Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

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Rainer Prem
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Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Hallo,

ich stürze mich mal ins kalte Wasser mit einer Science-Fiction-Geschichte. (Kurzroman, ca. 80.000 Worte)

Ich bin offen für auch die schlimmsten Kritiken.

Grüße
Rainer
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Lilly
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Lilly »

Zu "Wolfsdämmerung"

Fangen wir gleich mit dem schlimmsten an, und das ist der Titel. Dieser Titel kling, auch wenn dir das wahrscheinlich nicht bewusst ist, fürchterlich nach einem Teenie Roman. In gewissen Kreisen werden sind im Moment Romane in Mode, die sich mit der Liebe zwischen Werwölfen und Menschen in allen erdenklichen und unerdenklichen Weisen befassen. Auch wenn deine Absicht wohl mehr geheimnisvoll klingen sollte.

So, nun zum inhaltlichen. Du beginnst mitten in einer Szene, was ich persönlich mag, das ist spannender als wenn man mit zig Erklärungen und Einleitungen beginnt. Du stellst deinen Character vor, ziemlich genau sogar, wenn auch in etwas unzusammenhängenden Bruchstücken. Was ich auf den ersten Blick nicht so gelungen finde, ist auf der ersten Seite Peters erotische Phantasien ins Spiel zu bringen. Das hängt aber davon ab, in was für einem Licht du ihn erscheinen lassen möchtest. So wirkt er, auch wenn die Geschichte nicht in der ersten Person erzählt wird, ein wenig ... aufdringlich, vielleicht macho. Mir fällt gerade kein gutes Word dafür ein.
Was die Story unabhängig vom Stil angeht, gefällt es mir sehr gut. Bis jetzt ist ja noch nicht sehr viel Passiert, aber eine Science Fiction Geschichte auf einem Seeschiff hat meiner Meinung nach sehr viel Potential. Ist mal was anderes, irgendwie. Und obwohl du ja in deiner Begrüßung geschrieben hast, Du hättest es nicht sehr mit der Gesellschaftskritik, baust du geflissentlich eine Öko-Botschaft in deine Geschichte ein, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Das Leben ist komplex; es hat einen reale und eine imaginäre Komponente

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Rainer Prem
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Hallo,
Lilly hat geschrieben:Zu "Wolfsdämmerung"

Fangen wir gleich mit dem schlimmsten an, und das ist der Titel. Dieser Titel kling, auch wenn dir das wahrscheinlich nicht bewusst ist, fürchterlich nach einem Teenie Roman. In gewissen Kreisen werden sind im Moment Romane in Mode, die sich mit der Liebe zwischen Werwölfen und Menschen in allen erdenklichen und unerdenklichen Weisen befassen. Auch wenn deine Absicht wohl mehr geheimnisvoll klingen sollte.

So, nun zum inhaltlichen. Du beginnst mitten in einer Szene, was ich persönlich mag, das ist spannender als wenn man mit zig Erklärungen und Einleitungen beginnt. Du stellst deinen Character vor, ziemlich genau sogar, wenn auch in etwas unzusammenhängenden Bruchstücken. Was ich auf den ersten Blick nicht so gelungen finde, ist auf der ersten Seite Peters erotische Phantasien ins Spiel zu bringen. Das hängt aber davon ab, in was für einem Licht du ihn erscheinen lassen möchtest. So wirkt er, auch wenn die Geschichte nicht in der ersten Person erzählt wird, ein wenig ... aufdringlich, vielleicht macho. Mir fällt gerade kein gutes Word dafür ein.
Was die Story unabhängig vom Stil angeht, gefällt es mir sehr gut. Bis jetzt ist ja noch nicht sehr viel Passiert, aber eine Science Fiction Geschichte auf einem Seeschiff hat meiner Meinung nach sehr viel Potential. Ist mal was anderes, irgendwie. Und obwohl du ja in deiner Begrüßung geschrieben hast, Du hättest es nicht sehr mit der Gesellschaftskritik, baust du geflissentlich eine Öko-Botschaft in deine Geschichte ein, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Titel sind nichts, was mir leicht fällt. Mein erster Ansatz war "Das Erwachen" (bzw. The Awakening, die Geschichte war damals noch Englisch), doch dann habe ich bei Amazon gesehen, dass es an die zwanzig Bücher mit demselben Titel gibt. Ich habe noch einen zweite fertigen Kurzroman, da ist mir überhaupt noch nichts eingefallen. Ich bin also komplett offen für Vorschläge.

Dass Peter "macho" wirkt, ist wirklich nicht gewollt. Das behalte ich mal im Hinterkopf.

In einem muss ich dich enttäuschen: Peter wird es leider nicht bis aufs Schiff schaffen... Und nein, es wird KEIN Werwolf in der Geschichte vorkommen. :-)

Grüße
Rainer
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Vivian
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Vivian »

Deine Geschichte hat sehr viel Potenzial. Genau kann ich noch nicht erkennen, in welche Richtung die Geschichte mal gehen soll. Aber es könnte wirklich sehr interessant werden. ^^ Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie du sie fortsetzt.
Was mich auch sehr stört ist der Titel. Der Titel sollte meiner Meinung nach zu dem Inhalt des Buches passen. ,,Wolfsdämmerung" erweckt einen anderen Eindruck, als das erste Kapitel zur Geschichte erahnen lässt.
Ich finde jetzt nicht, dass Peter ,,macho" wirkt, obwohl ich diese erotischen Phantasien ein wenig unpassend finde.
Du hast ja schon verraten, dass er es nicht bis aufs Schiff schaffen wird. Das finde ich zurzeit wirklich schade. Es hätte wirklich sehr interessant werden können, weil eine ScienceFiction Story auf einem Seeschiff schon etwas außergewöhnlicher ist und viel Potenzial bietet.
Auch wenn zurzeit noch nicht wirklich viel passiert ist, bin ich wirklich gespannt auf das nächste Kapitel. Oder gerade deshalb, weil noch nicht wirklich was passiert ist.
LG vivi
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Rainer Prem
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Hallo,

mich würde interessieren, ob jemandem schon aufgefallen ist, was diese Welt von unserer unterscheidet. (Abgesehen von der Jahreszahl) Und was euch sonst noch "seltsam" vorkommt.

Gerne in Spoiler-Tags einschließen, damit denjenigen der Spaß nicht verdorben wird, die sich überraschen lassen wollen.

Danke im Voraus
Rainer
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Staubschmied
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Staubschmied »

Lilly hat geschrieben:Fangen wir gleich mit dem schlimmsten an, und das ist der Titel. Dieser Titel kling, auch wenn dir das wahrscheinlich nicht bewusst ist, fürchterlich nach einem Teenie Roman. In gewissen Kreisen werden sind im Moment Romane in Mode, die sich mit der Liebe zwischen Werwölfen und Menschen in allen erdenklichen und unerdenklichen Weisen befassen. Auch wenn deine Absicht wohl mehr geheimnisvoll klingen sollte.
Ich musste lustigerweise erstmal an Steppenwolf denken. Es klang irgendwie "Einsamer Wolf" mit.
rMbATaj7Il8
Aber du hast schon recht, auf den zweiten Blick könnte es auch generischer Teenie-Kram sein.

Ich habe mal irgendwo gehört, dass man den Titel auch gut erst zum Schluss vergeben kann. Ist es nur ein Gerücht? Wer weiß!
Rainer Prem hat geschrieben:mich würde interessieren, ob jemandem schon aufgefallen ist, was diese Welt von unserer unterscheidet. (Abgesehen von der Jahreszahl) Und was euch sonst noch "seltsam" vorkommt.

Gerne in Spoiler-Tags einschließen
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"Jedermann konnte durchatmen und die Lungen mit sauerstoffreicher, wohlriechender Luft füllen" - klingt für mich nicht nach amerikanischer Großstadt. Ich weiß aber nichts über San Fran.

"als die Grenze noch durchlässig war." - du scheinst zu erwarten, dass Trump gewählt wird!

"Call of Duty" - spielen das die Leute in 100 Jahren immer noch? Ein Dystopia!

"Erotikshow im Fernsehen" - oh.

"Kein Mensch sagte noch "Gips""

Na ja, und dann das mit der Waldgrenze und so. Weiter bin ich noch nicht.
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Rainer Prem
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Hallo,

"Call of Duty" ist nicht nur ein Computerspiel. Es ist ein stehender Begriff "Ruf zur Pflicht". Locker könnte es man auch "Ruf des Vaterlandes" nenne, weil es meistens militärisch gemein ist.

Es ist einer von den Ausdrücken, die ich von der englischen Version habe stehen lassen, weil mir keine an der Stelle passende Übersetzung eingefallen ist.

Grüße
Rainer
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Staubschmied
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Staubschmied »

Jau, ich bin des Englischen eigentlich ziemlich mächtig. Aber in einem deutschen Text "Call of Duty" zu lesen lässt mich halt automatisch annehmen, dass es sich um das Videospiel handelt. Auf jeden Fall ist es so ein Leseflussbrecher gewesen, weil ich dann anfing zu überlegen, ob vllt. die Titelmusik der Klingelton für sie ist oder ob es sich vielleicht um ein ganz anderes Lied gleichen Namens handelt oder ob du tatsächlich nur die Redewendung meinst.

Just saying. :)
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Rainer Prem
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Hallo,

wird vermerkt. Vielleicht fällt mir noch etwas besseres ein.

Danke
Rainer
Staubschmied hat geschrieben:Jau, ich bin des Englischen eigentlich ziemlich mächtig. Aber in einem deutschen Text "Call of Duty" zu lesen lässt mich halt automatisch annehmen, dass es sich um das Videospiel handelt. Auf jeden Fall ist es so ein Leseflussbrecher gewesen, weil ich dann anfing zu überlegen, ob vllt. die Titelmusik der Klingelton für sie ist oder ob es sich vielleicht um ein ganz anderes Lied gleichen Namens handelt oder ob du tatsächlich nur die Redewendung meinst.

Just saying. :)
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Rainer Prem
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Rainer Prem hat geschrieben:Hallo,
Lilly hat geschrieben:Zu "Wolfsdämmerung"

Fangen wir gleich mit dem schlimmsten an, und das ist der Titel. Dieser Titel kling, auch wenn dir das wahrscheinlich nicht bewusst ist, fürchterlich nach einem Teenie Roman. In gewissen Kreisen werden sind im Moment Romane in Mode, die sich mit der Liebe zwischen Werwölfen und Menschen in allen erdenklichen und unerdenklichen Weisen befassen. Auch wenn deine Absicht wohl mehr geheimnisvoll klingen sollte.
...

In einem muss ich dich enttäuschen: Peter wird es leider nicht bis aufs Schiff schaffen... Und nein, es wird KEIN Werwolf in der Geschichte vorkommen. :-)

Grüße
Rainer
Okay, es ist wohl langsam ein Wort der Entschuldigung angebracht. :oops: Das oben genannte W-Wort wird natürlich in Kürze zum ersten Mal auftauchen, und danach noch ca. 60mal in verschiedenen Variationen.

Allerdings wird auch der Satz "Wir sind keine Werwölfe!!!" ein paarmal fallen. Also war nicht gelogen, was ich geschrieben habe.

Diese Geschichte habe ich geschrieben, nachdem ich mich durch eine der oben angedeuteten Romanzen durchgewühlt habe. Gut geschrieben, sehr spannend. Aber ... Werwölfe, die sich zu Vollmond UND Neumond verwandeln müssen. Warum? Der Anfang spielt in einem amerikanischen Feriencamp. Und der Abstand von vier Wochen zwischen gebissen werden, sich das erste Mal und das zweite Mal verwandeln, hätte nicht in den Zeitrahmen gepasst. Und natürlich findet die Verwandlung zu Neumond AUCH in der Nacht statt, wo der Mond ... überhaupt nicht am Himmel steht. Als dann noch im späteren Verlauf immer wieder Szenen am Abend auftauchten, wo der Mond unabhängig von seiner Phase IMMER am Himmel war, dachte ich mir, dass ich zumindest das besser hinkriegen würde.

Also: Alle in dieser Geschichte erwähnten Mondphasen, Auf- und Untergänge, Finsternisse, Supervollmonde werden so im Jahr 2137 stattfinden. Ich habe mir die Phasen für San Francisco, Winnipeg/Nunavut und andere Plätze, die noch kommen werden, aus dem Internet besorgt, und die Geschichte an dieser Zeitlinie entlang geschrieben.

Und auch für das, was mit den Leuten in der Geschichte passiert, gibt es eine (pseudo-)wissenschaftliche Erklärung ganz am Schluss.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht alle verprellt. :|

Viele Grüße
Rainer
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Lilly
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Lilly »

Zuerst einmal, mir hat die Zeile mit dem "Call of Duty" gefallen. Hat mich wegen der doppeldeutigkeit zum Schmunzeln gebracht. Wenn du es unbedingt Deutsch haben möchtest, könnte man sagen "Die Pflicht ruft", was ja ein gängiger Ausdruck ist, wenn auch etwas allgemeiner verwendet wird, als der Englische.
Soso, jetzt gibt's ja eine Menge neues, und man bekommt den ersten Eindruck von der Geschichte.

Du vermischt sehr interessant verschiedene Genre. Du startest ganz offensichtlich mit klassischem Science Fiction, eine Neue Welt, die sich nicht zu sehr von unserer Unterscheidet. Dann springst du von Robinson Crusoe zu Irgendwas Richtung Öko/Alternativ/Modernes Fantasy. Es ist nicht so, dass ich das unbedingt schlecht finde. Nur finde ich das deine Geschichte mit einem unglaublichen Tempo erzählt wird. Er ist mit einem Flugzeug abgestürzt. Gerade die Szene nach dem Erwachen hat viel Potential. Statt dessen schiebst du einfach eine Art kleiner Rückblende ein, in der ganz nebenbei erzählt wird, das er abgestürzt ist und gerade noch einen Rucksack hatte retten können. Das wirkt ziemlich unpersönlich, nicht wirklich spannend. Das selbe gilt für seine Wanderung durch den Wald. Allerdings finde ich den Teil sehr gelungen, wo der Inhalt des Rucksacks beschrieben wird.
Die Erzählung aus zwei Perspektiven finde ich sehr gelungen. Angelina ist definitiv eine spannendere Persönlichkeit als Peter. Gleichzeitig ist Peters Geschichte die spannendere, so das das ganze recht ausgewogen ist. Nicht wie in manchen Romanen, wo man einen Teil der Erzählung gerne überspringen möchte, weil einen die Erlebnisse eines anderen Charakters viel mehr interessieren.
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So, diese Welt. Du gibst ja immer nur Bruchstücke raus. Das ist nicht unbedingt schlecht, du solltest aber darauf achten, das spätestens nach einem Drittel bis der Hälfte die Welt so definiert ist, dass man die Geschichte vollständig versteht. Ich weiß nicht, ob dir der Titel "Summertide" etwas sagt. Das ist ein Science Fiction Roman, kein besonders guter, wenn man mich fragt, denn er hat unter anderem genau das Problem. Die Gesellschaft ist sehr kompliziert, und man hat das Gefühl, die Geschichte nicht wirklich zu verstehen. Es ist nicht schlimm, die nötigen Infos spät zu geben, dann gibt es den gewissen Aha-Effekt. Der Aha Punkt sollte nur kommen, nicht dass man die Letzte Seite umblättert und sich noch immer fragt, warum das jetzt alles so passiert ist.

Was wissen wir also. Obwohl die Geschichte in über hundert Jahren spielt, hat sich die Technik scheinbar nicht großartig verändert. Auch der Wissensstand hält sich in Grenzen. Die Menschen telefonieren noch, und sie benutzen bemannte Seeschiffe um das Meeresleben in der Arktis zu erforschen. Das steht ein wenig im Kontrast zu dem, was du über die Medizin und die High-Tech Verbände schreibst. Die größte Veränderung kommt durch den Klimawandel, dessen Auswirkungen du immer wieder beschreibst. Die Schönheitsideale haben sich ab heute scheinbar nicht großartig verändert - was keinesfalls selbstverständlich ist, wenn man mal 150 Jahre in die Vergangenheit schaut.
Es hat eine Seuche gegeben, die entweder alle Hundeartigen oder alle Tiere vernichtet hat. Das ist nicht so ganz klar, aber die nötige Information kann man sicher zu einem geeigneten Punkt nachreichen. Peter ernährt sich ja scheinbar ausschließlich von Fertigessen. Hier wäre es gut, klarzustellen ob er das aus Faulheit tut oder das in der Gesellschaft so üblich ist.
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Hallo,
Lilly hat geschrieben:Zuerst einmal, mir hat die Zeile mit dem "Call of Duty" gefallen. Hat mich wegen der doppeldeutigkeit zum Schmunzeln gebracht. Wenn du es unbedingt Deutsch haben möchtest, könnte man sagen "Die Pflicht ruft", was ja ein gängiger Ausdruck ist, wenn auch etwas allgemeiner verwendet wird, als der Englische.
Soso, jetzt gibt's ja eine Menge neues, und man bekommt den ersten Eindruck von der Geschichte.

Du vermischt sehr interessant verschiedene Genre. Du startest ganz offensichtlich mit klassischem Science Fiction, eine Neue Welt, die sich nicht zu sehr von unserer Unterscheidet. Dann springst du von Robinson Crusoe zu Irgendwas Richtung Öko/Alternativ/Modernes Fantasy. Es ist nicht so, dass ich das unbedingt schlecht finde. Nur finde ich das deine Geschichte mit einem unglaublichen Tempo erzählt wird. Er ist mit einem Flugzeug abgestürzt. Gerade die Szene nach dem Erwachen hat viel Potential. Statt dessen schiebst du einfach eine Art kleiner Rückblende ein, in der ganz nebenbei erzählt wird, das er abgestürzt ist und gerade noch einen Rucksack hatte retten können. Das wirkt ziemlich unpersönlich, nicht wirklich spannend. Das selbe gilt für seine Wanderung durch den Wald. Allerdings finde ich den Teil sehr gelungen, wo der Inhalt des Rucksacks beschrieben wird.

Ja, es ist eine Eigenart meiner Schreibe, dass ich wenig "Pausen" mache - vielleicht, weil ich in meiner Jugend schon bei Karl May alle Landschaftsbeschreibungen übersprungen habe. Ich nehme mir das allerdings sehr zu Herzen. Die Geschichte hat original mit dem Moment begonnen, wo Peter im Baum wach wird, und meine erste Testleserin hat mich gedrängt, noch eine Einführung davor zu setzen, was dann auch zu einer weit früheren Einführung von Angelina geführt hat.

Die Erzählung aus zwei Perspektiven finde ich sehr gelungen. Angelina ist definitiv eine spannendere Persönlichkeit als Peter. Gleichzeitig ist Peters Geschichte die spannendere, so das das ganze recht ausgewogen ist. Nicht wie in manchen Romanen, wo man einen Teil der Erzählung gerne überspringen möchte, weil einen die Erlebnisse eines anderen Charakters viel mehr interessieren.

Wir ahnen ja schon seit ganz vorne, dass noch eine Hauptperson nicht richtig eingeführt wurde ;)
Zu dem was du im Spoiler geschrieben hast: Ich versuche, die Welt in sich logisch und geschlossen zu gestalten und eher einfach als kompliziert. Die meisten der Besonderheiten sollten später zu einem Aha!-Effekt führen und nicht zu einem Wie bitte?. Also Inkonsistenzen in der Beschreibung sind niemals gewollt; bitte melden.

Grüße
Rainer
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Lilly
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Lilly »

Rainer Prem hat geschrieben:Hallo,



Ja, es ist eine Eigenart meiner Schreibe, dass ich wenig "Pausen" mache - vielleicht, weil ich in meiner Jugend schon bei Karl May alle Landschaftsbeschreibungen übersprungen habe. Ich nehme mir das allerdings sehr zu Herzen. Die Geschichte hat original mit dem Moment begonnen, wo Peter im Baum wach wird, und meine erste Testleserin hat mich gedrängt, noch eine Einführung davor zu setzen, was dann auch zu einer weit früheren Einführung von Angelina geführt hat.

Ich dachte auch nicht an Landschaftsbeschreibungen. Mehr an eine etwas "graphische" Szene die die Minuten nach dem Absturz beschreiben und die Strapazen auf seinem Marsch durch die Wälder, zumindest die ersten Tage. Musst ja nicht seitenlang schreiben dass er wandert, weil er ja tagelange das selbe tut ohne das wirklich was passiert.
Ansonsten halte ich das gar nicht für zu dumm, die Geschichte erst mit dem Erwachen im Baum geschehen zu lassen. Die Gründe warum Peter auf dem Flug ist, haben ja nicht wirklich einen Bezug zu der Handlung. Zumindest bis jetzt.
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Hallo,
Lilly hat geschrieben:
Rainer Prem hat geschrieben:Hallo,

Ja, es ist eine Eigenart meiner Schreibe, dass ich wenig "Pausen" mache - vielleicht, weil ich in meiner Jugend schon bei Karl May alle Landschaftsbeschreibungen übersprungen habe. Ich nehme mir das allerdings sehr zu Herzen. Die Geschichte hat original mit dem Moment begonnen, wo Peter im Baum wach wird, und meine erste Testleserin hat mich gedrängt, noch eine Einführung davor zu setzen, was dann auch zu einer weit früheren Einführung von Angelina geführt hat.
Ich dachte auch nicht an Landschaftsbeschreibungen. Mehr an eine etwas "graphische" Szene die die Minuten nach dem Absturz beschreiben und die Strapazen auf seinem Marsch durch die Wälder, zumindest die ersten Tage.

Ich behalte das auf jeden Fall im Hinterkopf.

Musst ja nicht seitenlang schreiben dass er wandert, weil er ja tagelange das selbe tut ohne das wirklich was passiert.
Ansonsten halte ich das gar nicht für zu dumm, die Geschichte erst mit dem Erwachen im Baum geschehen zu lassen. Die Gründe warum Peter auf dem Flug ist, haben ja nicht wirklich einen Bezug zu der Handlung. Zumindest bis jetzt.
Ich möchte es mal so ausdrücken: Noch schwieriger als Landschaftsbeschreibungen fällt es mir, rote Heringe im Text unterzubringen. Eigentlich hat so gut wie jede Aussage des ersten Kapitels eine tiefere Bedeutung.

Ich halte es eher mit Chekhov.

Grüße
Rainer
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Re: Kommentare und Kritiken zu Rainers Geschichten

Beitrag von Rainer Prem »

Rainer Prem hat geschrieben:
Ich möchte es mal so ausdrücken: Noch schwieriger als Landschaftsbeschreibungen fällt es mir, rote Heringe im Text unterzubringen. Eigentlich hat so gut wie jede Aussage des ersten Kapitels eine tiefere Bedeutung.
Okay, bis auf die North Star. Die ist ein echter MacGuffin.

Grüße
Rainer
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