die Verbindung trennen, die Waffen aktivieren und das Schiff auf Angriffskurs gehen. Die terranischen Kreuzer waren zwar kleiner als der der Mondari, aber dennoch ungefähr gleich stark. Die Luzifer würde das Chancenverhältnis erheblich verbessern.
Einer der Terraner drehte ab als die Luzifer näher kam und nahm Kurs auf das alamakische Schiff. Er feuerte mit Phaserkanonen und hochenergetischen Materietorpedos.
Der Aufschlagtreffer der Waffen war hart und verursachte einen Funkenflug auf der Brücke. Rulger bekam einige Kratzer ab, als eine Leitung durch Überspannung und Belastung des SIF-Systems aufplatzte, und einige Splitter verteilte.
" Feuer erwidern - zielen sie auf ihren Schildgenerator ! ", befahl Harlak und beobachte die Laserstrahlen auf den Bildschirm.
" Direkter Treffer, ihre Schilde halten aber. Plasmageschütz in 20 Sekunden feuerbereit ! ", informierte Boras und feuerte erneut eine volle Salve mit den Standartgeschützen.
Der terranische Kreuzer wich seitlich aus und machte eine Wende. Er war wendiger als erwartet und feuerte zwei Torpedos ab die die Luzifer am Achterschild trafen. Arrow flog eine Schleife und nahm dann direkten Kurs auf den Kreuzer, so das Boras mit der Plasmakanone den Schildemitter anvisieren konnte. Sekunden später schoss ein Plasmabolzen auf den Kreuzer und traf diesen mit voller Wucht. Eine nachfolgende Salve Laser und Ionentorpedos machten mit deren Frontschilden kurzen Prozess und rissen die gesamte Schildphalanx mit sich.
Inzwischen hatte der Mondarikreuzer das andere terranischer Schiff vernichten können, hatte aber selbst einen Antriebsschaden bekommen.
Der zweite Kreuzer ging auf Fluchtkurs direkt auf Enigma Prime. Harlak wollte ihn verfolgen, doch Boras konnte vorher einige weitere Schiffe im Orbit entdecken, die ebenfalls terranisch sein könnten. Sie blieben beim Mondarikreuzer und sprachen sich mit der Crew ab. Beide Captains entschlossen sich zu der Mondaribasis zu fliegen die sich im Ziriksnebel befand, um dort einen neuen Angriffsplan zu schmieden.


Harlak, Rulger und Boras waren kurz nach erreichen des Stützpunktes auf die Mondaristation gegangen um zusammen mit Kartrul'okta und seinem Führungsstab zu beraten. Beide Seite begrüßten diese neue Allianz, und die Information der Alamaken, das Dr. Drail, der Menschenwissenschaftler, und seine Versuchslabore auf Azuran vernichtend geschlagen wurden, erfreute die Mondari noch mehr. Sie hatten schon öfters versucht diesen Doktor und sein Versteck aufzuspüren, doch die terranischen Kriegsschiffe hatten das stets zu verhindern gewusst.
Um so mehr ärgerte es die Mondari, das Drail ein biologisches Experiment an Enigma Prime durchgeführt hatte, und bisher noch keinerlei Informationen um dessen Ausgang vorhanden waren, und Niemand sagen konnte ob es gelungen war und in welchem Umfang. Um das herauszufinden musste das terranische Bollwerk im Orbit beseitigt werden.
" Laut unseren letzten Scans befinden sich dort mindestens 23 Kriegsschiffe der Terraner. Fregatten, Zerstörer und einige Kreuzer. Zu dem wissen wir das eine Sternenbasis um den 3. Mond von Enigma Prime errichtet worden ist. Ob auch zusätzliche Verteidigungsanlagen installiert sind konnten wir bisher nicht herausfinden. ", erklärte der Stationscommander der Mondari und betätigte einige Schalter für das taktische Display, auf dem alle gesammelten Daten angezeigt wurden.
" Diese terranischen Schiffe sind stark, aber ein direkter Plasmabeschuss auf ihre Schildemitter lassen unsere Ionentorpedos weit genug durch den Schild um diesen zu zerstören. Wir bräuchten nur ein paar Zerstörer die uns Deckung geben, dann könnten wir uns um die Kreuzer kümmern ! ", schlug Harlak vor.
Der Mondaricaptain war einverstanden. Vier Zerstörer würden der Luzifer Deckung geben damit die Alamaken die starken Kreuzer beseitigen könnten. Sein Schiff und die restlichen Fregatten würden derweil die Station und die anderen Schiffe beschäftigen.
" Ich hoffe das wir aus diesem Gefecht siegreich hervorgehen ! Dank der Menschen haben wir nun 5 Kolonien voller Hühhrkkäfer - auch wenn diese nach einer Weile sterben, vermehren sie sich doch recht schnell und werden so zu einer lästigen und anhaltenden Plage. ", meinte einer der Mondari.
" Ja, wir sind dieser Kreation bereits mehrfach begegnet. Wir wissen bereits, das diese aus einer Rasse namens Schedar und einem Sporalkäfer hervorgehen. Eine modifizierte Ur-Form dieser, um genau zu sein. Widerstandsfähig und ebenso tödlich. Bei uns an Bord befindet sich sogar ein Schedar-Mensch Hybrid, doch dieser scheint nach Angaben von Dr. Gool nicht überlebensfähig zu sein ohne DNA-Stabilisator. ", erzählte Rulger. Die Mondari waren entsetzt.
" Ein Hybrid ? Wer weiß was dieser Mensch noch alles erschaffen hat. Wir müssen dem jetzt ein Ende bereiten ! "
" Das Labor ist ja schon beseitigt und alles was darin herumkroch. Nur müssen wir davon ausgehen das noch Material und DNA auf anderen Schiffen oder Orten versteckt sind. ", meinte Harlak.
Der Mondaricaptain stimmte zu. " Ja, und auch das werden wir aufspüren und vernichten ! "
Damit waren sich alle einig. Die Crew der Luzifer verabschiedete sich von den Mondari und kehrte zurück auf ihr Schiff. Einige Stunden später flogen sie gemeinsam nach Enigma Prime um ein letztes Gefecht gegen die Terraner zu starten.


Enigma System
Orbit von Enigma Prime


Nach einigen weiteren Stunden Flugzeit erreichte der Kampfverband das Enigma System und näherte sich Enigma Prime. Die Terraner waren unlängst auf einen Angriff vorbereitet gewesen und hatten entsprechende Vorkehrungen getroffen. Neben den Schiffen und der Station waren noch einige Kampfsatelliten und zwei Raketenbatterien im Orbit stationiert. Und von der Oberfläche des Planeten stiegen bereits mehrere Jäger und Bomberstaffeln auf.
Harlak und der Mondari sprachen sich noch kurz ab.
" Ok Kartrul'okta, wir greifen an. Alles wie besprochen und auf gutes Gelingen ! " Der Mondari nickte. " Sterben sie siegreich, Ehrenlord Harlak ! "
Der Schirm schaltete sich ab und Enigma Prime wurde wieder sichtbar - ebenso die terranische Verteidigung.
" Mr. Arrow, Angriffskurs Alpha 4. Boras, lade die Plasmakanone auf, Torpedos und Laserkanonen feuerbereit halten ! "
" Mehrere Schiffe gehen bereits auf Abfangkurs. Anscheinend sind wir ein höher eingestuftes Ziel seit der letzten Begegnung. ", sagte Rulger und scannte die Schiffe. " Die haben ihre Frontschilde auf über Maximum geladen - die rechnen wir der starken Feuerkraft der Luzifer ! "
Boras knurrte nachdem Rulger fertig war. Er würde da trotzdem durchbrechen - er vertraute den alamakischen Waffen.
" Boras, wir nehmen den rechten Kreuzer aufs Korn. Die Zerstörer müssen unbedingt die Formation halten und uns Deckung geben. Savan, sag unserem Begleitschutz sie sollen gebündelt auf den linken Kreuzer feuern ! "
" Aye, Sir ! "
" Feind eröffnet das Feuer ! ", warnte Boras, als die terranischen Schiffe ihre Waffen entluden. Ein Phaser traf die Luzifer, die Torpedos aber wurden von den Mondarischiffen abgefangen. Diese feuerten jetzt mit ihren Waffen zurück auf den linken Kreuzer, dessen Schild aufglühte, dem Beschuss aber stand hielt. Ein Mondarischiff wurde dann von mehreren Torpedos getroffen und verlor zwei Strahlenbatterien und ein seitliches Triebwerk.
Jetzt feuerte die Luzifer auf den rechten Kreuzer. Vier Ionentorpedos gefolgt von einer Salve Plasmalaser schwächten den Schild vorab. Punktgenau feuerte Boras danach die Plasmakanone ab, und deren Ladung prallte direkt auf den Kreuzerschild und ließ diesen rötlich aufleuchten. Trotz Vorbereitung der Terraner hatten sie die Alamaken schnell auf ein neues Angriffsmuster eingestellt. Es folgte sofort nach dem Plasmabeschuss eine zweite Salve von 6 Ionentorpedos, welche den Schildemitter überlasteten und zerstörten. Die Mondari reagierten darauf und feuerten nun auf den rechten Kreuzer. Dieser wurde durch die Feuerkraft aller 4 Zerstörer vernichtet und der zweite blieb beschädigt noch Gefechtsbereit. Dann kamen noch die Fregatten hinzu und zerstörten einen Mondarizerstörer, als sie über diesen hinwegzogen. Harlak ließ Achtertorpedos feuern und eine Salve traf eine der Fregatten und konnte sie vernichten.
Bei der Sternenbasis tobte ein noch viel heftigerer Kampf. Die Hälfte der Mondariflotte wurde schon vernichtet. Zwar hatten sie es geschafft die Jäger und Bomber auszuschalten, aber die Kampfsatelliten und die Raketenwerferstationen feuerten unermüdlich weiter auf die Angreifer. Kartrul'okta informierte Harlak über den starken Widerstand.
" Taktische Analyse, Boras ! "
" Die Basis ist noch unbeschädigt, und die Schiffe sind in der Überzahl. Wir verlieren das Gefecht ! Selbst wenn wir alle Schiffe und Verteidigungsanlagen vernichten, bleibt uns danach nicht genug Feuerkraft um an den Fusionsreaktor der Basis ran zukommen. Der Schild ist viel zu stark ! "
Harlak fluchte. " Dann wird es eben Zeit für einen älteren, aber wirkungsvollen Trick. Savan, alle Mondarischiffe müssen die terranischen Schiffe angreifen und von uns fernhalten. Arrow, du fliegst uns zwischen die Basis und die Raketenwerfer ! "
" Dann bekommen wir aber heftig von zwei Seiten eins Drauf, Sir ! ", meinte Arrow. " Ich weiß - führ den Befehl einfach aus ! " " Aye, Sir ! Schon unterwegs ! "
Die Luzifer näherte sich langsam der Position und Funken sprühten auf als einige Treffer im Backbordschild einschlugen.
" Die Basis hat das Feuer auf uns eröffnet - Schilde halten bei 61 Prozent ! ", sagte Boras und erwiderte das Feuer.
" Ausweichen ! Harlak an Maschinenraum ! Grak, ich brauche eine Antriebsüberlastung Wir wollen hübsch auf jedem Radar aufleuchten wie eine Nova ! " " Hier Grak - hab verstanden. Wir werden leuchten wie ein Feuerball, hehehe ! "
Bereits wenige Minuten später war die Luzifer genau auf Position und befand sich unter starken Beschuss der Station. Harlak gab das Signal und Grak aktivierte die Überlichttriebwerke und jagte eine voller Energieladung durch ohne das Feld aufzubauen. Die Luzifer hätte man nun für ein Schlachtschiff halten können - also weitaus bedrohlicher als jedes andere Schiff hier. Die Raketenbasen und Satelliten reagierten sofort. Als größeres und gefährlicheres Ziel wurde die Luzifer jetzt mit allem zugepflastert was die Anlagen zu bieten hatten, und die ersten Strahlen trafen bereits.
" JETZT ARROW - VOLLER SCHUB UNTER DER BASIS DURCH UND HINTERM REAKTOR KEHRTWENDE ! BORAS - WAFFEN BEREITHALTEN ! ", brüllte Harlak, da er sonst durch die Erschütterungen der Dauertreffer wohl kaum zu hören wäre.
Die Sublichttriebwerke glühten auf und das Manöver gelang. Während das Schiff auf der gegenüberliegenden Seite der Basis wieder hochzog und kehrt machte, flogen die Torpedos und Raketen die immer noch auf die Luzifer fixiert waren, geradewegs auf die Basis zu. Dann rauschte alles in den Basisschild und rissen diesen auf der Unterseite fast auseinander. Harlak gab den Feuerbefehl und Boras feuerte eine volle Breitseite auf den Reaktor. Die Torpedos und der Plasmabolzen konnten noch vom Schild abgewehrt werden, der Laserbeschuss aber kam durch und zerfetzten die Energieleitungen des Reaktors.
" Noch eine Salve Torpedos nach - schnell ! ", befahl Harlak und ballte eine Faust.
Der Treffer saß. Der Reaktor zerplatzte mit einem hellen Blitz und riss die halbe Sternenbasis mit sich. Die Raketenstellungen fielen aus und die Druckwelle der Explosion zerstörte die Satelliten und zwei terranische Fregatten. Die restlichen Schiffe zogen sich daraufhin zurück und sprangen in den Hyperraum. Der Jubel über den Sieg war groß. Nicht nur das ein übermächtiger Feind durch seine eigenen Waffen besiegt wurde, auch der Weg nach Enigma Prime war nun frei.


Nachdem sich die restliche Flotte im Orbit gesammelt hatte begannen sie die Oberfläche des Planeten abzutasten und das Ergebnis der Sensoren ergab nichts gutes. Überall hatten die Terraner Biobomben detonieren lassen und gewaltige Massen an Virenwolken zogen über die Kontinente hinweg, und infizierten die Eingeborenen die dort lebten. Sie hatten keine Chance. Das Virus welches Drail zum Test gewählt hatte, nistete sich in ihre Zellen ein und ließ die Bevölkerung mutieren. Langsam, aber sicher verwandelten sich die Eingeborenen in abscheuliche Kreaturen halb Enigmaner und halb Schedar, aber unkontrolliert, da der Sender der sich auf der Basis befand mit vernichtet wurde. Nur eine kleine Insel, auf der der Jägerhangar stand, blieb unberührt, da diese mitten in einem gewaltigen Ozean lag. Harlak entschied das dort eine gute Möglichkeit war, eine Bodeninvasion stattfinden zu lassen. Er vermutete außerdem, das dort Gegenmittel gelagert wurden, um eigene Mutationen zu vermeiden. Und nur mit diesen könnte der Planet wieder bewohnbar gemacht und eventuell auch die Mutation rückgängig gemacht werden. Die Menschen hatten aus Enigma Prime in ihrem Superkriegerwahn einen biologischen Zoo gemacht - andere Welten durften nicht ebenso enden.
Mit der Luzifer ging es voran. Das Schiff stützte sich auf die Insel nieder und feuerte mit den Laserkanonen einige Wachtürme und Abwehranlagen beiseite und landete dann in Strand nähe. Harlak, Rulger und die zwei letzten Soldaten Harlan und Qorr, besetzten das Erkundungsfahrzeug, fuhren aus dem Frachtraum die Laderampe hinab und schossen quer über die Böschung dem Jägerhangar entgegen.
Die Mondari entließen nun ebenfalls Truppen mit kleinen Landungsschiffen.
Die Terraner begriffen schnell was da vor sich ging. Man würde versuchen ihre Stellungen und den Hangar einzunehmen, doch das musste um jeden Preis verhindert werden.
Mehrere Soldaten und einige Kampfmaschinen rückten der Luziferbesatzung entgegen. Laser blitzen auf, und einige dumpfe Knallgeräusche zeugten von Projektilgeschützen und Granatgeschossen. Eine Düne neben dem Fahrzeug wurde weggesprengt und Rulger musste ausweichen, blieb dabei aber mit der vorderen Achse in einer Sandkuhle stecken. Harlak feuerte mit dem Bordgeschütz eine der Granatstellungen nieder, dann aber mussten sie das Fahrzeug verlassen, da es nun ein zu leichtes Ziel wäre. Sie robbten ein Stück bis sie eine gute Schussposition hatten.
Inzwischen landeten auch die Mondari und diese stürmten nun mit 360 Soldaten auf den Hangar zu. Harlak gab auch Befehl zum Ansturm und bereute diesen sogleich wieder, als plötzlich ein mächtiger Battlemech aus dem Hangartor stakste und auf die Mondari feuerte. Gut 47 Soldaten verbrannten oder wurden von den automatischen MK's des Mechs zerfetzt, ehe sie sich Deckung suchen konnten. Hier und da schlugen Granaten ein, zischen Projektile durch die Luft, ebenso blitzen Laser und Energiegeschosse auf, hinterließen kleine zischende Explosionen oder Brandflecken.
Der Mech selbst war durch ein Energiefeld geschützt und stark gepanzert.
" Rulger, wir müssen den Mech los werden, sonst kommen wir hier nicht weiter. Mit den normalen Waffen ist der nicht zu knacken ! Lauf zurück zur Luzifer und hol einen Ionenwerfer ! ", befahl Harlak. " Sir, könnte die Luzifer nicht das Problem lösen ? "
" Nein Rulger, zu riskant das wir eventuell unterirdische Lagerräume treffen - los beeil dich ! "
" Schon unterwegs ! ", sagte der erste Offizier und robbte erst ein Stück ehe er es wagen konnte zu laufen. Nach etwa 7 Minuten kehrte er zusammen mit Boras zurück, welcher die Munition für die Ionenbazooka schleppte.
" Hier sind wir, Captain ! Wo ist denn unser Freund geblieben ? ", fragte Rulger.
Ein Energiestrahl zerschnitt die Luft über ihnen und alle zuckten instinktiv zusammen. Harlak zeigte mit dem Blaster in die Richtung des Mechs. " Da hinten - der hat schon Harlan und nen ganzen Haufen Mondari aufs Korn genommen ! Die Terraner hingegen haben wenig Verluste zu verzeichnen. Immerhin konnten wir zwei kleinere Kampffahrzeuge beseitigen, sowie die Granatstellungen ! "
Dann sahen Rulger und Boras Harlan ein Stück neben sich im Gras liegen. Sein Kopf war zur Hälfte weg geschmettert worden.
Wieder feuerte der Mech mit den MK's und grillte weitere Soldaten der Mondari mit dem eingebauten Flammenwerfer. Harlak machte Druck, legte den Blaster an und erschoss einen terranischen Soldaten. " Los doch, der Mech hat nen Schild ! Brennt den weg und er ist verloren ! "
Die beiden Alamaken nickten und Rulger robbte mit der Bazooka zwischen einige höhere Gräser um besser sichtgeschützt zu sein und gleichzeitig in Ruhe zielen zu können. Boras machte inzwischen eine der Ionengranaten scharf und wartete auf Rulgers Signal.
Zwei Mondari kamen herüber gelaufen und warfen sich keuchend neben die Crew der Luzifer.
" Wie sieht die Lage aus ? Wir können den Mech nicht zerstören, und für Raumschiffsbeschuss ist das Gelände zu unsicher. Wir dürfen den Hangar nicht zerstören - oder dessen vermuteter Inhalt ! ", sagte einer der Mondari.
" Keine Sorge, wir regeln das ! Wir ionisieren seinen Schild, und dann müssen alle auf die Kanzel feuern. Wenn der Mech erledigt ist, weisen sie ihre Leute an einen Vorstoß bis zu den Terranern zu machen ! Wir haben nur diese eine Chance ! ", erklärte Harlak.
" Ok, so machen wir es ! "
Die Mondari liefen zurück zu ihren Truppen und gaben die Order weiter. Rulger hatte inzwischen das Ziel markiert und ließ Boras die Granate laden. " Friss das du Blechklumpen ! "
Er drückte ab und eine grelle, gelblich leuchtende Ionengranate schoss auf den Mech zu und traf. Blitze um zuckten den Schild, doch er hielt weiterhin stand. Jetzt war dafür Rulger das Ziel vom Mech. Projektile mähten einen Teil der Gräser nieder und Boras musste schnell nachladen. Dann folgte der zweite Schuss und ein weiterer Treffer, welcher den Schild endlich fallen ließ.
" JETZT ! ", brüllte Harlak, und fast alle Soldaten feuerten gleichzeitig auf den Mech, und diese Strahlendosis reichte aus um diesen förmlich zerplatzen zu lassen. Danach sprangen alle auf und stürmten auf die terranischen Stellungen zu, auch wenn das erhebliche Verluste mit sich führen würde, aber letzten Endes schafften sie es alle feindlichen Kräfte zu überrumpeln und auszuschalten.
Ein paar terranische Techniker kamen mit erhobenen Händen aus dem Hangar und ergaben sich. Der Hangar war gesichert.
Die restlichen Terraner wurden gerade in Handschellen gelegt und für den Abtransport bereit gemacht, als plötzlich der Boden bebte und kurz darauf das Dach vom Hangar aufbrach, und ein kleines Raumschiff gen Himmel schoss. Harlak fluchte. Wer konnte das nur gewesen sein - und was hatte er bei sich ? Sie versuchten diese Info aus den Technikern zu quetschen. Ein fetter, öliger Typ antwortete schließlich.
" Hihihi, ihr seid zu spät. Unser Boss ist jetzt mit einem Schiff voller Biosporen auf dem Weg nach Mandoria. Euer Volk wird bald zu rasenden Killermutanten werden ! ", grinste er und sah voller Schadenfreude zu den Mandorisoldaten rüber. Einer der Soldaten schlug dem Typen die Faust ins Gesicht. Harlak ließ es zu, der Terraner verdiente es.
Die Mondarischiffe im Orbit versuchten das Schiff aufzuhalten, doch war es zu wendig und zu schnell für sie. Nur noch die Luzifer würde rechtzeitig eingreifen können, bevor das Menschenschiff Mandoria bombardieren könnte. Die Mondari gaben den Alamaken die Koordinaten ihrer Heimat und Harlak verabschiedete sich, kehrte dann mit der Crew auf sein Schiff zurück um das terranische zu jagen, zumal sie auch in Erfahrung brachten, das das Gegenmittel dort an Bord war. Die Mondari versprachen in der Zwischenzeit das Fahrzeug zu bergen und dann würden sie ihnen nach Mandoria folgen.
Kaum an Bord aktivierte die Luzifer auch schon die Triebwerke und donnerte hinauf in den Weltraum. Ein kurzer Lichtsprung um das Schwerefeld des Planeten weit genug zu verlassen damit das Hyperraumfeld sich aufbauen konnte, und das Schiff war auf Verfolgungskurs. Das Schiff der Terraner war schnell, und Arrow bezweifelte, das sie es rechtzeitig erreichen würden.
" Nur die Ruhe, Arrow. Die Hypergeschwindigkeit ist bei allen gleich - nur die Überlicht und Sublichtantriebe bieten jetzt noch zusätzlichen Schub innerhalb der Hyperraumfeldblase - und die Kühlphasen ! Letztere werden aber wohl nicht anfallen da wir vorher Mandoria erreichen ! ", erklärte Harlak.
Nodon nickte. " Ja, nur einige Stunden Flugzeit - und nach Peilung zum Terraner kommen wir langsam näher ! "


Mehrere Stunden dauerte die Verfolgungsjagd nun schon, dann endlich kamen sie nahe genug an das terranische Schiff heran, um es mit Ionentorpedos beschießen zu können. Boras zielte auf die Hyperraumtriebwerke und das Feld brach zusammen und versetzte das Schiff wieder in den Normalraum. Kaum war die Luzifer ebenfalls auf Sub gesprungen fing sie sich gleich einen Treffer an der Backbordseite ein. Der Terraner würde so schnell nicht aufgeben wollen.
" Ausweichen Arrow - Boras, Waffensysteme anvisieren und Kampfunfähig schießen ! Rulger, mach schon mal ein Enterkommando klar ! ", befahl Harlak.
Der Bildschirm flimmerte auf, und dann tauchte das Gesicht eine genervten Menschen auf und knurrte: " Fremdes Schiff ! Sie mischen sich in terranische Angelegenheiten ein ! Ich gebe ihnen eine letzte Chance friedlich abzuziehen - oder sie werden vernichtet ! "
Harlak wollte gerade kontern, da schaltete der Mensch auch schon wieder ab. Die Drohungen des Menschen blieben erfolglos. Mit einigen gezielten Treffern wurde das Schiff kampfunfähig geschossen und stillgelegt, und die Luzifer konnte sich zum Andocken längsseits stellen.
Rulger hatten inzwischen ein paar Mann organisiert, die in solch einer Situation das Schiff noch verlassen konnten. Der letzte Soldat - Qorr, Worn - einer der Alhenatechniker, Rulger selbst und Harlak würde sich noch am Enterkommando beteiligen. Boras hatte auf der Brücke das Kommando übernommen. Jederzeit konnten weitere Terraner hier aufkreuzen, und die Mondari waren noch zu weit weg. Ein erfahrener Mann war als wichtig, auch wenn Boras liebend gern seinen Blaster sprechen lassen würde.


" Gut, dann wollen wir mal das Schiff entern ! ", meinte Harlak und betätigte das Schaltpult. Das Schleusentor zischte, öffnete sich und sofort bekam es die Crew mit einem Roboter zu tun, der den Andockbereich mit Projektilen zupflasterte. Rulger feuerte mit seinem Blaster zurück, aber der Roboter hatte ein Schildsystem.
" Verdammt, der lässt uns nicht so einfach durch. Und wenn wir den nicht knacken können, dann übernimmt er vermutlich eher unser Schiff ! ", schlussfolgerte Rulger und zuckte zusammen als ein Querschläger neben seinem Kopf am Schott einschlug.
Das Stampfen mechanischer Beine bestätigte Rulgers Meinung - der Roboter kam an Bord der Luzifer !
Harlak fluchte. Sie mussten ihn erst mal beschäftigen und von wichtigen Systemen fernhalten. " Worn, geh durch den Sublichtwartungsraum und versiegel diesen, treff uns dann an der Steuerbordschleuse ! Rest - Rückzug zur Steuerbordschleuse ! "
Unter Feindfeuer zog sich die Crew zurück. Sie erwiderten zwar das Feuer, aber der Schild blockte alle Versuche den Roboter zu zerstören mühelos ab. Zum Glück war er recht langsam und kam deshalb nicht sonderlich gut voran. Immer wider schaute Harlak um die Ecken, wenn er außer Sicht war, um zu sehen ob der Roboter ihnen noch folgte - und er kam tatsächlich nach. Ein Scannerstrahl schien aus seiner Brust und tastete den Boden nach frischen Spuren ab.
Als die Crew an der Backbordschleuse ankam, hatte sie nur ungefähr 50 Sekunden zeit zum beraten, ehe der Roboter um die Ecke des Korridors kommen würde.
" Was nun ? Wir können ihn nicht den ganzen Tag hin und her scheuchen ! ", fragte Qorr.
Harlak grübelte kurz, sah sich um und bekam dann eine Idee.
" Wir nutzen die Schleuse ! Schnell - alle Mann mehrmals hinein und wieder raus - die Spuren die er scannt müssen ihn dort hinein locken ! Wir begeben uns in den Sublichtwartungsraum und warten. Wenn er in der Schleuse ist, schließen wir diese und dann pusten wir ihn ins All ! "
Gesagt - getan. Sekunden fehlten noch bis der Roboter sie sehen würde, aber sie schafften es alle rechtzeitig im Wartungsraum zu verschwinden.
Tatsächlich fiel der Roboter auf den Trick rein und folgten den stärkeren Spuren in den Schleusentubus und stand schließlich vor dem Schleusentor. Das Innenschott schloss sich plötzlich und der Roboter merkte, das er in eine Falle gelaufen war. Grinsend stand Harlak hinter dem Sichtfenster des Innenschotts und betätigte einen Schalter. Das Außenschott öffnete sich, und ehe der Roboter irgendwo Halt finden konnte, wurde er ins eiskalte Vakuum des Alls hinausgezogen.
Jetzt war der Weg ins terranische Schiff frei.


Vorsichtig drang die Crew durch die Schleuse in das Schiff ein. Es war erheblich kleiner als die Luzifer, aber der Roboter konnte unmöglich das einzige zusätzliche Crewmitglied gewesen sein. Leider war es bisher nicht gelungen, das Innere des Schiffes zu scannen, weshalb sie keinerlei Informationen über Besatzung und der Räumlichkeiten hatten.
Ein Schuss fiel und traf Rulger an der Schulter. Er schnaufte und ging in Deckung. Worn und Harlak erwiderten das Feuer in die Richtung aus der der Schuss kam. Ein Aufschrei zeugte von einem Treffer, und ein Soldat fiel um, und lag mit einem Brandloch im Gesicht auf dem Boden. " Alles in Ordnung, Rulger ? ", fragte Worn. Der erste Offizier nickte und hob den Daumen. " Bin noch einsatzfähig ! "
" Gut - weiter zur Brücke ! ", befahl Harlak. Kaum drei Schritte gegangen tauchte auch schon der Schiffseigner auf. Ein großer blonder Typ mit eiskalten blauen Augen, die vollkommen leblos wirkten. Ein charakterloser Blick der einem das Gruseln lehrte.
" Stehen bleiben - oder ich zünde einen Bioterminator ! ", warnte der Typ, und hielt dabei ein Gewehr in den Händen und zielte auf die Gruppe.
" Sie haben keine Chance - Mensch ! Ihr Plan ist soeben gescheitert ! ", erwiderte Harlak. Der Terraner lachte.
" Ha, vielleicht mögen sie dieses Schiff aufgegriffen haben, aber letztenendes wird die Menschheit wieder nach der Macht greifen. Sterbt ! "
Der Terraner schoss mit dem Gewehr auf die Gruppe und traf Worn in die Brust - der Alhena starb ohne ein Ton von sich geben zu können. Reflexartig erwiderten die Anderen das Feuer, und alle trafen sie den blonden Typen, doch schien dieser durch die Treffer nicht verletzt zu sein. Ein genauer Blick verriet, das auch er künstlich gestaltet war. Seine Haut war ein flexibles Panzergeflecht, und nur seine Uniform zeugte von einigen Treffern. Dann näherten sich zwei weitere Soldaten aus einem Nebenraum und feuerten. Rulger wurde tödlich getroffen noch ehe er merkte wie ihm geschah. Harlak wurde am Bein getroffen, erwiderte das Feuer und erschoss einen der Soldaten. Dennoch mussten sie sich in die Luzifer zurückziehen, da auch der Blonde gepanzerte Hüne wieder das Feuer eröffnete.
Qorr hatte einige Streifschüsse abbekommen, und angeschlagen saßen sie nun im Andockschleusenraum. Harlak gestand sich ein das sie so nicht weiterkämen.
" Keine Chance da rein zu kommen und irgendwelche Gifte oder Gegenmittel zu sichern ! Uns geht das Personal dafür aus ! "
Qorr verstand und betätigte einen Schalter an einer Wandkonsole. " Qorr an Brücke - abdocken und dann das terranische Schiff vernichten ! Befehl des Captains ! " " Aye ! ", bestätigte Arrow.
Eine Minute später glühte das kleine Schiff in einer Feuerwolke auf, und zurück blieben grünliche Nebelschwaden, die seine ehemals tödliche Fracht verrieten. Mandoria war jedenfalls gerettet, doch zwei weitere Crewmitglieder mussten ihr Leben lassen, um an das Gegenmittel zu gelangen, welches nun leider mit den Bioterminatoren in einer Feuerwolke verdampft war.
Gemeinsam begaben sich Harlak und Qorr in Gools fähige Hände und waren schon einige Minuten später wieder einigermaßen fit.


Ein paar Stunden später trafen sie sich mit der Mondariflotte. Man lud die Crew auf einen zweitägigen Aufenthalt nach Mandoria ein um ihnen würdig danken zu können, für die Rettung der Heimatwelt und des Mondarivolkes. Der von den Mondari geborgene Bodenfahrzeug wurde wieder an Bord gebracht, und man einigte sich auf weitere Kontakte mit Botschaftern beider Nationen. Sie hatten in diesem Teil der Galaxie neue Verbündete gefunden, und diese würden sie auch brauchen, falls die Terraner tatsächlich irgendwo gefestigte Stellungen hatten und bereits - oder im Begriff waren - eine ganze Flotte aufzubauen.
Seit dem ersten großen Galaktischen Krieg herrschte zwischen den Sternen kein Frieden mehr. Unzählige Schurken trieben ihr Unwesen - darunter recht Viele, die es mit Biologischen Mitteln verstanden, Unruhe zu Stiften - und darunter Individuen aller bekannter Rassen und Völker. Aber auch ebenso viele Helden aller Rassen und Völker zogen im Alleingang, oder in alliierten Gruppen zwischen den Sternen umher und versuchten im Auftrag der Raumbehörde und der Heldenföderation die Ordnung wieder herzustellen. Auch wenn dabei nicht alle friedliche Absichten verfolgten.
Nachdem sie sich bei den Mondari verabschiedet hatten, aktivierte die Luzifer ihre Triebwerke und flog Richtung Heimatbasis.
Zusammen mit den Daten der Mondari wurde Enigma katalogisiert - aber momentan als zu gefährlich für neue Kolonien eingestuft. Es gab zwar einige Orte wo man Stationen errichten könnte, die Hauptkontrolle und die Säuberung des Sektors aber übergab man den Mondari.
Erst wenn alle Welten von der Hühhrkseuche befreit wären könnte man es wagen dort das Reich auszudehnen.


ENDE
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